Über Jürgen Becker

Ich habe mit MANATNET und UNITEDINTERIM zwei innovative Unternehmen im Interim Business der DACH-Region aufgebaut und bin Insider im Interim Management-Geschäft, war Gründungsmitglied des AIMP und bis 2017 Co-Autor der jährlichen AIMP-Providerstudie.
Freitag 16. Dezember 2016

ZWISCHEN MUT UND IGNORANZ IM INTERIM MANAGEMENT.

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Sepmeroper_Dresden_2016Passend zur Jahreszeit kommt mir ein Weihnachtslied aus alten Tagen in den Sinn, dessen Text immerhin auf das Jahr 1837 zurückgeht: „Alle Jahre wieder…!“ Zu anderen Zeiten hätte ich eher an den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ gedacht – nicht ganz so alt:

 

Tatsächlich habe ich einen (mittelständischen) Unternehmer getroffen, der mich davon zu überzeugen suchte, dass ich mich auf eine Welt der Loser spezialisiert hätte: „Hören Sie auf, Herr Becker! Interim Manager, das sind doch alles verkrachte Existenzen. Die hätten viel lieber eine Festanstellung, aber sie kriegen keine, weil sie dafür eben nicht gut genug sind…!“

 

Abgesehen davon, dass diese Logik aus Sicht dieses Menschen offenbar nur für die Spezies Interim Manager gilt – nicht jedoch für andere Berufsgruppen wie z. B. Ärzte, Architekten oder Wirtschafts- und Steuerberater: Dass diese Meinung noch immer im Markt vorhanden ist, verblüfft mich jedes Mal aufs Neue. Diese Meinung mag für den einen oder anderen Interim Manager durchaus zutreffen. Für die ganz überwiegende Mehrzahl der Interim Manager ist sie jedoch so falsch wie nur eben denkbar.

 

Deshalb benötigt auch das Vorhaben, solche Menschen für unser Interim-Geschäft zu begeistern, ja: zu bekehren, einen unerschütterlichen missionarischen Eifer mit gegen unendlich tendierender Leidensfähigkeit – und deshalb habe ich das auch aufgegeben.

 

Ich hätte diesem Unternehmer diese vier Geschichten allein aus der vergangenen Woche mit auf den Weg geben können:

Festanstellung? Um Gottes Willen!

 

(1) Weil beide Kunden begeistert von der Leistungsfähigkeit der Interim Manager sind, wird beiden Interim Managern gegen Ende des Mandates eine Festanstellung angeboten. Beide lehnen ab. Der eine mit einem unterdrückten „um Gottes Willen!“

 

(2) Die Interim Managerin wurde als Teilprojektleiterin im Einkauf hinzugezogen und leitet keine sechs Wochen später das gesamte Projekt „Modernisierung des Einkaufs“. Der Tagessatz wird angehoben.

 

(3) Der Programm-Manager hat für ein Blue Chip-Unternehmen die Aufgabe im Land A perfekt gelöst. Der Kunde entscheidet sich dafür, diesen Mitarbeiter am anderen Ende der Welt in einem vergleichbaren Projekt einzusetzen. „Da bin ich mir sicher: Der kann das!“ Damit das klappt, muss der Kunde die eigenen Prozesse umgehen.

 

(4) „Unsere Organisation ist auf dem Weg zur agilen Projektorganisation. Wir werden dadurch schlanker und schneller. Hierbei sind zwei Dinge sicher: Erstens, das wird ein langer, dorniger Change-Prozess! Und zweitens: Die Festanstellung passt auf diese Organisation nur noch im Ausnahmefall – nicht jedoch im Regelfall!“

 

Nun mag man das alles für sich selbst verdrängen und so tun, als wäre das alles nicht so: Das ist alles legitim, denn meine Leser wissen, dass ich grundsätzlich andere Meinungen respektiere [JEDER HAT DAS RECHT, MEINE MEINUNG FREI ZU ÄUSSERN!] – auch wenn daraus nicht folgen muss, dass ich zustimme.

 

Jedoch bewundere ich diesen Mut, für sein eigenes Unternehmen das Risiko einzugehen, kräftig daneben zu liegen.

 

Es ist halt ein sehr schmaler Grat:

 

Zwischen Mut und Ignoranz im Interim Management.

 

Freitag 09. Dezember 2016

VERROHEN DIE SITTEN IM INTERIM MANAGEMENT?

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Rabenmaler_Dresden_2016„Ich habe dieser Tage erfahren, dass sich die Sitten bei Interim Managern sehr verändert haben! Nämlich, dass Leute ein Projekt zusagen und dann nicht erscheinen, weil sie ein anderes bekommen konnten, das ihnen, warum auch immer, besser zusagt. Können Sie so ein Verhalten aus Ihrer Praxis bestätigen?“ So lautete am Mittwoch die Nachricht einer sehr geschätzten Kundin.

 

Nun, ich kann dieses Verhalten aus meiner Praxis nicht bestätigen. Aus der Praxis befreundeter Provider hingegen schon.

 

Was mich am Verhalten dieser Interim Manager stört, ist folgendes – und daran gibt es nichts zu beschönigen:

 

Wenn ich etwas zusage, dann halte ich meine Zusage. Das ist der Sinn einer Zusage! Und ich erwarte ein ebensolches Verhalten von meinen Geschäftspartnern. Der Bruch einer Zusage beendet in meiner Welt die Zusammenarbeit unmittelbar und unwiderruflich. (Ja, ich weiß: Andere sehen das anders…)

 

Wenn wir uns weit genug zurücklehnen und das Geschehen aus der Distanz betrachten, dann wird dieses Verhalten einiger Interim Manager zwar nicht besser. Es gesellt sich jedoch ein im Ansatz vergleichbar unschönes Verhalten der Unternehmen hinzu: Das Absagen eines Interim-Mandates auf der Ziellinie, weil man „gerade eben noch eine interne Lösung gefunden hat“. Und das muss ich, leider, durchaus auch aus eigener Praxis bestätigen – und wir wissen aus den AIMP-Providerumfragen: Da bin ich dann doch in allerbester Gesellschaft!

Beide Partner nicht wirklich professionell

 

Nun wird der eine oder andere Leser einwenden, dies sei nicht vergleichbar, denn in diesem Fall der „internen Lösung aus heiter blauem Himmel“ hat es noch keine Zusage des Unternehmens gegeben. Das ist richtig. Dennoch: In beiden Fällen verhält sich einer der Partner nicht wirklich professionell:

 

Der Interim Manager, der den Kunden – die Lösung vor Augen! – zurückstößt auf Feld eins. Mit all den unschönen Facetten für den Kunden: Vom internen Spießrutenlauf („Ich denke, Interim Manager sind so professionelle Typen?“), bis zum peinlichen Versuch, andere Kandidaten doch noch zu reaktivieren, denen man eben erst abgesagt hatte.

 

Das Unternehmen, das den Interim Manager und oftmals zusätzlich einen oder mehrere Interim-Provider vorführt, ohne überhaupt Bedarf für seine oder ihre Dienstleistung zu haben. Denn, davon gehe ich nicht ab: Eine Personalabteilung eines Unternehmens, die nicht jede denkbare interne Option vorab geprüft hat, macht schlicht und ergreifend keinen guten Job. Aus meiner unmaßgeblichen Sicht legt ein solches Unternehmen zudem Schwächen in der eigenen Führungskräfteentwicklung offen.

