Über Jürgen Becker

Ich habe mit MANATNET und UNITEDINTERIM zwei innovative Unternehmen im Interim Business der DACH-Region aufgebaut und bin Insider im Interim Management-Geschäft, war Gründungsmitglied des AIMP und bis 2017 Co-Autor der jährlichen AIMP-Providerstudie.
Freitag 22. Februar 2013

SELBST IM INTERIM MANAGEMENT GILT: QUALITÄT HAT IHREN PREIS – QUANTITÄT AUCH*

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Kevin Dooley – Titel: Canon 50mm f1.4

„Ich möchte Interim Manager werden, um auf diese Weise in eine neue Festanstellung hineinzurutschen“, so die Aussage eines Interessenten am Telefon.

 

Ja, tatsächlich: Ich bin für Interessenten telefonisch erreichbar.

 

Eine gute halbe Stunde haben wir telefoniert – und ich habe dem Interessenten erläutert, weshalb ich sein Vorhaben für nicht vielversprechend halte.

 

Wenn wir den Tagessatz ansetzen, den ich in früheren Projekten erzielen konnte, dann hat dieses Telefonat auf meiner Seite Kosten von knapp 80 Euro verursacht.

 

Ich erfasse die Daten eines anderen Interessenten als reumütigen Service: Ja, tatsächlich war im Rahmen unserer Arbeiten an der Datenbank etwas schiefgelaufen. Eine kleine Wiedergutmachung von meiner Seite also.

 

Mail 1 einen Tag später an mich: „Dummerweise habe ich die E-Mail mit den Zugangsdaten für das MANATNET.com-LogIn verlegt.“

 

Mail 2 zwei Tage später an mich: „Die unterschriebene letzte Seite der Vereinbarung ist unterwegs zu Ihnen.“ Mein Hirn signalisiert: „Prozess-Störung! Eingreifen!“ und merkt an: „HHRRRGGGNNNN!“

 

Mail 3 drei Tage später Mail von mir an den Interessenten: „Hallo Herr Interessent,

 

die letzte Seite, von Ihnen unterschrieben, ist hier angekommen. Vielen Dank dafür.

 

Sie haben den Rest der Vereinbarung nicht beigefügt und daher weiß ich nicht, welches Preismodell Sie für sich ganz persönlich auswählen möchten. Rufen Sie mir das bitte kurz per E-Mail zu?

 

Ich hänge das dann an die Vereinbarung.“

 

Mail 4 vier Tage später an mich: „Danke soweit – ich kann mich derzeit nicht für ein Modell entscheiden – meine Verfügbarkeit für MANATNET ist derzeit nicht gegeben. Deshalb möchte ich mein Engagement zunächst noch überdenken. Betrachten Sie unsere Vereinbarung deshalb zunächst bitte als hinfällig und dieses Schreiben ersatzweise als Widerspruch oder Kündigung – soweit dies aus Ihrer Sicht nötig sein sollte, was ich nicht annehme.“

 

Wenn ich das hier mal grob überschlage, hat diese Übung Arbeit von insgesamt rund einer Stunde verursacht. Auf der Basis des genannten Tagessatzes also kalkulatorische Kosten von etwa 160 Euro.

 

Mein Zeitbudget als Probierstube, na ja!

 

Ich mache eine weitere Rechnung auf: Etwa 1,5 neue Registrierungen brauche ich, nur um dieses Nippen am Nektar MANATNETs abzudecken!

 

Das darfst Du so nicht sehen, Becker! Oh, doch, das sehe ich ganz genau so!

 

Und dann war da noch der Interessent, der mich (!) ganz wichtig im Mai 2012 kontaktiert hatte und auf mein letztes (drittes!) Follow-up nach seiner Kontaktaufnahme schrieb:

 

„Vielen Dank für Ihre mir mehrfach zugesandten Erinnerungen.

 

Ich habe es mir lange hin und her überlegt, komme aber nun zu dem Schluss, dass ich an einer Aufnahme in den MANATNET-Pool nicht interessiert bin.

 

Ich habe mich für den Grundsatz entschieden, keinem kostenpflichtigen Management-Pool beizutreten.“

 

Nun denn: Lange hin und her überlegt – und dann eine Grundsatzentscheidung epochalen Ausmaßes getroffen. Das respektiere ich: Dann geht´s halt zu den kostenlos-Anbietern.

 

Doch merke:

 

Selbst im Interims Management gilt: Qualität hat ihren Preis – Quantität auch!

 

*******

 

* Unter Verwendung eines Zitats von © Marion Gitzel (*1947), Schriftstellerin: http://www.aphorismen.de/zitat/161388

 

Freitag 15. Februar 2013

WIR ARBEITEN PROFESSIONELL – UND DAS MIT VOLLER ABSICHT

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Ilagam – Titel: Muttern 4

 

Mein Editorial im Programm für das Neunte AIMP-Jahresforum beginnt mit dem Satz:

 

„Interim Management ist in – und Interim Management kann jeder!“

 

Tatsächlich ist das der Eindruck, den ich seit einiger Zeit gewinne. Regelmäßig wirft mir Google Hinweise auf neue Anbieter im Interim Management in den morgendlich ausgetrockneten elektronischen Briefkasten.

