„Interim Management und Internet: Das geht nicht zusammen!“ Aussagen wie diese höre ich seit 2003 – als ich MANATNET gegründet hatte. Mitunter mit der unterschwelligen Botschaft „Na, wie bekloppt bist Du denn?“
Für mich sind derartige Aussagen von Beginn an nicht nachvollziehbar gewesen. Ohne jeden Zweifel erklärt sich das durch meine Konditionierung: Wenn Du das Internet-Geschäft in Deutschland von seinen Anfängen in 1993 an begleitet hast, dann siehst Du viele Dinge anders als andere. Nicht zwangsläufig immer richtig, aber ganz sicher anders.
Hinzu kommt, dass ich viele solcher „Das wird es nie geben!“-Vorhersagen gehört und dann habe krachend scheitern sehen – in einem anderen Umfeld halt:
„Autos werden sich nie über Internet verkaufen lassen! Denn der Kunde möchte das Auto Probefahren.“ Heute gibt es keinen Autohändler, der nicht über Internet anbietet – und über die Gebrauchtwagen-Börsen im Internet wird ein erhebliches Volumen abgewickelt.
„Kleidung und insbesondere Schuhe werden sich nie über Internet verkaufen lassen! Denn der Kunde möchte probieren. Und ohne das haptische Erlebnis (ich liebe dieses Wort!) geht da gar nichts.“ Zalando hat soeben seine Börsenpläne bekannt gegeben.
„Job-Börsen sind nur etwas für Sekretärinnen! Denn kein hochqualifizierter Mitarbeiter wird seine Unterlagen dort einstellen.“ Nicht nur XING und LinkedIn stehen für eine völlig andere Entwicklung. [Ich nutze die Gelegenheit, die vielen hochqualifizierten Sekretärinnen, die ich kenne, um Entschuldigung für jene unqualifizierte Aussage zu bitten!]
Ich habe daher nie nachvollziehen können, weshalb ausgerechnet das Interim Management sich von diesem Sog ins Internet abkoppeln sollte. Zumal, wenn Vakanzüberbrückungen und klassische Projektarbeit laut AIMP Providerumfrage seit Jahren etwa die Hälfte aller Interim Mandate ausmachen.
Dennoch habe ich eins falsch eingeschätzt: Der Bekanntheitsgrad des Interim Managements war Anfangs viel zu gering.
Ich hatte damit gerechnet, dass Unternehmen zunächst im Internet suchen würden, wenn sie etwas nicht kennen. Wie z. B. das Interim Management. Das habe ich falsch eingeschätzt: Das war ganz offensichtlich nicht so.
Die Unternehmen mussten erst erfahren, dass es Interim Management gibt – und dass das durchaus kein Teufelszeugs ist: Dann erst haben sie begonnen, im Internet zu suchen.
Die Zugriffszahlen auf MANATNET zeigen das ganz eindeutig. Und Sie zeigen, welche Beharrlichkeit erforderlich war für diesen Erfolg.
Sie zeigen auch, dass MANATNET nun aber im Wettbewerb sehr gut positioniert und auf die kommenden Jahre vorbereitet ist, wenn sich große Anteile des Interim Management-Geschäfts ins Internet verlagern werden: Und das werden sie.
Inzwischen arbeitet MANATNET unter anderem für Bentley, TUI, Lufthansa und Unternehmen aus dem Mittelstand. Und selbstverständlich erwarte ich, dass das noch viele mehr werden – unabhängig davon, dass ich den Kunden zudem als Berater zur Verfügung stehe.
Und am Ende erwarte ich, dass es irgendwann in den Unternehmen heißen wird:
Interim Manager? Da schau ich erst mal bei MANATNET!