 

Deshalb kann nicht die Frage sein, welches Verhalten das weniger Schlimme ist. Die Frage kann nur sein, wie wir beide Verhaltensmuster in Zukunft vermeiden.

Einfache Antwort: Seid ehrlich zu einander!

 

Die Antwort auf diese Frage ist verblüffend einfach. Sie lautet: Seid ehrlich zueinander!

 

Kein Unternehmen wird kritisieren können, wenn ein Interim Manager im ersten Gespräch festhält, dass er zum gegebenen Zeitpunkt mehrere Optionen verfolgt. Und dass er sich am Ende für das beste „Paket“ aus Attraktivität der Aufgabe, des Unternehmens, der Laufzeit und des Tagessatzes entscheiden wird. Letztlich wird auch das Unternehmen so agieren, auch wenn es andere Parameter zum „Paket“ schnüren wird. Dass ein Unternehmen sich im Gegenzug einen starken „Plan B“ erarbeiten wird, für den Fall, dass sich der Interim Manager anderweitig entscheidet, ist selbstverständlich und wird daher keinen professionellen Interim Manager überraschen.

 

Kein Interim Manager wird im Gegenzug kritisieren, wenn ein Unternehmen von Beginn an kommuniziert: „Wir sind uns noch nicht wirklich im Klaren, was wir tun werden. Wir prüfen daher derzeit alle Optionen, die wir haben. Eine davon ist das Interim Management – aber eben nur eine! Jedoch wird uns das Gespräch mit Ihnen sicher helfen, die für uns beste Lösung zu erarbeiten.“

 

Smarte Interim Manager reagieren darauf mit dem Angebot, bei dieser Prüfung zu unterstützen – und ziehen ihre Schlüsse daraus, wie das Unternehmen auf dieses Angebot reagiert. Wieder andere Interim Manager bitten das Unternehmen, die Gespräche erneut aufzunehmen, wenn der interne Prüfprozess abgeschlossen ist – nicht ohne darauf hinzuweisen, dass sie dann möglicherweise nicht mehr zur Verfügung stehen.

 

So in etwa werden sich Profis verhalten und so enttäuschte Erwartungshaltungen vermeiden. Sie stellen auf diese Weise auch den gegenseitigen Respekt sicher – eine auch in heutigen Zeiten nicht zu unterschätzende Haltung …

 

Als Nebeneffekt stellt sie sich dann überraschenderweise nicht mehr, diese Frage:

 

Verrohen die Sitten im Interim Management?

 

Freitag 02. Dezember 2016

FOTOS – AUCH FÜR MEIN INTERIM MANAGEMENT-BLOG

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Fanfare_in_HolzNun ist er also da, der Advent. Und ich schiebe unpassender Weise eine Bugwelle an Arbeit vor mir her – und jeden Tag wird diese Welle größer. Eine völlig neue Erfahrung für mich, der ich stets stolz war auf mein Selbstmanagement.

 

Das zeigt eindeutig: Ich habe meine Kapazitätsgrenzen überschritten. Und wir alle wissen: Das ist nicht gut! Denn die Zeiten, in denen ich mich mit den Symptomen des Workaholics in meiner „Peer-Group“ schmücken konnte (und wollte!), sind lange vorbei. Und für den einst coolen Spruch aus der Investment Banking-Welt, „If you don´t miss one out of three flights, you are not efficient!“, habe ich heute nur noch ein Kopfschütteln übrig.

 

So ändern sich die Zeiten…!

 

Warum schreibe ich das – hier in meinem Blog, in dem meine Leser meine ganz persönliche Sicht auf die Interim Management-Szene erwarten?

 

Ich schreibe das, weil ich eine Auszeit nehmen werde. Vielleicht nur die kommende Woche, vielleicht aber auch länger. Schaun mer mal….

 

Es ist Advent. Die Zeit der Besinnung – auch, wenn das kaum noch jemand weiß. Ich werde mich also ein wenig besinnen und die Prioritäten neu gewichten, um vom derzeitigen Arbeiten bis zur Besinnungslosigkeit wegzukommen.

 

Liebe Welt, stell Dich darauf ein: Bis zum Jahresende wird meine Reaktionszeit dramatisch länger sein als gewohnt. Aber, ich bin mir da ganz sicher: Du wirst Dich weiterdrehen!

 

Ich widme mich derweil einem anderen Thema, das mir sehr am Herzen liegt:

 

Fotos – auch für mein Interim Management-Blog.

 

Freitag 25. November 2016

INEFFIZIENZEN IM INTERIM MANAGEMENT: TEIL 4

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Haltbarkeitsdatum_laueft_abOhne jeden Zweifel gibt es vieles, was mich an unserem neuen Vorhaben begeistert: Wir arbeiten für die Interim Manager – gegen das sinnlose, mannigfache Pflegen der eigenen Profildaten bei mehreren Providern. Wir arbeiten für die Interim Provider – gegen das mehrfache Vorstellen derselben Interim Manager für dasselbe Mandat beim Kunden. Und wir arbeiten für die Unternehmen –  gegen das unsägliche Vorhalten veralteter Daten von Interim Managern, die sich im eigenen Geschäft so ganz anders zeigen als sie sich Ihren potentiellen Klienten gegenüber zu verkaufen suchen. Und noch an der einen oder anderen weiteren Stelle…

 

Vor allem aber haben wir es geschafft, das Problem „falsches Verfügbarkeitsdatum“ in den Griff zu bekommen!

 

Meine Leser wissen, dass wir hier von meinem ganz persönlichen Trauma spreche! Ungezählte Male habe ich es hier gegeißelt, dass Interim Manager vorgeben, sie seien für ein Interim-Mandat verfügbar – und dann, wenn ich konkret für ein Projekt anfrage, dann – heißa! – doch nicht verfügbar sind. Mit unschuldigem Senken der Augenlider gern im verzweifelten Versuch des launigen Exkulpierens erläutert mit: „Gerade gestern habe ich ein Mandat angenommen! Sie werden verstehen, dass ich meine Verfügbarkeit noch nicht anpassen konnte…“

 

Anfangs noch witzig, auf die Dauer jedoch ob der kollektiven Einfallslosigkeit hochgradig ermüdend. Vor allem aber: Hochgradig verärgernd angesichts dieser zeitraubenden, sinnlosen Prozess-Stufe.

Eure Profis: wohl doch nicht so professionell!

 

Bedauerlicherweise empfinden die Kunden das exakt genauso und weisen in aller Regel süffisant darauf hin, dass unsere „Profis“ an Bord wohl doch nicht so professionell sind, wie wir glauben.

 

Sehr, sehr unschön – und deshalb habe ich an dieser Stelle keine Ruhe gelassen. Und heute, auf den Tag einen Monat vor dem ersten Weihnachtsfeiertag, haben wir dieses Problem endgültig im Griff!

 

Und anders als von erstaunlich vielen Gesprächspartnern empfohlen, kommen wir so ganz ohne Sanktionen aus, wie sie mir vorgeschlagen wurden: Von „Wer auf eine Anfrage zugibt, trotz anderslautender Informationen in der Datenbank, nicht verfügbar zu sein, wird einen Monat gesperrt.“ Oder „… zahlt eine Strafgebühr.“ bis „Wenn dreimal so etwas passiert, dann kündige dem Interim Manager,“

Moderne Technik statt antiker Sanktionen

 

All das war nicht meine Welt! Eine Welt, in der ich auf eine professionelle Einstellung und Arbeitsweise der Interim Manager setze. Ich gebe gern zu, dass nicht alle Interim Manager diese Erwartungshaltung erfüllen. Jedoch denke ich, das ist deren Problem und nicht meins. Der Wettbewerb mit den Interim Managen, den Profis eben, wird das auf Dauer richten, da bin ich recht sicher.

