Freitag 30. September 2016

4.0 ÜBERALL: NUR NICHT IM INTERIM MANAGEMENT?

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Die_gute_alte_ZeitIch sitze vor meinem Interim Management Blog. Die Seite starrt mich an: Leer. Leer bin ich auch, müde und für heute auch ausgesaugt von Menschen, die Antworten von mir haben möchten. In einem beängstigenden Stakkato.

 

So vieles möchte ich hier schreiben, so vieles möchte ich berichten. Aber ich mach es nicht. Noch nicht. Bis gegen Jahresende wohl nicht. Das bin ich nicht zuletzt meinem Partner in dieser Sache schuldig!

 

Stattdessen suche ich Themen im Standard-Interim Geschäft. Aber wie findest Du dort Themen, wenn derzeit an anderer Stelle die Post abgeht?

 

Ich denke an andere Industrien, in denen momentan auch – oder mal wieder – die Post abgeht: Die Bankenindustrie. Der Markt – wer immer das ist – spricht davon, dass die Deutsche Bank ohne staatliche Hilfen auskommen möchte. Und die Bundeskanzlerin – auch dort geht die Post ab! – ergänzt, dass die Deutsche Bank natürlich ohne staatliche Hilfe auskommen muss.

 

Allein diese beiden Sätze sind fatal und werden Abs und Herrhausen im Bankerhimmel die Zornesröte ins Gesicht treiben. „Du lieber Himmel, zu unseren Zeiten hätten die Deutsche Bank der Bundesrepublik Deutschland geholfen – und nicht umgekehrt!“

 

Für ein wenig Bilanz-Kosmetik – in der Welt von Abs und Herrhausen hieß das schmuck „Window Dressing“ – wird schnell eine Versicherung aus dem Portfolio verkauft. Unter Buchwert, aber was soll’s: Die Zeiten sind hart – und: Ist ja nicht unser Geld! Käufer ist Phoenix – und Phoenix wiederum ist auf die Abwicklung von Lebensversicherungen spezialisiert. Falls Sie darüber hinweg gelesen haben: „Abwicklung“.

Ganze Städtchen entlassen

 

Deutschlands zweitgrößte Bank setzt dort an, wo immer gern angesetzt wird – trotz aller durch Hochglanzbroschüren im UV-Lack unterstützen Sonntagsreden („Unsere Mitarbeiter sind das Wichtigste, was wir haben!“) und setzt 9.600 Mitarbeiter frei. Zum Vergleich: Hier in der Ortenau gibt es zahllose schmucke Städtchen, die haben weniger Einwohner…

 

Auch wenn mich als Ex-Banker der Untergang der Bankenwelt noch immer trifft: So richtig überrascht mich das nicht, wenn ich in den Filialen erlebe, dass der Mitarbeiter für einen Kreditantrag im Standard-Massengeschäft unzählige Fragen stellt und die Antworten des „Kunden“ in eine Tastatur hackt – nur um am Ende ein Rot oder Grün vom Scoring-System zu erhalten. „Tut mir leid, aber unser System hat Ihren Antrag abgelehnt – und bis Ende kommenden Monats bleibt das auch so! Ich wünsche Ihnen weiterhin einen schönen Tag…!“

Kein Platz für Jobs ohne echten Mehrwert

 

Bei aller Liebe: Das „Einhacken“ seiner Antworten schafft der Kunde auch selbst am Terminal oder Rechner – und kann dann zumindest herzhaft vor den Edelstahl treten oder aber seinem Unmut ob der negativen Antwort freien Lauf lassen: je nachdem, wo er gerade ist.

 

Folglich schreibt die FAZ am Donnerstag: „Im Rahmen der Strategie „Commerzbank 4.0“ wolle sich die zweitgrößte deutsche Bank auf das Kerngeschäfte konzentrieren, 80 Prozent ihrer „relevanten Prozesse“ digitalisieren und dadurch entsprechende bedeutende Einsparungen erzielen.“

 

80 Prozent der relevanten Prozesse! Wir bemühen Pareto und folgern daraus – nur ein wenig vereinfachend: Alles Wichtige wird digitalisiert!

