Über Jürgen Becker

Ich habe mit MANATNET und UNITEDINTERIM zwei innovative Unternehmen im Interim Business der DACH-Region aufgebaut und bin Insider im Interim Management-Geschäft, war Gründungsmitglied des AIMP und bis 2017 Co-Autor der jährlichen AIMP-Providerstudie.
Freitag 03. Mai 2013

NON, JE NE REGRETTE RIEN!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: kstudi – Titel: Ein Tag geht zu Ende

MANATNET Interim Management-Blog. Logbuch-Nummer 69. Hätte ich das alte CMS weiterhin genutzt, hätte er die laufende Nummer 488 erhalten. Mein Blogeintrag heute.

 

Es ist ein besonderer Blog. Kritisch betrachtet habe ich gar keine Zeit dafür, denn die Arbeit türmt sich haushoch – aus unterschiedlichen Gründen.

 

Und auch gar keinen Kopf. Mein Kopf, der gemeinhin als im Vergleich recht kreativ gilt, ist leer.

 

Ich schreibe dennoch. Warum?

 

Das „Timing“ (der Blablameter möge mir diesen Ausrutscher verzeihen!) lässt mir letztlich keine Wahl:

 

Heute ist der letzte Arbeitstag der ersten Dekade von MANATNET. Am Wochenende, exakt am 5. Mai, beginnt die zweite Dekade – mit ihrem ersten Arbeitstag am Montag. Deshalb wird es am Montag einen zusätzlichen Blogeintrag geben – außer der Reihe.

 

Und heute eben den „Abbinder“, wie´s so schön heißt. Ein Abbinder für die ersten zehn Jahre.

 

In diesen zehn Jahren traf ich:

 

Unglaublich fähige Menschen – die meisten; und die meine Vorstellungskraft erschütternde Schwachmaten.

 

Unglaublich beeindruckende Kunden – die meisten; und verblüffender Weise auch andere.

 

Interim Manager allererster Güte – 3 von 10; und die anderen 7.

 

Menschen, denen ich vertrauen konnte – fast alle; und Menschen, die mich betrogen. Nur drei, die daher mein Vertrauen in die anderen nicht erschüttern konnten.

 

Verlässliche und leidensfähige Geschäftspartner für alle Facetten, die mein Unternehmen besonders macht – die meisten; und einige, die MANATNET schlicht überforderte.

 

Providerkollegen, denen ich inzwischen freundschaftlich verbunden bin – innerhalb des AIMP, aber auch außerhalb; und Providerkollegen, die mir die Pest an den Hals wünschten.

 

Entscheidungen innerhalb des Mainstreams – die meisten; und eben auch die anderen.

 

Die anderen aber blieben hängen – imagebestimmend. Irgendwann habe ich mich entschieden, dieses Image zu kultivieren.

 

Man muss beide nicht mögen – weder MANATNET noch mich. Aber beide sind im Interim-Geschäft unverwechselbar. Keine allzu schlechte Grundlage für die nächste Dekade:

 

Non, je ne regrette rien.

 

Interimsmanagement

Montag 29. April 2013

MEIN RÜCKZUG ZWISCHEN FILES UND FLASCHEN

 

© Fotograf: Melanie Hessler

Es ist geschafft. Wir haben das AIMP-Jahresforum 2013 hinter uns. Ein erstes Durchblättern der Feedbackbögen zeigt, dass die Teilnehmer mit unserem Jahresforum recht zufrieden gewesen sind.

 

Hans Eichel, so sieht es aus, hat ausnahmslos eine „1“ für seinen Vortrag erhalten. Dem gilt mein ehrlicher Respekt!

 

Frau Dr. Marei Strack, Vorsitzende des Vorstands der DDIM, war bei uns und hatte ein Grußwort im Gepäck. Das wir nicht in den Feedbackbogen aufgenommen hatten. Einige Teilnehmer haben das Grußwort dennoch bewertet – mit „Klasse!“.

 

Dr. Schönfelds Vortrag „Qualität im Interim Management“ war kein leicht verdaulicher Stoff, kam aber dennoch sehr gut an. Oder vielleicht gerade deshalb. Eine Teilnehmerin sagte mir: „Das Niveau des Jahresforums wird von Jahr zu Jahr besser. Es gibt keine oberflächlichen Sachen mehr.“

 

Und die Ergebnisse der AIMP-Providerumfrage 2013, die Thorsten Becker und ich vorgestellt hatten, sind inzwischen online.

 

Abzüge gab´s, nicht ganz ernst gemeint, für das Wetter: Petrus meinte es nicht besonders gut mit uns! Dadurch drängten sich so viele Teilnehmer wie noch nie in der Lobby von Burg Schwarzenstein.

 

Ein auch nur etwas ruhiges Plätzchen zu finden, an dem ich mein Schlusswort skizzieren konnte, wurde zu einem beinahe hoffnungslosen Unterfangen.

 

Aber es gab ja noch die Bar. Für mich bisher einzigartig:

 

Mein Rückzug zwischen Files und Flaschen.

