Über Jürgen Becker

Ich habe mit MANATNET und UNITEDINTERIM zwei innovative Unternehmen im Interim Business der DACH-Region aufgebaut und bin Insider im Interim Management-Geschäft, war Gründungsmitglied des AIMP und bis 2017 Co-Autor der jährlichen AIMP-Providerstudie.
Freitag 14. Dezember 2012

ICH HÄTT´ GERN DEINE BEWERBUNG – ABER GLAUB JA NICHT, DASS ICH SIE WERTSCHÄTZE!

Quelle: www.piqs.de - © Fotograf: Fox – Titel: Dollar

Das Interim Management-Geschäft hat inzwischen die sozialen Medien erreicht – besonders XING (nationales Geschäft), aber auch LinkedIn (internationales Geschäft); Facebook jedoch nicht.

 

Inzwischen hat man sich offenbar daran gewöhnt, dass dort bei mindestens einem Drittel aller Ausschreibungen (durchaus von namhaften Vermittlern) nicht mehr angegeben wird, in welcher Branche der suchende Kunde tätig ist.

 

Mich wundert das schon. Denn, täten wir das gleiche, würden wir gleich von zwei Seiten verhauen: Von den Kunden („Erfahrung in unserer Branche ist ein KO-Kriterium für uns!“) – aber auch von den Interim Managern („Ich muss doch wissen, welche Expertise erforderlich ist!“).

 

Social Media ist halt weniger formell!

 

Weniger formell schon, aber offensichtlich auch weniger professionell.

 

Noch mehr beunruhigt mich aber ein neues Verhaltensmuster, das auf Seiten der Vermittler eindeutig zu erkennen ist. Ich vermeide den Begriff „Provider“, denn so jemanden hätten wir im AIMP sicher schon längst zur Seite genommen – falls wir ihn denn überhaupt aufgenommen hätten.

 

Mich beunruhigen die Sätze, mit denen Ausschreibungen (durchaus von namhaften Vermittlern) enden – und die dann so lauten:

 

„Über Anfragen mit CV bis Anfang nächster Woche freue ich mich unter brilliant.staff@supercompany.com, mit Verständnis kann nicht auf jede einzelne Anfrage persönlich eingegangen werden.“

 

Dies ist tatsächlich ein getreues Zitat vom Freitag (!) der vorletzten Woche bei XING – abgesehen von der E-Mailadresse, die ich gütig verschleiert habe.

 

Nein, es geht mir hier nicht so sehr um die fehlenden Wörter und den krubbeligen Satzbau. Obwohl auch daraus auf den Grad an Professionalität des Vermittlers geschlossen werden kann.

 

Vielmehr bin ich über den Inhalt fassungslos. Dass ein „Consultant – Interim Management“ so etwas über die Computer-Tastatur bringt – und dass sein Boss das vollkommen entspannt zulässt, ist mir schier unbegreiflich.

 

Auch außerhalb der zugegebenermaßen mitunter überkritischen Denkwelt des Ministers der Finsternis ist die Botschaft eindeutig:

 

Macht Euch mal die Mühe, mir Eure Bewerbungsunterlagen zu senden – und das bitte flott! –, denn ich möchte mit Euch gutes Geld verdienen. Damit das gelingen kann, muss ich mir leider die Arbeit aufhalsen, den ganzen Kram, den Ihr mir senden werdet, auch noch zu lesen.

 

Das wird mich an die Grenzen meiner persönlichen Belastbarkeit führen – und deshalb kann ich Euch nicht obendrein auch noch antworten, geschweige denn persönlich auf Euer Zeug eingehen.

 

Oder in einem Satz:

 

Ich hätt´ gern Deine Bewerbung – aber glaub ja nicht, dass ich sie wertschätze!

 

Freitag 07. Dezember 2012

AUCH DAS SPECIAL ZUM INTERIM MANAGEMENT ÄNDERT DARAN NICHTS

FINAL_TIMES_INTERIM_MANAGEMENT - Foto: Melanie Hessler

Dem Interim Management ist das Special der letzten Ausgabe der Financial Times Deutschland gewidmet.

 

Schwer gemischte Gefühle!

 

Sicher: Ich freue mich über das Special: Wie lange haben wir darum gekämpft, dass die Medien das Interim Management als selbstverständliche Dienstleistung wahrnehmen.

 

Aber die Tatsache, dass es die FTD nun nicht mehr geben wird, gefällt mir ganz und gar nicht. Sicher: Ich bin seit Urzeiten Abonnent der FAZ – seit längst verblichenen Jahren in einer mir heute fremden Welt. Damals gab es die FTD halt noch nicht – sonst wäre ich womöglich bei diesem Blatt gelandet (denn manchmal ist die FAZ schon sehr konservativ).

 

In meiner Londoner Zeit ist mir dann die Financial Times untergekommen und ich habe sie gelesen – mangels Alternative. Klar! Manchmal hatte ich damals den Eindruck: Ohne Financial Times wirst Du als Banker gar nicht wahr-, geschweige denn für voll genommen! Unabhängig davon hielt ich die Financial Times für eine enorm gute Zeitung.

