Über Jürgen Becker

Ich habe mit MANATNET und UNITEDINTERIM zwei innovative Unternehmen im Interim Business der DACH-Region aufgebaut und bin Insider im Interim Management-Geschäft, war Gründungsmitglied des AIMP und bis 2017 Co-Autor der jährlichen AIMP-Providerstudie.
Freitag 19. September 2014

DA GEHT NOCH WAS IM INTERIM MANAGEMENT!

©_Gaetano_Gross_Titel_Aphrodite_DadaJeweils Ende September entscheide ich bei MANATNET über die Preisgestaltung im Interim Management für das kommende Jahr. Deshalb haben unsere Preislisten in aller Regel ein Datum aus dem September oder Oktober.

 

Um es gleich vorweg zu sagen: Unsere Preise bleiben unverändert!

 

Dennoch möchte ich meinen heutigen Blogeintrag dazu nutzen, um einen vorsichtigen Blick in meine ganz persönliche Glaskugel mit der Gravur „Alles zur künftigen Preisentwicklung im Interim Management und bei MANATNET im Besonderen“ zu werfen.

 

PROVISIONSSÄTZE

 

Es gibt für mich überhaupt keinen Zweifel daran, dass in Deutschland langfristig die Provisionssätze für Interim-Provider grundsätzlich und auf breiter Front sinken werden. Warum? Im Zuge einer einsetzenden Normalisierung des Interim-Geschäftes weg vom „Feuerwehr-Retter-Helikopter“-bebilderten Image hat der Wettbewerb in den vergangenen sagen wir drei Jahren erheblich zugenommen. Ich schreibe bewusst: „einsetzenden“, denn bis zur tatsächlichen Normalisierung ist es aus meiner Sicht noch ein weiter Weg! In einem durch starken Wettbewerb gekennzeichneten Markt ist jedoch kein Platz für stabile oder gar steigende Preise. Wohin geht aber dann die Reise? Ein Blick auf die Zahlen der IMA, der britischen Provider-Organisation, kann hier sehr gut als Orientierung dienen.

 

Was aber, wenn die praktisch einzige Erlösquelle der Provider deutlich geringer sprudelt?

 

Wenn die bisherigen Erlöse rückläufig sind, dann müssen neue Erlösquellen erschlossen werden. Und bis dahin, besser noch: gleichzeitig, müssen die Kosten runter: Ein Klassiker und ein „No-Brainer“!

 

 

SELBSTBEDIENUNGSKANAL FÜR UNTERNEHMEN

 

Die wesentlichen Kostenarten eines Interim-Providers sind – wie bei den meisten Dienstleistern – Personal- und Raumkosten. Wenn ein Provider die Kosten senken will, muss er also hier ran. Meine Providerkollegen mögen es mir nachsehen: Die Tagessätze für die Interim Manager zu drücken, ist aus meiner Sicht kein Senken der Kosten.

 

Es kann niemanden verwundern, wenn ich (bei meinem beruflichen Hintergrund) hier durchaus Parallelen zum Bankgeschäft und seinem Filialgeschäft sehe.

 

Interim-Provider werden deshalb von den Banken lernen und mittelfristig ihr eigenes „Electronic Banking“, also die Selbstbedienung des Kunden über Internet anbieten müssen. Weil der Kunde Arbeiten selbst erledigt, die damit beim Unternehmen (Provider) entfallen, muss der Selbstbedienungskanal kostenlos sein – wie das Electronic Banking auch. Anderenfalls wird dieser Weg nicht in der erforderlichen Breite akzeptiert werden.

 

Ich behaupte keck: Ein Provider, der das nicht tut, wird langfristig nicht überleben.

 

Wenn sich die Kunden jedoch selbst bedienen: Wofür brauchen sie dann noch die Provider?

 

 

RETAINER

 

Die Kunden brauchen die Provider als Lieferanten von Spezialisten-Wissen!

 

Das Interim Management ist in Deutschland relativ jung und etabliert sich in den Unternehmen nur langsam – mit einem typischen Ergebnis: Es gibt nur sehr wenig Menschen in Deutschland, die sich wirklich auskennen in diesem Geschäft. Und: Ich möchte hier niemandem zu nahe treten, aber gemessen an der hohen Anzahl der Unternehmen ist das dort kaum jemand: Das zeigt das Tagesgeschäft eindeutig.

 

Dies sollte jedoch für die Provider kein Anlass zum Jubel sein! Dennwenn ich das alte McKinsey-Dictum „You have to be in full command of material!“ (“Du musst Dein Geschäft von in vollem Umfang beherrschen!”) als Maßstab für uns Interim Provider nehme, dann denke ich, dass wir selbst hier deutschlandweit kaum die Zahl 100 erreichen werden.

 

Ich gehöre zu diesen 100 – in aller mir eigenen Bescheidenheit.

 

Dieses in mehr als einer Dekade erarbeitete Spezialisten-Wissen (manche meiner AIMP-Kollegen haben noch längere Erfahrung) mache ich sehr gern meinen Kunden zugänglich – aber grundsätzlich nicht mehr als kostenloses „Pre-Sales Investment“ abhängig vom Erfolg einer Vermittlung.

 

Ganz anders sieht das aus für meinen Marktplatz MANATNET, den ich den Unternehmen völlig kostenlos zur Verfügung stelle: Hier können sie uneingeschränkt auf alle Interim Manager und deren durch mich selbst gesicherten Informationen zugreifen – jedoch müssen sie das selbst tun.

 

So gesehen unser „Economy Class“-Angebot – ungeachtet der Tatsache, dass ich mir für die dafür aufgebrachten Mittel inzwischen ein Haus auf Sylt hätte kaufen können.

 

Okay, ein kleines…!

 

Wenn die Unternehmen weitere Dienstleistungen einkaufen möchten wie z. B. die Steuerung des kompletten Prozesses – von der Definition des Anforderungsprofils über Auswahl und Interviews bis zur Vertragsverhandlung – dann bietet MANATNET diese Premium-Dienstleistung natürlich an. So gesehen unsere First Class. Die Preise sind in der First Class bekanntlich andere als in der Economy Class. Zum Ziel kommen Sie jedoch auf beiden Wegen.

 

Deshalb gehört MANATNET zu den wenigen Interim-Providern, die für ihre Premium- Dienstleistung Geld verlangen. Ich erwarte, dass uns die meisten anderen in den kommenden Jahren folgen werden. Warum? Weil die Wertschöpfung im Interim Management dauerhaft nicht durch die reine Vermittlung erfolgen kann, sondern durch das Bereitstellen von Insider-Wissen.

 

 

REGISTRATION FEE

 

MANATNET-intern gilt die Registrierungsgebühr in Höhe von 150 Euro (plus MwSt.) als Kostenerstattung für unsere Werbemaßnahmen für den neuen Interim Manager und für die abschließende Qualitätssicherung durch mich persönlich. Bei dem einen oder anderen interessierten Neuling gilt sie stattdessen als sittenwidrig oder gar als Wucher.

 

Für alle Interim-Provider ist die Qualität ihres Pools wichtig, für MANATNET jedoch hat sie überragende Bedeutung. Mehrfach bin ich an dieser Stelle darauf eingegangen (u. a. „FLÖHE HÜTEN IM INTERIM MANAGEMENT“).

 

Um es mal ganz klar zu sagen: Die abschließende Qualitätssicherung durch mich persönlich bedeutet, dass ich jede einzelne Position des Lebenslauf mit den vom Interim Manager eingepflegten Daten abgleiche. In aller Regel muss ich sie überarbeiten und sie dann in einem Abstimmungsprozess mit dem Interim Manager zur Deckung bringen. Danach erarbeite ich für 98 von 100 Registrierungen einen Vorschlag für die persönliche Headline (das entspricht dem USP) des Interim Managers und für sein persönliches Profil.

 

Das erfordert im Durchschnitt und über alle neuen Interim Manager eines Jahres eine gute Stunde. Und weil mein Stundensatz bei deutlich über 200 Euro liegt, räume ich somit jedem Interim Manager einen Sonderpreis zur Begrüßung ein: Sei willkommen!

 

Dennoch: Unsere Registrierungsgebühr werden wir erhöhen müssen, nicht jedoch im kommenden Jahr.

 

 

EINE VISION

 

Bitte diskontieren Sie, dass hier ein innovativer Mensch und Querdenker schreibt: Tatsächlich, ich kann mir eine Welt vorstellen, in der die Provisionen für Interim-Provider untergegangen sind!