 

Vor diesem regelmäßigen Akt digitaler Informations-Infusion hatte ich so gut wie nie von solchen Anbietern gehört. Und dass, obwohl ich seit 10 Jahren im Interim-Geschäft tätig bin und meine jährlichen Arbeiten an der AIMP-Providerstudie mir die schimmernden Insignien des Insiders eingebracht haben.

 

Und doch: Nie gehört!

 

Nicht, dass ich etwa geringschätzig oder herablassend auf diese Anbieter herabblicken würde: Nein, ganz und gar nicht!

 

Auch MANATNET hat einmal ganz von vorn angefangen. Enthusiastisch und voller Tatendrang – und doch auch unsicher.

 

Aber, wir hatten über ein Jahr vorgearbeitet – und sind dann mit etwas völlig Neuem und einem dicken Ding in den Markt gegangen. Von Tag eins hat sich das in einem weit über hundert Seiten umfassenden Internet-Angebot von MANATNET niedergeschlagen. Heute, zehn Jahre später, weist Google gut 2.300 Seiten unter der Domain www.manatnet.com aus.

 

Die von Google identifizierten Neuen haben in der Regel jedoch kaum einmal zehn (!) Seiten. Und sie kauen zudem den immer gleichen Kram wider:

 

„Interim Management ist …“

 

„Ein Interim Manager ist …“

 

„Wir haben die Interims Manager, die Sie für genau Ihr Projekt brauchen – und wir kennen die alle persönlich.“

 

Und, manchmal denke ich, wer auch nur etwas auf sich hält, erklärt sich bei dieser Gelegenheit gleich mal zu einem „führenden Anbieter“.

 

Jedes Mal analysiere ich die jeweiligen Internet-Seiten unter der Maxime: „Show me!“

 

Aber nichts!

 

Und müde schlägt mein mattes Haupt auf die Schreibtischplatte…

 

Fatal nur: Unsere Kunden können das nicht leicht unterscheiden!

 

Sicher: Ein Kunde wird auf Anhieb ein digitales Potemkin’sches Dorf von einem Schwergewicht wie dem auf das Interim Management spezialisierten Internet-Marktplatz MANATNET unterscheiden können. Allein durch das schiere Volumen an relevanten Informationen zum Interim Management und dem direkten Zugang zu allen registrierten Interim Managern: Ein im Markt noch immer einzigartiges Schaufenster.

 

Aber darüber hinaus?

 

Die wenigsten Kunden werden mitbekommen, dass ihre Anfrage mitunter postwendend bei XING ausgeschrieben wird und die so ungeprüft akquirierten Kandidaten ihm dann mit der Schleife „handverlesen und persönlich bekannt“ kredenzt werden.

 

Wenn es richtig ist (und das ist es wohl!), dass heute Entscheidungen in aller Regel die Informationsbeschaffung im Internet vorausgeht: Wie stellen wir dann sicher, dass der Kunde die auf das Interim Management spezialisierten Qualitätsanbieter leichter von anderen unterscheiden kann?

 

Wie stellen wir dann sicher, dass der Kunde wahrnimmt, dass „Qualität“ eine Folge des vorausgegangenen „Quälens“ ist – zu dem aber längst nicht jeder Anbieter bereit ist?

 

Und nicht zuletzt: Dass das „Quälen“ kein Selbstzweck, sondern die Grundlage für ein professionelles und erfolgreiches Arbeiten ist – und damit honoriert werden muss?

 

In den kommenden Monaten, vielleicht Jahren, wird sich der AIMP ganz besonders dem Thema „Qualität“ widmen. Eine Art „Kick-off“ hierfür wird unser Jahresforum Ende April sein.

 

Offenbar haben wir einen Nerv getroffen: Ein Drittel der Plätze ist schon reserviert, nur aufgrund des „Early Warnings“ – ohne, dass das detaillierte Programm vorliegt.

 

Melanie Hessler von PR MarCom twitterte gestern das Zitat eines (ihrer) potenziellen Kunden: „Wir arbeiten nicht professionell und haben das auch überhaupt nicht vor.“

 

Ich kenne Melanie Heßler lange genug, um zu wissen, dass das kein Witz ist. Solche Unternehmen gibt es in ihrer Welt und vielleicht gibt es auch solche Unternehmen in unserer, der Interim-Welt.

 

Ich stehe für den Umkehrschluss:

 

Wir arbeiten professionell – und das mit voller Absicht!

 

Freitag 08. Februar 2013

HIER SCHREIBE ICH – ICH KANN NICHT ANDERS!

 

© DANIEL HANSERT- REDOUTE_ALTHISTORISCHE_NARRENZUNFT_OFFENBURG_2013_GLUEHWEINSTAND_BECKER

Gestern war Weiberfasnacht im Rheinischen. Hier, im Badischen, war´s der „schmutzige Donnerstag“ – ein Tag, der hier eine weitaus größere Bedeutung hat, als der Rosenmontag in den anderen Hochburgen.

