Freitag 10. Juni 2016

SO GEHT´S HALT NICHT WEITER IM INTERIM-PROVIDING!

 

MANATNET_Interim_Blog_Fotograf_J_Becker_Titel_So_gehts_nicht_weiter_im_Interim_ProvidingAm vergangenen Freitag fand das Branchen-Treffen der Interim-Provider für die DACH-Region samt Vertretern der jeweiligen Verbände statt – zum zweiten Mal. Und wieder auf dem Pilatus am Vierwaldstätter See. Möglicherweise bildet sich hier ein weiterer Jour Fixe für die Interim-Branche heraus…

 

Bei atemberaubend schlechtem Wetter hatte der Pilatus uns in ein allumfassendes Grau gehüllt – und die Aussicht auf so ziemlich alles unterbunden. Ein Albtraum für Touristen – eine Chance vielleicht für uns! Zwang uns dieses unterirdische Wetter in überirdischen Gefilden doch dazu, uns auf unsere Themen zu konzentrieren – und nichts konnte uns ablenken.

 

Die eine Arbeitsgruppe widmete sich dem Thema „aktuelle Rechtliche Situation im Interim Management“; die andere der „aktuellen Marktsituation im Interim Management“. Ich habe der zweiten Gruppe angehört – auch, weil ich mich seit dem Studium in längst vergangenen Zeiten mit juristischen Themen ausgesprochen schwer tue. Welch ein Glück, dass ich im AIMP mit Bodo Blanke einen Juristen an meiner Seite habe!

Nehmen Unternehmen die Provider nicht ernst?

 

In der Arbeitsgruppe „Markt“ haben wir uns auch mit der Frage beschäftigt: Weshalb nehmen nicht mehr Unternehmen Interim Management in Anspruch? Und es war schon – im positiven Sinne! – bemerkenswert, welche Antworten knapp ein Dutzend Teilnehmer beisteuern konnten: 12 Köpfe sind halt besser als einer – so gut wie immer!

 

Ein Kollege meinte in diesem Zusammenhang: „Wir Provider werden von den Unternehmen nicht ernst genommen!“ Und untermauerte seine Einschätzung durch den Vergleich z. B. mit Personalberatern: „Hier weiß der Kunde, wenn er einen Auftrag vergibt, hat das eine Rechnung zur Folge…“

 

Anders beim Interim-Provider: Hier ist der Kunde landläufig der Meinung, er könne mal eben anrufen, die Maschinerie anwerfen und auf erhebliche Vorinvestitionen samt Insiderwissen zugreifen – und dann nonchalant absagen mit der nur scheinbar beim Provider Freude entfachenden, weil demnächst ein Mandat verheißenden, jedoch hohlen Floskel „Gern kommen wir demnächst bei Bedarf wieder auf Sie zu!“

 

Fünf Kundenanfragen, sieben, mitunter zehn kommen auf einen Auftrag. Die anderen versanden – allein die Hälfte davon fällt der dann doch noch ganz überraschenden „internen Lösung“ oder aber dem „Projektstopp“ zum Opfer. Seit Jahren weist die AIMP-Providerumfrage diese Missstände nach.

 

Regelmäßig geißele ich dieses Verhalten – nicht nur hier, in meinem Blog: EIN ÜBERLAUFBECKEN FÜR MEHR EFFIZIENZ oder – vor sage und schreibe sechs Jahren! – UND EWIG LEIDEN DIE PROVIDER.

Der Retainer als Königsweg im Interim-Geschäft?

 

Und doch ändert sich nichts!

 

Oder doch, wenn ich´s genau sehe: Wenn ich meinen AIMP-Kollegen zuhöre, dann wird das offenbar immer schlimmer…

 

Nun sind doch viele Menschen betriebswirtschaftlich nicht völlig unbeleckt. Sie werden wissen, dass mannigfaches Arbeiten für die Tonne sich nicht in einem gesunden Geschäft niederschlagen kann. Und sie werden – wenn sie ehrlich sind – mir zustimmen, wenn ich sage: Das kann wirtschaftlich nicht gut gehen – und das wird wirtschaftlich nicht gut gehen!