 

Diese Welt wird es nicht morgen geben und auch nicht übermorgen. Aber spätestens dann, wenn die Generation Y das Sagen haben wird.

 

In dieser Welt sind mindestens 5.000 Interim Manager bei MANATNET registriert und zahlen 99 Euro pro Jahr dafür, dass wir den Markplatz MANATNET bereitstellen. Diese Anzahl von Interim Managern wird eine derartige Sogwirkung entwickeln, dass Unternehmen an MANATNET nicht mehr vorbeikommen, wenn sie nach professionellen Interim Managern suchen.

 

In dieser Welt entwickle ich bei MANATNET Dienstleistungen und möglicherweise sogar Produkte um den Marken-Kern „Interim Management“ herum. Von Sylt aus…

 

Denn:

 

Da geht noch was im Interim Management!

 

Freitag 12. September 2014

… DENN SIE WISSEN NICHT, WAS SIE TUN

Quelle_www.piqs.de_Fotograf_Justin_De_La_Ornellas_Titel_Hawaii_Holga_35mm„Hallo Herr Becker, phantastisch, wirklich hervorragend, was Sie da so schnell für Kandidaten liefern!“, schrieb mir die Kundin, nachdem ich ihr vier Profile auf ihre Anfrage hin vorgestellt hatte.

 

Ich antwortete ihr lapidar: „Das ist mein Job.“ Und das die Zusammenarbeit ein Vergnügen sei. Ich versichere hier – auf dass mich der Blitz treffe! – dass dies kein „Fake“ ist, damit ich einen Einstieg in mein Blog heute habe.

 

Tatsächlich ist es ist mein Job, dafür zu sorgen, dass bei MANATNET, dem auf das professionelle Interim Management spezialisierten Internet-Marktplatz für die D-A-CH-Region (bei dem obendrein für registrierte Unternehmen alle Daten zugänglich sind), ausnahmslos gute Interim Manager und Interim Managerinnen anbieten.

 

Und dass deren Unterlagen aktuell sind.

 

Und dass diese Interim Manager auch tatsächlich verfügbar sind. Hierbei denke ich nicht nur an das unsägliche „Ich habe gerade in der vergangenen Woche ein neues Mandat angenommen: Ich bin nur noch nicht dazu gekommen, meine Verfügbarkeit zu aktualisieren…!“.

 

Dieses Management des Interim Manager-Pools ist eine Heidenarbeit, die ich zudem völlig unterschätzt habe: Ich bin an dieser Stelle mehrfach darauf eingegangen (BEI MANATNET GIBT’S KEINEN SCHROTT) und ich werde auch beim kommenden AIMP-Regionalforum in meiner Rede darauf eingehen. Aber noch einmal: Dies gehört offensichtlich zu meinem Kerngeschäft. Wenn ich das nicht machen möchte, dann muss ich halt einen anderen Job machen.

 

Auf der schimmernden Kehrseite dieser Medaille steht aber in strahlenden Lettern: „Wir Interim-Provider nehmen exakt diese Heidenarbeit dem Kunden ab!“ Und das über Jahre, die etablierten Provider in aller Regel sogar über Dekaden!

 

Dieser tatsächlich geldwerte Vorteil ist in der heutigen Zeit nicht zu unterschätzen: Er schenkt den Unternehmen Zeit und beschleunigt damit die internen Prozesse – bekanntermaßen ein Ziel von überragender Bedeutung, seit die „Lean Management-Gurus“ auch unser Land erobert haben.

 

Sollte man meinen.

 

Tatsächlich gibt es jedoch Kunden, die bringen es fertig, dass dieser Vorteil in vollem Umfang verpufft: Sie zerren, nachdem die Kandidaten vorgestellt wurde, den kompletten Prozess zurück auf Feld eins.

 

Für die Profis in unserem Geschäft wird das stets daran deutlich, dass diese Kunden uns Provider in eine Warteschleife schicken – und während dieser Warteschleife hören wir vom Kunden: nichts!

 

Die Profis im Interim Management wissen, dass diese Kunden dann sehr viel nachdenken müssen. Weil sie sehr wenig vorgedacht haben.

 

Ich behaupte inzwischen auch, dass hierbei in den allermeisten Fällen die Höhe des Tagessatzes für einen professionellen (!) Interim Manager eine Rolle spielt, den die allermeisten Unternehmen (vulgo: die Entscheider in diesen Unternehmen) gern einmal als „(zu) teuer“ empfinden.

 

Denn sie wenden ihre vertrauten Denk- und Verhaltensmuster aus den Bewerbungsritualen für Festanstellungen an. Zu denen, daran müssen wir nicht vorbeireden, stets eine Ober- und Unterordnung gehört, geht es doch um eine „abhängige Beschäftigung“. Hierzu gesellt sich eine gewisse „Preishoheit“, die sich gern ausdrückt in Sätzen wie diesen: „Liebe Kandidatin, lieber Kandidat, wir würden Sie ja gern einstellen, aber Ihre Gehaltsvorstellungen passen nicht in unser Gehaltsgefüge!“ Mit den in der Folge ebenso vertrauten Reaktionsmustern der Kandidaten.

 

Das alles gilt im Interim Management nicht! Und ich habe den Eindruck, dass dies in dem einen oder anderen Unternehmen für erhebliche Verunsicherung sorgt.

 

Dies umso mehr, als kaum jemand in diesen Unternehmen die Aufgabe oder das „Problem“, das der Interim Manager lösen soll, in Geld bewertet hat – und somit der Wertbeitrag des Interim Managers nicht zu greifen ist. Die Kosten jedoch sehr wohl. Und dann erscheinen halt 25.000 Euro für den Interim Manager als viel. Ganz besonders dann, wenn Emotionen unternehmensinterne Entscheidungen dominieren – entfacht durch anerkannte Milchmädchenrechnungen:

 

Tagessatz mal 20 Arbeitstage mal 12 Monate minus mein eigenes Gehalt = (um Gotteswillen!)2

 

Dass der Interim Manager dem Kunden zusichert, den monatlichen Ausschuss von 100.000 Euro um mindestens die Hälfte zu reduzieren, wird in emotionaler Schockstarre schlicht verdrängt.

 

Dann gibt es Interim Manager, die sind so dermaßen gut – die bieten ihrem Kunden an: „Ich mache eine erste Analyse zu Ihrer Situation. Darin werde ich 50 bis 70 Stunden investieren und die werde ich Ihnen zu einem Vorzugspreis von 6.500 Euro anbieten. Sollte ich dann nichts finden, das wir verbessern können, dann zahlen Sie auch nichts.“

 

Dass da ein Kunde überhaupt noch zögern kann, ist für mich vollkommen unverständlich. Dennoch zögerte der Kunde und zwang mich so zum Follow-up.

 

Ich: „Beim letzten Mandat hat der Interim Manager für seinen Kunden Einsparungspotentiale in Höhe von 60.000 Euro im Monat identifiziert!“

 

Kunde: „Der Interim Manager muss keine Analyse mehr machen: Wir wissen, dass er jede Menge finden wird! Aber jetzt helfen wir uns erst einmal intern weiter!“

 

Getrieben vom Beelzebub des vermeintlichen Kostensparens, fegt man die letzte Ecke aus im Unternehmen und findet dann unter lautem Hurra! einen eigenen Mitarbeiter als „interne Lösung“ und als Alternative für den Interim Manager. Jetzt!

 

Und ist auch noch stolz drauf!

 

Ich weiß, ich denke seltsam: Dennoch bestürzt mich das immer wieder!

 

Offenbar fragt kein CEO heute mehr: „Wieso habt ihr den Müller-Lüdenscheidt* nicht schon viel früher ausgebuddelt – und das Thema „Ausschuss“ längst vom Tisch bekommen? Und weshalb habt Ihr dann obendrein soviel Zeit mit dem Thema Interim Management verdaddelt?“

 

Oder: „Die sechzig Riesen im Monat will ich unbedingt! Und nun erklären Sie mir bitte mal: Wie zum Teufel soll der Hoppenstedt* die heben, wenn er das bisher auch nicht geschafft hat?

 

Hatte ich einfach nur Pech oder warum wurde ich früher von meinen Vorständen mit solchen Fragen so gequält?

 

In diese Kategorie gehörte im Übrigen auch: „Nach drei Monaten habt Ihr noch immer die Stelle nicht besetzt? Und der Laden läuft trotzdem? Dann braucht´s auch keinen Neuen mehr!“

 

Bingo!