 

Dann kam im Jahr 2000 der deutsche Ableger – und er wurde mein Begleiter immer dann, wenn´s ums Fliegen ging, denn die FAZ lag ja daheim. Und stets festigte sich mein Eindruck: Eine gute Zeitung!

 

Nun wird sie eingestellt, die FTD. Nicht etwa, weil die Zeitung plötzlich schlecht geworden ist. Die Zeitung wird von den Eigentümern eingestellt, weil sie nur Verluste eingefahren hat.

 

Die Kernaussage dahinter: Wenn die Kosten im Griff waren (was ich unterstelle), dann waren nicht genügend Menschen in Deutschland bereit, den Preis für die Zeitung aufzubringen, um eben diese Kosten zu decken.

 

Das ist, da stimme ich anderen kritischen Stimmen zu, vor allem auf die „Kostenlos-Kultur“ unter den Internet-Nutzern zurückzuführen.

 

Und, ja, ich gebe zu: Die 2,10 Euro täglich für die FAZ – das ist schon ein Wort! Und erst am Wochenende fiel er wieder während eines Dinners – des alles erschütternde Satz: „Das gibt´s alles im Internet – und das kostenlos!“

 

Liebe Leute, seid ein wenig kritisch: Das ist eben nicht so! Die Informationen, die eine FAZ, eine Süddeutsche oder eben auch eine Financial Times Deutschland zur Verfügung stellen, haben eine vielfach höhere Qualität als die Masseninformationen im Internet.

 

Die FTD geht. Einige trauern. Wollen wohl eine Art finale Solidarität demonstrieren. Folglich ist, oh beißende Ironie!, die letzte Ausgabe der FTD am späten Vormittag ausverkauft.

 

Leichten Herzens wird der deutsche Bundesbürger in diesem Jahr durchschnittlich 285 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben (Quelle: GfK) – soviel, wie wohl niemals zuvor. Getreu dem Motto: Ändern können wir ja ohnehin nichts: Tun wir uns also in schwierigen Zeiten noch mal was Gutes – und betäuben uns glühweinselig!

 

Ein Abo der FTD kostete rund 500 Euro – das der FAZ (ohne Sonntagszeitung) immerhin noch gut 400 Euro – dafür ist dann halt kein Geist und kein Geld mehr da.

 

In Zeiten vorweihnachtlich glitzerndem Konsum-Rausches wird Deutschland ein Stückchen ärmer.

 

Auch das Special zum Interim Management ändert daran nichts.

 

Freitag 30. November 2012

DIE NEWSLETTER-ZEITEN SIND VORBEI!

Quelle: www.piqs.de - © Fotograf: Helvetica – Blätter

Interim Management-Newsletter an unsere Unternehmenskunden. Wie oft habe ich mich mit diesem Thema beschäftigen müssen? Auch an dieser Stelle – zuletzt vor gut einem Jahr:

 

INTERIM MANAGEMENT-NEWSLETTER – ADE

 

HARRY, HOL SCHON MAL DAS STREICHHOLZ!

 

PHOENIX – ODER DOCH NUR ASCHE

 

Hin- und hergerissen zwischen „Lebenswichtige Komponente in der Kundenbindung“ und „Sisiphos-nahes Geschreibsel für den Mülleimer“.

 

Hin- und hergerissen zwischen kurz und knackig, dafür häufig – und ausführlich und tiefschürfend, dafür aber seltener.

 

Hin- und hergerissen zwischen Hoffnung und Furcht. Der Hoffnung, dass die Kunden den Newsletter als „News to use“ ansehen und das positiv auf MANATNET abfärbt – und der Furcht, dass sie ihren Spamfilter meinen Newsletter abfangen lassen.

 

Meine Leser wissen, dass ich oftmals recht pragmatisch unterwegs bin. So benötigt es keine überbordende Phantasie, um auf die Idee zu kommen, die Kunden einfach zu fragen, was sie über den Newsletter denken.

 

Zweimal habe ich das gemacht – und danach den Newsletter am Feedback der Kunden ausgerichtet. So rundum wohlgefühlt habe ich mich dadurch jedoch keinesfalls! Denn die geringe Rücklaufquote (knapp 20 Prozent) hat mich in beiden Fällen betrübt.

 

Ich weiß, einige werden jetzt einwerfen, knapp 20 Prozent seien doch gar nicht so schlecht. Möglich. Mich betrübten die anderen etwa 80 Prozent, die nicht geantwortet hatten. Im Kopf des Ministers der Finsternis wird das so gewertet:

 

80 Prozent Deiner Leser interessiert Dein Kram schlichtweg nicht!

 

Heute ist eine weitere trübe Facette hinzugekommen.

 

Seit heute sehe ich mich als Autor eines Newsletters obendrein nennenswerter Risiken in Form von Abmahnungen ausgesetzt.