 

Also müssen wir dafür sorgen, dass – wenn das Verfügbarkeitsdatum schon nicht aktuell ist – wenigstens auf Seiten der Kunden kein Verdruss entsteht, der leider Gottes auch immer negativ auf das Image des Interim-Providers abstrahlt.

 

Und genau das haben wir geschafft! Und wir können dabei auf Sanktionen verzichten: Moderne Technik macht das jetzt möglich. Aber kleinlaut gebe ich zu, dass dieser Lösungsansatz nicht meinem Hirn entsprungen ist, sondern von einem geschätzten Kollegen aus dem AIMP stammt, der noch älter ist als ich: Chapeau – und merci!

 

In dieser Lösung wird der Faktor Zeit eine große Rolle spielen. Und das passt aus meiner Sicht perfekt zum professionellen Interim Management und zur digitalen Welt, für die wir unser neues Unternehmen aufbauen.

 

Ein vorgezogenes Weihnachtspräsent für mich ganz persönlich: So reich werde ich beschenkt!

 

Freitag 18. November 2016

INEFFIZIENZEN IM INTERIM MANAGEMENT: TEIL 3

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Biedermeier_Lady_Offenburg_Freiheitsfest_2016„Als neues Geschäftsmodell – m. E. hervorragend – warum bin ich oder sind andere Personen nicht schon früher auf diese Idee gekommen ?????? Na ja – jetzt ist der Groschen gefallen – eine neue Ära im Interim Management kann beginnen. – TOLL!“

 

Auf unsere aktuelle Umfrage war diese sicher das Feedback der Woche. Und natürlich freuen wir uns darüber. Und damit wir nicht abheben – tun wir ohnehin nicht! – erhalten wir auch anders lautendes Feedback. Von „Klasse Idee, aber ich habe mich spontan gefragt: Ist der Markt schon so weit?“ bis „Dieser neumodische Kram is nix für mich: Braucht kein Mensch!“

 

Inzwischen scheint es sich herumgesprochen zu haben, dass wir keinen neuen Interim-Provider aufbauen. Wozu auch? Es gibt genügend Provider – führende, gute und andere…

 

Es hat sich herumgesprochen, dass wir einen Dienstleister für Interim Manager, Provider und Unternehmenskunden aufbauen. Unsere Beweggründe für diese Entscheidung liegen in den Ineffizienzen im Interim-Geschäft, die wir abbauen wollen.

 

In den beiden vorangegangenen Wochen bin ich hier auf die beiden ersten Ineffizienzen eingegangen: Mehrfach-Pflege der Interim Manager-Daten und Mehrfach-Ansprache der Interim Manager bei Projektanfragen.

 

Heute widme ich mich meinem Lieblingsthema: Qualität und Aktualität der Interim Manager-Daten. Immerhin, das Wichtigste für die zweite Stufe im Sales-Prozess jedes Interim Managers. Denn die erste Stufe hat der Interim Manager, hat der Provider, dann bereits hinter sich: Der Kunde hat grundsätzliches Interesse signalisiert und möchte die Unterlagen des Interim Managers oder der Interim Managerin sehen. Das Ziel des Interim Managers muss es deshalb sein, nach der Lektüre der Unterlagen vom Kunden ein vielleicht sogar freudiges „Hey cool, den würd‘ ich gern kennenlernen…!“ zu hören.

 

Soviel zur Theorie….

Liebevoll, ästhetisch, enthusiastisch – und ein wenig Show

 

Sobald ich den Mikrokosmos des Interim Managements verlasse, sehe ich überall Unternehmen und Dienstleister, die ihre Produkte und Dienstleistungen mit viel Liebe, Ästhetik, Enthusiasmus und, ja, manchmal auch Show anbieten, präsentieren, verkaufen wollen.

 

Warum wird das gemacht? Weil Menschen, weil Käufer umworben sein wollen – ja, sogar umworben sein müssen, wenn Sie sich die Wettbewerbssituation in allen Märkten einmal vor Augen halten. Und wie weit sich das heute entwickelt hat, können Sie in jedem Apple-Store oder BMW-Laden sehen, um nur zwei Beispiele aus einer endlosen Kette zu nennen.

 

Sehe ich überall Unternehmen und Dienstleister, die Neues, zumindest aber „neu-Gemachtes“ anbieten, das heute gern einmal als „Relaunch“ bezeichnet wird:

 

Neues IPhone, neue Playstation, neue Olympus OM D EM-1 Mark II, neues Modell von Tesla, neues Album von Enigma, neues Buch von Dan Brown und so weiter und so fort. Und in sechs Monaten, spätestens jedoch in 12, beginnt das Ganze vorn. Denn das Neue wird dann nicht mehr neu sein …

 

Warum wird das gemacht?

 

Weil Menschen gern Neues kaufen, Modernes, Aktuelles. Die Gründe dafür sind mannigfach und tun an dieser Stelle nichts zur Sache.

 

Und es gilt der Umkehrschluss: Menschen kaufen in der Regel ungern alten Kram – und wenn sie das tun, dann nur gegen gehörige Rabatte. Hierfür stehen beispielhaft die Begriffe „Sommer-/Winterschlussverkauf“ und „Auslaufmodell“. Sie erkennen das zudem leicht, wenn Sie einen 5 BMW verkaufen möchten, während das neue Modell vor der Auslieferung steht oder wenn Sie ein IPhone 6 auf Lager haben, während die Fans für ein IPhone 7 vor den Läden zelten.

 

Überall ist das so. Nur nicht im Interim Management! Und hartnäckig hält sich der Glaube, dass das gut gehen könnte!

Lästiges Übel und Hindernis vor den Trögen des Kunden

 

Da gibt es jede Menge Interim Manager, die ihre Daten – also im Kern ihren „Verkaufsprospekt in eigener Sache“ – in für mich unfassbarer Ignoranz, ja vielleicht sogar Arroganz, behandeln. Das ist ein lästiges Übel, ein unschönes Hindernis auf dem direkten Weg an die Tröge des Kunden. Eine eigentlich unnötige Übung, „weil ich ohnehin meine Mandate auf Empfehlung erhalte!“

 

Und genau so sieht das dann aus!

 

Da beginnt das „Profil“ des Interim Managers gern einmal mit der Grundschule. Selbstverständlich: Welcher potentielle Kunde möchte heute noch auf diese elementare Facette professioneller Grundausbildung verzichten?

 

Abgerundet wird diese erste Stufe der Persönlichkeitsbildung in der Regel durch die Bundeswehr samt militärisch exakter Bezeichnung des jeweiligen Ausbildungsbataillons. Auch hier goutiert der dankbare Kunde die Sicherheit, sich bei eventuellen Luftangriffen auf seine Zentrale in allerbesten Händen zu wissen.

