Freitag 21. Februar 2014

INTERIM MANAGER KÖNNEN GROSSES SCHAFFEN IM MITTELSTAND!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: frenshy – Titel: KnöpfenGestern habe ich dem AIMP einen Interim Manager von MANATNET für die Auszeichnung „AIMP-Interim Manager des Jahres 2014“ vorgeschlagen.

 

Erstmals. Mancher mag denken: Die Interim Manager, die mit dem Minister der Finsternis zusammenarbeiten, haben´s halt schwer: Der nimmt zu vieles von dem, was Interim Manager tun, als völlig selbstverständlich hin!

 

Kleinlaut gebe ich zu: Da ist was dran!

 

Warum dann schlägst Du dann gerade jetzt und gerade diesen Interim Manager vor?

 

Meine Begründung, alte Analysten-Schule, geht über drei DIN A4-Seiten: (1) Die Situation im Unternehmen, (2) die Probleme, die der Interim Manager vorfand und (3) Maßnahmen des Interim Managers sowie die Ergebnisse daraus.

 

Das war eine gute Übung – für mich. Und auch alles wichtig, denn sonst hätte ich es nicht geschrieben. Dennoch lässt sich die Essenz in einem Absatz zusammenfassen, den ich folglich meiner Begründung vorangestellt habe:

 

Dieses Projekt demonstriert im kleineren Mittelstand, wie ein professioneller Interim Manager als CRO die technische Seite auf Vordermann bringen und durch seine Gesamtsicht obendrein zu Einsparungen in Millionenhöhe sorgen kann. Damit hat er seine eigenen Kosten bereits mehrfach „zurückverdient“ – und das Unternehmen steht ganz erheblich besser da als vorher.

 

Sicher, ich stehe auf dem Standpunkt: Es ist der Job eines CRO (Chief Restructuring Officers), das Unternehmen zu restrukturieren. Und wenn das dann gelingt, dann hat er seinen Job gemacht. Und das allein kann aus meiner Sicht nicht die Auszeichnung als Interim Manager des Jahres rechtfertigen.

 

Was ist es dann?

 

Aus meiner Sicht hat der Interim Manager ein Projekt abgeliefert, wie für einen Werbespot für´s Interim Management:

 

1. Der Kunde ist ein (kleiner) Mittelständler – ein Marktsegment, in dem Interim Management doch noch erstaunlich oft unbekannt ist oder als „Teufelszeugs“ abgelehnt wird.

 

2. Der Kunde hat selbst erkannt, dass er handeln muss, will er selbst sein Unternehmen in dritter Generation nicht gefährden – eine Sichtweise, die anfangs durchaus nicht von allen Familiengesellschaftern geteilt wurde.

 

3. Der Interim Manager hat die Produktion in allen Facetten optimiert, mit – und wenn es sein musste – auch gegen die Mitarbeiter. Und hat sich auf diese Weise den Respekt der Mitarbeiter erarbeitet. Betriebswirtschaftlich konnten Kosten und Ausschussquoten deutlich gesenkt werden. Ein dramatisches Reduzieren der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe auf das tatsächlich erforderliche Maß setzte (durch Reduzierung des Working Capitals) wertvolle Finanzmittel frei.

 

4. Die Qualitätsprobleme, die die Kunden des Unternehmens, wenn noch nicht vertrieben, so doch hochgradig verstört hatten, konnten gelöst werden. Daraufhin kamen die Kunden zurück – und neue hinzu. Zusätzliche Aufträge auch.

 

5. Die Banken frohlockten und – so etwas habe ich überhaupt noch nicht erlebt! – sendeten dem CRO und seinen Leuten nach wenigen Monaten einen gelben Smiley der Glückseligkeit im DIN A4-Format mit dem Untertitel „Prima: Weiter so!“, der seitdem den vom Interim Manager eingeführten „Floor Shop“ (Treffpunkt für alle (!) Besprechungen mitten in der Fabrik) ziert. Im Kielwasser sind die Kreditversicherer inzwischen zurück an Bord.

 

6. Der Interim Manager hat das Unternehmen bisher rund 350.000 Euro gekostet. Seine Arbeit hat für das Unternehmen im gleichen Zeitraum rund 1,25 Mio. Euro erwirtschaftet, davon sind etwa die Hälfte Einmaleffekte; die andere Hälfte sind dauerhafte, jährliche in Cash bewertete Verbesserungen.

 

Nein, ich denke nicht, dass der Kunde den Interim Manager heilig sprechen sollte. Aber, der Interim Manager hat alles Recht, stolz auf dieses Referenzprojekt zu sein.

 

Und es zeigt allen Skeptikern überdeutlich:

 

Interim Manager können Großes schaffen im Mittelstand!

 

Kommentare

  • 01
    Kai O. schrieb...

    Bin absolut der gleichen Ansicht – und hier ist das Potential noch immens, sowohl was die „schiere Menge“ an Kandidaten als auch Potential innerhalb der Betriebe betrifft. Vielleicht sollte der AIMP mal für die deutschen Metropolen eine Roadshow mit Best Practice-Beispielen organisieren? Oder vielleicht grad NICHT für die Metropolen, sondern für die ländlicheren Regionen? 😉

    • 02
      Jürgen Becker schrieb...

      Stimmt, irgendetwas in dieser Richtung müssen wir wohl machen, Kai.

  • 03
    Wasi schrieb...

    Ein sehr schöner Artikel.

    Ein Unternehmen, das in eine Krise gelangt muss einen Interim Manager hinzuziehen. Klar, kostet es viel Geld und natürlich ist es für ein Unternehmen in einer Krisensituation noch schwerer, dieses Geld zu beschaffen. Doch meiner Meinung nach kommt ein Unternehmen nur so erfolgreich aus dieser Situation. Mit dem Interim Manager kommen neue und frische Denkweisen in das Unternehmen die sehr gut dabei helfen, das Unternehmen neu auf dem Markt auszurichten.

    Das Berufsbild des Interim Managers wächst nicht umsonst so stark und gewinnt immer mehr an Popularität. Allein bei Atreus bewerben sich laut Nagel jedes Jahr etwa 2.000 Kandidaten, davon werden etwa 400 zum Gespräch eingeladen. [Quelle: http://www.finance-magazin.de/persoenlich-personal/karriere/cfo-auf-zeit-das-muessen-interim-finanzchefs-koennen/%5D.

    Der wohl größte Nachteil am Interim Manager ist, dass er sich im Unternehmen einarbeiten muss. Doch ich denke genau an dieser Stelle entwickelt sich der Erfolg des Managers. Denn beim Kennenlernen der Geschäftsprozesse wird der größte Teil des Verbesserungspotenzials sichtbar und erkannt.

    Gruß,
    W.

  • Pingback: Interim Manager finanzieren sich selbst – mindestens | Interim Management Blog von MANATNET

  • 05
    Krause schrieb...

    Lieber Herr Becker,

    nach meiner Erfahrung gibt es eine – nicht kleine – Gruppe von Mittelstandsunternehmen [KEINESWEGS ALLE!] – oft inhabergeführt – in denen ein solches Optimierungspotential schlummert. Es schaut halt im Tagesbetrieb niemand mehr kritisch hin. Erst in der Krise – oder nach einem Eigentümerwechsel – werden die Potentiale systematisch angeschaut und gehoben. Vorher wird der Einsatz externer Kräfte meist leidenschaftlich abgelehnt.

    Hier liegt in der Tat sehr viel Potential für IM!

    Grüsse: Rainer Krause

  • 06
    Interim Finance Management schrieb...

    Dem kann ich nur zustimmen. Gut gesagt!

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