 

Ist es ein Zufall, dass gerade vor ein paar Tagen genau das einem befreundeten Provider-Kollegen widerfahren ist? Eine Abmahnung und die, Achtung!; strafbewehrte Aufforderung zur Abgabe einer Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung: Weil er an einen Kontakt, der ihm seit sechs Jahren bekannt ist, seinen Newsletter versendet hat. Ach ja, nicht zu vergessen: 546,49 Euro sind bitte umgehend an den abmahnenden Anwalt zu zahlen.

 

Was also passierte heute?

 

Unterschätzt mir Twitter nicht! Ich erhalte einen Tweet mit dem Titel:

 

Aufreger des Monats: Urteil OLG München – Double-Opt-In-Checkmail ist Spam

 

Der Tweet verlinkt auf das Blog von Ralph Günther von Exali. Ich zitiere:

 

„Es ist eine Entscheidung voller Sprengstoff […], die das Online-Marketing um Jahrzehnte zurück in die Vergangenheit katapultiert, wie es unter Experten heißt: Im Rahmen des Double-Opt-In-Verfahren verschickte Bestätigungsmails stellen unerwünschte Werbung – und damit Spam – dar. Das hat das OLG München in einem jetzt veröffentlichten Urteil entschieden. Eine Katastrophe für alle, die Newsletter verschicken und dabei auf „Nummer sicher“ gehen wollen.“

 

Und weiter:

 

„Denn im Klartext bedeutet das Urteil: Bereits die Bestätigungsmail – und damit also ausgerechnet die „Anti-Spam“-Mail, die Spam verhindern soll – stellt selbst schon Spam dar, wenn kein Nachweis über das Vorliegen einer Einwilligung geführt werden kann. Dabei erbringt doch gerade diese Checkmail selbst erst den Nachweis dafür, dass der Empfänger einverstanden ist…“

 

Ja geht´s noch?

 

Niemanden, aber wirklich niemanden, möchte ich länger damit quälen, dass ich viele Stunden in meinen Newsletter investiere – über Monate Themen sammle, stundenlang die Texte feile, womöglich noch einen Cartoon bei Gaetano in Auftrag gebe (und natürlich bezahle!), das Ganze individualisiere und personalisiere, qualitätssichern lasse …

 

Noch wichtiger – und dabei fahre ich die Amplitude meiner Arroganz wissentlich ans Maximum:

 

Ich werde auf gar keinen Fall zulassen, dass meine für ausgewählte Empfänger kostenlos erbrachte Arbeit auch noch als Spam bezeichnet wird – und dann obendrein womöglich einen besonderen Typus von Anwälten ernährt!

 

Never ever!

 

Ich werde daher meinen Newsletter an Unternehmen heute beerdigen. Am Ende des Monats November – nach 10 Jahren!

 

Ich werde mich stattdessen auf´s Bloggen konzentrieren und auf die eine oder andere Sache.

 

Wer etwas von mir wissen will, kann mich gern fragen. Dafür war ich immer gern da und dafür werde ich auch weiterhin gern da sein – und das, so gut wie jederzeit.

 

Aber eins ist sicher:

 

Die Newsletter-Zeiten sind vorbei!

 

Freitag 23. November 2012

MAN MERKT, WIE GUT SICH DIE AIMP-PROVIDER VERSTEHEN

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Das AIMP-Regionalforum in Hamburg, ausgerichtet von den Management Angels, war ausgebucht. Auf Deutsch: Wir mussten am Montag dieser Woche das Anmeldeformular vom Netz nehmen.

 

So etwas gab´s noch nie!

 

Sicher: Das Thema des Abends „Führung im Wandel – Visionen für die Führung von morgen“ war schon recht gut. Dennoch denke ich inzwischen, dass die meisten Interim Manager völlig unabhängig vom Thema kommen würden.

 

Ich habe den Eindruck, dass die Interim Manager kommen, um mit uns Providern zu sprechen, um Kollegen zu treffen und um mit Gleichgesinnten zu reden.

 

Genau das war die ursprüngliche Intention für die AIMP-FIMs: Ein Gegengewicht zu schaffen zu den weitgehend einsamen Jobs der Interim Manager.

 

Eine neue Facette kommt vielleicht hinzu als Ergebnis der besonderen Zusammenarbeit der Provider im AIMP. Gestern sagte mir ein Interim Manager:

 

Hier fühle ich mich wohl. Hier ist kein Stress. Man merkt, wie gut sich die AIMP-Provider verstehen.“

 

Freitag 16. November 2012

ES GIBT REALITÄT UND VERLAUTBARUNG

Quelle: www.piqs.de - © Fotograf: Quiessel – Ohne Titel

Auch ein Internet-zentrierter Interim Provider liest Zeitung: Tatsächlich! Meine Leser wissen das: Ich bin FAZ-Leser seit einer Ewigkeit.