 

Ergänzend werden Bilder in das „Profil“ eingearbeitet, dass es nur so graust: Bilder aus den allseits beliebten Fotofix-Automaten gesellen sich in vollendeter Harmonie zu Fotos vor dem heimischen Bücherregal samt Yukka-Palme. Welcher potentielle Kunde verbindet hiermit nicht auf Anhieb Kreativität und Individualität des Interim Managers?

 

Unter der Überschrift „Ich kann doch nicht alles in mein Dokument schreiben!“ werden die Profile gern allgemeingültig aufgesetzt – abgeschaut bei einem führenden Autobauer und dessen unmissverständlicher Kernbotschaft: „Das Auto“.

 

Und schließlich hat irgendjemand in irgendeinem Ratgeber im alten Jahrtausend wohl einmal dafür geworben, den Lebenslauf kurz und knapp zu halten – weil niemand die Zeit hätte, lange Dokumente zu lesen. Stimmt! Jedoch nur dann, wenn ich kein Interesse habe. Habe ich Interesse, sieht das völlig anders aus. Und dass Ihr Gegenüber Interesse hat, ist sicher: Anderenfalls hätte er oder sie Ihr Dokument nicht auf dem Tisch, sondern ein anderes ….

Was findet mein Kunde gut?

 

Als Folge daraus arbeiten Interim Manager dann gern mit „Bubbles“ oder schlicht „Überschriften“. Daraus ergibt sich für den Kunden ein gern genossenes Bad im Jungbrunnen der Erkenntnis wie dieser:

 

Kaufmännische Leitung

– Einkauf

– Personalwesen

– Finanz- und Rechnungswesen

– Versicherungswesen

– EDV

 

Welcher potentielle Kunde ist diesem Interim Manager nicht zu tiefem Dank verpflichtet ob der erhellenden Erkenntnis über die enorme Artenvielfalt der Kernaufgaben eines Kaufmännischen Leiters?

 

Und jetzt bitte stellen wir uns vor, diese Unterlagen landen auf dem Tisch eines professionellen Kunden (und bitte unterstellen Sie: alle Kunden sind professionell unterwegs!) und werden abgerundet mit der beeindruckenden Information: Stand September 2014…

 

Da frohlockt Ihr potentieller Kunde aber!

 

Wenn ein Interim Manager so etwas im Eigenvertrieb abliefert, dann ist mir das relativ egal. Torpediert er letztlich nur sein eigenes Image!

 

Wenn ein Interim Manager so etwas über Provider tut, dann schadet er auch, vielleicht sogar vor allem dem Provider (weshalb sich jeder professionelle Provider mit aller Macht dagegen stemmen wird!). Denn der Kunde wird vom Provider erwarten, dass er erstklassige Unterlagen erhält – qualitativ hochwertig und aktuell.

 

Deshalb machen wir bei MANATNET eine manuelle Qualitätssicherung, die dem Interim Manager gegenüber durch ein Protokoll dokumentiert wird. Und dass wir das nicht kostenlos machen können, versteht sich von selbst. (Okay, manche „Bewerber“ verstehen das nicht von selbst.) Auch das neue Dienstleistungsunternehmen wird so vorgehen.

 

Und wir halten die Aktualität der Daten der Interim Manager systemseitig nach, weisen die Interim Manager darauf hin, wenn Ihre Daten beginnen, zu veralten – und wir deaktivieren Interim Manager, deren Daten trotzdem veralten.

 

Andere Provider arbeiten dennoch mit solchen alten Daten. Müssen dann, falls die Altertumsforschung ein solchen Kandidaten für ein anstehendes Mandat identifiziert, in einen administrativen Hürdenlauf: Kontakt aufnehmen („Wie, Sie sind nicht verfügbar?“), aktuelle Unterlagen anfordern („Wie, liegen nicht vor?“) und dann schauen, ob die neuen Unterlagen noch immer passen – oder ob der Interim Manager während der vergangenen drei Jahre in der Medizin tätig war, und nicht mehr im Maschinenbau, wie vorher.

 

Um genau dies zu vermeinden, werden wir bei MANATNET nach insgesamt 15 Monaten ungemütlich und bestehen auf aktuellen Profilinformationen.

 

„Herr Becker, in den vergangenen beiden Jahren ist nichts Neues hinzugekommen!“, lautet die nonchalante Botschaft nicht nur eines Interim Managers im abgrundtiefen Unverständnis für unser Ansinnen.

 

Diese Interim Manager erkennen die fatale Botschaft dieser Aussage nicht: „Ich habe in den vergangenen Jahren nichts gemacht, was für meine potentiellen Kunden auch nur im Ansatz relevant sein könnte!“

 

Dem gegenüber steht die Erwartungshaltung des Interim Managers, mit Projekten von vor zwei Jahren gegen andere Interim Manager, die aktuelle Projekterfolge nachweisen können, auch nur zum Erstgespräch eingeladen zu werden. Offen gestanden ist mir solch eine Gedankenwelt schier unbegreiflich!

 

Das Deaktivieren von Interim Managern mit alten Daten hat sich als das perfekte Mittel gegen „Dateileichen“ erwiesen. Daher wird dies auch eine der Säulen der neuen Dienstleistungsgesellschaft sein. Eine von vieren…

 

 

 

PS: Ganz ausdrücklich, natürlich ist die Mehrheit der Interim Manager anders unterwegs! Anderenfalls könnten wir unser Geschäft nicht machen. Dennoch erstaunt es mich immer wieder, wieviele der zugegeben bewusst pointierten oben genannten Beispiele mir im Laufe eines Jahres unterkommen…

Freitag 11. November 2016

INEFFIZIENZEN IM INTERIM MANAGEMENT: TEIL 2

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_stets_online_Offenburg_2016Der DDIM-Kongress in Düsseldorf am vergangenen Freitag und Samstag hielt die eine oder andere Überraschung für mich bereit. So begrüßte mich gleich ein halbes Dutzend Interim Manager mit der verstörten Frage, weshalb es denn im kommenden Jahr kein AIMP-Jahresforum gäbe…

 

Gibt es, natürlich, wie geplant am 21./22. April auf Burg Schwarzenstein – wo sonst?

 

Es stellte sich heraus: Ein Kommunikationsfehler vor Ort war für dieses Missverständnis verantwortlich.

 

Viele gute Themen kennzeichneten die Veranstaltung und – mindestens genauso wichtig! – viele gute Gespräche.

 

Und ein Thema war aufgrund der kleinen Umfrage, die wir gerade durchführen, bestimmend: „Was hecken Sie denn da schon wieder aus?“

 

Nun, wir schauen derzeit, ob der Interim-Markt reif ist für einen spezialisierten Dienstleister für Interim Manager und Provider – keinen neuen Provider: Davon haben wir beileibe genug! Also keinen weiteren „führenden“ Interim-Provider, denn das Providergeschäft werden wir wie bisher unter den eigenen Marken, fast hätte ich hier geschrieben „Brands“, weiterführen.

 

Das Providergeschäft läuft gut und bei MANATNET stehen wir vor dem besten Jahr in der Unternehmensgeschichte mit einer Lead-to-Deal-Quote von 2 : 1. Hier, unternehmensintern, haben wir damit eine der großen Ineffizienzen in unserem Geschäft dramatisch abgebaut: Die Arbeit für die Mülltonne. Ich werde alles daran setzen, dass das auch im kommenden Jahr so sein wird.