 

 
Anbieter Interim Management

Freitag 19. April 2013

EINE AUSZEIT VOM INTERIM MANAGEMENT

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: wollsocke – Titel: Flugshow

Heute um 11.00 Uhr die letzte Telefonkonferenz aller AIMP-Mitglieder zum AIMP-Jahresforum 2013. Die finale Runde. Heute in einer Woche bereits ehren wir die AIMP-Interim Manager des Jahres 2013. Meine Güte!

 

Die kommende Woche kennt dann fast kein anderes Thema mehr.

 

Dann, am Samstag, das Jahresforum. Heutiger Stand: Mindestens 20 Prozent mehr Teilnehmer als im vergangenen Jahr. Das Management von Burg Schwarzenstein wirkt ganz entspannt.

 

Und dann, am Samstag gegen 17.00 Uhr, ist alles vorbei.

 

Was mache ich dann bloß?

 

Ach ja, ich habe ja noch einen kleinen Nebenschauplatz: MANATNET´s Zehnjähriges am 5. Mai. So etwas lässt sich nicht aufschieben und dann ganz entspannt nach dem AIMP-Jahresforum erledigen. Folglich hatten wir hier seit Jahresbeginn zwei Großprojekte im Parallelflug.

 

Eine schöne Sache haben wir uns ausgedacht. Dafür war der Meister zuständig.

 

Eine kantige Sache haben wir uns wieder ausgedacht und werden sie am 6. Mai kommunizieren – und sind auf Prügel einiger Wettbewerber eingestellt: Nichts wirklich Neues also!

 

Die Pressemitteilung steht schon.

 

Und ich habe tatsächlich, Überraschung!, Melanie Hesslers Empfehlung, „Wir machen ein Interview zum Zehnjährigen“ aufgegriffen. Auch das wird noch vor dem AIMP-Jahresforum fertig sein.

 

Und dann ist auch das vorbei.

 

Was mache ich dann bloß? So viel Zeit auf einmal!

 

Ich kann ja nicht viel mit diesem „Work-Life-Balance“-Kram anfangen. Denn ich finde durchaus Sinn und Erfüllung in meiner Arbeit. Ja, tatsächlich, das gibt´s! Unter Interim Managern im Übrigen sehr häufig.

 

Aber im Augenblick habe ich das Gefühl, als würde mich das Interim Management aussaugen. Und der AIMP (der schon im Namen das Wort „Arbeit“ trägt) auch. Zwei Vampire im Parallelflug.

 

Es ist Zeit für frische Kräfte – und:

 

Eine Auszeit vom Interim Management.

 

Freitag 12. April 2013

INTERIM MANAGER SIND IN FESTANSTELLUNG GESCHEITERTE MANAGER!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Andrea Rinaldi – Titel: Valeria

Ich gebe zu: Diese Aussage meiner potenziellen Kunden hatte mich anfangs völlig verblüfft. Anfangs, das war vor zehn Jahren. Als wir MANATNET gründeten.

 

Und jetzt, so unmittelbar vor dem Jubiläum, schaue ich halt hin und wieder mal zurück. So macht man das halt – und da bin ich dann doch etwas traditionell unterwegs.

 

Melanie Heßler von PR-MarCom meint, ich solle diese Rückschau systematisch machen. Sie schlägt zum Jubiläum ein Interview vor. Vielleicht mache ich das. Wahrscheinlich mache ich das.

 

„Interim Manager sind in Festanstellung gescheiterte Manager!“ Auf meine Frage, „Wieso glauben Sie das?“, kam regelmäßig in etwa eine solche Antwort „Im Grunde seines Herzens wäre doch jeder lieber ein festangestellter Manager.“ Keine Begründung dieser Sichtweise also.

 

Ich war wirklich erschüttert, denn ich hatte mich gerade entschieden: Einen weiteren Job als Sprecher der Geschäftsführung oder CEO? Niemals!

 

Dafür gab es viele Gründe. Aber einer war ganz entscheidend für mich: Auch als Sprecher der Geschäftsführung oder CEO bist Du abhängig! Du verdrängst es nur gern. Und es ist die Kohle, die sie Dir hinterherwerfen, Dein Entgelt für eine Art neuzeitliche Leibeigenschaft, das Dich diese Abhängigkeit verdrängen lässt.

 

Und obendrein die Insignien der „Macht“: Glänzender Dienstwagen, großes Büro, üppiges Spesenkonto, nimmermüde Sekretärinnen (pardon: Assistentinnen!) im Schichteinsatz. Sie sind Deine Drogen, die Deinen Verstand vernebeln, ablenken von der Abhängigkeit, in der Du Dich befindest.

 

Ums Verrecken nicht wollte ich solch eine Situation noch einmal erleben.

 

Desahaln gab es nur einen Weg: Das eigene Unternehmen, das zudem niemals Darlehen von Banken annehmen würde. Dieser strategischer Fehler aus den Kindertagen von MANATNET wurde 2010 korrigiert: Keine Darlehen von Banken mehr. Niemals!

 

Damit war mein Ziel erreicht. Keine Abhängigkeit!

 

Der eine oder andere Leser wird womöglich anmerken: Aber Du bist doch von Deinen Kunden abhängig!