 

Der Donnerstag beginnt mit einer scheinbar guten Nachricht; Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland wuchs im dritten Quartal 2012 um 0,2 Prozent, während die Eurozone für den gleichen Zeitraum ein Minus von 0,1 Prozent ausweist und damit endgültig in der Rezession angekommen sein dürfte.

 

Aber, heißa! Unser Deutschland ist ja noch im Plus! Tschakka: Mir san mir! Deutschland einig Land der wirtschaftlichen Glückseligkeit!

 

So müde kann ich morgens gar nicht sein, als dass nicht irgendein entfernter Winkel im Hirn sich zu Worte meldete: „Irgendetwas stimmt hier nicht! Die Signale bei Deinen Kunden deuten auf etwas anderes hin. Denk doch zumindest mal an die Inflation…..!“

 

Und tatsächlich, um 12.11 Uhr geht der Kommentar von Dieter Zorn zum Artikel „Eurozone rutscht in die Rezession“ bei faz.net online. Ich zitiere einen Bruder im Geiste:

 

„Wenn das deutsche BIP nur noch um 0,2 Prozent wächst bei einer offiziellen Preissteigerungsrate von 2,5 Prozent, dann sinkt es real um 2,3 Prozent. Zieht man die reale Inflationsrate von ca. 5 Prozent ab, dann sinkt es sogar um 4,8 Prozent.

 

Das ist es, was die Leute fühlen, wenn sie in ihre Geldbörse gucken und ihre Kaufentscheidungen treffen. Alles andere sind Statistiktricks der Hütchenspieler. Es ist bald wie früher im Comecon, es gibt die Realität und die Verlautbarung.

 

NB: Wie kann es sein, dass in Spanien angeblich das BSP nur um 3,8 Prozent sinkt, wenn dort 25 Prozent der Erwerbsfähigen und 50 Prozent der Jugendlichen ohne Arbeit sind, sowie 800.000 ihre Wohnungen verloren haben? Statistiktricks.“

 

Ich sehe das sehr ähnlich. Ja, ja – ich höre Euch: Ruhig Brauner! So schlimm ist das doch alles gar nicht. Jetzt geht wohl wieder der Minister der Finsternis mit Dir durch?!

 

Mag sein. Aber ich registriere dramatisch zunehmende Unsicherheit, Nervosität und Durcheinander auf Seiten der Kunden. Das und ein paar andere Dinge, die ich auch erlebe, deuten darauf hin, dass sich die Kunden wieder in schwerem Fahrwasser befinden.

 

Hierzu passt die Aussage eines Interim Managers in seiner Mail von heute:

 

„Am Dienstag war „Automobil Zulieferer-Tag“ beim RKW BW Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft in Stuttgart: Europa Ford Chef Mattes kam auch. Beruhigend: Meine „Best Practice Kenntnisse“ sind nagelfest. Aber düstere Aussichten …“

 

Und inzwischen bin auch ich davon überzeugt:

 

Es gibt Realität und Verlautbarung!

 

Freitag 09. November 2012

DAS HABEN WIR GUT HINBEKOMMEN – BIS AUF DIE „FEUERWEHR“

Quelle: www.piqs.de - © Fotograf: Hecht1969 – Titel: 112

Der Anruf kommt von PR MarCom, dem Pressepartner des AIMP. Das Magazin „Personalwirtschaft“ wird in der Dezemberausgabe unter anderem das Thema Interim Management behandeln. PR MarCom spricht daraufhin mit der zuständigen Journalistin und fragt, ob und wie der AIMP sie unterstützen könne.

 

Im Ergebnis kann sie Zahlenmaterial über den Interim-Markt gebrauchen: Wie immer. Gut, dass wir die AIMP-Providerstudie haben!

 

Aufgrund der Ausrichtung des Magazins interessiert sich die Journalistin besonders aber für das Thema Interim Management aus Sicht des HR-Bereichs.

 

Im Kern läuft es darauf hinaus, die Frage zu beantworten: Wie genau kommt die Personalabteilung an die Interim Manager für den jeweiligen Fachbereich – und wie genau läuft dann der Prozess ab – bis der Interim Manager seine Arbeit im Unternehmen aufnimmt.

 

Das ist ja mal ein toller Ansatz! Endlich einmal eine konkrete Geschichte, praxisorientiert und fernab von allem Ritter-Retter-Feuerwehr-Geblubber!

 

Folglich habe ich mich leichten Herzens bereit erklärt, diesen Text für die Journalistin zu verfassen. Nicht einmal die strikten Vorgaben des Verlags samt „Autorenhinweisen“ haben mich erschüttert („Der Umfang sollte in etwa 9000 Zeichen (inklusive Leerzeichen) sein, abzüglich 500 Zeichen, falls Sie eine Grafik einbauen möchten, was wir grundsätzlich begrüßen. Die Grafik muss…“).

 

Dann läuft der klassische Prozess auf meiner Seite ab: Text schreiben, Text überschlafen, erstes Feilen des Textes, Text an PR MarCom zum zweiten Feilen – und dann: einen Dritten gegenlesen lassen und um Feedback bitten.