Traditioneller Kanal bleibt wichtig im Interim Management

 

Die Beratung und die Search-Dienstleistung für Unternehmen, die einen Interim Manager suchen, werden für uns auch in den kommenden Jahren eine große Bedeutung haben. Wir sind uns deshalb so sicher, weil viele Kunden, mit denen wir zusammenarbeiten, genau dies wollen. Sie erwarten im Kern den direkten Draht zum kompetenten Ansprechpartner beim Provider. Sie erwarten ein professionelles Filtern der möglichen Kandidatenprofile auf der Grundlage des langjährig aufgebauten Verständnisses der Gegebenheiten beim Kundenunternehmen. Und sie erwarten das entsprechende Briefing der Kandidaten durch den Provider.

 

Ein ziemliches Dienstleistungspaket, für das es offensichtlich einen gehörigen Bedarf gibt: Daher müssten wir mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn wir das kappen würden!

 

Um es an dieser Stelle klar auszudrücken: Unternehmen honorieren diese Arbeit auch – in einem vernünftigen Rahmen. Unangenehmer Weise wird dieser „vernünftige Rahmen“ von den Unternehmen über die vergangenen Jahre immer ein wenig kleiner geschnitten. Fragen Sie mal die Headhunter!

Zwei Gründe für die Mehrfachansprache

 

Typischerweise fragen die Unternehmen nicht bei nur einem Interim-Provider an, sondern bei mehreren. Oft höre ich die Zahl „3“, ich habe aber auch schon die Zahl „7“ erlebt – und mich daraufhin von dieser Anfrage verabschiedet. Die Gründe für die Unternehmen, mehrfach anzufragen, sind im Wesentlichen diese beiden:

 

(1) Compliance: Um ein „Buddy-Geschäft“ weitgehend auszuschließen. Auf gut deutsch: Ein Geschäft auf der Grundlage „irgendjemand kennt irgendjemanden gut – und der wird´s dann schon gut richten – für gutes Geld“.

 

(2) Arithmetik: Um die Grundgesamtheit, in der gesucht wird, zu vergrößern und damit die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, den besten Interim Manager für die gegebene Aufgabenstellung zu finden.

 

Dieses aus Sicht der nachfragenden Unternehmen nachvollziehbare Unterfangen führt jedoch zwangsläufig zu einem hohen Grad an Ineffizienzen auf der Anbieterseite, sprich der Interim-Provider.

 

Zwar scheint der Prozess „Beschaffung Interim Manager“, wenn wir weit genug vereinfachen, vergleichbar mit allen anderen Ausschreibungen in anderen Welten – z. B. im Baugewerbe oder im Erwerb von Flugzeugen durch Airlines.

 

Aber halt nur auf den ersten Blick – denn die Provider sind letztlich nicht die Leistungserbringer: Stattdessen übernehmen das die Interim Manager. Ich weiß, der eine oder andere Provider sieht das anders – was ich wie stets respektiere, dem ich aber keineswegs zustimme.

 

Eben weil die Provider nicht selbst die Leistung erbringen, müssen sie sich diese passenden Leistungserbringer aus ihren Pools heraussuchen – und dann dem Kundenunternehmen vorschlagen. So weit so gut!

 

Nun ist es einleuchtend, dass (wenn die Provider gut recherchieren) von den drei bis sieben angesprochenen Interim-Providern mitunter dieselben passenden Leistungserbringer, vulgo Interim Manager, angesprochen werden.

 

Wenn wir Glück haben, dann erkennen die jeweiligen Interim Manager, dass es sich bei unterschiedlich aufschlagenden Anfragen um dasselbe Mandat handelt. In diesem Fall bekommt der Faktor Schnelligkeit überragende Bedeutung: Der professionelle Interim Manager wird nämlich in diesem Fall kommunizieren: „Tut mir leid, ich bin schon von einem anderen Provider angesprochen worden!“ – z. B. von MANATNET [MANATNET – DER SCHNELLSTE INTERIM-PROVIDER].

 

Das ist aber beileibe nicht immer der Fall. Und so erhält der Kunde denselben Interim Manager als Empfehlung gleich von mehreren Providern. Glauben Sie nicht? Ist aber tatsächlich so!

 

Nun erwarte ich nicht überall und immer überbordende Probleme – und so neige ich dazu, einem Kunden in diesem Fall zu sagen: „Das ist halt so, wenn Sie mehr als einen Interim-Provider ansprechen. Nicht nur Sie versuchen, Ihre Chancen zu optimieren: Die Interim Manager tun das auch!“

 

Anders sieht das aus, wenn derselbe Interim Manager zu unterschiedlichen Preisen angeboten wird. Auf der Logik beinahe aller Interim Manager („Was der Provider verdienen will, muss er draufrechnen“) kann ein Interim Manager, der 1.000 Euro als Tagessatz erwartet, den Kunden 1.250, 1.350 oder schon einmal über 1.400 Euro am Tag kosten. Und diese Preisstaffel liegt dann sauber ausgebreitet auf dem Tisch des beeinduckt staunenden Kunden.

 

Da gehen dann auch mir die Argumente aus…

 

Wäre es deshalb nicht sehr viel besser, es gäbe einen Dienstleister, dessen Kerngeschäft das Poolmanagement ist? Und alle Interim Manager aus der DACH-Region wären in diesem Pool vertreten und alle Provider könnten auf diesen Pool zugreifen und ihre Mandate besetzen?

 

Und, Achtung!: In dem Moment, wo ein Provider einen Interim Manager für ein Mandat vorstellen würde, erhielten die anderen Provider für diesen Interim Manager den Hinweis: „Nicht verfügbar“…?

 

Das eine der elementaren Fragen, die uns derzeit umtreibt.

 

Freitag 04. November 2016

INEFFIZIENZEN IM INTERIM MANAGEMENT – TEIL 1

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Stadtschloss_Berlin_2016Seit Jahren bin ich verblüfft über die Ineffizienzen im Interim Management-Geschäft – und besonders im Providermarkt. Und noch mehr erschüttert es mich, dass tatsächlich, öfter als man glauben mag, neue „Provider“ hochpoppen im festen Glauben, auf der Basis dieser Ineffizienzen ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell aufbauen zu können.

 

Aus der Distanz betrachtet mag man durchaus den Eindruck bekommen, das Geschäft eines Interim-Providers sei ein leichtes – und zudem erscheinen die Einstiegshürden als sehr niedrig. Glauben Sie mir: Falscher kann man kaum denken!

 

Und so findet man durchaus noch recht junge Provider, die dennoch mal eben rund eine halbe Million an Verbindlichkeiten aufgehäuft haben. Na großartig!

 

Ich möchte mich deshalb in den kommenden Wochen gern hier in meinem Blog mit dem Thema „Ineffizienzen“ beschäftigen. Mir ist klar, dass das zu Widerspruch, Kritik, möglicherweise auch mehr führen wird: Ich kenne das ja! Dennoch denke ich, es ist an der Zeit, dass wir die Selbstbeweihräucherung einmal durch einen, ja, vielleicht ein wenig extrem kritischen Blick zu ersetzen.

 

Nun könnte ich meine kleine Reihe beginnen mit: Viele Interim Manager sind in mehreren Provider-Pools vertreten. Oder mit: Interim Manager werden für dasselbe Mandat beim selben Kunden von mehreren Providern angeboten, so dass der schnellere Provider inzwischen Vorteile gegenüber den langsameren hat („Sorry, bin schon über MANATNET dabei!“).