 

Nun, das sehe ich nicht als Abhängigkeit an: Wenn wir gute Arbeit leisten [erst gestern in einer Mail: „Vielen Dank noch einmal, ich schätze die professionelle Vorgehensweise von MANATNET!“], dann wird es hier keine Probleme geben. Und schon gar keine Abhängigkeiten.

 

Ich wäre nicht ehrlich, verschwiege ich, dass das schon ein schmerzlicher Lernprozess war: Dass an jedem Monatsende mein Konto nicht mehr üppig aufgefüllt wurde. Und dass ich stattdessen mein eigenes Gehalt selbst „reinholen“ musste.

 

Aber für kein Geld der Welt würde ich heute mit „früher“ tauschen wollen.

 

Und so gut wie alle Interim Managers bei MANATNET würden das auch nicht.

 

Deshalb können wir aus dem MANATNET-Pool so gut wie nie Festanstellungen besetzen – unsere Kunden fragen inzwischen schon gar nicht mehr danach.

 

Diese „gescheiterten“ Interim Manager wollen gar keine Festanstellung mehr! Ups!

 

Auch darauf werden Thorsten Becker und ich eingehen im Rahmen unserer Präsentation der AIMP-Providerumfrage 2013 auf Burg Schwarzenstein.

 

Die Unternehmen haben das inzwischen erkennen müssen: We couldn´t have been more wrong! Nichts ist falscher als diese Aussage:

 

Interim Manager sind in Festanstellung gescheiterte Manager!

 

Freitag 05. April 2013

AUF ZUR PHÖNIX-PARTY, IHR INTERIM MANAGER!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Katjusch – Titel: Dancing

Eigentlich sollte ich heute aussetzen. In tiefer Dankbarkeit. Demütig gebeugten Hauptes – angesichts der Macht des Internets im Allgemeinen und eines Blogs im Besonderen.

 

Ja, ich gebe zu: Mein letzter Blogeintrag mit dem Titel „BIETEN SIE INTERIM MANAGER FÜR 499 EURO AN“ war schon provozierend. Und das ganz bewusst! Ich liebe so etwas, hilft es mir doch, mein Image als „Minister der Finsternis“ jenseits des Mainstreams zu kultivieren.

 

Dass dieser Blogeintrag jedoch in dieser Weise einschlagen könnte, habe ich dann doch nicht erwartet: Innerhalb von nur vier Tagen (!) hat er sich unter die Top-Ten aller Blogeinträge katapultiert, die ich jemals geschrieben habe. Und das sind inzwischen immerhin 348!

 

Offenbar habe ich einen Nerv getroffen.

 

Das Feedback war intensiv und vielschichtig – mit zwei Schwerpunkten: (1) Kann nicht sein – und vor allem: darf nicht sein! Und: (2) Ist leider so und deshalb müssen wir die Leistungsfähigkeit der Interim Manager viel besser kommunizieren.

 

Punkt (2) stimme ich in vollem Umfang zu. Hier müssen wir erheblich besser werden. Wir, das sind alle, die auf der Anbieterseite im Interim Management tätig sind – also Interim Manager, die Provider und auch AIMP und DDIM.

 

Wie zum Hohn hat mir darufhin unter der Überschrift „Besser kommunizieren“ ein Interim Manager einen aktuellen Text eines Providers zukommen lassen. Die Demut lässt mich den Namen des Providers verschweigen….

 

Zitat

 

Kommunikation in der Krise

 

Mangelnde Unternehmen, die von der Strategie- über die Liquiditätskrise in die drohende Insolvenz geraten, benötigen Sanierungs- und Restrukturierungsberater, die durch ein Gutachten die Sanierungsfähigkeit und -würdigkeit bestätigen. Die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen obliegt oft einem interimistischen CRO. Wichtig ist hierbei, dass der CRO alle Stakeholder frühzeitig in die erforderlichen Veränderungsprozesse einbindet, um die Motivation für ein gemeinsames Handeln hoch zu halten. Zu Beginn einer Sanierung ist eine ‚Offene Kommunikation zur Vertrauensbildung‘ ein wesentliches Mittel zum Erfolg. Jeder Schritt sollte transparent kommuniziert werden, mittels Intranet, Mitarbeitergesprächen, ‚Runder Tische‘ und ‚Walking around‘. Es gilt Zwischenziele zu feiern, gleichwohl sind auch Rückschläge offenzulegen. Nach erfolgreicher Sanierung bedarf es einer kommunikativen Neupositionierung („Phönix Party“) durch die Geschäftsführung.

 

Zitat Ende

 

Was für ein Geschwurbel!

 

Kopieren Sie diesen Text und fügen Sie ihn mal in den Blablameter ein!

 

Aus der Asche erhebt Euch:

 

Auf zur Phönix-Party, Ihr Interimmanager!

 

Freitag 29. März 2013

BIETEN SIE INTERIM MANAGER FÜR 499 EURO AN

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: brandy74 – Titel: Sparschweinderl

Interim Management ist zu teuer für mich!“ Diesen Satz höre ich inzwischen von Unternehmen öfter als mir lieb ist. Auch die aktuelle AIMP-Providerumfrage, deren Ergebnisse Thorsten Becker und ich im Rahmen des Neunten AIMP-Jahresforums vorstellen werden, zeigt: Die Preise im Interim Management, also die Tagessätze für die Interim Manager, sind zum Thema geworden.