 

In diesem Fall ist das Judith Müller, eine von mir sehr geschätzte Interim Managerin für den Bereich Personal. Auf der Grundlage des Feedbacks von Frau Müller erhält der Artikel seine endgültige Fassung.

 

Weiterleiten an PR MarCom.

 

Weiterleiten an die Journalistin.

 

Einige Tage später erhalte ich den Artikel in der Fassung, wie sie die Redaktion vorsieht. Doch, ich bin sehr zufrieden!

 

Titel: „Wanted: Flexibel, erfahren, spontan“

 

Jedoch stockt mir der Atem, als ich den Untertitel lese:

 

„Tipps für die Suche und Auswahl der Feuerwehr im Unternehmen.“

 

Neeeeiiinnn! Bitte nicht!

 

Über PR MarCom gehe zurück an die Journalistin:

 

„Ich meide den Begriff „Feuerwehr“ wie die Pest, weil er die Interim Manager in die Nähe der Krise rückt – und genau dort gehören die meisten Interim Manager nicht hin (was der Artikel auch nachweist!). Dieser Begriff in einem Artikel von mir käme nicht gut und zudem wäre er widersprüchlich zu meinen Aussagen an anderer Stelle. Was spricht gegen „.. für die Auswahl der Interim Manager“ oder „für die Auswahl der Manager auf Zeit“?

 

Nun hoffe ich inständig auf ein Einsehen der Redaktion.

 

Bis dahin lautet mein Feedback an PR MarCom:

 

„Das haben wir gut hinbekommen – bis auf die „Feuerwehr“….“

 

Freitag 02. November 2012

DIE ALLEINSTELLUNG VON MANATNET IM INTERIM MANAGEMENT

Quelle: www.piqs.de - © Fotograf: Darwin Bell – Titel: Blue vs Green

So ganz langsam nähert sich MANATNET, Europas erster Internet-Marktplatz für Interim Management, seinem zehnjährigen Bestehen. Wir haben Wasser gesoffen und Triumphe gefeiert. Ein typisches Unternehmens-Dasein eben.

 

Bin ich auf etwas stolz? Ein wenig schon. Und zwar darauf, dass wir die Cassandra-Rufer aus den ersten Tagen, widerlegt haben. Die einen hatten uns den krachenden Untergang prophezeit – die anderen hatten uns die Pest an den Hals gewünscht.

 

Eine Gruppe hatte sich davon wohltuend abgehoben: Die Provider aus dem AIMP. Deshalb mache ich dort mit und deshalb fühle ich mich dort auch sehr wohl. Und anderswo eben nicht.

 

„MANATNET ist der einzige Anbieter, dem es gelungen ist, sich mit einem internet-zentrierten Geschäftsmodell wirklich zu etablieren. Nach MANATNET kommt in diesem Segment eine ganze Weile gar nichts.“

 

Diese Aussage eines sehr geschätzten Provider-Kollegen von außerhalb Deutschlands ließ mir aber dann doch das Herz aufgehen.

 

Diese Position ist ständig gefährdet. Sie gilt es zu verteidigen. Und das kostet richtig Geld. Aber so ist es halt: Entweder wir investieren in „Brick and Mortar“ oder aber in „Bit and Software“. Ohne Investitionen in eine der beiden Optionen wird´s halt schwer in der Zukunft.

 

Wir haben uns von Beginn an für die zweite Option entschieden.

 

Und daher, aufmerksame Besucher des Marktplatzes MANATNET haben das längst bemerkt, investieren wir wieder kräftig in den Marktplatz. Dreistufig.

 

Die erste Stufe ist seit ein paar Tagen abgeschlossen. Wir haben die Datenbank in die Site selbst integriert, so dass Unternehmen, die einen Interim Manager suchen, nicht mehr den Internet-Marktplatz selbst verlassen – was sich im Browser bisher immer im neu sich öffnenden Tab niedergeschlagen hatte. Das hatte einige Kunden irritiert.

 

Ein paar erste, kleine Verbesserungen in der Abfragemaske wurden vorgenommen und das Layout der vollständigen Anzeige der fachlichen Profile der Interim Manager wurde bereits verbessert.

 

Stufe 2 wird im Januar 2013 erfolgen.

 

Stufe 3 im März 2013. Dann zum Zehnjährigen.

 

Viel Geld für Feierlichkeiten wird dann wohl kaum übrig bleiben. Aber irgendetwas werden wir uns einfallen lassen – aber etwas ein ganz klein wenig Ungewöhnliches.

 

Damit das dann auch schön passt zu MANATNET. Denn das soll´s schon ein wenig widerspiegeln:

 

Die Alleinstellung von MANATNET im Interim Management.

 

Freitag 26. Oktober 2012

IN PHOTOSHOP NÜTZT DIR NEOFIN-DOKU REIN GAR NICHTS!