 

Welch ein Umbruch in einer alten, traditionsreichen Welt eines Geschäftes unter Menschen, neu-Deutsch: „People Business“! Verschämt erinnere ich daran: Der Begriff „Kredit“ hat seinen Ursprung im lateinischen Wort „creare“ (glauben) – weil der Banker (Achtung: Gläubiger!) geglaubt hat, dass der Kunde das Geld zurückzahlen wird. Man stelle sich vor…!

 

Auf der einen Seite bin ich daher recht froh, im Interim Management zu arbeiten. Das ist ein junges, aufstrebendes Segment im Bereich der Personaldienstleistungen –  das ja auch regelmäßig als „People Business“ bezeichnet wird.

 

Auf der anderen Seite, und meine Kollegen mögen mir das verzeihen, ist unser Interim Management – gemessen an den Zeiten der Medici und Fugger – noch ganz in seinen Anfängen. Wir haben also noch sehr viel Raum für Entwicklungen im Interim Management, nur werden die wohl um den Faktor 10 schneller verlaufen, als im Bankgeschäft seit den Medici oder Fugger. Allerdings: An ein „Interim Management 4.0“ denkt in der Interim-Welt offenbar noch niemand…

 

Jedoch: Glaubt das tatsächlich irgendjemand:

 

4.0 überall: Nur nicht im Interim Management?

 

Freitag 23. September 2016

ZWISCHEN TRAUMA UND VERTRAUEN

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Gut_dass_es_dich_gibt_Sylt_2016Die Mail erreicht mich am Dienstag um 14.22:

 

„Hallo Herr Becker,

 

wir möchten Herrn Interim Manager gerne zum frühestmöglichen Zeitpunkt bis 31.03.2017 engagieren.

 

Wie geht es nun weiter ?

 

Viele Grüße

Kundin“

 

Natürlich freue ich mich über eine solche Nachricht. Denn sie bedeutet vielerlei: Zum Beispiel, dass wir gut vorgearbeitet haben. Oder schlicht: Dass wir unser Kerngeschäft beherrschen.

 

Ich rufe die Kundin an und schildere ihr, dass der nächste Schritt nur noch die Vereinbarung mit dem Interim Manager ist, die sie direkt abschließen kann. Einen Entwurf wird ihr der Interim Manager liefern (Dass ich dem Interim Manager an dieser Stelle unsere Unterstützung anbiete, versteht sich von selbst.)

 

„Wir haben uns für diesen Kandidaten entschieden, obwohl wir im vergangenen Jahr sehr schlechte Erfahrungen mit Interim Managern gemacht haben!“

 

„Wollen Sie mir davon berichten?“

Schlechte Erfahrungen mit Interim Management

 

„Nun wir hatten im vergangenen Jahr eine vergleichbare Situation. Auch da mussten wir einen Krankheits-bedingten Ausfall verkraften. Wir hatten uns damals den Interim Manager über [Providername, den ich aus Höflichkeit verschweige] beschafft. Den ersten haben wir nach zwei Wochen nach Hause geschickt. Dann kam Ersatz: Den haben wir nach weiteren zwei Wochen nach Hause geschickt. Meine Mitarbeiter sind heute noch traumatisiert“

 

„Warum das?“

 

„Beide Kandidaten haben die Aufgabe nicht stemmen können, waren einfach nicht gut genug. Und dabei waren beide von der Papierform, auf der Basis der Unterlagen, sehr gut geeignet. So wie Ihrer auch!“

 

„Der Interim Manager ist nicht nur von der Papierform gut geeignet, der ist auch in der Praxis sehr gut – und: er bringt auch die PS auf die Straße. Ich weiß dass, weil wir bereits ein gemeinsames Projekt mit diesem Interim Manager gemacht haben.“

 

„Ja, ich weiß: Ich mache dieses Projekt, weil ich letztlich Ihnen vertraue…!

 

Das ist die Bandbreite unseres Interim-Geschäftes:

 

Zwischen Trauma und Vertrauen.