 

Warum das so ist, ob diese Sicht gerechtfertigt ist oder ob hier wieder unglücklicherweise Äpfel und Birnen miteinander verglichen und zum unsäglichen Ergebnis eingekocht werden: Fakt ist, dass wir an dieser Stelle Geschäft verlieren!

 

Und inzwischen fürchte ich, mehr als wir denken.

 

Nun ist es durchaus nicht so, dass ich die Meinung vertrete, wir müssten das alles nur besser kommunizieren, damit die Tagessätze vom Kunden besser verstanden und mit einem verzückten Lächeln auf den Lippen bezahlt werden.

 

Sicher können wir auf diesem Feld noch besser werden. Aber dennoch fehlt mir die Fantasie, mir eine Kunden-Aussage wie diese vorzustellen: „Vielen Dank Herr Becker! Gut, dass wir darüber geredet haben. Ist ja doch nicht so teuer wie ich immer dachte. Und: Gut, dass es Sie gibt! Dann also mal los!“

 

Wir können argumentieren, soviel wir wollen. Wir können rechnen, soviel wir wollen. Und wir können gebetsmühlenartig murmeln, der Kunde solle doch bitteschön unbedingt alle (!) Kostenarten als Messlatte für seinen Vergleich berücksichtigen.

 

Und ihm dann, damit er auch ja nichts vergisst, jede einzelne Kostenart ins österliche Gebetbuch schreiben. Von den Beschaffungs-Kosten über die Sozialabgaben bis hin zu (in weiser Voraussicht schon mal berücksichtigten) Trennungskosten.

 

Und obendrein, verehrter Kunde, ist Interim Management im Zweifel kurzfristig zu beenden. So etwas wie eine Kündigungsfrist bei einer Festanstellung entfällt praktisch.

 

Ach ja: Ein Rechenmodell zum heimischen Selbstversuch in Excel stellen wir Ihnen immer gern und kostenlos zur Verfügung.

 

Am Ende bleibt jedoch: Für ein auch nur einigermaßen normal honoriertes Interim-Mandat muss der Kunde mit einem Abfluss aus der Kasse (!) von rund 20.000 Euro im Monat rechnen.

 

Bei dem mir innewohnenden Respekt für andere Sicht- und Denkweisen: Ich denke, das typische menschliche Attribut hinter einer solchen Zahl auf der Ausgabenseite dürfte „teuer“ heißen!

 

Und ich bin fest davon überzeugt: Unsere Branche wird sich mehr mit diesem Attribut auseinandersetzen müssen als in der Vergangenheit!

 

Grundsätzlich haben wir für diese Auseinandersetzung zwei Stellschrauben: (1) Das in Geld bewertete Ergebnis der Arbeit des Interim Managers und (2) die Tagessätze an sich.

 

(1) In Geld bewertetes Ergebnis der Arbeit des Interim Managers: Ein Interim Manager von MANATNET baut seit einem halben Jahr die Produktion eines mittelständischen Automobilzulieferers um. Dieser Interim Manager hat die monatlichen Abflüsse aus der Kasse des Unternehmens, die auf seine Honorare zurückgehen, bereits mehrfach wieder hereingeholt: Produktionsrückstände abgebaut, Ausschuss- und Fehlerquoten dramatisch reduziert und schier unglaublich viel Energie eingespart – um nur ein paar Felder zu nennen. Bei diesem Kunden redet niemand mehr von den „Kosten des Interim Managers“ – und ich habe noch niemals vorher im Kommunikationsbereich einer Produktionshalle einen gelben, lachenden Smiley von der Hausbank gesehen – DIN-A4 gerahmt. Untertitelt: „Prima! Weiter so!“

 

Ich frage mich daher: Kommunizieren wir diese durchaus nicht untypische Leistung eines Interim Managers gut und offensiv genug?

 

(2) Tagessätze an sich: Meine Leser wissen, dass ich die Logik für falsch halte. Dennoch muss ich akzeptieren, dass genau so die Preisbildung abläuft, die Tagessätze für die Interim Manager in Deutschland zustande kommen: Auf seinen eigenen Ziel-Tagessatz schlägt der Interim Manager auf, was der Provider verdienen möchte. Dadurch wird die gleiche Leistung des Interim Managers für den Kunden teurer – was mit zusätzlichen Dienstleistungen der Provider gerechtfertigt wird. (Auf diesen letzten Punkt gehe ich an dieser Stelle bewusst nicht weiter ein.)

 

Und es ist kein Geheimnis, dass sich diese Aufschläge typischerweise auf 33 Prozent belaufen, aber auch durchaus 40 bis 50 Prozent betragen können (Bei MANATNET: 15 oder 25 Prozent). Ja, ich weiß: Einige Provider betrachten die Interim Manager als „Rohstoff“, den man möglichst billig einkaufen muss. Dies soll die eigene Marge absichern und gleichzeitig verhindern, dass der Preis für den Kunden in unerträgliche Sphären abdriftet.

