Ich bin es gewohnt, trotz durchaus nicht unterentwickeltem Selbstbewusstsein – das gebe ich gern zu – meine Kunden regelmäßig zu fragen. Das habe ich schon zu Bankerzeiten so gemacht, das habe ich bei debis so gemacht und auch bei MANATNET. Ich mache das folglich auch bei UNITEDINTERIM so.
Wenn ich mich recht entsinne, ist dieser epochale Ansatz bis heute Teil der einen oder anderen aktuellen Business-Lehre – z. B. unter dem smarten Begriff Co-Creation.
Zur Erinnerung: Das Fundament, die Logik von UNITEDINTERIM wurde maßgeblich durch die Ergebnisse aus insgesamt acht Umfragen im Oktober und November 2016 bestimmt. Insgesamt hatten sich 1.065 Interim Manager daran beteiligt – und wir sind ihnen noch heute aufrichtig dankbar dafür!
Nun haben wir in knapp einem Jahr den für die DACH-Region größten YouTube-Kanal der Interim-Szene hochgezogen – gemessen an der Anzahl der Abonnenten (150; Stand heute) und der Videos (68; Stand heute).
Zugegeben: Von Kim Kardashian (1,55 Mio. Abonnenten) sind wir noch Lichtjahre weg! Im Interim-Business jedoch – diesem heimelig, kuscheligen Mikrokosmos – sind aber eben alle anderen Player Lichtjahre weg von UNITEDINTERIM …
Nun stehen wir vor der Frage: „Wie können wir diesen Kanal – selbst, wenn er führend ist! – weiter verbessern?“ Welche Themen sollten wir in diesem Jahr abdecken?
Na, was tun wir dann?
Richtig! Wir fragen die Zielgruppen – zunächst die Interim Manager.
Wir kommunizieren unsere Umfrage hierzu via Mailing, Twitter – und auch Xing und LinkedIn.
„Interessiert mich nicht die Bohne!“
Gestern wies ich noch einmal bei Xing darauf hin, dass heute Abend unsere Umfrage enden würde.
Ein Nutzer bei Xing kommentierte geschmeidig: „Interessiert mich nicht die Bohne!“
Wir sind glücklich, dass viele Interim-Professionals das anders sehen. Und somit haben wir genügend Feedback, genügend Futter, um die (vielleicht) nächsten sechs Monate abzudecken. Denn ganz offensichtlich ordnen die Interim Manager den Themen, die wir vorgeschlagen hatten, durchaus eine andere Relevanz bei, als wir dies im Vorfeld getan hatten.
Hängen bleibt jedoch auch dieser minimalistische „Bohnen“-Kommentar:
Mitunter ist es für mich verstörend zu sehen, dass Menschen im Markt unterwegs sind, die sich als Interim Manager verdingen, und sich neuen Entwicklungen gegenüber verschließen.
Ich denke, niemand muss neue Entwicklungen gut oder gar toll finden. Aber sich Unternehmen als Heilsbringer anzubieten und gleichzeitig offen – und für fast 7.000 Kollegen sichtbar – zu kommunizieren, „Interessiert mich nicht die Bohne!“: Das hat schon was!
Ich twittere täglich – recht früh am Morgen – mein Zitat des Tages (Hashtag #ZitatdesTages). Manchmal ein Bonmot, manchmal etwas Lustiges und mitunter etwas zum Nachdenken.
Schwer nachdenklich gemacht hat mich das Zitat meines Kunden aus der vergangenen Woche:
„Diese Selbstbeweihräucherung der Interim-Szene verärgert mich inzwischen. Können alles besser, schneller und sind immer sofort erfolgreich: Als ob hier bei uns nur Trottel arbeiten würden…!“
Da fällt mir Lenin ein, zu dem mir sonst selten etwas einfällt:
Schlimmer als blind sein, ist nicht sehen wollen!