 

Freitag 16. September 2016

WIE FÜHRE ICH DEN FAIRSTEN INTERIM-PROVIDER VOR

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Ist_das_wirklich_wahr_Offenburg_2016Der Interim Manager registriert sich im Juli – und erhält im gleichen Monat über MANATNET das Mandat seines Lebens: Eine technische Restrukturierung – auf Betreiben der Banken des Unternehmens aus dem produzierenden Gewerbe. Attraktiver Tagessatz, volle Auslastung über sehr weit mehr als die im Interim-Geschäft typischen Laufzeiten.

 

Die Produktion des Unternehmens wird modernisiert nach allen Regeln der Kunst. Der Arbeitseinsatz ist jenseits von Gut und Böse. Doch die Auswirkungen schlagen sich auf allen Ebenen nieder: Lieferfähigkeit, Liefergeschwindigkeit, Warenlager, Einkauf, Qualität – und, natürlich, in der G&V des Unternehmens.

 

Der Interim Manager wirbt mit seinem Projekt und nutzt es als Referenz – bis hin zur lokalen Presse: Zu Recht!

 

Die Banken entspannen sich. Die Restrukturierung wird abgeschlossen, Kreditlinien werden freigeben. Neue Kunden kommen. Und das Unternehmen und der Interim Manager haben derart Gefallen aneinander gefunden, dass der Interim Manager seine freiberufliche Tätigkeit aufgibt, als Technischer Geschäftsführer ins Unternehmen einsteigt und gleichzeitig eine Beteiligung im zweistelligen Prozentbereich übernimmt.

 

Das sind die Mandate, nach denen wir uns alle die Finger lecken! Alle stehen durch die gemeinsame Arbeit besser da als vorher: Der Interim Manager, der Kunde – und natürlich auch wir als Interim-Provider, die mitverdienen, weil wir diesen Traum erst möglich gemacht haben.

 

Ach, Becker! Nicht schon wieder eine dieser „Was-sind-wir-doch-alle-toll!“-Geschichten – in der Hoffnung, bisher abstinente Kunden endlich doch noch fürs Interim Management zu begeistern! Nein, ganz und gar nicht! Denn das ist nur die eine Seite dieser Geschichte….

Ein Traum für Euch – ein Albtraum für mich!

 

Denn dieses Mandat wurde zur schlimmsten Erfahrung, die ich in meinen nun bald 15 Jahren im Interim Management machen musste. Dieses Mandat zeigt, dass es Menschen gibt, die Fairness, Empathie – ja, einfach nur ein ehrlich mitfühlendes und partnerschaftliches Verhalten in einer unfassbar kaltschnäuzigen Art zu ihrem Vorteil zu nutzen suchen.

 

Es begann damit, dass der Interim Manager, unseren Anteil nicht mehr überwies. Ich möchte das an dieser Stelle mal ganz deutlich aussprechen: So etwas ist die absolut krasse Ausnahme in der Zusammenarbeit zwischen den Interim Managern und MANATNET!

 

Für alle Leser, die bei MANATNET nicht registriert sind: Wir arbeiten nach dem Angelsächsischen Modell. Das bedeutet, der Vertrag wird zwischen Interim Manager und Kundenunternehmen direkt abgeschlossen. Der Kunde zahlt an den Interim Manager und der Interim Manager führt unseren Anteil ab auf der Grundlage der mit uns vorab geschlossenen Vereinbarung.“Dreicksverträge“, die ich von Beginn an als unnötig komplex ablehne, entfallen somit.

 

Mein Nachhaken ergibt: Das Kind des Interim Managers ist schwer erkrankt und liegt auf der Intensivstation – weit weg vom Projektort. Zur massiven Arbeit gesellen sich massive emotionale Belastungen und eine massive Fahrerei für den Interim Manager. Es tut mir leid, aber ich bin halt kein Mensch, der dann sagt: „Einzelschicksal! – Ich erwarte …“ Stattdessen habe ich gesagt: „Okay, dann sehen Sie erst mal zu, dass Sie dabei nicht vor die Hunde gehen! Alles andere machen wir dann… Und vor allem, dass Ihr Kind wieder auf die Beine kommt!“

Ist Geld wichtiger als ein Kind auf der Intensivstation?

