Freitag 07. Oktober 2016

INTERIM MANAGER, AUSLASTUNG GEHT VOR TAGESSATZ!

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Oft suchen Interim Manager das Gespräch mit mir über Tagessätze. Das ist ein allseits beliebtes Thema, hinter dem auch gern andere, möglicherweise sogar wichtigere Themen zurücktreten müssen.

 

Dass man dann mit mir spricht, dafür mag es mannigfache Gründe geben. Einer ist ganz simpel: Man kann mich telefonisch direkt erreichen!

 

Ein anderer, so hat sich herausgestellt, ist die Analyse aller Tagessätze, die wir zum Ende jeden Quartals machen: Die Stichtag-bezogene Betrachtung von Minimum, Maximum, Median und Durchschnitt – aufgebrochen in sieben Linienfunktionen. Und die Zeitraum-bezogene Betrachtung von durchschnittlichem Tagessatz und Median für jede der sieben Linienfunktionen.

 

Diese Analyse machen wir allen bei MANATNET registrierten Interim Managern zugänglich – und das seit nunmehr über zehn Jahren.

 

Darüber hinaus verdichten wir die Ergebnisse der Analyse in unserem INTERIMTREND, dem Preisbarometer für Tagessätze von MANATNET, das wir dann jedoch jedermann am Marktplatz zur Verfügung stellen.

Tagessätze der Interim Manager – nicht der Provider

 

Das Besondere an dieser Analyse: Sie greift die „indikativen Tagessätze“ ab, zu denen die Interim Manager selbst (!) ihre Dienstleistungen anbieten – einschließlich des Anteils für MANATNET. Für ein ihren typischen Skills entsprechendes Projekt mit einer typischen Laufzeit von sechs Monaten.

 

Das sind also keine Tagessätze, die ein – frech gesagt! – Interim-Provider „den Kunden aufdrückt, um seine Marge zu optimieren“. [Ja, ich weiß: Das macht keiner..:!]

 

Im Ergebnis hat mir über die Jahre hinweg die Interim Manager-Szene ein gerüttelt Maß an Sachkenntnis zum Thema „Tagessätze“ zugesprochen. Die Tatsache, dass ich seit Jahren – gemeinsam mit Thorsten Becker von den Management-Angels – die jährliche AIMP-Providerumfrage verantworte, hat das weiter gefestigt.

 

Nun wird oft kritisiert, die Tagessätze und die darauf aufsetzende Analyse von MANATNET – das seien ja nur Tagessätze, die ein Interim Manager sich in seinen Träumen vorstellt: Ob er oder sie diese Tagessätze dann tatsächlich durchsetzen könne, stünde auf einem ganz anderen Blatt!

 

Ein legitimer Einwand, dennoch ist das durchaus nicht der Fall. Sicherlich versuchen die Kunden heute den Preis eines Interim Managers ein wenig herunterzuverhandeln! Wer bitte macht derartige Versuche nicht – selbst im privaten Umfeld („Lässt sich da beim Preis noch was machen?“)….

Regel: Kein Nachlass ohne Gegenleistung!

 

Aber alle Erfahrung zeigt, dass wir uns hier im Bereich von 50 bis 100 Euro am Tag bewegen. Kluge Interim Manager werden darauf stets einsteigen, wenn der Kunde eine Gegenleistung anbietet. Zum Beispiel eine schnellere Zahlung des Honorars oder – noch viel, viel besser – eine längere Laufzeit.

 

Nicht vorgekommen ist es, dass ein Kunde einen Nachlass von dreißig oder gar mehr Prozent erwartet und der Interim Manager dies freudestrahlend akzeptiert hätte! Ich kenne zudem keinen Kunden, bei dem das nicht zu Stirnrunzeln geführt hätte – und zu der unterschwelligen Vermutung „Hier stimmt etwas nicht!“. Und auf dieser Basis werden dann halt keine Mandate vergeben.

 

Was bei den ganzen Diskussionen über den Tagessatz stets übersehen wird, ist, dass aus meiner Sicht die Auslastung der viel größere Hebel ist. Zumindest unter einer Cashflow-Betrachtung – wie diese kleine Tabelle zeigt.

Interim Manager Cash Flow abhängig von Tagessatz und Auslastung

 

Wenn Ihr indikativer Tagessatz z. B. 1.000 Euro beträgt, dann könnten Sie im Tagessatz in diesem Modell sogar 40 Prozent nachgeben – wenn Sie für jeden Hunderter im Preis einen Monat zusätzliche Laufzeit erhalten – und wären immer noch deutlich besser dran.

 

Und jetzt stellen Sie sich vor, dass Sie in der Abschlußverhandlung mit Ihrem Kunden nicht 40 Prozent für die längere Laufzeit nachgeben müssen….

 

Daher lautet meine Empfehlung für alle Interim Managern in Preisverhandlungen: Gebt nicht leichtfertig beim Tagessatz nach – und wenn, dann nur gegen eine Gegenleistung des Kunden. Aber aus meiner Sicht gilt vor allem:

 

Interim Manager, Auslastung geht vor Tagessatz!

 

(Email Adresse wird nicht veröffentlicht)