Heute in einem Monat ist Heiligabend! Bis dahin zerreißt´ s mich. Fürchte ich.
Ich hatte ein Ziel: Mit sechzig, also seit dem Januar dieses Jahres, arbeitest Du weniger!
Weniger arbeiten bei mir – mein enger Kreis weiß das – käme für den deutschen Durchschnitts-Angestellten noch immer einem formidablen Burn-out nahe.
Wenn ich nun heute auf dieses hehre Ziel schaue, muss ich kleinlaut konstatieren: So kolossal gescheitert bin ich schon lange nicht mehr!
Statt die 65 Stunden auf 50 herunterzufahren, legt mein Arbeitsnachweis typischerweise 72 Stunden offen – und allein in den letzten zwei Monaten ist dreimal die 80-Stunden-Hürde gefallen.
Wie bekloppt musst Du sein, Becker?
Sicherlich: Ich finde Erfüllung in der beruflichen Arbeit! Das war schon immer so – und das wird auch immer so sein! Denn anderenfalls würde ich eine solche Arbeit ganz sicher nicht machen.
Worauf dann ist dieser Irrsinn zurückzuführen?
Auf UNITEDINTERIM. Ohne jeden Zweifel!
Sicher, man darf die Frage stellen, ob man unbedingt auf die Idee kommen muss, unmittelbar nach dem Sechzigsten ein neues Unternehmen zu gründen – während es sich die ersten Freunde im Vorruhestand gemütlich machen.
Dennoch: Ich habe zwar viel Arbeit auf mich zukommen sehen – dieses Ausmaß ganz sicher nicht! Ganz besonders trifft das auf die Qualitätssicherung zu! Hier wurde ich durch 15 Jahre MANATNET konditioniert – und lerne jetzt, in einem Wechselbad zwischen Staunen und Fassungslosigkeit, was so alles im Markt herumspringt und sich Interim Manager nennt! Mir Zeit in schier unvorstellbarem Ausmaß raubt – und obendrein mein Nervenkostüm im Zeitraffer dem Verschleiß anheim gibt! Über Details breite ich an dieser Stelle nachsichtig und voller Demut den Mantel des Schweigens
In einer derartigen Situation erinnert den Menschen mitunter der am nackten Überleben orientierte Selbsterhaltungstrieb einem Urinstinkt zu folgen und im archaischen Fluchtreflex die Brocken einfach hinzuwerfen. Auch ich bin durchaus davor nicht gefeit…
Tu´ ich aber nicht!
Du realisierst Deinen Traum
Was genau hält Dich davon ab, Becker?
Es sind im Kern zwei Gründe:
(1) Du realisierst Deinen Traum: Etwas wirklich Neues zu bringen und einen gesamten Markt zu ändern. Und Du kannst es erleben, wie die anfänglich dominierende Gruppe unter dem flatterndern Banner des „Hä? Blödsinn! Brauche mer net!“ ganz langsam, aber stetig, an Gewicht verliert – gegenüber einer unaufhaltsam zunehmenden Fan-Gemeinde: „Ja, wie cool ist das denn?! Braucht vielleicht noch ein wenig Zeit: Aber genau das ist die Zukunt! Ich bin natürlich dabei!“ Das ist ein enormer Motivator für mich ganz persönlich.
(2) Spezialistenwissen als Kuppelprodukt: Mein Partner, Dr. Harald Schönfeld, und ich nehmen die Unterlagen jedes einzelnen Interim Managers zur Hand (ja, tatsächlich!), analysieren sie aus der Perspektive von insgesamt 30 Jahren Erfahrung als Provider. Ja, es gibt andere Perspektiven: völlig richtig! Nur, diese Perspektiven nützen den Interim Managern nichts, wenn sie im eigenen Vertrieb erfolgreich sein wollen – nicht nur in der digitalen Welt. Diese Analyse, die wir dem jeweiligen Interim Manager gegenüber dokumentieren, kostet unfassbar viel Zeit – und ist unfassbar wertvoll: Für den Interim Manager oder die Interim Managerin – und für uns!
Alles ist vollständig, alles ist aktuell und alle Krüppel sind aussortiert. „Sehr geehrter Herr Interim Manager, es tut uns leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass wir von einer Zusammenarbeit Abstand nehmen müssen.“
Keine Sorge: Ich singe jetzt nicht die alte Interim-Weise vom „Wir kennen alle unsere Interim Manager persönlich…!“
Ich behaupte aber mal keck:
Der UNITEDINTERIM-Pool ist derzeit schwer zu toppen!