 

Diejenigen unter meinen Lesern, die mich gut kennen, wissen, dass ich aktives Mitglied der Althistorischen Narrenzunft Offenburg e. V. bin. Hierfür gibt es mannigfache Gründe.

 

Mit der wesentliche Grund ist es jedoch, dass ich für das „politische Stück“ im Rahmen der jährlichen Redoute zuständig sein darf.

 

Mit diesem politischen Stück, das lokale und globale Themen aufgreift, haben wir diesmal die Grenzen zum politischen Kabarett erreicht. Krasse Inhalte, gespickt mit Faust-Zitaten.

 

Kurzum: Ein idealer Tummelplatz für den Minister der Finsternis!

 

Und das kommt an, wie dieses Feedback nach der diesjährigen Redoute zeigt:

 

„Herzlichen Glückwunsch zu der seit Jahren besten Redoute.

 

Die musikalischen Darbietungen, verbunden mit teilweise hervorragenden Textstücken ließen die Zeit vergessen. Wir hätten gerne noch eine Stunde länger mitgemacht.“ (Sicher wird es auch andere Meinungen geben.)

 

Das funktioniert nur, wenn wir nicht lieb sind auf der Bühne. Das funktioniert nur, wenn wir richtig böse sind auf der Bühne.

 

Und so bin ich dann halt richtig böse. So böse, dass Tobias Henschke, mein kongenialer Partner, in diesem Jahr coram publico den Satz sagen durfte: „Irgendwann haut Dir mal einer auf´s Maul!“

 

Mein Blog ist nie derart böse. Aber es ist mitunter böse genug, dass ich ein negatives Feedback erhalte, das zum Teil sogar unter die Gürtellinie geht. Nicht als offenes Feedback, als Kommentar hier im Blog selbst: Was würde ich frohlocken!

 

Nein. Dieses negative Feedback kommt per Mail, übers Telefon oder auf sonstigen Wegen hier bei mir an.

 

Damit muss ich leben, ja, ich nehme das sogar gern in Kauf.

 

Denn mein Blog soll eckig und sperrig sein – so wie ich es halt bin. Das ist das erklärte Ziel dieses Blogs. Weichgespülten Mainstream gibt´s genug – aber eben nicht hier.

 

Viele Leser mögen mein Blog genau deshalb – Interim Manager, Provider-Kollegen im AIMP und der DDIM – und, ja, ich habe einige Leser, in Unternehmen.

 

Und für einige von Ihnen hat mein Blog Kult-Status: Dafür bin ich dankbar. Für sie alle schreibe ich – auf dass sie sich nicht so allein fühlen!

 

Und einige andere mögen mein Blog genau deshalb nicht. Das tut mir leid, aber Ihr müsst das hier ja nicht lesen! Denn:

 

Hier schreibe ich – ich kann nicht anders!

 

Freitag 01. Februar 2013

GUT GEGEN SEELISCHE ERKRANKUNGEN IM INTERIM MANAGEMENT

 

http://piqs.de/fotos/search/knospe/99932.html

„Deutlicher Anstieg der Zugriffe auf die Interim Manager-Profile bei MANATNET im Januar“ oder aber „Belastung am Arbeitsplatz als Basis für seelische Erkrankungen“. Zwischen diesen beiden Themen konnte ich wählen – für meinen heutigen Blogeintrag.

 

Ich entwerfe meinen Blogeintrag stets am Donnerstag und überschlafe meinen Entwurf dann. Ein Akt der Vorsicht!

 

Nun, gestern wurde es wieder spät: Die zum Monatsende erforderlichen Arbeiten am Marktplatz (vor allem die Werbung für die neuen Interims Manager) und ein erstes Abtauchen in die Finanzplanung für das im April anstehende AIMP-Jahresforum: Da hab´ ich – Teufel auch! – zum zweiten Thema einfach keinen Zugang gefunden.

 

Wieder nicht.

 

Im September des vergangenen Jahres habe ich an dieser Stelle geschrieben: „Eine Schlechtwetterfront naht im Interim Management“. Bemerkenswerterweise hält dieser Beitrag den dritten Platz auf der Beliebtheitsskala, tagesaktuell nachgewiesen von Worldpress.

 

Übertroffen nur an zweiter Stelle von „Eine typische Woche im Interim Management“ und, wen kann das wundern?, der klaren Nummer eins: „AIMP-Jahresforum – eine große Familienfeier“.

 

Im September hatte ich darüber geschrieben, erneut, dass die Zugriffszahlen auf MANATNET ein sehr guter Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung in unserem Land sind. Und, von Juli auf September des vergangenen Jahres waren die Zugriffszahlen auf die Profile der Interim Manager um ein Drittel eingebrochen. Dort verharrten sie für die folgenden Monate. Von befreundeten AIMP-Providern habe ich in der gleichen Zeit gehört, dass sie [die Provider] nicht auf Rosen gebettet waren.

 

MANATNET auch nicht.

 

Heute aber kann ich von Rekord-Zugriffen für den Januar 2013 berichten. Ja, ich gebe gern zu: Das überrascht mich schon sehr!

 

Ich kann hier natürlich nicht auf die Details eingehen, denn die genauen Zahlen bleiben den bei MANATNET registrierten Interim Managern vorbehalten.