 

Nach wie vor mache ich mich stark für das Modell des Retainers – sofort rückzahlbar an das Unternehmen bei Auftragserteilung an den Interim Manager! Wenn das jedoch vom Markt nicht akzeptiert werden sollte, dann werden auf absehbare Zeit eben einige Interim-Provider vom Markt verschwinden, weil die Erlöse aus den realisierten Mandaten die Kosten für die zahlreichen Luftmandate nicht mehr abdecken können.

 

Möglicherweise ist auch das Retainer-Modell nicht die beste Lösung. In diesem Fall bin ich begierig darauf, die bessere Lösung für das Problem kennenzulernen. Aber eins ist aus meiner Sicht absolut sicher:

 

So geht´s halt nicht weiter im Interim-Providing!

 

Freitag 03. Juni 2016

EINE CHRONIK DES SCHEITERNS

MANATNET_Interim_Blog_Fotograf_J_Becker_Titel_Eine_Chronik_des_ScheiternsMein Blog ist überschrieben: „Anmerkungen zum Interim Management aus persönlicher Sicht – unterhaltsam und kritisch“.

 

So ist mein Blog von Beginn an aufgesetzt – und nur für eine solche Ausrichtung bin ich bereit, wöchentlich diesen Aufwand zu erbringen und die entsprechenden Zeitbudgets zur Verfügung zu stellen. Für weitere Belanglosigkeiten aus der Interim Welt unter der Überschrift „Wir sind die Größten, die Tollsten und die Besten – sowie, natürlich, führend!“ bin ich nicht zu haben.

 

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass mein Interim-Blog nur zwei Arten von Lesern kennt: Die einen lieben es und läuten damit zum Teil sogar ihr Wochenende ein. Und das freut mich ganz ehrlich.

 

Und die anderen finden es viel zu kritisch, finster gar oder – ja, wirklich! – zu ehrlich („So etwas kann man denken, aber nicht öffentlich schreiben!“ – [JEDER HAT DAS RECHT, MEINE MEINUNG FREI ZU ÄUSSERN]). Ich habe gelernt, damit umzugehen – und ich trage meinen Spitznamen „Minister der Finsternis“ mit Vergnügen.

 

Mag sein, dass das exzentrisch oder in bester britischer Tradition sogar spleenig ist. Und ich verlange auch nicht, dass das jeder Leser goutiert, denn auch das empfinde ich auf der Basis des gegenseitigen Respektes als völlig in Ordnung.

 

Nicht in Ordnung finde ich es, wenn mir jemand (privat – nicht etwa hier als öffentlichen Kommentar!) schreibt:

 

„Aus Ihren Berichten und Blogs entnehme ich nur eine Chronik des Scheiterns.“

 

Ein persönlicher Angriff – hingerotzt, allgemein gehalten und durch nichts belegt! Wodurch mir zudem die Möglichkeit genommen wird, darauf einzugehen. Hab ich dann auch nicht gemacht…

Humanistc Helpful and Perfectionistic

 

Ein paar Hintergründe zum Autor dieses Blogs:

 

Ich bin humanistisch und kritisch ausgebildet worden. Gleichzeitig habe ich eine Prägung als „Helfer“, was gern einmal ausgenutzt wird und was – ich weiß das seit Mitte der Achtziger – ein Widerspruch in sich und damit ein potenzieller Stressfaktor für mich persönlich ist, den ich jedoch inzwischen recht gut im Griff habe.

 

Grundsätzlich glaube ich nichts, ich hinterfrage alles und gleiche das mit anderen Informationen ab. Und: Ich suche stets nach den Motiven meines Gegenübers: AGE – Angst, Gier oder Eitelkeit.

 

Wenn aber mein Gegenüber dann mein Vertrauen gewonnen hat, dann hält das praktisch ewig und ist nur durch „Verrat“ zu erschüttern. Leider ist mir das (trotz allem) ein paar Mal passiert – und hat im Parallelflug meine Welt erschüttert.

