Freitag 03. Oktober 2014

UNRUHE STIFTE ICH GERN IM INTERIM MANAGEMENT!

Fotograf_Juergen_Becker_Titel_Interim_Management_Blog_Unruhe_kleinQualität im Interim Management. Das Thema des AIMP-Regionalforums vorgestern war alles andere als trivial. Und wenn Dietmar von Polenz in seinem Vortrag ziemlich unverblümt vorschlug, wir Provider sollten uns doch einmal in der Automobilindustrie umschauen, dann unsere eigene Wertschöpfungskette im Detail beschreiben und anschließend versuchen, jede einzelne Stufe zu verbessern: Das hatte schon was!

 

Ich liebe solche Sachen: Sie brennen sich in mein Hirn und beschäftigen mich in den nächsten Wochen unter der Überschrift „Was ist da dran und wie kann ich dadurch besser werden?“

 

Dieses „Wie kann ich (dadurch) besser werden?“ hat bemerkenswerter Weise auch mein Kollege Dr. Harald Schönfeld in seinem Vortrag angesprochen – ohne dass sich die beiden abgesprochen hätten. Und er hat viel Raum seiner Überzeugung gewidmet, dass Qualität durchaus auch mit Beziehungen zu tun hat – ja, dass Beziehungen eine wesentliche Qualitätskomponente sind.

 

Ich habe in meinem Beitrag „Qualitätssicherung auf einem Internet-Marktplatz: Geht das?“ das systemische Qualitätscontrolling vorgestellt, das auf den Entwicklungsmaschinen von MANATNET bereits läuft und das wir im Laufe des Oktobers einführen werden.

 

Sehr vielschichtig ist dieses Thema also – und auch die Diskussionen im Plenum und nachher zeigten das: Die Vorschläge reichten vom „Detaillierten Lebenslauf in der Langversion, der die dahinterstehende Person in einer Art beschreibt, dass der Leser auch die Person erkennen kann – nicht nur ihre beruflichen Stationen“ bis hin zum „AIMP-Index der Kundenzufriedenheit“.

 

Dennoch habe ich ganz persönlich den Eindruck gewonnen, dass dem „Wie können wir alle besser werden?“ ganz enorme Beharrungskräfte gegenüberstehen – in der tiefen Überzeugung: „Wir sind alle eh gut, sonst wären wir nicht in diesem Geschäft!“.

 

Dies ist ohne jeden Zweifel richtig!

 

Dennoch gilt (letztlich hasse ich es, anderer Leute Bonmots zu verwenden, aber das hier passt zu gut!):

 

„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“ (Philip Rosenthal, Unternehmer)

 

Ich bin kein Mensch, der in Extremen denkt: Gut und Schlecht. Richtig und falsch. Schwarz und Weiß oder vergleichbare Pole.

 

Ich denke in Schattierungen – in Kopf und Seele offen. Und ich habe erstmals vorgestern meinen AIMP-Kollegen gegenüber formuliert, dass wir aus meiner Sicht unser Geschäft seit satten dreißig Jahren unverändert durchziehen – und dass ich daher davon überzeugt bin, dass wir auf diese Weise die nächsten dreißig Jahre nicht überleben werden.

 

Vor dreißig Jahren gab es sicher kein Internet und auch keinen massentauglichen Mobilfunk. Und außerhalb meiner Welt: Autos verpesteten die Luft ohne Katalysator und Fotos wurde auf der Grundlage von Silberhalogeniden erstellt.

 

Dass der Weltmarktführer Kodak untergehen könnte oder dass Hersteller in existenzielle Bedrängnis kommen würden, wenn ihre (Digital-!) Kameras nicht in der Lage sind, Bilder unmittelbar nach dem Fotografieren drahtlos in einen den Datenschutz frohgemut negierenden Moloch hochzuladen: Das war damals ganz sicher unvorstellbar!

 

Das meine ich.

 

Unser Interim Management ist in Deutschland aus meiner Sicht weit weniger etabliert als wir alle bisher angenommen haben.

 

Damit haben wir noch enorme Wachstumspotenziale, denn wir bieten den Unternehmen eine tolle Dienstleistung – die Provider gemeinsam mit den Interim Managern: Dietmar von Polenz hat das sehr schön herausgestellt!

 

Zahllose erfolgreiche Mandate zum (Achtung!) Wohle des Kunden belegen das.

 

Dennoch können wir uns an dieser Stelle nicht ausruhen. Allein die Möglichkeit, dass die Kunden aus den vergangenen dreißig Jahren anders denken und handeln könnten als die Kunden der kommenden dreißig Jahre sollte zu erheblicher Unruhe auf unserer Seite führen.

 

Deshalb ruhen wir uns im AIMP auch nicht aus.

 

Wir haben Arbeitspakete zu den Themen „Qualität“ und „Innovation“ definiert und insgesamt sieben Mitglieder arbeiten daran.

 

Das Thema „Qualität“ erfordert womöglich Kollegen mit einer Ausprägung, die die MANATNET-Datenbank als „prozessorientierter Strukturierer“ bezeichnet.

 

Das Thema „Innovation“ braucht hingegen den „Kreativen Zerstörer, den Unruhestifter“.

 

Unruhe stifte ich gern im Interim Management!

 

(Email Adresse wird nicht veröffentlicht)