 

Aber so viel kann ich hier sagen: So hohe Zugriffe wie im Januar 2013 hatten wir im ganzen Jahr 2012 nicht. Und ich muss schon die Statistiken für den Juli 2011 herauskramen, um die Januar-Zahlen dieses Jahres zu überbieten.

 

Eine gute Nachricht?

 

Ich denke schon! Aber Achtung: Diese Entwicklung muss sich noch in den kommenden beiden Monaten bestätigen – wie beim ifo-Index.

 

Aber dennoch fängt das Jahr irgendwie nicht so wirklich schlecht an. Und das ist nicht zuletzt:

 

Gut gegen seelische Erkrankungen im Interim Management!

 

Freitag 25. Januar 2013

UNS DÜRSTET NACH EHRLICHKEIT – NICHT NUR IM INTERIM MANAGEMENT

 

Quelle: www.piqs.de - © Fotograf: adlernest – Titel: Durst

 

Unser Interim-Geschäft startet recht gut in das neue Jahr: Gleich viele Anfragen wie im Januar des vergangenen Jahres, gute Qualität der Anfragen, richtig gut passende Kandidaten. Nun warten wir auf die Entscheidungen der Kunden. Auch das, wie im Vorjahr.

 

In diese Wartezeit brechen zwei Nachrichten ein:

 

(1) „Die Deutsche Bank verkauft wieder undurchsichtige Kreditbündel“, titelte die FAZ gestern. Auf gut Deutsch: CDOs (Collateralized Debt Obligations), also jene Art von komplexen, hochrisikobehafteten Papieren, die seit der Finanzkrise als „toxisch“ bezeichnet werden. In einem Volumen von offenbar gut 7,6 Mrd. Euro! Die Bankenaufsicht „verfolge das mit Skepsis“, so die FAZ weiter, jedoch die Deutsche Bank zeige sich ungerührt, obwohl sie wegen vergleichbarer Konstruktionen in den USA mit Klagen überzogen wurde.

 

(2) „Neuer VW Golf verkauft sich schleppender als erwartet“, überschrieb die FAZ ihren Artikel im Wirtschaftsteil am Mittwoch. Professor Dudenhöffer vom Car-Institut an der Universität Duisburg gab an, dass das neue Modell im November und Dezember 16.540 Stück verkaufte. Damit hätten die Neuzulassungen den schlechtesten Wert seit 18 Jahren erreicht. Der VW-Konzern reagierte trotzig und ließ verkünden, „der Golf sei das beliebteste und erfolgreichste Auto in Europa“. Sogar Martin Winterkorn stieß in dieses Wolfsburger Horn: „Kein anderes Auto Europas ist erfolgreicher und beliebter.“ (Und er soll zurzeit nicht besonders gut auf Herrn Dudenhöffer zu sprechen sein.)

 

Ja richtig. Nur, das eine schließt das andere ja nicht aus!

 

Das ist es, was ich meine, wenn ich hier in meinem Blog von „verschwurbelter Sprache“ schreibe. Oder von „die Menschen für dumm verkaufen“. Einfach über eine kritische Sicht hinweggehen und die Trümmer aus der jüngeren Vergangenheit – und im Falle der Deutschen Bank gehört dazu schon eine bemerkenswerte Chuzpe. Oder aber den Sachverhalt mit Sprache zukleistern und vom eigentlichen Kern ablenken: Auch das bisher (!) beliebteste Auto kann sich einmal nicht gut verkaufen, oder?

 

Nur nicht mal klar aussprechen, was Sache ist: Man könnte verstanden werden!

 

Mein Gott, wo sind bloß die mutigen Menschen in diesem Land geblieben?

 

Ein ehrlicher Satz könnte lauten:

 

Im Fall (1) von Herrn Fitschen: „Wir stoppen das sofort. Denn Vertrauen ist im Bankgeschäft alles! Auf gar keinen Fall wollen wir auch nur der Möglichkeit den Weg öffnen, dass die deutschen Bürger erneut belastet werden, wenn unser Ding schiefgeht – was ich schlicht nicht ausschließen kann: Wir haben deshalb unsere smarten Jungs zurückgepfiffen!“

 

Im Fall (2) von Herrn Winterkorn: „Ja, das stimmt. Ist nicht schön, ist aber so. Ihr könnt hieran erkennen, dass auch wir als Marktführer nicht an den Auswirkungen der Staatschuldenkrise vorbeikommen. Vielleicht ist unser Wagen auch schlicht zu teuer für das Volk!

 

Boah: Das wär´ mal was!

 

Da würde mir das Herz aufgehen. Und ich bin mir ziemlich sicher: Vielen anderen auch.

 

Denn ich bin mir inzwischen sicher:

 

Uns dürstet nach Ehrlichkeit – nicht nur im Interims Management!

 

Freitag 18. Januar 2013

EHRLICHE PARTNERSCHAFT IM INTERIM MANAGEMENT

Quelle: www.piqs.de - © Fotograf: Partner-Hund – Titel: Ich bin der Größte

Das neue Jahr beginnt damit, dass ich Klage einreiche. Zweimal.