 

Kommt es nicht. Stattdessen verschlimmert sich der Zustand in den folgenden Wochen. Ich halte die Füße still – meine Außenstände steigen monatlich. Wir hoffen auf Heilung. Vergeblich. Stattdessen erfahre ich von Reanimationen auf der Intensivstation.

 

Nach langer Leidenszeit kann das Kind die Intensivstation verlassen. Ich vereinbare ein Treffen mit dem Interim Manager: „Sie wissen, wie hoch Ihre Außenstände sind?“ „Ja!“ „Ich habe aufgrund Ihrer schweren Situation im persönlichen Umfeld stillgehalten, aber jetzt hätte ich schon gern mein Geld!“

 

„Das geht nicht.“

 

„Wieso nicht?“

 

„Ich habe überraschenderweise eine Gewerbesteuernachzahlung und –Vorauszahlung leisten müssen! Ich habe dafür Ihre Gelder verwendet.“

 

Es gibt nicht viele Situationen in meinem Leben, in denen ich sprachlos bin!

 

Aber wir sind Geschäftspartner, seit langer Zeit – und wir sind gemeinsam einen steinigen Weg gegangen. Das verbindet, versichern wir uns gegenseitig. Wir vereinbaren eine Ratenzahlung über viele Monate.

 

Keine Zahlung erfolgt! Es verstört mich leicht, dass der Interim Manager seine Vereinbarung nicht einhält. Wir treffen uns nach sechs Monaten erneut und vereinbaren einen neuen Rückführungsplan.

 

Keine Zahlung erfolgt! Es verstört mich schwer, dass der Interim Manager erneut seine Vereinbarung nicht einhält.

 

Am 31. Mai, auf dem Rückweg vom Sylt-Urlaub, fahre ich einen Umweg und suche den Interim Manager am Projektort auf – ein letztes Mal, habe ich für mich entschieden: „Ich habe keine andere Wahl mehr als rechtliche Schritte gegen Sie einzuleiten. Ich möchte das jedoch unbedingt vermeiden!“

 

„Ich auch, Herr Becker, unbedingt. Ich habe halt so viel zu tun, ich weiß nicht, wie ich das alles schaffen soll. Ich bin einfach nicht dazu gekommen, zu überweisen [Meine Stirn legt sich in Falten]. Wir haben doch bisher so gut zusammengearbeitet und wir wollen doch noch weitere Interim Manager über Sie beschaffen. Ein Rechtsstreit ist das Letzte, was ich jetzt noch brauche. Ich halte das physisch nicht durch. Sie können sicher sei: Ich bleibe Ihnen nicht einen Cent schuldig!“

 

Wir vereinbaren noch einmal eine Ratenzahlung über mehr als 12 Monate, denn mir ist überhaupt nicht daran gelegen, den Interim Manager „kaputt“ zu machen. Und das sage ich ihm auch. Wir geben uns die Hand drauf. Ich aktiviere meinen letzten Rest an Vertrauen. Meine Frau, die neben mir sitzt, glaubt ihm kein Wort.

 

Sie soll Recht behalten….

 

Bis zum 12. September kommt hier nicht ein einziger Euro an. Auf Mails reagiert der Interim Manager nicht mehr. Das Telefon beantwortet er nicht mehr. Auf SMS-Nachrichten und Voicemail: Keine Reaktion! Versuche, über Sekretärinnen oder die Telefonzentrale den Interim Manager, pardon: Geschäftsführenden Gesellschafter, zu erreichen, werden mit dem Alleskönner „Ist im Meeting!“ erstickt.

 

Am Montag dieser Woche habe ich beim zuständigen Insolvenzgericht die Privatinsolvenz für den Interim Manager beantragt. Und fühle mich zum Kotzen.

 

Sicher: Die Außenstände sind deutlich in der oberen Hälfte einer fünfstelligen Summe. Und das findet meine G&V gar nicht witzig – die Finanzbehörden in Baden-Württemberg im Übrigen auch nicht.