 

Jedoch möchte ich bewusst mit einem anderen Punkt beginnen, der weithin unterschätzt wird:

Admin-Aufwand für Interim Manager durch Mehrfachpflege

 

Möglicherweise habe ich das selbst verursacht: Dann bitte ich an dieser Stelle reumütig um Nachsicht! Als wir im Jahre 2002 MANATNET konzipierten, da war von Beginn an klar: Die Interim Manager pflegen ihre Daten selbst! Dafür gab es zwei Beweggründe:

 

  1. Interim Manager müssen ein vitales Interesse daran haben, dass ihre Informationen aktuell, vollständig und korrekt sind! Denn das sind ihre „Assets im ersten Pitch“, im Wettbewerb um Interim-Mandate und im Wettbewerb gegen andere Interim Manager. [Ich weiß, bemerkenswert viele Interim Manager messen dem nicht diese Bedeutung bei, aber das tut an dieser Stelle nichts zur Sache!]

 

  1. Ich kam damals aus der IT-Welt und dort gilt das Einpflegen durch Dritte weithin als NoGo! Denn das ist eine zusätzliche und damit überflüssige Prozess-Stufe und darüber hinaus eine Fehlerquelle.

 

Im Sog von MANATNET sind über die Jahre viele Provider diesem Ansatz gefolgt zumal sie erkannten, dass dies administrative Arbeit vom Provider auf den Interim Manager verlagert. Das ist so, dazu stehe ich und daran gibt es überhaupt nichts drumherum zu reden! Im Gegenzug hatten wir seinerzeit bei MANATNET das übliche Provisions-Drittel als Honorar auf ein Viertel zurückgenommen.

 

Allerdings hatte sich niemand, denn das verlangte schon das Selbstverständnis jedes Providers, der bestehenden MANATNET-Lösung angeschlossen, sondern stattdessen jedes Mal auf eine andere technische und inhaltliche Basis gesetzt. Und somit einem bemerkenswerten Wildwuchs Tür und Tor geöffnet.

 

In der Folge pflegen so manche gestandene Interim Manager inzwischen bei drei, fünf oder mehr Providern ihre Unterlagen. Und das in jeweils unterschiedlichen Formaten und Detailtiefen. [Siehe PS]

 

Dem Stolz der Provider („Wir machen das jetzt auch!“) steht seitdem ein mächtiger Frust auf Seiten der Interim Manager gegenüber.

Das Interim Management braucht einen zentralen Pool

 

So schrieb mir Mitte August eine Interim Managerin:

 

„Bin seit 10 Jahren selbständig tätig und es wird mit den Tools immer schlimmer. Das ist meine Erfahrung. Hoffe, ich kann mich zukünftig mit Kunden statt Tools beschäftigen.“

 

Recht hat sie! Und sie ist keinesfalls allein mit dieser Meinung. Ich denke, deshalb sind die Interim Management-Provider gefordert, hier einen Weg zu finden, diese Ineffizienzen abzubauen.

 

Die Lösung dafür ist recht einfach: Wir brauchen einen Anbieter, an den die Provider das Poolmanagement auslagern können, und der das Betreuen der Pool-Manager als – Achtung! – Kerngeschäft versteht. Und nicht als notwendiges Übel.

 

Und weiter gedacht: Auf diesen Pool können, wenn die Interim Manager das möchten, auch alle anderen angeschlossenen Provider zugreifen.

 

Und noch einmal weiter gedacht: Dadurch setzen Provider die im Poolmanagement gebundenen Kapazitäten frei und können sie auf das ausrichten, was wirklich zählt: Die Beratung, die Betreuung und das Geschäft mit ihren Kunden. Gibt es wirklich jemanden, der meint, das sei nicht im Interesse aller – auch und vor allem im Interesse der Interim Manager?

 

In einem solchen Szenario pflegen die Interim Manager ihr Profil dann nur noch an einer Stelle – was deren administrativen Aufwand senken und somit ihre Effizienz erhöhen wird. Und, ja, denn das ist zwingend logisch, einen geldwerten Vorteil für die Interim Manager darstellt.

 

Ich weiß, das verlangt Weitsicht und ein wenig Mut.

 

Aber vielleicht entwickeln über 20.000 Interim Manager in der DACH-Region einen solchen Druck auf die heterogene Providerlandschaft, dass sich die Provider bewegen müssen. Eine Branche, deren Kerngeschäft es ist, Unternehmen beim „Besserwerden“ zu helfen, sollte dazu in der Lage sein.

 

 

 

PS: Auf das enorm kritische Thema „Aktualität“ der Daten werde ich in einem der kommenden Blogeinträge ganz sicher noch einmal eingehen: Denn es erschließt sich mir nicht, wie so manche Provider mit Unterlagen arbeiten können, die ihnen vor z. T. mehr als 5 Jahren einmal eingereicht wurden.

 

Kein Humor dieser Welt kann dann die kaum mehr zu überbietende Ignoranz gegenüber der inzwischen hart erarbeiteten, professionellen Entwicklung des Interim Managers abfedern, wenn dann frohlockend der Anruf kommt: „Ich habe ein Projekt, das perfekt auf Sie passt.“

 

Freitag 28. Oktober 2016

MANATNET HAT WOHL DIE BESTEN DATEN IM POOL

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Fuer_mich_nur_das_Beste_Gengenbach_2015Mein Interim Management-Blog mögen manche nicht. Recht viele aber mögen es. Manch einer findet, ich sei „zu sarkastisch“. Mag sein, jedoch habe ich von Beginn an klargemacht, dass mein Blog zur Interim-Szene kein weichgespültes Marketing-Geblubber sein würde – womöglich noch mit einem ausgeprägten Hang zur vollumfänglichen Selbstbeweihräucherei. Entsetzlich! Und ganz offen: Dafür wäre mir meine Zeit zu schade…

 

Und das mögen wieder andere und senden dann schon einmal ein solches Feedback:

 

„… Der Grund? Sie thematisieren als einziger Provider die dramatische Veränderung des Marktes. …“

 

Und für genau diese Menschen schreibe ich.

 

Und mit diesen Menschen spreche ich zudem. Und das Tolle ist: Wenn ich ehrlich bin, dann sind es meine Gesprächspartner auch – und dann höre ich dies:

Interim-Würstchenverkäufer oder -Leiter Bauchtanzgruppe

 

„Stellen Sie sich vor, Herr Becker: Da bekomme ich einen Anruf eines namhaften Interim-Providers. Der bietet mir ein Mandat als Werksleiter an – und im nächsten Atemzug sagt er mir, ich müsse meine Unterlagen aktualisieren, denn die seien von Ende 2008! Ich habe abgelehnt, weil ich noch bis Jahresende in einem Mandat gebunden bin. Aber das ist nicht das eigentliche Problem…!“

 

„Kann ich mir vorstellen….“

 

„Das eigentliche Problem, Herr Becker, ist: Der Provider hat meine Unterlagen in den vergangenen sagen wir fünf Jahren nicht einmal angefasst, denn sonst hätte er längst reagiert. In diesem Zeitraum bin ich also offenbar nicht einmal in die Nähe eines Mandates gekommen!“

 

„Verstehe…!“

 

„Das Schlimmste jedoch ist: Der Provider identifiziert mich auf der Grundlage von Daten aus 2008 als passenden Kandidaten für die Aufgabe bei seinem Kunden. Er hat nicht den Schimmer einer Ahnung, was in den letzten 5 Jahren auf meiner Seite geschehen ist – und das sind bekanntlich die Jahre mit der größten Relevanz für den Kunden! Ich könnte in diesen Jahren Würstchen verkauft oder eine Bauchtanzgruppe geleitet haben: Er wüsste es nicht: Da bin ich wirklich sprachlos!“

 

Nun, es steht mir nicht an, den Wettbewerber-Provider zu kritisieren. Ich denke aber, diese Geschichte ist eher typisch für unser Interim Provider-Geschäft als ungewöhnlich. Denn das ist systemimmanent!