 

Ich werde wach. Endlich! Hoher Puls und schweißgebadet. Ich war im falschen Film. Sein Titel lautete:

 

…denn Sie wissen nicht, was Sie tun!

 

 

 

 

 

 

* meine Reverenz an den von mir verehrten Loriot!

 

Freitag 05. September 2014

FÜNF GOLDENE PROVIDER-REGELN FÜR INTERIM MANAGER

Quelle_www.piqs.de_Fotograf_Kohlmeise_Titel_ZufallNach meinem Blogeintrag vom 22. August zu den 5 goldenen Interim Management-Regeln für Unternehmen kam (fast hätte ich gesagt: „zwangsläufig“) die Bitte, etwas Vergleichbares auch für die Interim Manager zu schreiben: aus der Sicht des Ministers der Finsternis. Gern komme ich dieser Bitte nach, jedoch muss ich mich hierbei auf die Zusammenarbeit mit Interim-Providern beschränken. Was Interim Manager in der direkten Akquisition von Interim-Mandaten tun sollten, das wissen die ohnehin besser als ich.

 

Nun denn: Folgende 5 Regeln weisen Sie für Interim Provider als Profi aus:

 

1. Ihre Verfügbarkeit hat ein Verfallsdatum: Das letzte, was ein Kunde erleben möchte, wenn er gern mit Ihnen über ein gemeinsames Projekt sprechen möchte, ist, als erstes zu erfahren, dass Sie gar nicht verfügbar, sondern in einem anderen Mandat gebunden sind. Weshalb? Nun, der Kunde hält Sie grundsätzlich für einen geeigneten Kandidaten; Ihr Profil, Ihr Name sind deshalb beim Kunden positiv belegt und er sieht eine Lösung seines Problems in greifbarer Nähe. Und nun kommen Sie und sagen dem Kunden: „Ätsch! Stimmt gar nicht! Musst´ Dir halt einen anderen suchen!“ Glauben Sie mir: Dafür hat kein Kunde Verständnis und all das bisher so Positive, das mit Ihrem Namen verbunden war, fällt in sich zusammen und macht einem deutlichen Missfallen Platz! Und dieses Missfallen, dieser Ärger, fällt zunächst auf den Provider zurück, dann aber auch – und das ist ganz sicher – auf Sie selbst!

 

Ihr Ziel als Interim Manager ist es aller Wahrscheinlichkeit nach, Ihre Auslastung zu maximieren: Das ist auch völlig in Ordnung so. Daraus ergibt sich dann aber, dass Sie wohl nicht allzu oft verfügbar sein werden – und daraus wiederum folgt, dass Sie sich regelmäßig in der oben skizzierten Situation wiederfinden werden. Es sei denn, Sie halten Ihr Verfügbarkeitsdatum, das Sie angeben, stets aktuell. Moderne Interim-Provider ermöglichen es Ihnen, dies selbst ganz schnell übers Internet zu erledigen. Und genau das tun die Profis. Tun Sie das nicht, sind Sie kein Profi.

 

Deshalb lautet die Regel Nr. 1: Ihr Verfügbarkeitsdatum ist korrekt: Immer! So seltsam das für Sie klingen mag: Betrachten Sie Ihr Verfügbarkeitsdatum als Ihre ganz persönliche „Ladenöffnungszeit“. Wenn Ihr „Laden“ zu ist, dann wird keiner kommen, um Sie zu treffen. Aber wenn Sie Ihren „Laden“ geöffnet haben, dann müssen Sie (nicht: sollten!) da sein. Moderne Interim-Provider ermöglichen es Ihnen, Ihre Verfügbarkeit selbst ganz schnell übers Internet zu pflegen. Und genau das tun die Profis. Tun Sie´s nicht, sind Sie kein Profi.

 

 

2. Ihr Lebenslauf ist Ihr Verkaufsprospekt in eigener Sache: Lieblose, fast hätte ich gesagt „hingerotzte“, Lebensläufe sind im heutigen Umfeld chancenlos, weil der Wettbewerb einfach zu intensiv ist. Wenn Ihr Lebenslauf kein ansprechendes Layout hat oder zumindest sauber formatiert ist – das Dokument Ihres Wettbewerbers jedoch schon: Dann wird Ihr potenzieller Kunde Ihr Dokument zunächst beiseitelegen und sich dem anderen Lebenslauf widmen. Und wenn dieser Lebenslauf seine Erwartungen trifft, dann schaut er Ihr Dokument schlimmstenfalls gar nicht mehr an. So sind unsaubere Einzüge (womöglich auch noch verursacht durch amateurhaftes Einrücken mittels stakkato-artigen Morsens auf der Leertaste) ein absolutes „No-Go“!

 

Ein schlecht gemachter Lebenslauf disqualifiziert Sie auf mehreren Ebenen: (1) Aus einem schlampigen Lebenslauf folgert der Kunde schnell, dass Sie auch sonst schlampig arbeiten; (2) Sie zeigen, dass Ihnen Ihr Kunde keine Mühe wert ist – aber Sie im Gegenzug dennoch einen ordentlichen Tagessatz erwarten und (3): Sie beherrschen Word nicht – anders als Sie das im Lebenslauf vorgeben. Der Kunde macht daher leicht hinter andere Angaben in Ihrem Lebenslauf ebenso ein Fragezeichen.

 

Wenn Sie glauben, 25 Jahre Berufserfahrung in fünf „Bullet-Points“ abdecken zu können, dann sind Sie im völlig falschen Film. Und Sie verletzen die Erwartungshaltung Ihres potenziellen Kunden, der (grad das Gegenteil!) möglichst viel von Ihnen wissen möchte, weil er abgleichen möchte, ob Sie seine Aufgabe wohl lösen können. Und wenn Sie in Ihrem Lebenslauf „Spanisch, Grundkenntnisse“ anführen, wird sich Ihr potenzieller Kunde ermattet fragen, wieviel Honorar ihm Ihre Grundkenntnisse wohl wert sein sollten…

 

Und schließlich: Wenn Ihr Lebenslauf das letzte Projekt nicht grundsätzlich abdeckt oder wenn Ihr Dokument von vor zwei Jahren datiert: Denken Sie darüber nach, aus dem Interim Management-Geschäft auszusteigen!

 

Deshalb lautet die Regel Nr. 2: Das Lesen Ihres Lebenslaufes ist ein Vergnügen: Immer! Ein professioneller, aktueller und detaillierter Inhalt – eingebettet in ein gutes (noch besser: sehr gutes!) ist die Grundlage überhaupt für Ihr Geschäft und erfordert entsprechende Pflege. Tun Sie das nicht, sind Sie kein Profi.

 

 

3. Ihre Reaktionszeit ist kurz: Im professionellen Interim Management wird schnell gehandelt – zumindest auf Provider-Seite. Für die Kunden gilt das inzwischen nicht immer, jedoch gibt es keinen vernünftigen Grund dafür, dass Sie sich dem angleichen müssen. Wenn Sie eine Projektanfrage von einem professionellen Provider erhalten – und reagieren erst eine Woche später: Sparen Sie sich die Mühe! Ein professioneller Provider hat längst seinem Kunden die ersten Kandidaten vorgestellt. Weshalb? Weil er seinem Kunden demonstrieren möchte, vielleicht sogar muss, dass er schnell lieferfähig ist: Auch unter den Providern tobt ein harter Wettbewerb!

 

Und dann kommen Sie angenieselt! Was soll der Interim-Provider jetzt tun? Den Kunden ansprechen und ihm sagen: „Lieber Kunde, zwar habe ich Dir schon Kandidaten vorgestellt – aber hier kommt noch einer. Der ist auch ganz toll – etwas langsam zwar, aber sonst ganz toll….!“

 

In der Regel reagiert der Kunde dann mit einem „Nee, lass mal gut sein!“ Anders wird das nur, wenn Sie richtig, richtig gut sind – dicht an einer Alleinstellung bei MANATNET (ja, so etwas gibt es!). Aber dann hätte ich schon längst alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Sie von hier aus zu erreichen, wenn Sie sich schon nicht melden.

 

Deshalb lautet die Regel Nr. 3: Sie reagieren innerhalb von 24 Stunden: Immer! Die heutigen Möglichkeiten des Internets und der Telekommunikation ermöglichen das. Alles andere sind Ausflüchte und der Markt erwartet, dass Sie die heutigen Möglichkeiten in vollem Umfang ausschöpfen: Tun Sie das nicht, sind Sie kein Profi.

