„Nein, ich schreibe nicht darüber!“
„Aber heute ist doch der 25. Mai 2018!“
„Nein, ich schreibe nicht darüber!“
„Aber heute ist der Tag, ab dem alles anders wird…“
„Nein, nochmal: Ich schreibe nicht darüber!“
„Mann, Becker: Ab heute gilt sie – die DSVGO! Die Da-ten-schutz-grund-ver-ord-nung!“
„Ja und?“
„Wie: Ja und…!?“
Ich fühle mich – damals bei debis Systemhaus – an die Jahrausendwende erinnert – und an die Euro-Einführung: Panik!
Mag sein. Wenn man bisher mit den Daten seiner Kunden Schindluder getrieben hat – und sich nun (welche Überraschung!) mit der DSGVO konfrontiert sieht: Da kann dann durchaus der Puls nach oben schnellen!
Datenschutz war schon immer wichtig!
Ich habe dem Datenschutz schon immer hohe Bedeutung beigemessen! Weshalb? Ich mag es auch nicht, wenn meine Daten durch die Gegend geistern…
Und deshalb hatte ich bereits im Jahr 2003, im Rahmen der Gründung von MANATNET, auf „SSL“ gesetzt – als der Rest um mich herum noch ganz überwiegend der Meinung war, es handele sich hierbei um einen neuen Supersportwagen von Daimler Benz!
Ich habe schon immer mein Büro abgeschlossen. Ich habe auch schon immer meine Sachen nicht auf dem Schreibtisch umherliegen lassen. Und ich habe auch schon immer Unterlagen vernichtet. Noch nie war ich Sammler…
Ich habe schon immer mit einem professionellen Rechenzentrum zusammengearbeitet. Nicht nur regelmäßige Back-ups waren Tagesgeschäft: Nein, ich habe die Daten schon immer auf einem zweiten Server gespiegelt. Und das Rechenzentrum war schon immer gegen alles geschützt – mit Ausnahme eines Atomschlags. Dieses Restrisiko habe ich einigermaßen entspannt in Kauf genommen – in der festen Überzeugung, dass sich in einem solchen Fall die Prioritäten verschieben würden.
Und ich habe – Achtung! – schon immer veraltete Daten rigoros gelöscht. Interim Manager, deren Email-Account nicht mehr erreichbar war. Oder von denen meine Briefe zurückkamen mit dem fröhlichen Vermerk der Snail-Mail: „Empfänger unbekannt!“.
Während der ersten Hälfte der MANATNET-Zeit lief das manuell, danach systemunterstützt. Nun machen wir das bei UNITEDINTERIM genau so – systemunterstützt.
Und schließlich: Ich habe noch nie Daten, die mir anvertraut wurden, an irgendwelche Dritte verkauft. Wofür auch, zum Teufel? Um ein paar lausige Euros zu machen? Wie verzweifelt muss man sein? Oder wie weit weg von jeder „Hanseatischen Kaufmannsethik“…
Was in Gottes Namen sollen alte Daten?
Das hat nicht jeder goutiert! Vor allem das konsequente Löschen alter Daten nicht. Hier stellt sich jedoch ganz einfach die Frage: Was in Gottes Namen soll ich mit alten Daten anfangen?
Dass das nicht jeder in der Interim-Szene verstanden hat („Vielleicht kommt da ja später was…?“), war unübersehbar. Ich jedoch war immer dazu gezwungen: Durch die – Achtung! – Einzel-vertragliche Vereinbarung mit jedem einzelnen Interim Manager, die die Grundlage für die Zusammenarbeit mit MANATNET darstellte – auf Basis des „Angelsächsischen Modells“ . So betrachtet ein sauber dokumentierter, gegenseitig verpflichtender Abschluss einer professionellen Zusammenarbeit – an Stelle einer Liason jenseits jeder Verbindlichkeit.
Auch hier gehen wir mit UNITEDINTERIM in gleicher Weise vor. Und von Anfang an gilt: Der Interim Manager hat die Hoheit über seine Daten!
Ich schreibe auch nicht darüber, dass mein Verein, die Althistorische Narrenzunft Offenburg e. V., von den Segnungen der DSGVO in vollem Umfang erfasst wurde.
Und ich schreibe auch nicht darüber, dass – während ich diese Zeilen am 24. Mai schreibe – 74 Emails (!) eingegangen sind zur DSGVO…
Darunter allerdings zwei Weingüter!
Meine Zustimmung zur weiteren Zusammenarbeit kam Email-wendend:
Um Gottes willen: Löscht mir meine Daten nicht!