 

Ein Interim Manager meint, er müsse unsere Provision nicht zahlen: Welch´ innovativer Ansatz! Und eine andere Geschichte, auf die ich hier nicht eingehen möchte.

 

Insgesamt reden wir über 39.000 Euro. Kein Pappenstiel also.

 

Ich musste fünfundfünfzig Jahre alt werden und mein Unternehmen zehn, um diese Erfahrung zu machen. Niemals vorher war ein solcher Schritt erforderlich!

 

Zwar bin ich an dieser Stelle hin und wieder auf das „Verrohen der Sitten“ in unseren Tagen eingegangen.

 

Dennoch trifft mich das wirklich hart, weil ich unverdrossen konsequent partnerschaftlich agiere und nicht ausschließlich den eigenen Vorteil verfolge. „Eine bemerkenswerte Naivität“ wurde mir dafür mehr als einmal bescheinigt – und das von Menschen, die im Grundsatz wohlwollend mir gegenüber aufgestellt sind.

 

Nun habe ich diese Kritik bisher aufgenommen, mein Credo und mein Handeln jedoch beibehalten.

 

Daher war ich bereit, meinem Gegenüber entgegenzukommen. Daher habe ich in beiden Fällen einen Vergleich angeboten.

 

Einen Rabatt – und etwas später noch einen im ersten Fall. Eine Ratenzahlung mit einer Laufzeit, die jede Bilanz als langfristig ausweisen würde, im zweiten Fall.

 

In beiden Fällen hat der Schuldner nicht einmal darauf geantwortet!


Stattdessen schlugen hier Dreiseiter von Anwälten mit Residenzen an repräsentativen Standorten auf. Beiden gemeinsam ist der Tenor: „Das stimmt alles (!) gar nicht! Deshalb, Becker, bist Du dumm. Du bist aber obendrein auch noch böse, weil Du Geld von unserem Mandanten forderst!“

 

Ich gebe gern zu: Solche Schreiben verärgern mich bis in die Knochen!

 

Und ich gebe gern zu: Solche Schreiben ändern alles bei mir: Einstellung, Verhalten und ab Posteingang obendrein auch die Rollen- und Aufgabenverteilung.

 

Das habe ich vor Jahren von meinem Bruder gelernt, der mir lapidar in einer vergleichbaren Situation sagte: „Ich beschäftige mich nicht länger damit. Ich geb´ das an meine Anwälte ab. Dafür sind die da und dafür bekommen die einen Haufen Geld!“

 

Und so geht er hin, der partnerschaftliche Ansatz, geopfert auf dem Altar der Unehrlichkeit. In diesen beiden Fällen. Und nur in diesen beiden Fällen…

 

Ansonsten hält der Minister der Finsternis, ein wenig „naiv“ vielleicht, seinen Ansatz unerschütterlich bei:

 

Ehrliche Partnerschaft im Interimsmanagement.

 

Freitag 11. Januar 2013

DIE VIER ???? IM DEUTSCHEN PROJEKTMANAGEMENT

Die_vier_Fragezeichen

Ich kann keinen Flughafen bauen. Ich kann auch keine Menschen, die Flughäfen bauen, beaufsichtigen – um nicht zu sagen: kontrollieren.

 

Wie also konnte BER derart schieflaufen, obwohl ich völlig außen vor war?

 

Wenn wir uns geistig einmal vom Inhalt der Aufgabe, „Wir basteln uns einen neuen Flughafen“, entfernen, dann wird klar: Hier geht es weniger um Politiker, Posten und ähnliches. Hier geht es um Projektmanagement – und zwar um richtiges Projektmanagement jenseits aller Bastelanleitungen.

 

„Flughafen“ ist so gesehen nicht mehr als ein Platzhalter für den Namen des jeweiligen Projektes. Wir können ihn, ohne das Ergebnis zu verzerren, ersetzen durch „Elb-Philharmonie“, „Stuttgart 21“ oder – für die Historiker unter uns: „Toll Collect“.

 

Nun habe ich in der Zeit von 1997 bis 2001 in Unternehmen gearbeitet, die Projektmanagement zu ihrem Kerngeschäft gezählt hatten. Schon damals war es ein offenes Geheimnis im Markt, dass 7 von 10 Projekten schief liefen, zumindest aber nicht die Erwartungen des jeweiligen Kunden erfüllten.

 

Der schillernde, das alles überragende Ziel reflektierende Slogan „In Time, in Budget and above Customer´s Expectations”, war somit letztlich kaum mehr als ein frommer Wunsch.

 

Es sieht so aus, als habe sich in den vergangenen gut zehn Jahren hieran grundlegend nichts geändert.

 

Woran liegt das?

 

Aus meiner Sicht liegt das an Inkompetenz, Kommunikations-Schwäche und Angst.

 

Inkompetenz: Darauf muss ich an dieser Stelle nicht eingehen. Wer sich nicht auskennt, muss (nicht: sollte!) die Finger vom Projektmanagement lassen. Oder, wie Dieter Nuhr so treffend formulierte:

 

„Wenn man keine Ahnung hat: einfach mal die Fresse halten!“

 

Jemand, der dennoch einen solchen Menschen mit dem Projektmanagement beauftragt, handelt in jeder Beziehung verantwortungslos.