 

Dennoch ändert das nichts an der grundsätzlichen Mechanik dieser Preisbildung.

 

Ein Freigeist könnte also die Frage stellen: Was würde geschehen, wenn die Interim Management-Provider dramatisch weniger verlangen würden? Und ich meine: „dramatisch“!

 

[Von fern höre ich sie schon, die Fanfaren des MANATNET-aversen Wettbewerbs! Ich stelle doch nur eine Frage…]

 

Was geschähe dann?

 

Würden die „typischen Tagessätze“ so weit sinken, dass die Kunden sie dann leichter akzeptierten?

 

Oder nicht, weil für einen solchen Effekt der Marktanteil, den die Interim-Provider in Deutschland mit irgendwo wohl zwischen 30 und 40 Prozent repräsentieren, zu klein ist?

 

Ich habe noch keine Antwort auf diese Fragen.

 

Ich habe einen Unternehmer gefragt: „Wenn aus Ihrer Sicht die Interim Manager zu teuer sind: Was muss ich dann tun, damit Sie dennoch auf einen Interim Manager zurückgreifen?“

 

Wie ich mit seiner Antwort umgehen soll, weiß ich noch ebenso wenig:

 

„Schauen Sie, Herr Becker, soeben hat das Statistische Bundesamt veröffentlicht: Die durchschnittliche Arbeitsstunde kostet in Deutschland 31 Euro. Also 248 Euro am Tag – einschließlich aller Lohn-Nebenkosten. Nun sind Ihre Interim Manager ja alle hoch- bis höchstqualifiziert – was wir aber nicht in jedem Fall brauchen und daher auch nicht einkaufen müssen. Das machen wir im Bereich der Festanstellung ja auch nicht.

 

Aber ich wäre bereit, für einen ganz normalen Interim Manager immerhin das Doppelte zu bezahlen.

 

Daher mein Rat:

 

Bieten Sie Interim Manager für 499 Euro an!“

 

Freitag 22. März 2013

IST HALT NICHT SO LEICHT, MANATNET ZU KOPIEREN

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: ralfschlegel – Titel: sicher ist sicher

Nach den ersten zehn Jahren im Interim Management geht der Blick zwangsläufig in Richtung nächste Dekade: Was wollen wir am Ende dieses Zeitraums mit und für MANATNET erreicht haben? Was müssen wir dafür tun, was ändern? Meine Leser kennen diese Überlegungen.

 

Meine Freunde auch.

 

Ein solcher Freund wies mich auf eine Kaufgelegenheit hin, die er bei nexxt-change, der Unternehmensbörse der KfW gefunden hatte:

 

Internetportal für Interims Manager und Experten, inkl. Markenrecht zu verkaufen

 

Lass sehen! (Reflex des Hirns: Doch noch einer neben MANATNET? Wie zum Teufel konnte der bisher durchrutschen?)

 

Ich lese:

 

„Das Portal www.corpview.de ging erst kürzlich live (Hirn: aha!) und ist daher noch nicht aktiv beworben worden. Geld kann durch die Buchung eines Premium-Accounts mit erweiterten Leistungen oder durch Verkauf von Werbung verdient werden. Ebenso kann die Funktion ‚Jährliche Gebühren‘ aktiviert werden.

 

Sicherlich gibt es noch andere Optionen wie zum Beispiel Online-Bewerbungsportal für Unternehmen oder für Personalvermittlungen. Ebenso könnte mit wenigen Modifikationen ein unabhängiges Produkt-Suchportal generiert werden. (Hirn: Kauf mit anschließender Kernsanierung?)

 

Ich suche einen Käufer oder einen Partner, der eine professionelle Vermarktung übernehmen möchte.

 

Letzter Jahresumsatz in TEUR: Keine Angaben

Preisvorstellung in TEUR: über (!) 50-250

 

Soweit das Angebot.

 

Nun, es gibt kaum noch etwas, was mich wirklich überraschen kann: Dieses Angebot gehört jedoch ohne jeden Zweifel dazu.

 

Was macht man an einem Portal für Interim Manager? Richtig: Man sucht nach Interim Managern. Und der schnellste Weg zu einem ersten Eindruck führt über die Volltextsuche.

 

Starten wir mit der großen Kelle. Suchen wir unter Interim Managern für das Feld Finanzen (denn davon gibt es viele) nach dem Wort „HGB“ (denn das kann dann jeder Profi).

 

Suche: „HGB“ – Leider war Ihre Suche nicht erfolgreich!

 

Ups!

 

Quervergleich: Die gleiche Suche ergibt bei MANATNET: 50 Treffer

 

Suche: „US-GAAP“ – Leider war Ihre Suche nicht erfolgreich!

MANATNET: 41 Treffer

 

Suche: „PRINCE“ – Leider war Ihre Suche nicht erfolgreich!

MANATNET: 3 Treffer

 

Suche: „CMMI“ – Leider war Ihre Suche nicht erfolgreich!