 

Viel schlimmer jedoch ist die emotionale Seite! Dass mein Vertrauen in einen (scheinbar) professionellen Partner in einer derartigen Weise verraten wurde. Ich persönlich hätte nicht gedacht, dass so etwas  möglich ist! Ich musste ein neue bittere Lektion lernen. Sie ist im Lernplan des Lebens überschrieben mit:

 

Wie führe ich den fairsten Interim-Provider vor?

 

Freitag 09. September 2016

„LASS DOCH“ GEHT BEI MANATNET GAR NICHT!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Komposition_mit_zwei_Fenstern_Gengenbach_2016Der Anruf des Interim Managers kommt am Vormittag: „Haben Sie das aktuelle Heft des SPIEGEL gesehen, Herr Becker?“

 

„Nein, Herr Interim Manager, tut mir leid. Ich lese den SPIEGEL nicht!“

 

„Sollten Sie aber! In der Titelgeschichte „Sie sind entlassen!“ – das hat dieser Typ von der Innovationsschmiede beim letzten AIMP-Jahresforum fast alles erzählt…!“ [Video]

 

„Sie meinen Thomas Huber, den Chef von Cassing, Institut für Absatz- und Produktentwicklung?“

 

„Ja, genau! Lesen Sie das mal!“

 

Und das tue ich dann. Und ich muss dem Interim Manager zustimmen!

 

Also reift der Entschluss, das mit unseren Interim Managern zu teilen – in der „Post Clippings“-Ära muss das natürlich auf elektronischem Weg gehen. Und bei MANATNET ohnehin. Also betrete ich erstmals seit Menschengedenken die SPON-Site….

„Der Hinweis reicht doch auch!“

 

Ich kann das Heft in der Online-Version erwerben. Das ganze Heft. Nicht nur den Leitartikel. Das kann die FAZ besser!

 

Egal. Ich registriere mich, natürlich. Im „Double-opt-in“-Verfahren, natürlich. Ich zahle, natürlich. Und ich erhalte das gesamte Heft als PDF-Datei. Gut 23 MB groß ….

 

Damit steht fest: Als Mail versendest Du das ganz sicher nicht! Also: Auf die MANATNET-Site hochladen! Keine allzu gute Idee, denn wir haben aus mannigfachen Gründen ein Upload-Limit von 10 MB je Datei. Natürlich kann der Chef die Techniker bitten, das dennoch zu tun, jedoch haben die gerade deutlich andere Prioritäten.

 

„Lass doch!“, heißt es aus meinem Umfeld, „der Hinweis reicht doch auch…!“

 

„Nein, ganz sicher nicht!“

 

„Aber die Leute können sich das Heft doch selbst kaufen!“

 

„Natürlich können die das. Aber ich möchte das nicht. Denn, erstens, erwarten die Interim Manager von MANATNET, dass an der Stelle ein Link kommt; und, zweitens, wäre das ein Medienbruch – und das geht ja mal gar nicht: Sie müssten die Online-Welt verlassen und in die analoge Welt eintauchen, um ihren Wunsch nach Information zu erfüllen. Das ist nicht, wie ich ticke, und daher ist das auch nicht diskussionsfähig!“

 

Mitunter bin ich etwas ruppig…

Dropbox-Link für Interim Manager

 

Die Lösung heißt Dropbox. Also, Datei hochladen, freigeben und den Link in meine personalisierte Mail (andere Mails versende ich nicht) einarbeiten.

 

In ein paar Minuten hat Word Steuer- und Quelldatei zusammengeführt, weitere wenige Minuten später sind rund 500 Mails raus. Die Diskussion zum Medienbruch vorhin hat länger gedauert.

 

Es dauert keine fünf Minuten, dann sind die ersten Antworten da:

 

Hallo Hr. Becker,

 

Toller Service!

 

Vielen Dank dafür – ich freue mich auf die Lektüre heute Abend.

 

MfG

 

Interim Manager

 

Oder auch:

 

Lieber Juergen,

 

fuer mich bist Du nicht nur ein ehrenwerter Fuerst der Finsternis, sondern auch ein wirklich kunden- und serviceorientierter Unternehmer!