 

Wenn Sie als Provider CVs von Interim Managern entgegennehmen, dann beginnt in genau diesem Augenblick deren Verfallsdatum abzulaufen. Das ist solange unkritisch, wie Sie in Ihrem eigenen Mikrokosmos leben. Und wenn Sie dann für einen Ihrer Kunden nach einem passenden Interim Manager suchen, dann stellen Sie halt fest, dass das Verfallsdatum der CVs abgelaufen ist – und kontaktieren den oder die Interim Manager mit der Bitte, seine oder ihre Unterlagen zu aktualisieren.

Kuscheliger Interim-Mikrokosmos oder rauhe Außenwelt

 

Ganz anders sieht das aus, wenn Sie Ihren eigenen Mikrokosmos verlassen und sich der Außenwelt öffnen – sprich: Ihre Kunden selbst in Ihre Interim Manager-Datenbank schauen lassen.

 

Wenn dann Ihre Datenbank von CVs mit abgelaufenen Verfallsdaten nur so strotzt, dann werden Ihre Kunden mit einer mir ähnlichen Prägung Sie fragen, ob Sie noch ganz gescheit sind. Andere Kunden, mit einer eher scheuen Prägung, werden Sie einfach nicht mehr wiedersehen…

 

Das ist der Grund, weshalb ich so sehr auf die Aktualität der Daten der Interim Manager bei MANATNET achte – und darauf sogar in einem Video eingegangen bin.

 

Und glauben Sie mir: Auch bei MANATNET veralten die Daten der Interim Manager! Aber unser System hält das nach und weist die Interim Manager darauf hin, dass ihre Daten veralten. Und wenn sie dann nicht reagieren, dann deaktiviert unser System halt diese Daten – solange, bis sie aktualisiert werden. Ein Kunde wird daher niemals alte CVs sehen – und wir im eigenen Projektgeschäft folglich auch nicht. (Obendrein entfällt die ganze Hinterher-Rennerei auf unserer Seite vollständig: Welch ein Effizienzvorteil!)

 

Tatsächlich gibt es jedoch Interim Manager, die auch dann nicht reagieren: In diesem Fall wende ich mich persönlich an die jeweiligen Interim Manager – überschrieben mit „Eigentümer Follow-up“.

 

Tatsächlich gibt es aber Interim Manager, die auch darauf nicht reagieren: Dann kündige ich die Geschäftsverbindung. Zu meinem großen Bedauern. Und frage mich immer wieder, wie in Gottes Namen man annehmen kann, mit einem alten Verkaufsprospekt in eigener Sache, auch nur in die Nähe eines Projektes zu kommen – geschweige denn, ein Manadat gewinnen zu können…

 

182 mal gekündigt habe ich im vergangenen Jahr. Und 16 mal bereits in diesem Jahr.

 

Nun weiß ich natürlich nicht, ob das bei meinen Providerkollegen auch so sein könnte. Aber ber nach all den Jahren glaube ich fest:

 

MANATNET hat wohl die besten Daten im Pool.

 

Freitag 21. Oktober 2016

VIEL KÖNNEN UNTERNEHMEN VON KREATIVEN LERNEN!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Blumen_in_digitalem_Oel_Sylt_2016„Sag mal, Becker, arbeitest Du nur noch? Bist Du tatsächlich einer dieser durchgeknallten Workaholics? Oder gibt´s da noch mehr in Deinem Leben?“ Diese Frage stellte mir tatsächlich jemand in dieser Woche.

 

Dafür gab es einen Anlass, der hier und heute nichts zur Sache tut. In ein paar Wochen möglicherweise schon…

 

Meine Frau tendiert sicher dazu, mir liebevoll den zweifelhaften Titel des „Workaholics“ zu verleihen – jedoch, es überrascht sie nicht mehr, nach einer Ehe, deren Dauer das heute übliche Verfallsdatum längst bei weitem überschritten hat.

 

Was also gibt es da noch in Deinem Leben, Becker?

 

Nun, alle die mich gut kennen, wissen, dass ich eine nachhaltige Schwäche habe für gutes Essen, guten Wein, guten Whisky und hin und wieder eine gute Zigarre. Diese Dinge möchte ich ungern missen, aber im Zweifel kann ich darauf weitgehend verzichten. Und ich habe in der Vergangenheit darauf verzichtet. Verzichten müssen. Solche Phasen gibt es typischerweise im Unternehmerleben. Jüngst sagte mir ein badischer Mittelständler: „Wer solche Phasen nicht aus eigenem Erleben kennt, ist kein echter Unternehmer!“

Meine Leidenschaften: Kunst und Fotografie

 

Dessen ungeachtet gibt es zwei Dinge, auf die ich nicht verzichten kann: Die Kunst und die Fotografie.

 

Die Kunst begleitet mich seit 1989 als eine kleine Gruppe ein Unternehmen gründete, um Künstler zu fördern. Wie so oft sind inzwischen nur noch ganz wenige übrig geblieben, weil mit Liebe zur Kunst kein Vermögen zu machen ist. Das ist ein knallhartes Geschäft, aus dem wir uns irgendwann komplett ausgeklinkt haben.

 

Aber die Liebe zur Kunst ist geblieben und seit nunmehr knapp dreißig Jahren gehören Künstler zu meinem Leben. „Richtige“ Künstler. Keine Künstler, die „aus dem Lauf tiefer, innerer Gefühle“ ihre Werke erschaffen und deren Label „ohne Titel“ dem Betrachter alle, aber auch wirklich alle Optionen offen lassen.

 

Mein ganz persönlicher Maßstab an dieser Stelle ist Michelangelo Buonarroti und keinesfalls – ich bitte um Nachsicht! – Joseph Beuys und alle seine Eleven aus der Liga „Ist das Kunst oder kann das weg?“. Der guten Ordnung halber: Ich respektiere alle anderen Sichtweisen – aber gefallen müssen sie mir deswegen noch lange nicht.

 

Meine Liebe zur Fotografie – genau genommen: meine Leidenschaft! – geht zurück auf die frühen Jahre als Teenager. Und sie war in der Tat etwas, das „Leiden schafft“, weil sie mich um Haaresbreite mein Abitur gekostet hätte. Ebenso um Haaresbreite ist sie nicht zu meinem beruflichen Leben geworden: Wie das Leben halt so spielt!

 

Beides, der Umgang mit Künstlern und meine eigene Fotografie, steht für den kreativen Teil meines Lebens. Und rückblickend muss ich konstatieren: In diesem Teil meines Lebens werden in einem gegebenen Zeitraum hundert Ideen geboren – und neunundneunzig davon werden verworfen.

