Wenn Du regelmäßig Dein Blog am Freitag veröffentlichst, dann fällt Dir auf, wie oft doch solch ein Freitag auf einen 13. fällt – zumindest fühlt sich das so an.
Heute ist es mal wieder so weit. Oh! Schockschwerenot! Ein Unglückstag!
Ich bin ohnehin nicht abergläubisch und habe zudem genug ablenkende Arbeit auf dem Tisch. Ein Investorengespräch hallt nach und ich muss mich auf Montag vorbereiten: Es steht mal wieder ein Vortrag bei der DDIM an – diesmal in Köln „Digitale Plattformen für Interim Manager“.
Ich liebe diese Gelegenheiten, mit den Interim Managern und Managerinnen zu sprechen, denn deren Feedback und deren Denkwelt ist mir wichtig.
Eine andere Denkwelt wird zunehmend wichtiger: Die der Kunden. Und eine weitere für mich ganz persönlich: Die der Investoren.
Ich habe den Eindruck, als hätten die (noch von Frau Nahles) getriebenen Diskussionen zur Scheinselbständigkeit dem Interim Management auf Seiten der Kunden eine höhere Bedeutung beschert. Die Unternehmen haben sich mit dem Thema Interim Management befasst und wissen jetzt in aller Regel mehr als vorher.
Dass ein gehöriger Anteil unter den Kunden jetzt die rechtlichen Auswirkungen kritisch sieht, widerspricht dem keineswegs.
Noch krasser ist die Sicht von Investoren auf unser Provider-Geschäft.
Hochgradig fragmentiert, teuer und überragend ineffizient
Wie oft haben wir inzwischen die DACH-Region analysiert, um die Fragen der Investoren zu beantworten:
Wieviel Provider gibt es in der DACH-Region? „An die 90!“ – Tatsächlich?
Wie hoch sind die Provisionen: „20 bis 50 %!“ – Tatsächlich?
Woher kommen die Kandidaten? „Jeder hat seinen eigenen Pool!“ – Tatsächlich?
Wie groß sind diese Pools? „Im Schnitt rund 2.000 Kandidaten – in der Spitze wohl 5.000!“ – Tatsächlich?
Investoren bleiben an den ersten beiden Punkten hängen und kommentieren „hochgradig fragmentiert“ und „teuer“. Der Punkt, der Investoren jedoch am meisten verblüfft, ist Punkt 3: Jeder hat seinen eigenen Pool! Hier lautet der Kommentar stets: „Hochgradig ineffizient!“.
Ich teile diese Einschätzung schon lange. Bereits vor eineinhalb Jahren habe ich mich hier an dieser Stelle über einen ganzen Monat diesem Thema gewidmet: Ineffizienzen im Interim Management Teil 1, Teil 2, Teil 3 und Teil 4.
Heute, rund eineinhalb Jahre später, verblüfft es mich noch immer, dass die Interim Manager und Managerinnen nicht aufschreien!
„Mein Geschäft ist so speziell und da gibt es nur wenige Projekte: Da muss ich mit einem Schleppnetz durch den Markt fahren und jedes Projekt mitnehmen, was auch nur irgendwo hochkommt!“
„Was bedeutet das konkret?“
„Ich bin bei so ziemlich jedem Provider registriert, den es gibt.“
„Das heißt: Sie halten bei praktisch allen Providern Ihr Verfügbarkeitsdatum aktuell und senden etwa zweimal jährlich Ihren aktualisierten CV?“
„Ja, genau so!“
Somit erhalten rund 90 Provider etwa zweimal im Jahr einen CV und bearbeiten den dann! 90mal dasselbe Dokument. 90 Mitarbeiter fassen das an und bearbeiten das – auf welche Weise auch immer.
Und ganz ehrlich: Der Gedanke an den Administrativen Aufwand dieses Interim Managers treibt mir den Schweiß auf die Stirn!
Das ist sicher ein extremer Fall. Aber selbst, wenn wir das für den typischen Interim Manager erheblich reduzieren, wird hier eine dramatische Ineffizienz deutlich.
Und so ziemlich jeder Interim Manager, der eine vergleichbare Situation bei seinem Kunden aufspürt, wird empfehlen, die Informationen an einer Stelle zu bündeln, statt sie redundant vorzuhalten und obendrein auch noch redundant, dafür aber individuell zu bearbeiten.
Ich bin zutiefst davon überzeugt: Auch im Interim-Business führt daran überhaupt kein Weg vorbei – und auch deshalb haben wir UNITEDINTERIM gegründet:
Schleifen wir die Ineffizienzen im Interim-Business!