 

Herzlicher Gruss
Interim Managerin

 

Oder direkt bei SPON am Artikel:

 

Einfach klasse – danke für den Hinweis und den Artikel! Sehr treffend!

 

Ich freue mich über dieses Feedback, ganz ehrlich! Und ganz besonders freue ich mich darüber:

 

Klasse, Herr Becker – gerade die nächsten 5 Jahre sind für uns Interimer / Freelancer hochspannend – vielen Dank hierfür!

 

Sie schrieben in Ihrem letzten Blog

 

MANATNET – der schnellste Interim-Provider!

Ich würde hinzufügen: MANATNET – mit Abstand der innovativste Interim-Provider (so wie derzeit Mercedes in der Formel 1).

 

Vielen Dank & alles Gute, Herr Becker.

Bin schon auf Ihren neuen Blog gespannt.

 

Beste Grüße

Interim Manager

 

Da werde ich fast ein wenig verlegen. Und so bin ich dem Hinweisgeber auf diesen Artikel zu besonderem Dank verpflichtet und ich bin heilfroh, dass ich den Medienbruch nicht zugelassen habe! Trotz leichter Konflikte in meiner Umgebung.

 

So bin ich halt geprägt:

 

„Lass doch“ geht bei MANATNET gar nicht!

 

Freitag 02. September 2016

MANATNET – DER SCHNELLSTE INTERIM-PROVIDER

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Skulptur_Scrat_SyltMein letzter Blogeintrag „SEID WIEDER MUTIG, INTERIM MANAGER!“ war wohl nicht so dolle – wenn ich mir die Zugriffe ansehe.

 

Oder aber, die lähmend dulle Sommerhitze im Ferienmonat August hat sich auch auf mein Blog ausgewirkt – und das Bild des nach all der Mühsal entspannend am Strand liegenden, mein Blog auf seinem Tablet lesenden Interim Managers ist womöglich doch nicht mehr als nur ganz leise tönende Zukunftsmusik.

 

Auch sonst ging in dieser, unserer Wirtschaft im August ja nicht wirklich viel: Sommerzeit, Urlaubszeit. Heiß. Keiner da. Vertretungen gibt es nicht mehr. Telefone beantwortet niemand. Mails beantwortet stumpf und ruppig der Autoresponder „Ihre Mail wird nicht gelesen oder weitergeleitet…!“ Manche schreiben ganz krass: „Ihre Mail wird ungelesen gelöscht!“. In der nächsten Evolutionsstufe der Unfreundlichkeit lautet das dann vielleicht: „… Und zur Strafe sende ich Ihnen jetzt einen Trojaner…!“

 

Eins meiner Lieblingsthemen, das ich seit den Anfängen meines Blogs geißele. Selbstverständlich vergeblich [LASST MICH BLOSS ENDLICH IN RUHE!]. Dass so etwas in unserem Land möglich ist, verblüfft mich jedes Jahr aufs Neue.

 

Bastian Schweinsteiger wurde von Manuel Neuer als Kapitän Der Mannschaft abgelöst. Der erste Flügel für ein Passagierflugzeug wurde im Additiven Verfahren (3D-Druck) hergestellt. Da kommt etwas mit brachialer Kraft auf uns zu…

 

Dennoch, in meinem (wie mein Freund, Anselm Görres einmal anmerkte) fast calvinistisch geprägten Leben gab´s zwei bemerkenswerte Erfahrungen in dieser sommerlich, beschaulichen Woche. Für die eine steht ein künftiger Interim Manager, für die andere ein Unternehmen:

Interim Management ist völliges Neuland

 

Der neue Kandidat fürs Interim Management bringt jede Menge Erfahrung mit – hat sich jedoch, wie so gut wie jeder Einsteiger, noch nie selbst „verkaufen“ müssen: USP, Wettbewerbsvorteile, Alleinstellungsmerkmale – oder gar Gründe, weshalb ein Kunde gerade ihn einkaufen sollte und nicht jemanden anderen: Völliges Neuland!