 

Kommunikation: Nach wie vor bin ich der Meinung, dass die Menschen in unserer Zeit zwar über die beste Kommunikationstechnik aller Zeiten verfügen, jedoch schlechter kommunizieren denn je.

 

Viel reden und schreiben. Dafür wenig zuhören und fragen. „Quittungsfragen“: Nie gehört.

 

Die eigene Position auf Teufel komm´ raus sichern und durchhalten: Wer sitzt ganz oben auf dem Affenhügel? Da opfern wir schon mal gern den partnerschaftlichen Ansatz auf dem Altar des „Win-Win“-Geschwurbels.

 

Selbstverständlich ist offene und ehrliche Kommunikation nicht einfach. Selbstverständlich möchten wir viel lieber nur gute Nachrichten und Informationen weitergeben. Aus mannigfachen Gründen.

 

Zur ehrlichen Kommunikation gehört jedoch auch, aufzustehen und klar zu sagen, dass die Dinge nicht in die richtige Richtung laufen – und Vorschläge zu machen, wie gegenzusteuern ist, damit das Projekt nicht gefährdet wird.

 

Fast immer kann der Projektmanager in solchen Situationen nicht allein gegensteuern, weil ihm (oder natürlich: ihr) die Kompetenzen und Weisungsbefugnisse fehlen. In einem professionell aufgesetzten Projektmanagement sind daher unterschiedliche „Eskalations-Stufen“ eingezogen.

 

Die letzte, höchste Stufe ist dann in aller Regel das „Steering-Committee“. Hier sitzen dann die Big Boys des Auftraggebers und des Auftragnehmers (An dieser Stelle decken wir über die Big Boys in Berlin gnädig den Mantel des Schweigens).

 

Und genau hier liegt aus meiner Sicht das Kernproblem:

 

Angst: Ich habe den Eindruck, dass heute noch mehr als vor zehn Jahren, viele Projektmanager Angst haben. Angst haben vor der „Eskalation“. Angst haben, vor einem „Steering-Committee“, vor den Big Boys Sätze zu sagen, wie:

 

„Tut mir leid, aber diese Anforderung ist neu und bisher nicht im Projektplan vorgesehen. Wir nehmen diese Anforderung gern auf, aber sie wird dazu führen, dass das Projekt vier Monate später fertig sein wird und etwa 2 Mio. Euro mehr kosten wird.“

 

Oder:

 

„Wir haben die Stufe 3 des Projektplanes zum vorgesehenen Zeitpunkt nicht abschließen können, weil der Lieferant für x nicht geliefert hat. Nach den mir vorliegenden Informationen kann der Lieferant nicht vor weiteren vier Wochen liefern. Der gesamte Projektplan verschiebt sich dadurch um einen Monat nach hinten.“

 

Warum das so ist, werde ich nie verstehen.

 

Natürlich ist dies eine beliebte Reaktion des „Steering Committees“: „Ja das verstehe ich schon, aber Sie als Profi haben sicher einige Puffer im Projektplan, die sie hierfür nutzen können. Nicht wahr? Ich baue auf Sie…!“

 

Recht perfide, ich weiß. Dennoch: Ein einziges „Nein, tut mir leid, leider ist das nicht so!“, kann das Ganze auf die richtige Bahn zurückführen.

 

Leider passiert genau das nicht.

 

Und leider bringt auch genau das nichts. Denn das temporäre Wohlfühlklima aufgrund dieses Kuschelkurses wird typischerweise teuer erkauft durch noch größere Schwierigkeiten in der Zukunft.

 

Und so potenzieren sich die Probleme. Und die Melange aus Inkompetenz, Kommunikationsproblemen und Angst hat dann vollkommen auseinander liegende Wahrnehmungen zur Folge:

 

Unmittelbar vor der (ohnehin schon verschobenen) Eröffnungsfeier des Flughafens BER am 3. Juni 2012 wird festgestellt, dass der Flughafen leider doch nicht eröffnet werden kann – und zwar mindestens während der folgenden zwei Jahre nicht, wie jetzt klar wird.

 

Noch zum 3. Juni 2012 hieß es, 95 Prozent der Gebäude seinen fertiggestellt – nur der Brandschutz und die IT seien noch Problembereiche…

 

Zu erwarten, ein Großprojekt wie BER könne problemlos durch den Projektplan gesteuert werden, ist naiv. Jeder Profi weiß das.

 

Jedoch sichert die Dimension des Scheiterns im Projektmanagement dem Flughafen BER inzwischen einen prominenten Platz in der deutschen Wirtschaftsgeschichte.

 

Mit Toll-Collect, Elb-Philharmonie und Stuttgart21 sind´s dann vier:

 

Die vier ???? im deutschen Projektmanagement.

 

Interim Projektmanagement

Freitag 04. Januar 2013

MANATNET IST KEIN HORT FÜR UNPROFESSIONELLE INTERIM MANAGER

Quelle: www.piqs.de - © Fotograf: zwischendenwelten – Titel: Blick

Am Anfang jedes neuen Jahres häute ich mich. Zumindest fühle ich mich so.

