Mir fällt auf, dass vermehrt Impulse einer eher ungewohnten Art bei mir aufschlagen: „Konzentriere Dich“, „Entschlacke Deinen Tag“, „Höre auf, die Dinge zu tun, die nichts bringen oder die Du nicht gern tust“.
Meine wesentlichen Quellen sind hier Susanne Grieger-Langer sowie Förster & Kreutz, denen ich meinen Blogbeitrag vom 3. August gewidmet habe und über deren Beitrag ich in dieser Woche gestolpert bin: „Picasso am Strand – oder: Wozu arbeitet Ihr überhaupt?“
Der Aufhänger ist die Diskussion über die 4-Stunden-Woche, die Tim Ferris in seinem gleichnamigen Buch mit dem Untertitel „Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben“ bereits im Jahr 2015 vorgeschlagen hatte.
Ich bin fest davon überzeugt, dass es dieses Programm aus dem Stand zur absoluten Mehrheit in Deutschland schaffen würde – so man es denn nur wählen könnte!
Die oben angesprochenen Impulse konzentrieren sich auf zwei Bereiche. Der erste lautet: „Macht, was ihr liebt! Und liebt, was ihr macht!“
Zwischen Beruf und Berufung
Wer würde ernsthaft bestreiten, dass man das als „Beruf“ tun sollte, was man gern tut. Nicht zufällig steht dieses Wort dicht am Begriff „Berufung“ – und die Alternative hieße: Etwas tun, was man nicht gern tut – und sich jahrzehntelang durch dieses Jammertal schleppen!
Mein ganz persönlicher Eindruck ist dennoch, dass die meisten Menschen nicht gern tun, was sie tun. Sie tun es, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Mir steht es nicht an, dies zu kritisieren.
Der zweite Impuls lautet: „Lehn‘ Dich mal zurück – und schau´ kritisch auf das, was Du tust!“
Auch dem stimme ich aus tiefer Überzeugung zu: Denken wir nur an den Mail-Wahnsinn, der inzwischen auf unseren Rechnern tobt!
Denken wir daran, wer alles den ganzen lieben Tag lang um unsere Aufmerksamkeit buhlt, über unsere Zeit verfügen möchte – wer, ja, vielleicht sogar an uns zerrt…
Fünf Provider arbeiten sicher für die Tonne!
In dieser Woche leitete ein Interim Manager eine direkte (!) Anfrage eines großen Unternehmens an mich weiter, die er aus Kapazitätsgründen nicht annehmen konnte. Dafür bin ich stets dankbar.
Das Anforderungsprofil gehört zum Schwierigsten, was mir seit langem untergekommen ist – und so kann es nicht verwundern, dass die Position bisher nicht in Festanstellung besetzt werden konnte – trotz erheblicher Anstrengungen.
Also muss ein Interim Manager her!
Ich investiere regelmäßig einiges in die Auftragsklärung und – man sehe mir dies nach – durchaus auch in das Bewerten der eigenen Erfolgschancen.
„Gestatten Sie mir bitte eine Quittungsfrage zu Beginn: Wie viele Provider oder Vermittler haben Sie für dieses Mandat bereits angesprochen?“
„Ich habe bis jetzt 6 verschiedene Unternehmen kontaktiert aber nur 4, die in Interim Management spezialisiert sind.“
„Es tut mir leid, aber dann kann ich nicht helfen: Diese sechs Unternehmen haben einen Zeitvorsprung, den ich selbst als „schnellster Provider in der DACH-Region“ nicht einholen kann.“
„Also der Suchauftrag wurde diese Woche an verschiedene Firmen beauftragt, zeitlich sind Sie nicht im Nachteil. Andere Unternehmen haben bis jetzt kein einziges Profil weitergeleitet. Werden Sie sich denn darum kümmern?“
„Okay, ich sende Ihnen bis 15.00 Uhr mein Angebot.“
Mein Angebot beschreibt über zwei Seiten im Detail, was ich tun und was ich liefern werde. Und es beinhaltet stets diesen Passus:
Dieses Beratungs- und Dienstleitungspaket stellt MANATNET dem Auftraggeber für pauschal 2.500 Euro plus MwSt. bereit. Das Entgelt wird unverzüglich erstattet, wenn der Auftraggeber einen von MANATNET vorgeschlagenen Interim Manager beauftragt.
„Ich habe mit der Teamleitung über Ihr Angebot gesprochen und leider können wir dies nicht annehmen.“
Wir halten fest:
(1) Der Kunde ist sich ziemlich sicher, dass er den Kandidaten nicht über mich beschaffen wird – und damit würden meine 2.500 Euro den Rekrutierungs-Prozess insgesamt verteuern.
(2) Sechs Unternehmen rennen alle im gleichen Markt herum, um diese schwierige Aufgabe zu lösen. Hierbei ist sicher, dass mindestens fünf Unternehmen diese Arbeit ohne jedes Entgelt erbringen – und am Ende leer ausgehen werden.
(3) Der Interim Manager, der das Projekt an mich weitergeleitet hatte, wurde inzwischen von einem der Provider auf dieses Projekt angesprochen – und war gezwungen, abzulehnen. Der Kunde hatte somit nicht einmal den Katalog mit den Namen, die nicht mehr angesprochen werden müssen, weitergereicht. Somit muss neben mehrfacher auch noch unnütze Arbeit erledigt werden.
So betrachtet, ist jener Impuls schlichtweg unbezahlbar:
Schau mal kritisch auf das, was Du tust!
„Das Anforderungsprofil gehört zum Schwierigsten, was mir seit langem untergekommen ist…..“
Da ist der geneigte Leser jetzt wirklich mal gespannt !!!
Vielleicht findet sich genau hier der „Wunderknabe“?
Und Du kannst doch noch den/die Richtige/n präsentieren……