„Ihr Interview war doch recht ernüchternd!“, sagte der Interim Manager in spe. Lange schon bin ich dazu übergegangen, den Gesprächen mit Neu-Einsteigern ins Interim Management eine Vereinbarung voranzustellen – zwischen dem Interim Manager und mir:
Ich lese zur Vorbereitung den Lebenslauf des Interim Managers und im Gegenzug liest der Interim Manager mein Interview „Interim Management als Beruf“.
Das ermöglicht es mir, im gegebenen Zeitrahmen tiefer ins Thema einzusteigen anstatt die Zeit mit den immer gleichen Basics zu verdaddeln.
Regelmäßig eröffne ich unser Gespräch dann mit der Frage: „Was ist Ihr ganz persönliches Fazit nach meinem Interview?“ Und in aller Regel erhalte ich dann Aussagen wie die, mit der ich meinem heutigen Blogeintrag eröffnet habe.
Wer fragt führt – auch im Interim Management
Im Gespräch gehe ich selbstverständlich auf die Fragen des Interim Managers ein – aber ebenso selbstverständlich stelle ich meine Fragen.
Dazu gehören auch so genannte „Quittungsfragen“. So zum Beispiel: „Herr XYZ, ich empfange in unserem Gespräch Signale, dass in Ihrem Leben die Komponente Sicherheit eine recht große Bedeutung hat. Ist das so oder täusche ich mich?“
„Ganz erstaunlich, Herr Becker, wie Sie das am Telefon heraushören können!“
Ist es ganz und gar nicht, wenn man sein Gegenüber ernst nimmt und wirklich zuhört.
Aber ein solcher Kandidat wird mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht glücklich werden im Interim Management. Und davon haben wir alle nichts: Der Interim Manager nicht, der Kunde nicht – und MANATNET auch nicht.
Zudem habe ich eine beinahe rituale Abschlussfrage in unserem Gespräch:
„Sicher haben Sie auch mit anderen Interim-Providern gesprochen: Wie unterscheidet sich unser Gespräch von den Gesprächen mit meinen Kollegen?“
Immer gleiche Antworten
Beinahe stereotyp erhalte ich eine von diesen beiden Antworten:
1. „Mit X, Y und Z muss ich noch sprechen: Die haben nicht so schnell reagiert wie Sie.“
2. „Die sind längst nicht so tief ins Thema eingestiegen. Die sind mit mir meinen Lebenslauf durchgegangen und haben mir erzählt, was sie so machen.“
In den enschlägigen Broschüren jedoch – Papier ist halt geduldig! – steht etwas ganz anderes:
Wir kennen all unsere Interim Manager persönlich!