 

 

4. „Gibt´s was Neues?“ gibt´s nicht: Es gibt Interim Manager, die werden unruhig, wenn wir gemeinsam nach der Vorstellung des Lebenslaufes gespannt auf das Feedback des Kunden warten. Dann schlagen Mails hier auf mit dem kurzen, aber launigen Inhalt: „Hallo, Herr Becker, gibt´s schon was Neues zum Projekt XYZ?“ Ich muss mich dann regelmäßig zur Raison rufen, denn meine impulsive Antwort würde lauten: „Klar, danke der Nachfrage: Gut. dass Ihre Nachricht kommt, weil ich hier projektrelevante Informationen stets solange bunkere, bis mich endlich einer danach fragt!“ Aber das mache ich natürlich nicht. Stattdessen antworte ich stets sachlich und höflich – und habe folglich unnötige Mehrarbeit auf dem Tisch. Und es gibt nicht viel, was ich wirklich hasse: Unnötige Mehrarbeit gehört ganz sicher dazu!

 

Inzwischen sollte sich die Erkenntnis durchgesetzt haben, dass im Zuge der konsensualen Entscheidungs-Findung in den Unternehmen eben diese Entscheidungsprozesse spürbar länger dauern als früher. Ein professioneller Interim-Provider wird im Hintergrund ein behutsames Follow-up machen, ohne aber dem Kunden auf die Nerven zu gehen. Denn er hat das gleiche Interesse wie Sie: Dieses Mandat zu gewinnen. Sobald ein professioneller Interim-Provider relevante Informationen für Sie hat, wird er sich mailwendend bei Ihnen melden – und sei´s nur mit einem „urlaubsbedingt verzögert sich der nächste Schritt bis zum Monatsende“. Das dürfen Sie durchaus von einem professionellen Provider erwarten. Erfüllt er diese Erwartungshaltung nicht, dann ist es kein professioneller Provider!

 

Deshalb lautet die Regel Nr. 4: Information zum Projekt ist eine Bringschuld des Providers: Immer! Daraus folgt: Statusinformationen zum Projekt sind keine Holschuld für Sie! Bauen Sie auf die Professionalität Ihres Providers. Verletzt er Ihre Erwartungshaltung: Verlassen Sie diesen Provider. Tun Sie das nicht, sind Sie kein Profi.

 

 

5. Sie bieten nichts an, was Sie nicht beherrschen: Es gibt tatsächlich Interim Manager, die sagen mir: „Das habe ich noch nie gemacht, aber kein Problem: Das eigne ich mir in kürzester Zeit an!“ Stellen Sie sich einmal vor, was diese Aussage letztlich bedeutet: Ein solcher Interim Manager verlangt 1.200 Euro am Tag vom Kunden für seine Ausbildung – für die des Interim Managers, nicht die des Kunden! Und obendrein erwartet er vom Kunden, dass er das Risiko trägt: Das Risiko, dass die „Aneignung“ auch tatsächlich zum Erfolg führt. Das hat etwas Groteskes, wenn wir uns daran erinnern, dass der Kunde für eine besondere Aufgabenstellung und für einen vergleichsweise kurzen Zeitraum einen Spezialisten sucht – und stattdessen einen höchstbezahlten Azubi bekommen soll.

 

Deshalb lautet die Regel Nr. 5: Schuster bleib bei Deinen Leisten: Immer! Ein Kunde möchte von Ihnen etwas einkaufen, was er selbst nicht hat. Wenn Sie´s auch nicht haben, wird´s schwierig. Wenn Sie Marktchancen auf Feldern, die Sie noch nicht abdecken können, erkennen und nutzen möchten (z. B. E-Mobilität oder 3D-Druck), dann müssen Sie sich das aneignen. Und zwar in Ihrer projektfreien Zeit und auf eigene Kosten: Tun Sie das nicht, sind Sie kein Profi.

 

 

Mit diesen fünf goldenen Regeln im Hinterkopf heben Sie Ihre Partnerschaft mit Ihrem Interim-Provider auf eine professionelle Ebene – und steigern zudem Ihre Erfolgsaussichten ganz erheblich.

 

Und wenn sich dann noch die Unternehmen unter ihren fünf goldenen Regeln hinzugesellten: Fang‘ nicht an zu phantasieren, Becker….!

 

Freitag 29. August 2014

VERTRIEBSKOSTEN IM INTERIM MANAGEMENT EXPLODIEREN!

Quelle_www.piqs.de_Fotograf_Steve_Jurvetson_sweet_peaNach meinem Blogeintrag am letzten Freitag „5 goldene Interim Management-Regeln für Unternehmen“, einer Art persönlichen Marathon-Laufs über die Tastatur, konnte ich mir kaum vorstellen, dass ich an diesem Freitag in der Lage sein würde, irgendeinen lesenswerten Artikel zu schreiben.

 

Immer dann, wenn ich mich in solchen, Golum-nahen Phasen der Verzweiflung befinde, kommt meine Glücksfee daher und beschenkt mich:

 

Der Anruf kam am Mittwoch, um 9.50 Uhr. Aus Berlin. Nicht aus London.

 

Aufhänger ist, wie stets, das Projektvolumen von Interim Management bei DAX-Konzernen. Nunmehr, natürlich, für das Jahr 2015, das mit ausgesuchten Interim-Providern festgezurrt werden soll. Die unterschwellige Botschaft: MANATNET, Du bist auserwählt! Frohlocke – und öffne die Kasse. Ich weiß: 25.000 Euro stehen am Ende dieses Telefonates.

 

Solche Anrufe kommen so sicher, wie Ostern, Pfingsten und Weihnachten. Bereits im Oktober 2011 bin ich darauf eingegangen – noch im alten Blog. Nichts ändert sich. Von den Orten und den Jahreszahlen abgesehen. Dachte ich!

 

Immer geht es im Kern um folgendes:

 

Die Entscheider der besten europäischen oder eben halt DAX-Unternehmen werden mit zum Thementag passenden, ausgewählten Anbietern wie MANATNET an spektakulären Orten zusammengebracht – diesmal: Heiligendamm. Der Ausrichter garantiert 10 bis 12 Einzel-Gespräche mit eben diesen Entscheidern der besten europäischen Unternehmen. Damit die Entscheider alle kommen (Wer wollte nicht längst mal wieder nach Heiligendamm?), ist das Ganze für die Entscheider kostenlos.

 

Und folglich für die MANATNETs dieser Welt nicht – aber das dürfen die Telefonverkäufer auf keinen Fall zu Beginn des Telefonates preisgeben.

 

Ich entschied: Am Mittwoch war es Zeit für ein etwas anderes Telefonat!

 

Ich: „Wissen Sie, wenn die DAX-Vorstände alle nach Heiligendamm kommen wollen, um mit mir zu reden, dann komme ich gern!“ [Mit sofortiger, uneingeschränkter Zustimmung und dem erzwungenen Rollentausch, denn Sie übernehmen sofort die Gesprächsführung, überrumpeln Sie Ihr Gegenüber!]

 

Berlin: „…Ähh, das ist ja super! Ähh, ganz toll!“

 

Ich: „Gut. Wann soll ich wo sein?“

 

Berlin: „Wir garantieren Ihnen 10 bis 12 Gespräche mit den Entscheidern, die sich nur um das Thema Interim Management drehen….“

 

Ich: „… Klar, anderenfalls brauchten wir uns nicht zu treffen!“

 

Berlin: „Ähh, richtig. Diese 10 – 12 Gespräche werden alle in separaten Räumen…[Mein Gegenüber spricht erstaunlich schnell, aber ich kann auch schnell zuhören. Mein Blick geht zur Uhr…] … Tolles Ambiente…. Erfahrungsgemäß ….. Projektvolumina von garantiert mindestens 1 Mio. Euro…. Bevorzugte Lieferantenbeziehungen aufbauen…..“

 

[Nach 80 Sekunden] Ich: „Tut mir leid, wenn ich das so offen sage. Aber Sie texten mich gerade zu – unnötigerweise!“

 

Berlin: „….?“

 

Ich: „Wir sind doch schon durch: Ich habe ihnen doch gesagt, dass ich gerne komme. Wenn die DAX-Vorstände nach Heilgendamm kommen und sich die Zeit nehmen, um mit mir zu sprechen, dann komme ich doch selbstverständlich auch gerne. Ist doch gar keine Frage! Also: Wann soll ich wo sein?“

 

Berlin: „Aber das sind so viele Gespräche, da müssen Sie schon zu zweit kommen….!“

 

Ich: „Auch kein Problem! Dann bringe ich Kai Otte mit!“

 

Berlin: „… Und achtundreißigtausend Euro!“

 

Ich – tatsächlich, ich stehe dazu – ich habe schallend gelacht: „Wollen Sie mich auf den Arm nehmen? Sind wir hier bei irgendeiner Jux-Sendung im Radio? Der kleine Nils oder sonst etwas in der Art?“

 

Berlin: „Nö. Wieso?“

 

Ich: „Auf den Punkt gebracht: Wenn DAX-Vorstände mich als Eigentümer meines Unternehmens in Heiligendamm treffen möchten, dann folge ich diesem Wunsch gern. Die Vorstände und ich als Eigentümer, wir investieren beide unsere Zeit und tragen beide unsere Reisekosten selbst. Und möglicherweise spendieren wir uns gegenseitig ein Drink – abends an der Bar. So agieren Profis. Alles andere ist absurd.“

 

Berlin: „Aber andere Anbieter machen das!“

 

Ich: „Das ist gut für Sie, wenn andere das machen, denn ich mache das ganz sicher nicht. Ich möchte unser Gespräch jetzt gern beenden, wenn Sie einverstanden sind.“

 

Berlin: „Auf Wiedersehen. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg mit Ihrem Geschäftsansatz….!