 

Und dann startet etwas, das alle meine professionellen Provider-Kollegen anbieten: Nennen wir´s „Einstiegs-Coaching“…

 

Im Rahmen dieses Einstiegs-Coachings rüsten wir die neuen Interim Manager auf und erhöhen damit die Chancen der meisten Einsteiger deutlich, wenn nicht dramatisch. Für ein Geschäft, das – alle Insider wissen das – zu um die 70 Prozent direkt zwischen Interim Manager und Kunde läuft. Im Klartext: An den Providern vorbei. Wenn man das dann nicht ganz zu Ende denkt, dann kommt man auf die Idee: Wir rüsten unseren künftigen Wettbewerb auf…

 

Und doch tun wir´s – und freuen uns (und das meine ich ganz ehrlich!) über solche Mails:

 

Hallo Herr Becker,

 

ich möchte mich ganz herzlich für Ihre Geduld bedanken und dafür, dass Sie mir auf die Sprünge geholfen haben. Am gestrigen Abend, als ich die ersten Mails in Richtung Interim auf den Weg brachte, dachte ich noch so bei mir, dass es ganz gut wäre, wenn ich einen „Mentor“ hätte, der meinen Blick auf das Wesentliche schärft, was mein Kompetenzprofil und meine Stärken betrifft….und heute wurde dieser Wunsch erfüllt. Trotzdem war es mir etwas peinlich, denn ich hätte auch selber drauf kommen müssen…

 

Natürlich hat es mir aber keine Ruhe bis zum Wochenende gelassen, so dass ich Ihre Anregungen gleich umsetzen wollte.

 

Anbei meine überarbeitete Kompetenzübersicht oder auch Kandidatenprofil. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie nochmals einen kritischen Blick darauf werfen könnten.

 

Ihnen einen schönen Abend und herzliche Grüße,

Interim Manager in spe

 

Muss ihm nicht „etwas peinlich“ sein! Im Telefonat, mit vielen Fragen, habe ich den Kandidaten aus seinen Antworten und Reaktionen recht gut kennenlernen können: Ein offenes Gespräch mit dem „Minister der Finsternis“ ist durchaus nicht jedermanns Sache! Und so weiß ich: Das ist ein Guter!

 

Die überarbeitete Kompetenzübersicht muss er dennoch gehörig überarbeiten. Wie ich ihn kennengelernt habe, wird er das tun.

Vier 3D-Drucker laufen 7/24

 

Es ist Usus, dass ich mit meinen guten Kunden essen gehe. Meist mittags, lieber jedoch abends. Der Kunde sucht aus – ich zahle. Dadurch lerne ich so gut wie immer ein neues Restaurant kennen. Und der Kunde sucht selbstverständlich ein Restaurant aus, in das er gern geht und fühlt sich daher auch so gut wie immer wohl. Dieses Dinner fand in Stuttgart statt – mit dem Technik-Chef der Holding eines Unternehmens mit weltweit rund mehreren tausend Mitarbeitern.

 

Wir haben viel geredet. Aber zwei Themen hallen noch immer nach.

 

„Nutzen Sie bereits die Additive Fertigung im Unternehmen?“

 

„Herr, Becker, wir haben hier vier Drucker: Die laufen 7/24…!“

 

„Donnerwetter! Für die Prototypenfertigung?“

 

„Exakt!“

 

Mir fällt der Flugzeug-Flügel ein – und die vielen Unternehmen, die ich aus der Kategorie kenne: „Mache mer net…!“ Oh, oh….

 

Und dann:

 

„Ich muss Ihnen sagen, Sie sind mein „schnellster“ Kunde. In Deutschland – zumindest ist das mein Eindruck – scheint Schnelligkeit nicht mehr en vogue zu sein. Ich mag jedoch Schnelligkeit, den 24 Stunden-Takt, weil ich so geprägt bin! Und deshalb möchte ich Ihnen dafür heute Abend danken!

 

„Danke, Herr Becker, aber Sie sind der schnellste Provider, den ich kenne: Das ist Ihr Alleinstellungsmerkmal!“

 

Auf der Rückfahrt beschäftigt mich: Die meisten anderen Provider sind ja führend oder erklären kurzerhand selbst sich dazu.

 

Mir reicht dieses Label völlig:

 

MANATNET – der schnellste Interim-Provider!