Niemand wird mir attestieren, ich hätte Berührungsängste mit dem Internet und allem, was dazugehört!
Wie auch? Ich habe bereits an „Internet-Themen“ gearbeitet, als die meisten Menschen in Deutschland das Wort „Browser“ eher mit dem Entfernen von buntem Herbstlaub durch überlaute Blaser in den Händen städtischer Bediensteter assoziierten als mit dem World Wide Web.
Ich habe mich in die unsinnigen Diskussionen eingebracht, ob denn das Geschäft im Internet nun Internet-Commerce, Electronic Business, Internet Business, Web Business oder sonst wie heißen sollte – bis IBM auf einer CeBIT (im Jahr 1999, glaube ich; bin mir aber nicht sicher) mit einem unfassbaren Genie-Streich (wohl finanziert durch unfassbare Budgets: damals ging das noch!) den Begriff E-Business etablierte. Unter anderem durch den Aufdruck auf übergroßen Tüten, die dann so ziemlich jeder der fast 700.000 Besucher der CeBIT (man stelle sich vor!) durch die Hallen trug.
Ich habe es erlebt, dass das (unter anderem von BroadVision) propagierte Konzept des „One-to-One“-Marketings vom deutschen Markt äußerst kritisch beäugt und von den Datenschützern in heute kaum vorstellbaren Prozessionen gegeißelt wurde.
Ich habe seitdem vieles kommen und auch einiges gehen sehen – mit dem (aus meiner Sicht) Höhepunkt der Rollercoaster „Second Life“ samt „Linden-Dollars“ – an die sich in Deutschland anscheinend kaum noch jemand erinnern kann. Natürlich habe ich mir das alles anschauen müssen: Als Betreiber eines Internet Marktplatzes führt kein Weg daran vorbei, selbst wenn die Ausrichtung auf das Interim Management eine sehr spezialisierte ist.
Testen – sonst kannst Du nicht mitreden
Und so habe ich die großen Neuerungen stets getestet: Blog, XING, LinkedIn, YouTube, Twitter und Facebook. Nicht zuletzt aufgrund eines subtilen Drucks von Google unter dem Motto: „Google findet es gut, wenn Deine Site [Platzhalter] macht und „rankt“ solche Sites höher.
Was haben diese Namen alle gemeinsam? Sie verursachen Arbeit auf meiner Seite. Und wenn ich alles addiere, dann verursachen sie nennenswerte Arbeit.
Und wenn ich das dann alles kritisch betrachte, dann komme ich zu dem Ergebnis, dass ich durchaus zugemüllt werde. Besonders empfinde ich das so bei:
XING: Wer dort alles wirbt, was dort alles angeboten wird und auf welche wichtigen Themen ich unbedingt hingewiesen werden muss, das ist schon ganz erstaunlich!
Twitter: Ich habe heute ganze 269 Follower und ich folge 274 Twitter Accounts. Damit bin ich ein Niemand in der Twitter-Welt! Dennoch finden sich an meiner Timeline (so heißt das dort) täglich im Schnitt 180 Tweets wieder.
Und schließlich Facebook: Für mich persönlich die Bunte für die Digital Natives – und die Bunte habe ich noch nie gemocht!
Folgeproblem: Digitale Zeitfresser
Was tue ich also dagegen, dass mir solche Dienste die Zeit rauben? Ich rufe Twitter und Facebook kaum noch auf – beide Dienste laufen nur noch nebenher. Und ich kenne mich: Das ist der Anfang vom Ende.
XING nutze ich nach wie vor intensiv und der Dienst bescheinigt mir prompt auf die digitale Schulter klopfend einen Aktivitätslevel von 100 %. Der Attraktivitätslevel, den ich im Gegenzug an XING vergebe, ist in der jüngeren Vergangenheit kontinuierlich abgesackt – und folglich steht der Dienst auf meiner ganz persönlichen Watch-List, die überschrieben ist mit: Zeitfresser!
Gerade hat ein Blog die 10 Phasen des Internet beschrieben – darunter als letzte Phasen das „Internet der Sensorik“ und das „Internet der Values“. Mehr und mehr wünsche ich mir eine „11te Phase des Internet“, die wir idealerweise vorziehen sollten:
Das Internet der Zeit-Expansion.
Ich will dich auf Snapchat sehen!!!
Ich habe bisher nicht erkennen können, Melanie, was mir persönlich Snapchat bringt. In der Zielgruppe „Junge Leute“ bin ich nicht unterwegs…
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