MANATNET: 7 Treffer

 

Ist wohl zu speziell, meine Suche – also anders:

 

Suche: „Ausbildung“: 3 Treffer

 

Wie bitte?

 

Suche: „die“: 9 Treffer!

 

Am Ende stelle ich fest: Insgesamt umfasst die Datenbank 9 Profile, hierbei ist das Profil des Eigentümers enthalten – was nichts Ehrenrühriges ist.

 

9 Profile!

 

„Ich suche einen Käufer oder einen Partner, der eine professionelle Vermarktung übernehmen möchte“, schreibt der Eigentümer. Das kann ich gut verstehen. Und ich wünsche ihm viel Glück dabei, denn dieser Partner wird viel Zeit und viel Geld mitbringen müssen – nicht nur die mehr als (!) 50 bis 250k Euro, die der Eigentümer für sich erwartet.

 

Ich weiß halt, wovon ich rede. Denn hier in MANATNET steckt viel Hirn, Herz und Zeit. Und Geld satt. Ein mächtiges Konkordat!

 

Ist halt nicht so leicht, MANATNET zu kopieren!

 

Freitag 15. März 2013

TAGESSÄTZE IM INTERIM MANAGEMENT ÜBER BANKEN UND INTERNET AM HÖCHSTEN

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Divi-ded – Titel: Augenblick

Ja, kaum zu glauben, aber der Frühling naht: Auch die Umfragen zum Interim-Geschäft sprießen…

 

Ich habe am vergangenen Wochenende die Ergebnisse der AIMP-Providerumfrage in Charts gegossen – es war ohnehin ein unterirdisches Wetter.

 

Heute Mittag haben mein Co-Autor, Thorsten Becker, unsere Treuhänderin, Vera Bloemer, und ich die Ergebnisse besprochen und die erste Qualitätssicherung vorgenommen.

 

An der diesjährigen AIMP-Providerumfrage, deren Ergebnisse wir im Rahmen des AIMP-Jahresforums 2013 vorstellen werden, haben erstmals 17 Interim Provider teilgenommen – so viele wie nie zuvor: Ein sattes Fundament inzwischen!

 

Ludwig Heuse kommt stets etwas früher mit seiner Studie „Interim Management in Deutschland“ – diesmal also zum Jahr 2012.

 

Ich sage es an dieser Stelle ausdrücklich: Ich respektiere sowohl den Kollegen Ludwig Heuse als auch seine Studie! Das widerspricht nicht der Tatsache, dass wir mitunter unterschiedlicher Meinung sind: Genau genommen sind seit zehn Jahren die meisten Marktteilnehmer und ich unterschiedlicher Meinung. Dennoch kann man sich gegenseitig respektieren: Ja, das geht – sogar in unserem Land!

 

Die Heuse-Studie wird seit nunmehr zehn Jahren erstellt und in diesem Jahr haben gut 1.000 Interim Manager teilgenommen.

 

Die Heuse-Studie hat somit ihren festen Platz im Interim-Geschäft in Deutschland. Und nichts ist müßiger als die Frage, welche Studie die bessere sei: Die von Heuse oder die vom AIMP. Wenn 1.000 Interim Manager ihre Meinung kundtun, dann höre ich zu – und das: genau.

 

Manche Erkenntnisse der Heuse-Studie decken sich mit den Ergebnissen der AIMP-Providerumfrage – andere nicht. Und ich frage mich natürlich: Woran kann das liegen?

 

Ich habe keine sichere Antwort auf diese Frage, aber eine starke Vermutung: Die Antworten der Heuse-Studie kommen von den Interim Managern selbst, während die Ergebnisse der AIMP-Studie ausschließlich auf die Antworten von Providern zurückgehen.

 

Eine andere Sichtweise jeweils, vielleicht – aber sicher keine „richtige“ oder „falsche“.

 

Jedoch bleibe ich an zwei Facetten der Heuse-Studie hängen. Natürlich:

 

1. Untersucht wurde „Die Wertigkeit der unterschiedlichen Vertriebsschienen und Honorierung der diesbezüglichen Projekte – Eigenakquise vs. Provider vs. Online-Jobbörsen und Social Media“

 

Als Ergebnis wurde festgehalten: „Provider stehen gut da, aber von den Eigenkontakten erwarten die Interims Manager eindeutig am meisten.“ Und, Achtung: „Auf Online und Social Media ruhen wenig Hoffnungen, wie auch auf den anderen Vertriebsschienen.“.

 

2. Untersucht wurden „Das Verhältnis der Tagessätze in Bezug auf die Vertriebsschienen“ mit dem Ergebnis:

 

„Gut honorierte Projekte kommen nicht über das Internet!“ Sorgsam achtet die Studie auf das Ausrufezeichen, das darüber hinaus in der gesamten Studie nur noch ein einziges Mal in einer Ergebniszeile verwendet wird („Die Tagessätze bei Interim Management-Bank-Projekten sind eindeutig die höchsten!“).

 

Okay, so sehen das die Interim Manager. Dann ist das ein richtiges Ergebnis innerhalb der Studie. Daran gibt es nichts zu Deuteln.

 

Nichts zu deuteln gibt´s auch daran: Dieses Denken ist falsch! Völlig falsch!