Fotograf wollte ich werden. Die schulischen Leistungen litten darunter in massiver Weise. Ich gehöre daher zur erlesenen Randgruppe der Abiturienten, deren humanistisches Reifezeugnis feierlich mit dem Prädikat „Hängum cum Würgum“ ausgezeichnet wurde.

 

Fotograf wollte ich werden. Mein Vater hat das zwar nicht geblockt, vor Urzeiten, aber der damals beliebte väterliche Rat, „Lern erst mal ´was G´scheit´s!“, tat seine Wirkung – und ließ mich ins Bankgeschäft abdriften. Fotografie wurde somit zum Hobby. Zu einem richtigen, mit einiger Ernsthaftigkeit und dem Streben nach überprüfbar guten Bildern betriebenen.

 

Die Werbung hat Menschen wie mich früh als attraktive Zielgruppe erkannt und dafür den Titel „Ernsthafte Amateure“ geprägt.

 

Wer möchte nicht „ernsthaft“ sein, sich von den Knipsern kollektiver Belanglosigkeiten absetzen – und sich auf diese Weise sein sauer verdientes Geld aus der Tasche ziehen lassen?

 

Im Ergebnis nannte ich drei Gehäuse (Jargon: Bodies) der Marke Olympus und etwa ein halbes Dutzend Objektive mein Eigen. Plus Dunkelkammer. Plus Diaprojektor von Braun. Plus Blitzausrüstung. Plus ungezähltes weiteres Spielzeug.

 

Dann dräute die Digitalfotografie.

 

Ganz leicht und luftig erst – mit Sony´s Mavica (1981), als erstem Schritt in eine neue Ära. Bemerkenswert: Der Treiber hinter dieser Innovation war damals der Umweltschutz. Der enorme Verbrauch von Silber als Rohstoff für die Film-Emulsionen wurde als sehr kritisch angesehen. Niedlich, nicht wahr?

 

Grinsend habe ich das damals zur Kenntnis genommen.

 

Aber dann kam das Internet. Dann kamen bessere Sensoren. Dann kamen neu gerechnete Objektive. Dann kamen Innovationen im Vierteljahrestakt.

 

Kleinlaut musste ich eingestehen: Da kommt Dramatisches auf uns zu. Wie heißt es so schön: eine Art Paradigmenwechsel!

 

Allerdings hatte ich persönlich die Auswirkungen noch immer unterschätzt. Die Auswirkungen des Internets niemals, die Auswirkungen der Digitalfotografie jedoch sicher.

 

Heute ist Fakt: Es gibt mehr Bilder als jemals zuvor – von einer schier unglaublichen Banalität. Oftmals im Vorbeigehen mit Smartphones aufgenommen und für die Ewigkeit konserviert auf lokalen, heimischen Speichern, auf Facebook und Twitter, in der Cloud und sonst wo.

 

Und es gibt eine überbordende Foto-Technik, die einem den Atem raubt.

 

Selbst einem alten Recken wie mir, der die Definition der Begriffe Parallaxenausgleich, Schwarzschild-Effekt und Scheimpflug-Regel noch heute im Schlaf herunterbeten kann.

 

Ich bin vor Jahren die ersten Schritte in Richtung Digitalfotografie gegangen – mit einer Kodak: nicht zu fassen! Später kam eine kleine Olympus. Verschämt gebe ich zu: Zum Lernen und zum Üben halt.

 

Jetzt habe ich investiert in die OM-D E-M5 – ein semiprofessionelles Juwel, zumindest. Ja, es stimmt: Ich habe eine gewisse Markenaffinität und ich stehe halt auf Ästhetik!

 

Vorab hatte ich das Buch zur Kamera erworben. Die ersten Worte lassen mich noch jetzt erschaudern: „Stellen Sie zunächst ein paar Dinge im Setup der Kamera um. Die Werkseinstellungen sind in vielen Bereichen nicht optimal.“

 

Nun ist die Kamera da – und obendrein die Gebrauchsanweisung.

 

Ich habe tatsächlich angedacht, mich für etwa zwei Wochen in Klausur nach Kloster Eberbach zurückzuziehen, um das Ganze auch nur zu verinnerlichen.

 

Vielleicht nicht nur dafür. Denn, angestoßen durch diese Erfahrung, beherrscht meinen Kopf wieder diese Frage, die sich seit Jahren durch mein Hirn frisst: Wie zum Teufel können die meisten Interim Manager so unerschütterlich selbstsicher annehmen, ohne permanente Weiterbildung auf Dauer klarzukommen?

 

Merke:

 

In Photoshop nützt Dir Neofin-Doku rein gar nichts!*

 

 

* Die foto-antiken Asse unter uns sehen mir den Hinweis für alle anderen Leser bitte nach: Neofin-Doku war ein Feinkorn-Entwickler der Firma Tetenal für Schwarz-Weiß-Filme, mit dem man niedrigempfindliche Silberhalogenid-Filme wie z. B. den Agfapan 25 zu höchster Detail-Schärfe entwickeln konnte. Das wiederum erlaubte große Formate für das Papier-Bild im Positiv-Prozess mit exzellenter Schärfe, enormem Detail-Reichtum und gleichzeitig hohem Tonwert-Umfang. Ich glaube, die Hälfte der Wörter in diesem PS kennt die Generation Facebook gar nicht!