Mein Credo: Gegenseitiger Respekt

 

Folglich bin ich bedauerlicherweise in meinem Leben schon richtig auf die Fresse gefallen! Und – natürlich – wieder aufgestanden. Anderenfalls gäbe es dieses Blog nicht…

 

Zwar stehe ich unverändert für gegenseitigen Respekt und deshalb wird man mich auch kaum in „Tratsch-Runden“ finden. Ich kann sehr gut damit umgehen, wenn jemand eine komplett andere Meinung vertritt als ich. Tatsächlich habe ich einige Freunde, die so geprägt sind. Und ich höre ihnen immer gut zu!

 

Im Gegenzug erwarte ich kecker Weise, dass man auch meine Sicht der Dinge respektiert. Mehr nicht.

 

Des Weiteren muss ich zugeben: Meine Maßstäbe haben sich im Laufe der Jahre deutlich verschoben: Das ist ganz eindeutig!

 

So ist heute für mich Geld nur noch ein Hygienefaktor – aber keine Karotte, hinter der ich herrenne. Daraus abgeleitet beeindrucken mich „neue Umsatzrekorde“ überhaupt nicht mehr – auch nicht in unserer kleinen Interim-Welt. Und so sehe ich für mich ganz persönlich rein gar keinen Sinn darin, dem letzten unausgegorenen Projekt oder dem letzten Prozentpunkt an Provisionen hinterher zu hecheln. Und so ist es für mich vollkommen wurscht, ob MANATNET eine Million jährlich umsetzt – oder zwei oder gar zehn. Solange die „Bottom-Line“ stimmt – und der gilt folglich meine ganze Aufmerksamkeit!

 

Aber in E-Mails untergehen? In Telefonaten absaufen? Unfassbare Zeit in Meetings verbrennen? Den Kalender zukleistern, um von einem Termin zum nächsten zu hetzen?

 

Meine Güte, das habe ich doch alles hinter mir! Ich war doch zu Zeiten von Dr. Burda, Dr. Schwarz-Schilling, Dr. Schremmp oder Middelhoff genauso bekloppt! „If you don´t miss one out of three flights, you´re not efficient!“ lautete unsere wirre Maxime – gefährlich dicht am Irrsinn, am Kollaps und an der Scheidung.

 

Mal ganz ehrlich: Wer braucht denn so was?

 

Und wie bescheuert müsste man sein, das dann auch noch im eigenen Unternehmen zu tun – unter der kruden Logik: Ich mache mich kaputt – und stelle auch noch das Eigenkapital dafür zur Verfügung, damit mir das auch gelingen kann!“

 

Auch wenn ich noch immer als harter Arbeiter gelte: Nicht jeder wird diese Sicht der Dinge teilen – und ich respektiere das. Sogar, wenn er eine solche Einstellung offen (!) geißelt und von mir aus einordnet als:

 

Eine Chronik des Scheiterns.

 

Freitag 27. Mai 2016

YOUTUBE BLOCKT MANATNET-BLOG

MANATNET_Interim_Blog_Fotograf_J_Becker_Titel_YouTube_blockt_MANATNET_BlogKleinlaut und zerknirscht gebe ich zu: Ja, ich habe am vergangenen Freitag keinen Blogeintrag geschrieben!

 

Und: Ja, ich hatte nicht bedacht, welche Folgen diese leichtfertige Entscheidung haben könnte – ganz besonders im Lichte meines Blogeintrags vom Freitag davor (DAS INTERNET DER ZEIT-EXPANSION).

 

Und so ergab sich am Montag diese kleine Korrespondenz bei XING (!) mit einem von mir sehr geschätzten Interim Manager, dessen Freundin ich unbekannterweise noch heute dankbar bin:

 

„Kein Blog mehr am Freitag?!

 

Guten Morgen, Herr Becker,

 

meine Freundin hat mich am vergangenen Freitag um 20:00 Uhr davon abgehalten, Sie noch anzufunken, deshalb erst heute und ganz offiziell meine Frage: Ist der ausgefallene Blog die Konsequenz aus dem vorherigen („Zeitfresser“) oder ist etwas Ernsthaftes passiert?