Selbst der größte Kritiker an der eigenen Arbeit

 

Das Bemerkenswerte daran:

 

Niemand ist beleidigt, weil seine oder ihre Idee nicht realisiert wurde! Vergleichen Sie das mal mit dem Geschehen in deutschen Unternehmen…

 

Stattdessen beobachte ich, dass kreative Menschen oftmals selbst ihre größten Kritiker sind. Da werden dann in schöner Regelmäßigkeit Skizzen zerrissen und ganze Blätter zerstört. Und es ist keinesfalls ungewöhnlich, wenn nach der „Fertigstellung“ eines Ölgemäldes große Flächen übermalt und völlig neu gestaltet werden.

 

Niemand fühlt sich schlecht, niemand hat versagt. Aber, ohne es vielleicht so zu nennen, ist jeder auf seine ganz persönliche Weise „In Search of Excellence“.

 

Unter Fotografen sind die Muster ähnlich: Es heißt, dass von 100 Fotos am Ende mindestens 80 weggeworfen werden. Da würde jedem Amateur das Herz brechen: „Da ist doch Tante Erna drauf!“

 

Und schließlich habe ich es so gut wie nie erlebt, dass in diesen beiden Welten eine Idee sofort verworfen wurde. Stattdessen wird die Idee aufgegriffen und man geht damit einige Zeit schwanger, beschäftigt sich damit. Und kommt dann zurück mit den ersten Ansätzen, den ersten meist skizzierten Lösungen. Jedoch niemals mit etwas, das als „fertig“ bezeichnet würde.

 

Wie erwähnt, wird das dann auch sehr oft verworfen – aus unterschiedlichen Gründen. Dann wird die Idee überarbeitet und von vorn begonnen. Oder aber, man erkennt, dass sich die Idee nicht wie vorgedacht realisieren lässt und – natürlich – ist das oft genug auch auf fehlende Mittel zurückzuführen. Das wird dann – nochmal: natürlich – bedauert. Aber dann schüttelt man das ab und wendet sich einer neuen Idee zu.

 

An kein einziges Mal erinnere ich mich hingegen, bei dem es von Beginn an hieß: „Das geht nicht, weil ….!“ mit den in den Unternehmen reflexartig und bündelweise vorgetragenen Hinderungsgründen. Eine denkbar schlechte Konditionierung auf dem Weg in die (digitale) Zukunft. Deshalb bin ich inzwischen sicher:

 

Viel können Unternehmen von Kreativen lernen!

 

Freitag 14. Oktober 2016

WENIGER IST OFT MEHR: AUCH IM INTERIM MANAGEMENT

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Linien_in_weiss_und_blauIm Interim Management-Geschäft von MANATNET ist in diesem Jahr irgendetwas anders! Man erkennt das eindeutig, wenn man lange im Interim-Geschäft arbeitet:

 

So sind die Anfragen durchaus „exotisch“ geworden – wie ein Interim Manager mir gegenüber konstatierte.

 

Die Zeiten, in denen man als Interim-Provider einen Controller mit US-GAAP-Kenntnissen liefern musste, um sein Auskommen zu haben, sind lange vorbei.

 

Heute musst Du einen Technik-Leiter für den Kunststoff-Spritzguss liefern – mit Spezialistenwissen im Bereich Ultraschall-Schweiß-Technik und lernst dabei als Betriebswirt, dass es so etwas gibt.

 

Oder aber, Du musst den Qualitätsmanager für einen Automobilzulieferer in Tschechien liefern – und hierbei sind neben den einschlägigen Skills im professionellen Qualitätsmanagement Tschechisch oder Slowakisch fließend ein KO-Kriterium.

Netzwerke leistungsfähiger als Pools?

 

Für beide Aufgaben haben wir passende Kandidaten identifiziert. In beiden Fällen jedoch nicht im eigenen Pool – jedoch über den eigenen Pools. Jedes Mal bin ich beeindruckt, welche Kraft das Netzwerk des eigenen Netzwerkes hat! Und noch nie habe ich es erlebt, dass über das Netzwerk der Interim Manager von MANATNET ein passender Kandidat nicht gefunden wurde – und sei das Anforderungsprofil noch so exotisch gewesen…

 

Der Wermuths-Tropfen: Wie wichtig ist aus dieser Perspektive betrachtet dann noch der eigene Pool, der uns Interim-Providern doch so lieb und so teuer ist…?

 

Und noch etwas ist anders: Die Lead-to-Deal-Quote, deren Einbrechen ich an dieser Stelle mehrfach zum Thema [FASSUNGSLOS IM INTERIM MANAGEMENTINTERIM PROJEKTE GESTOPPT = 0 PROZENT] gemacht habe, hat sich dramatisch verbessert, und pendelt aktuell um 2:1. Ich denke nicht, dass ich diese tolle Quote auf Dauer werde halten können (und wollen!) – aber derzeit tut diese Quote richtig gut.

 

Worauf ist dieser Swing von „unterirdisch“ in Richtung „toll“ zurückzuführen?

 

Ich denke, das geht auf meine „liebevoll rüde“ Art zurück, Anfragen entgegenzunehmen:

Fünf Antworten zeigen die Qualität einer Anfrage

 

Meine Key-Accounts betreue ich selbstverständlich nach besten Kräften – ohne jede Einschränkung oder Bedingung.

 

Andere Kunden, die noch keinen solchen Status erlangt haben, müssen eine Hürde nehmen. Diese Hürde sind typischerweise fünf Fragen zur Aufgabe, die der Interim Manager übernehmen oder zum Profil, das die Interim Managerin erfüllen soll. Meist ergeben sich diese Fragen zwingend, weil der Kunde nicht daran gedacht hat, sie zu beantworten. Wenn doch, dann lasse ich mir Fragen einfallen – um der Fragen willen. Hierzu gehört z. B. die Frage: „Sagen Sie, wer wird am Ende die Entscheidung für oder gegen den Interim Manager auf Ihrer Seite treffen!“

 

Dieser (Frage-) Prozess legt sehr deutlich offen, wie ernsthaft ein Kunde bei der Sache ist. Und für einen Kunden, der nicht ernsthaft bei der Sache ist, für den arbeite ich nicht mehr: Diese Entscheidung ist inwzischen gefallen. Da gehe ich lieber raus und mache Fotos für dieses Blog….

 

Potentielle Kunden, mitunter Prospects genannt, heiße ich herzlich willkommen – und hier schwingt keinerlei Ironie durch. Ich erläutere Ihnen den Suchprozess und helfe ihnen gern dabei, den richtigen Interim Manager oder die richtige Interim Managerin zu finden – auch außerhalb des Videos „Wie finde ich einen Interim Manager bei MANATNET?“.

 

Wenn diese Kunden es dann jedoch bevorzugen, dass ich selbst die Interim Manager für sie suche, dann mache ich auch das gern – jedoch nur gegen einen Retainer, den ich unmittelbar nach Beauftragung eines Interim Managers  von MANATNET erstatte. Ich kommuniziere das ganz offen und höflich – und dann gibt es Kunden, die wollen das nicht. Das akzeptiere ich ohne jede Spur von „bad feelings“ – jedoch arbeite ich dann nicht für diese Prospects.

 

Ich mache das derart konsequent erst in diesem Jahr 2016 – und einiges deutet darauf hin, dass dies ein gangbarer Weg zu mehr Effizienz im Interim-Providing sein kann. Inzwischen denke ich:

 

Weniger ist oft mehr: auch im Interim Management.