 

Freitag 19. Oktober 2012

RAUCHEND GEOPFERT AUF DEM ALTAR DER KUNDENORIENTIERUNG

© Fotograf: Volker Boehm – Titel: Juergen_Becker_AfterWork_III_PR_MarCom_Walk-The_Line_Gaetano_Gross

Am vergangenen Freitag gab´s keinen Blogeintrag von mir. Und prompt haben meine treuesten Leser noch am gleichen Nachmittag bei Facebook nachgehakt, was den los sei.

 

Kleinlaut musste ich zugeben: Blog fällt aus! Das zweite Mal in einer gefühlten Ewigkeit.

 

Diejenigen unter meinen Lesern, die mich gut kennen, wissen: Ich gelte als Meister des Zeitmanagements. Auf diese Fähigkeit – errötend gebe ich das zu – bin ich recht stolz; erlaubt sie es mir doch, Stress so gut wie gar nicht erst aufkommen zu lassen:

 

Wenn ich stets weiß, an welchem Tag ich was bis wann erledigt haben muss – dann weiß ich, welche Freiräume ich mir noch mit weiterer Arbeit zupacken kann oder halt eben nicht. Diese – wieder einmal: – Transparenz ist die Grundlage für vieles – vor allem für ein „Nein“, mit dem sich die meisten Menschen halt schwer tun. Meine ganz persönliche Firewall!

 

Die einzigen Attacken, der meine Firewall regelmäßig zum Opfer fällt, führt immer die gleiche Partei aus. Sie trägt vor sich her das Banner mit dem goldbestickten Namen „Kunde“ – untertitelt in kursiven, schimmernden Lettern: „König“.

 

Ja, ich fürchte nur diese Partei! Nicht, weil ich Angst habe! Nein, ganz und gar nicht.

 

Ich fürchte diese Partei, weil ich seit den ersten Schritten bei der Dresdner Bank, in längst verrotteten Räumen und längst verblichenen Zeiten, so geprägt bin, ihr alles unterzuordnen:

 

Der Kunde geht immer vor.

 

An dieser Prägung wurde ohne Unterbrechung weiter gearbeitet, gefeilt – bis zu debis-Zeiten zur Jahrtausendwende. Selbst der CEO, Karl Heinz Achinger, hatte dem Kunden immer und ausnahmslos alles untergeordnet. Auch Termine, die wir mit ihm selbst, Achinger, gemacht hatten, kippte er ohne zu zögern, wenn ein Kunde rief.

 

Das hat mich immer schwer beeindruckt!

 

Das hat mich geprägt. Lange war ich stolz auf diese Prägung – nennen wir sie: Absolute und uneingeschränkte Kundenorientierung.

 

Heute bin ich jedoch davon überzeugt: Diese Prägung schwächt mich gleichzeitig. Sie schwächt mich, weil sie es als einzige schafft, meine ganz persönliche Firewall einzureißen und dadurch Chaos und Tumulte auf meiner Seite zu verursachen.

 

Es lag ein sauberer Plan hinter dieser Firewall – samt dazu gehöriger sauberer Taktung. Er hätte sichergestellt, dass meine Rede für die Vernissage (nebenbei: ich bereite so etwas vor) am kommenden Tag ebenso fertiggestellt gewesen wäre wie mein Blogeintrag am darauffolgenden Tag.

 

Die Attacke des Kunden in Form einer Anfrage ließ die Firewall jedoch in sich zusammenfallen, die daraufhin Planung und Taktung krachend unter sich begrub. Und ich sah zu dabei – mit tränen-feuchtem Auge: Boabdils letzte Träne beim Fall der Alhambra – „Suspiro del Moro“, so lautet ein Tryptichon von Gaetano Groß: Eins meiner Lieblingswerke von ihm.

 

Rede und Blog schieben.

 

Vorbereitungen und Kommunikation mit den infrage kommenden Interim Managern vorziehen auf den Abend. Vom Büro aus. Alles andere absagen. Koffer später packen – am besten komplett an die Gattin delegieren.

 

Früh am Morgen die Antworten der Interim Manager zur Verfügbarkeit prüfen: Ich hasse frühes Aufstehen!

 

Mobiles Büro im Fond der Limousine einrichten. Rechner: normalen Akku gegen fetten Akku austauschen.

 

Los.

 

Die Aktualisierungen veralteter Lebensläufe kurz vor Toresschluss vom Auto aus auf die Server laden. Warum muss das so laufen?

 

Liefern der Profile an den Kunden von der A7 bei Tempo 130 km/h über Mobilfunk. Ja, liebe Kollegen, das geht! Allerdings nur wenn die beste aller Ehefrauen fährt – oder der beste aller Söhne.