 

Mit leicht besorgten Grüßen aus Hamburg,

 

Interim Manager“

 

„Wie nett, Herr Interim Manager,

 

weder noch! In der Tat habe ich mit mir gerungen, ob ich einen Blogeintrag schreiben sollte oder nicht. Ich hab´s dann nonchalant verworfen, weil ich – ja, tatsächlich – auf Sylt in Urlaub bin.

 

Also, ganz im Gegenteil: Alles gut – eine bisschen faul vielleicht….!

 

Gruß von Deutschlands schönster Insel

 

Ihr Jürgen Becker“

 

Damit war klar, dass heute ein Blogeintrag kommen musste!

 

Nun bieten Tage auf Sylt mannigfach schillernde Impulse, die sich für einen Blogeintrag eignen: Von der Nachrichten-Sprecherin, die man abends in der Wein Bar kennenlernt (wo sonst sollte ich sein…?), über den Freund, der nach gefühlten 20 Jahren wieder Fisch probiert und souverän gleich eine Scholle meistert bis hin zur ganz privaten Probe ausgewählter Whisky-Tropfen im Sylter Fäßchen.

Tragische Auswirkungen einer Prozess-Störung

 

Lesenswert, alles – aber nichts für ein Blog zum Interim Management!

 

Aber ich habe ja noch den vergangenen Freitag – und damit die tragischen Auswirkungen einer Prozess-Störung …!

 

Meine Planung sah vor, dass ich vor meinem Urlaub die Videos vom AIMP-Jahresforum 2016 hochladen würde. „Hochladen“, für alle, die sich an dieser Stelle nicht so auskennen, bedeutet in diesem Fall einen dreistufigen-Prozess:

 

  1. Zunächst muss der Kameramann die Dateien in die Cloud hochladen. Danach sendet er mir für jedes Video einen Link auf die jeweilige Datei.

 

  1. Ich muss das Video dann aus der Cloud auf meinen Rechner herunterladen (ja, ich fahre eher ohne Badehose in den Urlaub ….!) – und nutze dafür die lokal verfügbare Downloadgeschwindigkeit.

 

  1. Schließlich muss ich jedes Video in den AIMP-Kanal bei YouTube hochladen – ebenso auf der Grundlage der vor Ort verfügbaren Upload-Geschwindigkeit.

 

Alles kein Thema im Büro von MANATNET mit 100 Mbit rein und 5 Mbit raus.

 

Dann jedoch kam die Nachricht vom Kameramann, dass er eine Woche für einen Dreh nach New York fliegen müsse. Klar, unser Projekt wird dadurch stocken, aber wer steht schon einem Durchbruch auf dem amerikanischen Markt im Wege – womöglich sogar Hollywood!?

 

Somit verschob sich die komplette Down- und Uploaderei in meinen Urlaub.

 

Nun ist es so, dass sich auf Sylt die Domizile traditionell so gut wie ausschließlich über die Lage, Ausstattung, Schwimmbad und Sauna im Wettbewerb positionieren. Nicht jedoch über eine maximale Leistungsfähigkeit der WLAN-Netze: Eine echte Marktlücke, vielleicht…

 

Folglich trugen die lokal vorhandenen knapp 3 Mbit (Down) und 0,356 Mbit (Up) (was Ladezeiten von durchschnittlich 2 Stunden und in der Spitze 5 Stunden entspricht) maßgeblich zur strategischen Ausrichtung meines Urlaubs auf „Entschleunigung“ bei.

 

Auch die Tatsache, dass der Rechner-seitig voreingestellte Stromsparmodus die Arbeit einer ganzen Nacht heimtückisch aus der Dunkelheit heraus sabotieren kann, ist ein willkommener Erkenntnisfortschritt.