 

Beste Transaktionsanalyse: „Du bist böse!“ So soll ich mich auch noch schlecht fühlen. Tu ich aber nicht.

 

Viel mehr beschäftigt mich, dass im Oktober 2011 noch 25.000 Euro aufgerufen wurden – und heute, gerade einmal drei Jahre später: 38.000 Euro!

 

Und irgendwer in der Providerlandschaft scheint das ja zu machen. Anderenfalls wären diese Anrufe längst Geschichte. Meine Güte:

 

Vertriebskosten im Interim Management explodieren!

 

Freitag 22. August 2014

5 GOLDENE INTERIM MANAGEMENT-REGELN FÜR UNTERNEHMEN

Quelle_www.piqs.de_Fotograf_Ilagam_Titel_Grosse_StrasseZwar ist Interim Management in Deutschland inzwischen wesentlich bekannter als noch vor zehn Jahren. Eine Selbstverständlichkeit in deutschen Unternehmen ist es deshalb – anders als z. B. in UK oder BENELUX – noch lange nicht. Viele Unternehmen betreten deshalb Neuland, wenn sie einen Interim Manager an Bord holen möchten. Folgende 5 Regeln weisen Ihr Unternehmen als Profi aus:

 

1. MEIDEN SIE SCHNELLSCHÜSSE: „Ich schaue mal, was es so an Interim Managern am Markt gibt, und dann sehen wir mal weiter…!“ Es gibt tatsächlich Unternehmen, die so am Markt vorgehen. Sie sprechen Interim Management-Provider an (möglichst viele, denn dann bekommt man ja den allerbesten Überblick über einen Markt, den man noch nicht gut genug kennt!) oder sie beuten eigene Netzwerke aus.

 

Wen auch immer solche Unternehmen ansprechen, sie lösen unmittelbar Arbeit auf der anderen Seite aus: Denn jeder Profi auf der Gegenseite wird das anfragende Unternehmen, selbstverständlich!, als professionellen Marktteilnehmer ansehen und seinen Wunsch deshalb ernst nehmen.

 

Umfangreiche, am Anforderungsprofil des Kunden ausgerichtete Suchprozesse werden gestartet, Vorab-Gespräche mit Kandidaten werden geführt und deren Eignung verifiziert. Kandidatenprofile werden dann an das Unternehmen geliefert, Telefoninterviews geplant, aufgesetzt und die Briefings an die Kandidaten erarbeitet. Und abschließend werden persönliche Interviews vor Ort beim Kunden durchgeführt.

 

Der sicherste Weg für ein Unternehmen, seinen Ruf in dem kleinen und überschaubaren Interim-Markt auf absehbare Zeit zu ruinieren ist es, jetzt zu kommunizieren: „Tut mir leid, wir benötigen jetzt überraschenderweise doch keinen Interim Manager, denn wir haben eine interne Lösung gefunden!“

 

Glauben Sie mir: Professionelle Marktteilnehmer vergessen so etwas nicht – und werden bei der nächsten Bitte dieses Unternehmens entsprechend reserviert und vorsichtig vorgehen. Manche Marktteilnehmer schließen intern eine Zusammenarbeit mit solchen Unternehmen aus, solange die „Player“ dieselben bleiben.

 

Deshalb lautet die Regel Nr. 1: Fahnden Sie in Ihrem Unternehmen! Klären Sie im Detail, ob Sie nicht irgendwo einen Mitarbeiter für die anstehende Aufgabe freisetzen können. Erst wenn Sie sicher sind, dass das nicht möglich ist, dann suchen Sie einen Interim Manager. Wenn Ihr Unternehmen schlank aufgestellt ist, wird es sicher Widerstände gegen ein solches Freisetzen geben. Überlegen Sie in einem solchen Fall, ob sich die Widerstände gegen das Freisetzen des für die Projektaufgabe geeigneten Mitarbeiters in Luft auflösen, wenn ein Interim Manager die so entstehende Lücke schließt. In diesem Fall suchen Sie hierfür einen Interim Manager – mit einem dann anderen Anforderungsprofil.

 

2. MEIDEN SIE SCHLEPPNETZE: Es gibt Unternehmen, die suchen sich die Namen möglichst vieler Interim Management-Provider über Google. Und schreiben dann all diese Interim Provider an und bitten per Massen-Mail an „Sehr geehrte Damen und Herren“ um Vorschläge für Interim Manager. Die umfangreichste Massenmail, die ich kenne, ging an sage und schreibe 17 Interim Management-Provider: Wenn Sie viele der professionellen Interim Management-Provider verärgern möchten, ist dies ein vielversprechender Weg! Sie werden es kaum glauben, jedoch erkennen die Profis im Interim Management-Geschäft solche Massenmails. Zudem hilft der eine oder andere Anruf bei einem Kollegen, um den eigenen Eindruck zu verifizieren. Und dann antworten Ihnen mehr professionelle Interim-Provider als Sie glauben mögen: „Danke für Ihre Anfrage, jedoch möchten wir keine Kandidaten vorschlagen!“ MANATNET gehört ganz sicher auch dazu.

 

Ein Interim Management-Provider wird in aller Regel nur bei Erfolg Geld für sein Unternehmen verdienen. Selbst diejenigen, die in Mathematik auch nur die Grundlagen beherrschen, werden nachvollziehen, dass angesichts von 16 Mitbewerbern die Erfolgswahrscheinlichkeit Lotterie-nahe Quoten erreicht.

 

Was solche Unternehmen möglicherweise übersehen: Auf diese Weise schließen Sie vor allem die Profis aus, die ihnen eine Qualitäts-Dienstleistung anbieten können – jedoch nicht Lotto spielen möchten. Die sie aber sicher gern als zuverlässigen und starken Partner an ihrer Seite gehabt hätten.

 

Deshalb lautet die Regel Nr. 2: Lassen Sie nicht jeden in Ihren Endlauf! Schauen Sie sich die Website des Interim-Providers an. Erkennen Sie bereits dort einen konkreten Nutzen für sich oder nur Marketing-Geblubber samt Beratersprech? Ist der Provider im AIMP oder der DDIM organisiert? Das garantiert Ihnen einen recht hohen Qualitätslevel für die jeweiligen Provider. Hat der Provider einen Schwerpunkt in seiner Arbeit, der zu Ihrem Unternehmen, Ihrem Markt oder Ihrer Aufgabe besonders passt? Oder hat der Provider sonst etwas, das Ihnen gefällt – z. B. räumliche Nähe zu Ihrem Unternehmen oder räumt der Provider Ihnen sogar direkten Zugang auf seine Datenbank und damit alle Interim Manager ein?

 

3. MEIDEN SIE TAGTRÄUME: Wenn Sie umziehen, dann brauchen Sie einen Kombi. Oder einen Sattelzug. Sicher wird der Kombi günstiger sein als der Sattelzug. Daher werden Sie versuchen, mit einem Kombi klarzukommen. Das wird in einigen Fällen auch die richtige Lösung sein – zum Beispiel, wenn Sie Ihre Junggesellenbude aufgeben und zu Ihrer Liebsten ziehen. Allerdings werden Sie mit dem Kombi nicht weit kommen, wenn Sie zum Beispiel Ihre Finanz- oder Personalabteilung umziehen müssen.