 

Mitunter fühle ich mich zurückversetzt in die Jahre 1997/1999 – die Anfänge der Komerzialisierung des Internets in Deutschland.

 

Verkauf von Autos über das Internet? Never ever!

Verkauf von Schuhen über das Internet? Never ever!

 

Ungezählte weitere skeptische Fragen. Das „Never ever“ untermauert mit den mächtigsten Begründungen.

 

Ich kann mich nicht an eine einzige Branche, an eine einzige Anwendung entsinnen, deren Entwicklung damals richtig eigeschätzt wurde.

 

Ja, ich weiß, ich bin unbelehrbar: Die gesamte Welt kann sich dem Internet nicht entziehenbis auf das Interim Management. Ein kuscheliger Hort tradierter Glückseligkeit.

 

Nun denn:

 

Die beiden bestbezahlten Projekte bei MANATNET haben einen Tagessatz von jeweils 1.800 Euro (plus Spesen und MwSt.) erzielt:

 

Das eine kam über meine persönlichen Kontakte zu einer Bank.

 

Das andere kam direkt über den Internet-Marktplatz MANATNET. Ein kleiner Mittelständler suchte einen CRO.

 

So betrachtet, (ja, ja, ich weiß, so geht das nicht, Becker!), ist man geneigt zu glauben:

 

Tagessätze im Interim Management über Banken und Internet am höchsten.

 

 

 

 

PS: Ohne Ausrufezeichen…

Freitag 08. März 2013

ALS INTERIM-INSIDER: EHRLICH. UNGESCHÜTZT. KOSTENLOS.

HAMMER_UND_AMBOSS

In der letzten Woche fanden überdurchschnittlich viele Telefonate mit Bewerbern für MANATNET statt. Allen Bewerbern gemeinsam war, dass sie vorhaben, ins Interim Management einzusteigen.

 

Wenn solche Kandidaten mit mir darüber sprechen möchten, wie wir sie im Interimsmanagement unterstützen können, dann gehe ich immer gleich vor:

 

Ich biete ein Telefonat von etwa 30 Minuten an unter der Voraussetzung, dass beide Parteien sich auf dieses Telefongespräch vorbereiten: Ich habe den Lebenslauf des jeweiligen Kandidaten genau gelesen – und der Kandidat hat mein Interview „Interim Management – als Beruf“ gelesen und die für Neueinsteiger relevanten Videos aus der MANATNET-Videothek angeschaut.

 

Der Vorteil dieses Vorgehens ist es, dass wir das kleine Einmaleins der Standardthemen bereits abgedeckt haben, wenn wir telefonieren. Daher können wir uns auf die wesentlichen Dinge konzentrieren und die sind dann individuell, tiefgehend und für so gut wie jeden Bewerber anders.

 

Und stets beginne ich das Gespräch mit folgender Einleitung:

 

„Ich möchte gern offen, ehrlich und konstruktiv kritisch mit Ihnen dieses Gespräch führen: Denn sonst bringt das nichts. Ich möchte auch ungeschützt mit Ihnen reden können und nicht jedes Wort abwägen müssen. Mitunter wird daher das Eine oder Andere auf Sie möglicherweise etwas ruppig wirken. Dennoch ist der einzige Zweck dieses Telefonates, dass Sie nachher besser dastehen als vorher. Sind Sie damit einverstanden?“

 

Noch nie habe ich es erlebt, dass ein Kandidat dies abgelehnt hätte.

 

Am Dienstag fand ein solches Gespräch statt – ein sehr intensives. Okay, ich gebe zu: Wir haben fast eine Dreiviertelstunde am Telefon gehangen.

 

Am Ende unseres Gespräches verabschiedete sich der Interessent wörtlich: „Vielen Dank, Herr Becker.

 

Sie haben mich mit Informationen erschlagen.“

 

Sorry, war kein böser Wille: Ich habe halt ausgepackt.

 

Als Interim-Insider: Ehrlich. Ungeschützt. Kostenlos.

 

Freitag 01. März 2013

DER EIGENTÜMER ALS QUALITÄTSGARANT IM INTERIM MANAGEMENT

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Harry Neumaier – Titel: ÜberprüfenDas Geschäft eines Interim-Providers ist mitunter mühsam. Zumindest das bei MANATNET.

 

Gemeinhin wird angenommen, dass das Projektgeschäft der schwierigste Teil im Geschäft eines Interim-Providers sei. Nun, das stimmt wohl auch weitgehend.

 

Weithin unterschätzt wird jedoch der allem zugrunde liegende Geschäftsbereich: Das Akquirieren von Interim Managern.

 

MANATNET erhält übers Jahr gerechnet monatlich durchschnittlich zehn Bewerbungen von Interim Managern und solchen, die´s werden wollen. Im vergangenen Jahr kamen knapp 30 Prozent dieser Bewerbungen direkt über den Marktplatz MANATNET – also über die direkte Online-Registrierung des Interim Managers. Weitere 21 Prozent gingen auf Empfehlungen Dritter zurück und fast genauso viele (19 Prozent) Bewerbungen erreichten uns über E-Mail oder (ja, tatsächlich!) als Brief über die Deutsche Post. Zudem gehen 14 Prozent der Bewerbungen auf unsere Aktivitäten im AIMP zurück.