 

Das alte Geschäft, abgenutzt, matt und gebraucht, wird abgestreift – und sorgsam in eine Ecke gelegt: Wir werden darauf zurückgreifen müssen. Das neue Geschäft kann kommen. Glänzend und unberührt.

 

Das alte Geschäft – sorgsam in eine Ecke gelegt.

 

Wir brauchen noch viele Daten aus 2012 für die AIMP-Providerumfrage 2013. Der neue Fragebogen ist entworfen und wird am kommenden Montag mit meinen Partnern, Vera Bloemer und Thorsten Becker, verabschiedet. Danach an die Teilnehmer versendet.

 

Wir brauchen viele Daten für die MANATNET-Statistiken. Volle Transparenz halt.

 

Die Analyse aller Tagessätze zum Jahresende. Das Ergebnis ist bereits versendet an alle Interim Manager von MANATNET. Die Verdichtung im INTERIMTREND ist bereits online.

 

Die Analyse aller Skills der anbietenden Interim Manager zum Jahresende. Das Ergebnis ist bereits online.

 

Die zum Jahresende aktualisierte Unternehmenspräsentation. Das Ergebnis ist bereits online.

 

Die Analyse der Akquisitionskanäle für beide Kundengruppen: Interim Manager und Unternehmen. Fertig.

 

Kein Grund zum Jubeln! Das ist ein ganz normaler Regelprozess. Deshalb sind wir bereits fertig, während andere Schnee suchen.

 

Und doch ist es diesmal anders: Erstmals haben wir einem Dutzend Interim Managern gekündigt.

 

Nach bald zehn Jahren war ich es leid!

 

Es gibt Interim Manager, die aktualisieren ihren Lebenslauf nicht – ihren „Verkaufsprospekt in eigener Sache„. Das zwingt mich dazu, regelmäßig nachzuhaken, wenn mir auffällt, dass ein Lebenslauf veraltet ist. Künftig wird unser System mir diese schwachsinnige Zeitverschwendung abnehmen.

 

Die tollsten Argumente kommen dann mitunter, weshalb der Lebenslauf veraltet ist. Als kundenorientierter Mensch akzeptiere ich jedes dieser Argumente – unabhängig davon, wie sehr mein Hirn tobt!

 

Und ich bitte Outlook in jedem einzelnen Fall, mich in acht Wochen daran zu erinnern, dass ich den neuen Lebenslauf überprüfen muss.

 

In aller Regel muss ich dann feststellen, dass kein neues Dokument vorliegt.

 

Dann startet der Prozess von vorn: Anschreiben, Antwort abwarten, Outlook einspannen – und dann nach acht Wochen erneut überprüfen.

 

Ja, ich trau mich kaum, das zu sagen: Ich mache das dann auch noch ein drittes Mal.

 

Dann aber sperre ich die Daten der jeweiligen Interim Manager am Marktplatz MANATNET!

 

Das tue ich schon, weil meine Leidensfähigkeit tatsächlich begrenzt ist: Denn jeder Kunde, der während eines solchen Zeitraums einen solchen Lebenslauf von MANATNET herunterlädt, fragt mit süffisantem Lächeln, ob wir noch ganz gescheit seien, einen Lebenslauf von – sagen wir – 2011 anzubieten.

 

Ich hasse diese Gespräche über alle Maßen!

 

Ein letztes Mal schreibe dann ich diesen Interim Managern – wieder acht Wochen später: Einen echten Brief, keine Mail – ja, tatsächlich! Die Kündigung der Geschäftsverbindung. Unfassbar!

 

Zwei Briefe kamen zurück als „unzustellbar“. Zehn weitere wurden nicht beantwortet.

 

Die Daten von zwölf Interim Managern wurden daraufhin zum 1. Januar 2013 gelöscht.

 

Da leide ich wie ein Hund. Doch, sorry guys:

 

MANATNET ist kein Hort für unprofessionelle Interim Manager!

 

Freitag 28. Dezember 2012

FERNAB ALLER GESCHMOLZENEN SCHNEE-PISTEN

Quelle: www.piqs.de - © Fotograf: Elsa_1 – Titel: Tauwetter

Mein letzter Blog-Eintrag in diesem Jahr. Das traditionelle Verhaltensmuster würde mich jetzt zu einem Rückblick verführen. Ich widerstehe dem.

 

Der eine oder andere Kollege berichtet von „Anfragen jetzt gerade noch vor dem Jahresende“. Ich freue mich für ihn.

 

Mit dem Bild seines Kunden vor meinen Augen: Am anderen Ende – mit dem Smartphone im winterlichen Fäustling. Schnell noch einen Deal anschiebend – von der frisch geschmolzenen Ski-Piste. Mit einem gütigen Lächeln auf den Lippen – den überzogenen Tagessatz aus tiefer Überzeugung hold akzeptierend.

 

Meine Güte!

 

Ich schaue nach vorn. Vorsichtig optimistisch. Eine nahezu heroische Leistung für den Minister der Finsternis.