 

Professionelle Interim Manager haben ihren Preis. Dieser Preis ist nicht aus der Luft gegriffen, sondern fußt auf dem, was ein Interim Manager für Ihr Unternehmen mitbringt und, ganz wichtig!, auch darauf, welche Aufgabenstellung Sie an den Interim Manager vergeben wollen. Und: Wenn Sie wirklich ehrlich rechnen, dann ist das Honorar eines Interim Managers nicht weit weg von dem, was Sie einem vergleichbaren Mitarbeiter in einer Festanstellung zahlen müssen. Es gibt am Markt zahlreiche Analysen, die Ihnen ein gutes Gefühl dafür geben können, mit welchen Preisen Sie rechnen müssen: Hierzu gehören die jährliche AIMP-Providerstudie und der vierteljährliche INTERIMTREND, das Trendbarometer von MANATNET. Seien Sie überragend skeptisch, wenn Sie auf Kandidaten treffen, die die Marktpreise deutlich unterschreiten, denn es wird einen Grund geben, weshalb solche Kandidaten sich unter dem Marktniveau andienen müssen. Sollte es sich hierbei jedoch um einen Kandidaten handeln, den Sie aus der Vergangenheit gut kennen: Greifen Sie zu – und freuen Sie sich über dieses Geschenk!

 

Deshalb lautet die Regel Nr. 3: Gehen Sie keinen Schritt ohne Budget! Schätzen Sie die Laufzeit Ihres Projekts (6 Monate oder mehr?), die Auslastung Ihres Interim Managers vor Ort (Vollzeit oder weniger?), greifen Sie auf die durchschnittlichen Tagessätze aus der AIMP-Providerumfrage zurück und suchen Sie sich den Tagessatz heraus, der der Aufgabe in Ihrem Unternehmen am besten entspricht (z. B. Geschäftsführung oder Projektmanagement). Erhöhen Sie den Tagessatz um 150 Euro: Damit decken Sie die Reisekosten ab und dann multiplizieren Sie das Ganze. So erhalten Sie einen finanziellen Rahmen, den Sie sich intern freigeben lassen müssen. Anderenfalls kann Ihr schönes Projekt noch auf der Ziellinie sterben, weil Sie die Mittel nicht freibekommen haben – mit fatalen Auswirkungen auf das Image Ihres Unternehmens. In einer solchen Situation sollten Sie sich auf keinen Fall wiederfinden!

 

4. MEIDEN SIE BEWERBUNGSRITUALE: Aus Festanstellungen sind Sie es gewohnt, dass Ihnen die Kandidaten präsentieren, weshalb sie genau der richtige Kandidat für den Job in Ihrem Unternehmen sind. Sie selbst überprüfen das als geschulter Profi durch gezieltes Fragen und andere Maßnahmen – zum Beispiel, indem Sie Referenzen einholen.

 

Wenn Sie über einen Interim Management-Provider einen Kandidaten erhalten, dann ist all dies bereits im Vorfeld erfolgt und die grundsätzliche Eignung des Interim Managers sichergestellt (wenn Sie den Interim Manager selbst am Markt suchen, dann natürlich nicht!).

 

So seltsam das für Sie klingen mag: Nicht der Interim Manager bewirbt sich jetzt bei Ihnen, sondern Sie bewerben sich beim Interim Manager! Denn professionelle Interim Manager haben stets die Wahl ebenso wie Sie! Zwar wird Ihnen im Interview der eine Kandidat besser gefallen als der andere. Stellen Sie sich jedoch darauf ein, dass es durchaus dann Interim Manager geben wird, die nach dem Interview das Mandat bei Ihnen ablehnen werden. Hierfür kann es mannigfache Gründe geben, die von einem „Im Interview wollten die, dass ich nochmal meinen Lebenslauf ´runterbete – statt mit mir über die anstehende Aufgabe zu sprechen.“ bis hin zu „Der Kunde steht aus meiner Sicht nicht uneingeschränkt hinter der Sache.“ reichen können. Bedenken Sie: Jedes Interim Mandat ist existenziell wichtig für einen Interim Manager – und nur ein erfolgreiches Mandat ist eine Referenz für potenzielle Neukunden. Er braucht sie, um in einem wettbewerbsintensiven Umfeld erfolgreich zu sein. Sollte ein Interim Manager nicht einigermaßen sicher sein, das Mandat zum Erfolg führen zu können, wird er es lassen.

 

Deshalb lautet die Regel Nr. 4: Werben Sie für Ihr Projekt! Sie treffen auf einen potenziellen Geschäftspartner, der – gemeinsam mit Ihnen – eine besondere Aufgabe in Ihrem Unternehmen erledigen soll. Beschreiben Sie Ihr Projekt im Detail und darüber hinaus den Kontext, in dem das Projekt steht. So seltsam das für Sie klingen mag: Zeigen Sie dem Interim Manager die Vorteile auf, die es für ihn haben wird, wenn er Ihr Projekt erfolgreich abgeschlossen haben wird. Sie treffen nicht auf einen Bewerber für eine abhängige Beschäftigung.

 

Beachten Sie: Es ist im Zweifel unerheblich, ob ein Interim Manager in Ihr Team passt. Denn er geht auf absehbare Zeit wieder. Es ist stattdessen von überragender Bedeutung, ob er die anstehende Aufgabe in Ihrem Unternehmen lösen kann.

 

5. MEIDEN SIE HÄNGEPARTIEN: In sehr vielen Unternehmen wird im Konsens entschieden. Daraus folgt, dass mehr als eine Person über den Einsatz des Interim Managers entscheidet. Wenn Sie alle Entscheider nicht frühzeitig einbeziehen, wird der Prozess auf Ihrer Seite bis zum Auftrag für den Interim Manager tendenziell zu lange dauern. Wenn Sie dann obendrein den Interim Manager nicht gut informieren und womöglich sich über zwei Wochen nicht melden, dann gefährden Sie Ihr Projekt in signifikanter Weise.

 

Bedenken Sie: Interim Management ist ein schnelles Geschäft und Sie stehen im Wettbewerb mit anderen Unternehmen um die professionellen Interim Manager, die ausnahmslos ein Ziel gemeinsam haben: Ihre Auslastung und dadurch ihren Lebensunterhalt sicherzustellen. Ein Interim Manager wird daher niemals, auf Ihre Entscheidung wartend, ein anderes Projekt absagen – und es zu riskieren, am Ende ohne beide Mandate dazustehen: Der Albtraum jedes Interim Managers.

 

Deshalb lautet die Regel Nr. 5: Arbeiten Sie zügig und kommunizieren Sie vorbildlich! Aus der Tatsache, dass sich Ihr Unternehmen beim Interim Manager bewirbt – und nicht umgekehrt – ergibt sich zwingend, dass Sie den Interim Manager über den Fortschritt des Entscheidungsprozesses auf Ihrer Seite eng informieren. Das kann zur Not auch ein „Ich kann mich erst in einer Woche wieder bei Ihnen melden!“ Alles andere werden professionelle Interim Manager als Desinteresse auf Ihrer Seite auslegen – und das nächste Projektangebot annehmen: Ganz sicher!

 

Mit diesen fünf goldenen Regeln im Hinterkopf können Unternehmen heute auf viel mehr professionelle Interim-Provider mit wesentlich mehr qualitätsgesicherten Interim Managern zugreifen als noch vor zehn Jahren. Im gleichen Zeitraum ist das Interim-Geschäft wesentlich breiter und unkomplizierter geworden: Heute ist deshalb jedes Unternehmen in der Lage, relativ unkompliziert den richtigen Interim Manager für die jeweilige Aufgabe zu finden – oder die richtige Interim Managerin. Zahlreiche Beispiele verdeutlichen das – zum Beispiel dieses hier.

 

Mein längster Blogeintrag aller Zeiten…..

 

Freitag 15. August 2014

KEIN INTERIM MANAGER KENNT DIESE ANGST!

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Sommerzeit.

 

Und wenn wir von den schlimmen, zum Teil entsetzlichen Nachrichten aus den aktuellen Krisenherden absehen, herrscht Flaute.

 

Daher kümmern wir uns um epochale Themen. Zum Beispiel: Das E-Mail-Aufkommen, das die Mitarbeiter in Unternehmen so arg drangsaliert. Aktuell das von mir hoch geschätzte Unternehmen Daimler – Volkswagen und die Telekom waren schon in der Vergangenheit dran.