 

Unterm Strich nehmen wir jedoch nur drei von diesen zehn Bewerbern am Marktplatz MANATNET auf: sieben also nicht. Woran liegt das?

 

Man könnte annehmen, dass das an der Registrierungsgebühr von 150 Euro liegt, die wir verlangen. Weit gefehlt! Statistisch betrachtet ist das im Schnitt nicht einmal einer von diesen zehn Bewerbern, dem entgangen ist, dass wir für unsere Arbeit tatsächlich ein Entgelt erwarten. Dem das entgangen ist, obwohl wir das ganz offen am Marktpatz MANATNET unter der Überschrift „Preise für Interim Manager“ erläutern – und auch, weshalb wir das tun.

 

Es gibt halt Bewerber, die dieses Entgelt nicht akzeptieren – was ich wiederum akzeptiere. Wenn ich von ein paar unschönen Wort-Scharmützeln und dem hin und wieder auftauchenden Vorwurf der „Un-Seriosität“ in diesem Zusammenhang einmal absehe…

 

Was ist es dann, was uns davon abhält, die übrigen gut sechzig Prozent der Bewerber aufzunehmen?

 

Folgende Gründe lassen sich erkennen:

 

1. Qualität nicht ausreichend: Das gibt es durchaus, aber viel seltener als man vielleicht sogar erwarten könnte. Bei MANATNET bewerben sich kaum Dünnbrettbohrer! Ich führe das auf die Qualitätsanforderungen zurück, die wir kommunizieren und die wir ebenfalls am Marktplatz MANATNET (unter der Überschrift „Qualität“) offen gelegt haben.

 

2. Keine Reaktion (unvollständige Unterlagen): Es gibt Bewerber, die bekommen in einem Zeitraum von rund 12 Monaten Bild, Lebenslauf oder fachliches Profil nicht auf die Reihe. Der Gründe sind gar viele. Allein, nach diesen zwölf Monaten stelle ich mein dreifaches Follow-up, in dem regelmäßig Hilfe von unserer Seite angeboten wird, ein. Die Daten dieser Bewerber werden gelöscht – Name und E-Mailadresse werden in eine separate Datenbank überführt. Überschrift: „Rejected“.

 

3. E-Mailadressen nicht länger erreichbar: Mein Follow-up läuft ins Leere, weil meine Nachricht an den Bewerber als unzustellbar zurückkommt. Offenbar hatten diese Bewerber die E-Mailadresse nur für den Bewerbungsprozess bei uns (und vermutlich auch bei anderen) eingerichtet. Daran ist nichts Ehrenrühriges – vielleicht ist das ein wenig ruppig, mehr aber auch nicht.

 

4. Festanstellung angenommen: Der Karriereweg als Interim Manager mit all seinen Unwägbarkeiten erwies sich dann doch nicht als nicht so attraktiv wie der scheinbar sichere Hort einer Festanstellung.

 

Welchen Anteil jeder dieser drei „Hinderungsgründe“ repräsentiert, kann ich sehr schwer sagen. Ich denke jedoch ganz persönlich, dass der letzte, die neue Festanstellung, der wichtigste ist, weil er auch das schlichte „Ich antworte einfach nicht mehr“ aus Punkt 2. erklären kann.

 

So betrachtet stehen wir als Provider vor einer zweiten Lead-to-Deal-Quote – neben der im Projektgeschäft: Wie viele Bewerber brauchen wir für einen Interim Manager, den wir am Marktplatz aufnehmen und unseren Kunden anbieten können? Unsere Quote lautet somit 10 zu 3 oder etwas gröber: 3 zu 1.

 

Wenn ich mir anschaue, wie viele Lebensläufe ich von Bewerbern gelesen, wie viele Interviews ich geführt habe – aber auch, wie vielen Bewerbern ich die Tätigkeit als Interim Manager erklären musste, die dann dankend ablehnten: Dann haben wir hier bei MANATNET durch diese Filterfunktion einen ganz erheblichen Mehrwert für unsere Kunden geschaffen. Gleiches gilt für meine Kollegen beim AIMP sowie andere namhafte Provider.

 

Allein dieser Filter nimmt unseren Kunden bergeweise Arbeit vom Tisch. Und zusätzlich zu diesem ersten Filter übernehme ich persönlich die abschließende Qualitätssicherung für jeden einzelnen neuen Interim Manager. Ein zweiter Filter also gegen falsche oder unvollständige Informationen – und damit gegen Zeitverschwendung und Fehlentscheidungen auf Seiten unserer Kunden.

 

Niemand macht etwas Vergleichbares außerhalb der professionellen Interim-Provider. Und Social Media schon gar nicht…

 

Bleibt die Frage: Ist dieser duale Filter ein guter Filter?

 

Diese Frage muss jeder für sich selbst beantwortem. Ich jedenfalls fühle mich recht gut mit dieser Ausrichtung:

 

Der Eigentümer als Qualitätsgarant im Interim Management.