 

Die verbliebenen Kilometer der A7 werden der Rede zur Eröffnung der Kunstausstellung gewidmet:

 

Es gelang leidlich.

 

Hinten an vertrocknete mein Blogeintrag. In mein Hirn drängt sich: Das klassische Omega-Tier, das freimütig und ohne zu zögern geopfert wird, um das Rudel zu erhalten. Da ging er hin, mein Blogeintrag, flankiert vom wehenden, goldbestickten Banner:

 

Rauchend geopfert auf dem Altar der Kundenorientierung.

 

Freitag 05. Oktober 2012

AM ANFANG WAR DAS WORT – AM ENDE DAS SMARTPHONE

© Fotograf: Pedro Ribeiro Simões – Titel: Talking

Wenn ich auf das Geschäft des Interim Management-Providers schaue, dann hat das ein paar typische Säulen:

 

Qualität der Interim Manager: Hier gibt es doch einige Scharlatane!

 

Qualität der Anfragen von Unternehmen: Hierüber decke ich nachsichtig den Mantel des Schweigens.

 

Qualität des „Matchings“: Das Zusammenbringen von Angebot und Nachfrage – unser Kerngeschäft.

 

Sicher, es gibt noch ein paar andere Säulen, die ich aber allesamt als weniger wichtig einschätze.

 

Mit einer Ausnahme: Kommunikation!

 

MANATNET wird im kommenden Jahr zehn Jahre alt – und trotz aller Unkenrufe und Anfeindungen in den frühen Jahren: MANATNET gibt´s immer noch!

 

In diesen zehn Jahren habe ich gelernt: Die mit Abstand wichtigste Säule ist die Kommunikation – auch im Interim Management. Wen eigentlich kann das überraschen? So tickt unser Geschäft, so ticken andere Geschäfte: So tickt unsere Welt.

 

Information ist heute überall und jederzeit verfügbar. Ein Zustand, den vor etwa 15 Jahren – noch in Zeiten von Netscape – selbst wir uns bei debis nicht vorstellen konnten. Und wir wurden wirklich oft genug für unsere „abenteuerlichen Visionen“ verspottet.

 

Die Kommunikationstechnik erlaubt es uns inzwischen, jedem immer überall und sofort antworten zu können, wenn wir das eben wollen. Die Zauberwörter heißen: Mobiles Internet, Flatrates und Smartphones. Und, nicht dass ich falsch verstanden werde: Ich finde das toll! Welch´ ein Segen! Welche Möglichkeiten!

 

Ich habe irgendwo gelesen, in Deutschland habe nahezu jeder zweite solch ein Smartphone.

 

Nun frage ich mich seit einiger Zeit: Was zum Teufel machen die mit den Dingern?

 

Antworten kommen spät oder aber gar nicht. Feedback kommt gar nicht oder nur aufgrund einer Nachfassaktion von uns. Antworten auf Quittungsfragen dauern eine gefühlte Ewigkeit.

 

Von Unternehmen ebenso, wie von Interim Managern – wenn ich von Profis aus der Liga Kai Otte oder Thorsten Soll einmal absehe.

 

Vielleicht sollten wir uns ein wenig besinnen:

 

Ich bin zutiefst davon überzeugt: Niemand wird zum Kommunikations-Ass, indem er das neue IPhone 5 strahlend vorzeigen kann.

 

Ich werde dadurch zum Kommunikations-Ass, dass ich den Dialog mit meinem Gegenüber aufrechterhalte. Und ein solcher Dialog ist nicht dadurch gekennzeichnet, dass man zwischendurch zu Bett geht.

 

Und ich werde dadurch zum Kommunikations-Ass, indem ich mein Gegenüber stets aktuell informiert halte. Das ist der Kern. Das ist aber auch alles. Mehr braucht´s doch gar nicht!

 

Jedoch: Das gelingt nur durch Worte, keinesfalls durch hochauflösende Displays, schnelle Prozessoren oder gar ein Meer von Apps.

 

Mir scheint, wir sind dabei, eben das zu verlernen.

 

Und das trotz der auf Kommunikation ausgerichteten Spitzen-Technik, ja vielleicht sogar wegen der tollen Technik, die uns zur Verfügung steht. Ein Werkzeug letztlich, wenn auch eins aus der Hochtechnologie – das aber so viele von uns so unsagbar innig lieben, dass sie sich nicht einmal im Restaurant davon trennen mögen.

 

Ich lechze nach einem Rück-Besinnen an genau dieser Stelle. Derzeit jedoch sehe ich noch ein Bild vor meinem Tränen-feuchten Auge:

 

Am Anfang war das Wort – am Ende das Smartphone

 

 

PS: Dieser Blog-Eintrag zum Thema „Kommunikation“ wird mit meinem bisher höchsten Wert (0,33) vom Blablameter abgestraft. Ich bin erschüttert. Ich sollte eine Selbstfindungsgruppe aufsuchen…