 

So schrieb die FAZ gestern:

 

ZITAT

 

Wer von den Mitarbeitern des Autobauers Daimler möchte, kann nun während der Urlaubszeit eingehende E-Mails automatisch löschen lassen. Die Mitarbeiter „sollen sich im Urlaub erholen und keine geschäftlichen E-Mails lesen“, erklärte Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth am Mittwoch in Stuttgart. Und nach dem Urlaub erwarte die Beschäftigten dank der Löschaktion „kein Stau im elektronischen Postfach“ mehr. „Das ist eine emotionale Entlastung“, beschrieb Porth.

 

ZITAT ENDE

 

Ja, ich weiß: Ich bin mit meinen siebenundfünfzig Jahren doch arg durch meine ganz persönliche Antike geprägt und ich bin ganz sicher nicht das Maß aller Dinge.

 

Aber so ein ganz klein wenig meinen (noch gesunden?) Menschenverstand nutzen, das darf ich schon noch, gelle?

 

Nun muss man sich beim Thema „E-Mail-Flut“ nicht unbedingt dem radikalen, ein eigenständig-professionelles Verhalten der Mitarbeiter einfordernden „Damit müssen´s halt klarkommen!“ meines Ex-Chefs beim debis Systemhaus anschließen.

 

Aber ich denke schon, dass hinter seiner Aussage wohl Ansätze für die Lösungen zu finden sind:

 

Ich frage mich schon, wie weit es mit der Selbstständigkeit der Mitarbeiter her ist, wenn sie mit dem eigenen elektronischen Briefkasten nicht klarkommen. In der analogen Welt daheim wird doch auch der meiste Kram weggeschmissen, der im heimischen Briefkasten landet.

 

Ich frage mich schon, wie weit es mit der Belastbarkeit der Mitarbeiter her ist, wenn der Arbeitgeber den elektronischen Briefkasten zunageln muss, um eben diese Mitarbeiter „emotional zu entlasten“ – und vor einem „Stau im elektronischen Briefkasten“ zu bewahren. Das hierzu passende Bild aus der analogen Welt: Wir entführen den Briefträger – und seine Urlaubsvertretung gleich mit. Die daraus folgende „emotionale Belastung“ (für die Briefträger) können wir vernachlässigen: Die digitale Welt hat ihre Vorteile.

 

Du lieber Himmel!

 

Nun gehen Kommentare, auch gallenbittrige, auf diese Nachricht durchs Internet vor allem unter der Überschrift „E-Mail-Fluten kann man durch Filter in Outlook recht gut Herr werden!“ (Sicher gibt´s diese Filter in anderen, professionellen Mail-Programmen auch!)

 

So gesehen lassen sich „emotionale Belastungen“ sicher reduzieren.

 

Mir stößt etwas ganz anderes auf:

 

Ich empfinde das als weitere Bevormundung, die letztlich widerspiegelt: Ihr seid zu blöde, um auch nur mit Euren E-Mails klarzukommen!

 

Nicht vergessen: Die Unternehmen, auch Daimler, stellen bekanntlich nur hochqualifizierte Mitarbeiter ein, die folglich auch das Wichtigste sind, was sie für ihre Hochglanzbroschüren haben!

 

Nur, denke ich, ein hochqualifizierter Mitarbeiter hat verinnerlicht:

 

–        Es gibt keine Verpflichtung, jede Mail zu lesen

–        Alle CC-Mails muss ich nicht lesen, denn ich bin nicht der Adressat

–        Vom Rest sind die meisten Mails unwichtig

–        Mails vom Chef lese ich dennoch immer, solange er mich nicht zuspammt

 

Und ein richtig guter, qualifizierter und Konzern-erfahrener Mitarbeiter weiß ganz sicher:

 

Sollte mir eine wichtige Mail einmal durchrutschen, wird sich der Absender ganz sicher noch einmal bei mir melden, denn er oder sie braucht ja irgendetwas von mir.

 

Was hat das alles mit Interim Management zu tun?

 

Nur vordergründig nichts. Tatsächlich jedoch denke ich, dass der wirkliche Grund für die „emotionale Belastung“ ein ganz anderer ist: Angst!

 

Angst davor, einen Schnipsel an Informationen zu verpassen. Ein fehlender Schnipsel, der dann den eigenen Job gefährden könnte, weil in der Außenwirkung und durch nachklassige Führungskräfte dies gern als fehlendes „Commitment“ ausgelegt wird: „Interessiert Dich wohl alles nicht wirklich, oder?“

 

Kein Interim Manager kennt diese Angst!

 

Freitag 08. August 2014

MANATNET: SEINER ZEIT 11 JAHRE VORAUS!

Quelle_www.piqs.de_Fotograf_jenny_downing_Titel_morse_codeIm AIMP haben sich zum Ende Juli vier weitere Interim-Provider zusammengeschlossen: GroNova (Schweiz), IMS Interim Management Solutions, MSP Management Support Partners und REM Plus. Ein Grund zur Freude!

 

Ein Aufwand, kaum der Rede wert: Immerhin bin ich erfahren als Webmaster des AIMP und integriere mal schnell die Informationen über die neuen Kollegen in die AIMP-Site: Schließlich sind wir ein Arbeitskreis!

 

Die Vorbereitungen für das 3. AIMP-Regional-Forum am 1. Oktober in Stuttgart sind abgeschlossen, das MANATNET gemeinsam mit butterflymanager zum Thema „Qualität im Interim Management“ ausrichtet.

 

Ein Aufwand, kaum der Rede wert: Immerhin konnte ich beim AIMP-Jahresforum im April auf Burg Schwarzenstein ein wenig üben.

 

Vier Anfragen von Kunden nach Interim Managern in dieser ersten August-Woche: Zwei davon haben noch „keine Erfahrung mit Interim Management“. Ich betreue solche Kunden gern, auch wenn viele Dinge, die für uns selbstverständlich sind, für diese Kunden eben längst nicht selbstverständlich sind. Und ich weiß: Nicht jede Anfrage wird in ein Projekt münden: Leider!

 

Ein Aufwand, kaum der Rede wert: Immerhin ist das mein Kerngeschäft.

 

Und im Umfeld ewig neuer Sicherheitslücken und spektakulären Datendiebstahls, entschließt sich Google offenbar, Websites mit https-Verschlüsselung beim Ranking höher zu bewerten. So schreibt Spiegel Online:

 

ZITAT

 

„Bisher wird https offenbar kaum eingesetzt: Noch betreffe die Änderung weniger als ein Prozent der globalen Suchanfragen, heißt es in dem Blogpost. Andere Faktoren wie die Qualität der Seiteninhalte würden außerdem höher bewertet als eine angebotene Verschlüsselung. Künftig könne man die sicheren Verbindungen aber stärker gewichten, kündigt Google an.

 

Eine verschlüsselte Verbindung bedeutet, dass Daten unterwegs nicht mitgelesen werden können, etwa von neugierigen Hackern, Kriminellen oder Geheimdiensten.“

 

ZITAT ENDE

 

Kein Aufwand: MANATNET nutzt die (im Übrigen nicht kostenlose) https/ssl-Verschlüsselung auf der Grundlage von Verisign-Zertifikaten seit seiner Gründung im Jahr 2003.

 

Ein Schelm, der daraus schließt:

 

MANATNET: Seiner Zeit elf Jahre voraus!

 

Freitag 01. August 2014

FLÖHE HÜTEN IM INTERIM MANAGEMENT

Quelle_www.piqs.de_Fotograf_nordynator_Titel_Kinderstube_auf_der_TerrasseMöglicherweise steht MANATNET, der auf das professionelle Interim Management spezialisierte Internet-Marktplatz für die D-A-CH-Region, auch an dieser Stelle allein da:

 

Für MANATNET haben stets aktuelle Informationen der Interim Manager überragende Bedeutung. Wie könnte es auch anders sein, wenn die Unternehmen direkt darauf zugreifen können?

 

Ich stelle jedoch verstört fest, dass ich durchaus – anders als ich das in einem professionellen Umfeld erwarten würde – nicht davon ausgehen kann, dass die Informationen eines jeden registrierten Interim Managers stets aktuell sind.

 

Um fair zu bleiben und auch, um das an dieser Stelle ganz offen zu sagen: Es gibt auch andere – und denen bin ich inzwischen zutiefst dankbar!

 

Allein, das ist halt keineswegs die Mehrheit. Und so gibt es diese anderen, die muss ich darauf hinweisen, dass die eigenen Daten nicht aktuell sind. Und ein Lebenslauf aus dem Jahr 2012 gilt halt heute, im Jahr 2014, nicht mehr als aktuell – ganz zu schweigen von 2009. Das ist digitales Altpapier!