 

Wir werden wohl kein leichtes Jahr vor uns haben. Aber, wenn wir mal wirklich ehrlich sind: Wann war das jemals so?

 

Wir werden im kommenden Jahr unser Zehnjähriges feiern. Life geschaltet hatten wir MANATNET im Mai 2003, aber alle Vorarbeiten erfolgten bereits im Jahr 2002: Im Jahr nach jenem furchtbaren 11. September und den darauf folgenden wirtschaftlichen Einbrüchen. Im Jahr 2002 gingen in Deutschland 37.620 Unternehmen in die Insolvenz – und wir erwarteten durchaus eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland.

 

So falsch habe ich selten gelegen, denn die nachhaltige Verbesserung des wirtschaftlichen Umfeldes dauerte noch bis zum Jahr 2006.

 

In der Folge gingen so namhafte Interim Provider wie Protem (eine Heidrick & Struggles-Tochter) oder TMP unter. Bemerkenswerter Weise galten beide damals als Marktführer.

 

Und wenn ich heute die Business-Pläne herauskrame, die wir zur Gründung von MANATNET gemacht hatten, dann kommen mir noch immer die Tränen: Ein auf Drängen der letztlich dann doch nicht finanzierenden Banken mehrfach überarbeitete, wunderbare Arbeit in Excel-High End – aber inhaltlich halt völlig daneben.

 

Wenn ich MANATNET aus dem Jahr 2002 und MANATNET heute vergleiche, dann liegen dazwischen schon Welten. Letztlich kann das auch gar nicht anders sein: Ständig steigende Anforderungen der Nutzer erzwingen das.

 

Im Kern ist MANATNET nach zehn Jahren noch immer ohne Wettbewerber – also offenbar ein Unternehmen mit einem tatsächlichen, nicht einem vorgeblichen USP. Und am Ende des ersten Quartals 2013 werden wir hier noch einmal nachlegen.

 

Damit wir diesen Termin halten können, arbeiten unsere Techniker auch in der ruhigen Zeit vor Weihnachten, zwischen den Jahren und am Anfang des neuen Jahres. Und dann noch mit mir im Nacken

 

Auch heute.

 

Fernab aller geschmolzenen Schnee-Pisten.

 

Interimsmanagement

Freitag 21. Dezember 2012

HAM-MAYA-NOMMA-HINBEKOMMA!

Quelle: www.piqs.de - © Fotograf: Frank Kovalchek – Titel: Sweet but ancient Mayan vendor looking totally frazzled...

Weihnachtsblogs sind keine einfache Sache: Du hast rund 1.200 individuelle Weihnachtsgrüße bereits versendet und auch bei XING hast Du alle gegrüßt. Elektronisch – denn sonst erschlägt Dich in Gedanken die eine Hälfte, weil Du Bäume meuchelst.

 

Elektronisch – und die andere Hälfte erschlägt Dich in Gedanken, weil Du die Weihnachts-Riten der Eltern verrätst….

 

Wofür dann noch ein Weihnachtsblog?

 

Ich bin nicht allein mit dieser Schwierigkeit: Das zeigen die Weihnachtsblogs der Interim-Welt ganz eindeutig – mit deren Ausrichtung auf Eigenlob auf der einen und dem Recycling altbekannter Weihnachtsstories auf der anderen Seite.

 

In diesem Jahr ist es jedoch ein wenig leichter – und ich gebe zu: Schon früh war mir klar, dass ich der Versuchung erliegen würde, mein Weihnachtsblog mit dem für heute avisierten Untergang der Welt zu verknüpfen. Welch ein herrlicher Aufhänger für den Minister der Finsternis – und: Eine solche Chance kommt so bald nicht wieder!

 

Nun ist es so, dass ich an diese „Vorhersage“ nicht glaube, die zahllosen Kabarettisten und Komikern (neudeutsch: Comedians) zahllose Gags ermöglicht hat. Hierbei war eine Trickfilm-Biene samt Sänger mit Migrationshintergrund die klare Favoritin.

 

Zudem genießt der folgende Satz, den ich irgendwo aufgeschnappt habe, meine uneingeschränkte Sympathie:

 

„Wenn die Maya gut darin gewesen wären, in die Zukunft zu schauen, dann gäbe es noch heute Maya….!“

 

Auf der Grundlage dieser Einschätzung bin ich zuversichtlich, dass mein Blog auch an diesem 21. Dezember 2012 pünktlich um 15.00 Uhr den Cyberspace bereichern wird.

 

Wenn Sie das also noch lesen können, dann ist noch mal alles gut gegangen. Und: Uns verbleibt somit noch genügend Zeit, unsere Welt aus eigener Kraft zugrunde zu richten!

 

Genießen Sie deshalb ein paar schöne Feiertage: Ich wünsche es Ihnen von Herzen!

 

Und danach, so ab 9. Januar, einen fulminanten Start ins Jahr 2013 – so ohne Maya-Menetekel:

 

Ham-maya-nomma-hinbekomma!

 

PS: Blablameter-Bullshit-Index für diesen Blog-Eintrag: 0.09 – All time record! Zufall? Kam-maya-kaum-glauben…