 

Ich kann das in keiner Weise nachvollziehen. Aus professioneller Sicht nicht, aber auch aus vertrieblicher Sicht nicht, denn:

 

Jedes neu abgeschlossene Projekt erhöht den Marktwert eines Interim Managers.

 

Jedes neu abgeschlossen Projekt könnte genau die Erfahrung nachweisen, die ein potenzieller Kunde sucht.

 

Aber viele, erstaunlich viele Interim Manager scheinen das keinesfalls verinnerlicht zu haben.

 

Stattdessen höre ich – nach Absolution heischend: „Ich bin so beschäftigt, ich kann mich nicht um solche administrativen (!) Dinge kümmern…“ Na großartig!

 

Es ist das Eine, wenn mir das auffällt – weil ich im Kundenauftrag die MANATNET-Datenbank durchwühle.

 

Es ist eine ganz andere Sache, wenn das den Kunden auffällt – weil sie selbst in der MANATNET-Datenbank nach einem Interim Manager suchen – und dann auf solche veralteten Informationen stoßen!

 

Die Wirkung ist verheerend: Zunächst ordnet der Kunde einen solchen Interim Manager, wenn nicht als unprofessionell, dann zumindest aber als „schon von der Papierform her wenig überzeugend ein“ [O-Ton eines Kunden].

 

Darüber hinaus, und das verstehen die wenigsten Interim Manager, beschädigt so etwas die Reputation von MANATNET im Markt. Und das kann ich rein gar nicht leiden!

 

So sagte mir ein CFO wörtlich: „Wenn ich eins nicht ausstehen kann, dann sind das veraltete Informationen!“  Und damit war die Sache für ihn zuende. Projekt weg. Geschäft weg. Cashflow weg! Auch das kann ich rein gar nicht leiden!

 

Also muss ich gegensteuern.

 

Also muss ich das manuell überwachen:

 

Den Interim Manager anschreiben.

 

Das Schreiben an den Interim Manager auf Wiedervorlage legen.

 

Die Aktualisierung durch den Interim Manager überwachen – und wenn sie nicht erfolgt ist (was häufiger der Fall ist, als man glauben möchte!), die Daten des jeweiligen Interim Managers sperren.

 

Erneut schreiben, mitteilen, dass die Daten gesperrt wurden, den Rücklauf überwachen – und gegebenenfalls die Daten wieder freischalten.

 

Oder eben die Geschäftsverbindung kündigen.

 

Ein Heidenaufwand!

 

Aber ich mache es dennoch – im Interesse der Interim Manager und im Interesse von MANATNET. Denn letztlich macht das die Qualität des MANATNET-Pools aus, der sich hinter keinem der Wettbewerber verstecken muss: Ganz im Gegenteil!

 

Jedoch: Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich mir so etwas auf Dauer nicht antun werde.

 

Und daher arbeiten die Techniker daran, die Aktualität der Daten aller Interim Manager bei MANATNET systemseitig zu überwachen. Aber, wie so vieles bei MANATNET, ist das keine triviale Übung.

 

Aber Anfang des letzten Quartals dieses Jahres wird es wohl soweit sein.

 

Bis dahin bin ich beschäftigt mit etwas, was ich niemals erwartet hätte:

 

Flöhe hüten im Interim Management.

 

Freitag 25. Juli 2014

KNACKIGE THEMEN FÜR MEIN INTERIM-BLOG

Quelle_www.piqs.de_Fotograf_gerdi_Titel_Auf_der_SucheSeit September 2007 schreibe ich so gut wie jeden Freitag meinen Interim Management-Blog. Über die Zeit ist dieses Schreiben ein Teil von mir geworden.

 

Ich schreibe, weil ich gern schreibe, und ich schreibe für meine Leser. Damit ich meine Leser nicht nur erreiche, sondern über einen längeren Zeitraum bei der Stange halte, muss ich schreiben, was meine Leser nicht langweilt – idealerweise sogar „relevant“ für meine Leser ist, wie es heute so schön heißt.

 

Um festzustellen, was ankommt und was nicht, führt – so fremd das klingen mag – kein Weg am „Blog-Controlling“ vorbei. Und so halte ich die Anzahl der monatlichen Leser nach, vor allem aber, die Rangliste der meistgelesenen Blogeinträge.

 

Mein Blog hat rund 2.700 Leser im Monat. Tendenz steigend. Sicher: Es gibt Blogs, die sind populärer. Aber dennoch: Das ist nicht schlecht für unser „Special Interest“-Thema.

 

Es fällt auf und es überrascht mich, dass mein Blogeintrag aus dem August 2012 „YOU ALLWAYS HAVE TO BE THREE MONTHS AHEAD OF YOUR ADVISORY BOARD“ mit seit gestern insgesamt 7.500 Abrufen mit einigem Abstand der meistgelesene Eintrag meines Interim Management Blogs ist. An zweiter Stelle folgt „NON, JE NE REGRETTE RIEN!“ aus dem Mai des vergangenen Jahres.

 

Woran liegt das? Was ist das Besondere an diesen beiden Einträgen?

 

Ich grübele und grübele – und auch der beste Wein gebiert keine überzeugende Antwort.

 

Bis auf die Sprache. Diese beiden Blogeinträge sind die beiden einzigen, deren Titel nicht in deutscher Sprache verfasst ist. Kann es das sein?

 

Wie so oft muss ich zugeben: Ich weiß es nicht. Jedoch in meinen Albträumen erbrechen sich Heerscharen von Franzosen und Engländern vor ihren Rechnern ob ihrer eklatant verletzten Erwartungshaltung. Nur die Stimme aus dem Off beruhigt mit sonorer Stimme: „Du bist im falschen Traum! Sonst würden die Nutzerzahlen nicht steigen.“

 

So wird mir wohl auf absehbare Zeit nichts anderes übrig bleiben, als täglich aufmerksam zu sein – und sie konsequent einzusammeln:

 

Knackige Themen für mein Interim-Blog.

 

Freitag 18. Juli 2014

EIN RABENSCHWARZER TAG FÜR MANATNET

Quelle_www.piqs.de_Fotograf_Barbara_Willi_Titel_black_birdSeit 2009 weist die Bilanz eine Forderung in mittlerer fünfstelliger Höhe aus und wird nicht bedient. Mein Schreiben an den Schuldner mit der Bitte um einen Vorschlag, wie wir mit dieser Forderung umgehen können wird nicht beantwortet. Mein Nachhaken auch nicht.

 

Stattdessen kommt ein Schreiben vom Anwalt der Gegenseite, das die Forderung bestreitet und mein Ansinnen im Reich des Schwachsinns einordnet. Dennoch werde ich dadurch gezwungen, in gleicher Weise anwaltliche Begleitung sicherzustellen.

 

Drei Jahre Arbeit. Drei Jahre, in denen sogar dem Ansinnen der Gegenseite, die Forderung auf Belegebene (!) nachzuweisen, nachgekommen wurde.

 

Heute ist Güteverhandlung in Berlin.

 

Der Richter hält beiden Seiten ihre Risiken vor – und kommt dann mit einem Vergleichsvorschlag von 10 Prozent des Streitwertes. Die Gegenseite lehnt ab. Vielen Dank, ich hätte das auch abgelehnt.

 

Der Richter hält mir vor, dass wir letztlich aus seiner Sicht eine Lücke in der Beweisführung hätten. Somit wären unsere Chancen im nun folgenden Prozess marginal.

 

Ich bitte um Unterbrechung der Verhandlung. Schaue noch einmal in die Bilanz – erstellt nach den Regeln ordnungsgemäßer Buchführung und unter der Ägide eines ehrlichen Kaufmanns. Tatsächlich, sie ist noch immer da, die Forderung!

 

Mein Anwalt ist gleichermaßen verstört. Ich schlage ihm vor – mit Blick auf die Denkwelt des Richters („10 % Vergleich“ und „nur marginale Chancen im Prozess“), dass wir die Klage zurückziehen. Er stimmt zu – schweren Herzens.

 

Ich habe dem Schuldner vor Beginn der Verhandlung die Hand gereicht, ebenso wie seinem Anwalt.

 

Nach der Verhandlung habe ich die Hand des Schuldners ausgeschlagen mit den Worten: „Treten Sie mir nie im Leben wieder unter die Augen!“

 

Tief bedrückt und verstört mich seitdem:

 

Ein rabenschwarzer Tag für MANATNET.