 

Inzwischen sind wir fertig, kommunizieren werden wir das jedoch erst in der kommenden Woche – nach meinem Urlaub. Doch soll sich das Lesen meines Blog sich ja lohnen und daher ist hier heute schon der Link auf alle neuen Videos für meine Leser: https://www.youtube.com/channel/UCl6OueT19Vk-SUfhzAuiOxQ

 

Diese Datenschaufelei mit dem Teelöffel in Richtung YouTube also war der wirkliche Grund für den Ausfall am vergangenen Freitag. Für weitere Uploads stand schlicht keine Bandbreite zur Verfügung. Oder mit einem Wort:

 

YouTube blockt MANATNET-Blog

 

Freitag 13. Mai 2016

DAS INTERNET DER ZEIT-EXPANSION

MANATNET_Interim_Blog_ Fotograf_J_Becker_Titel_das Internet_der_Zeit_ExpansionNiemand wird mir attestieren, ich hätte Berührungsängste mit dem Internet und allem, was dazugehört!

 

Wie auch? Ich habe bereits an „Internet-Themen“ gearbeitet, als die meisten Menschen in Deutschland das Wort „Browser“ eher mit dem Entfernen von buntem Herbstlaub durch überlaute Blaser in den Händen städtischer Bediensteter assoziierten als mit dem World Wide Web.

 

Ich habe mich in die unsinnigen Diskussionen eingebracht, ob denn das Geschäft im Internet nun Internet-Commerce, Electronic Business, Internet Business, Web Business oder sonst wie heißen sollte – bis IBM auf einer CeBIT (im Jahr 1999, glaube ich; bin mir aber nicht sicher) mit einem unfassbaren Genie-Streich (wohl finanziert durch unfassbare Budgets: damals ging das noch!) den Begriff E-Business etablierte. Unter anderem durch den Aufdruck auf übergroßen Tüten, die dann so ziemlich jeder der fast 700.000 Besucher der CeBIT (man stelle sich vor!) durch die Hallen trug.

 

Ich habe es erlebt, dass das (unter anderem von BroadVision) propagierte Konzept des „One-to-One“-Marketings vom deutschen Markt äußerst kritisch beäugt und von den Datenschützern in heute kaum vorstellbaren Prozessionen gegeißelt wurde.

 

Ich habe seitdem vieles kommen und auch einiges gehen sehen – mit dem (aus meiner Sicht) Höhepunkt der Rollercoaster „Second Life“ samt „Linden-Dollars“ – an die sich in Deutschland anscheinend kaum noch jemand erinnern kann. Natürlich habe ich mir das alles anschauen müssen: Als Betreiber eines Internet Marktplatzes führt kein Weg daran vorbei, selbst wenn die Ausrichtung auf das Interim Management eine sehr spezialisierte ist.

Testen – sonst kannst Du nicht mitreden

 

Und so habe ich die großen Neuerungen stets getestet: Blog, XING, LinkedIn, YouTube, Twitter und Facebook. Nicht zuletzt aufgrund eines subtilen Drucks von Google unter dem Motto: „Google findet es gut, wenn Deine Site [Platzhalter] macht und „rankt“ solche Sites höher.

 

Was haben diese Namen alle gemeinsam? Sie verursachen Arbeit auf meiner Seite. Und wenn ich alles addiere, dann verursachen sie nennenswerte Arbeit.

 

Und wenn ich das dann alles kritisch betrachte, dann komme ich zu dem Ergebnis, dass ich durchaus zugemüllt werde. Besonders empfinde ich das so bei:

 

XING: Wer dort alles wirbt,  was dort alles angeboten wird und auf welche wichtigen Themen ich unbedingt hingewiesen werden muss, das ist schon ganz erstaunlich!

 

Twitter: Ich habe heute ganze 269 Follower und ich folge 274 Twitter Accounts. Damit bin ich ein Niemand in der Twitter-Welt! Dennoch finden sich an meiner Timeline (so heißt das dort) täglich im Schnitt 180 Tweets wieder.

 

Und schließlich Facebook: Für mich persönlich die Bunte für die Digital Natives – und die Bunte habe ich noch nie gemocht!

Folgeproblem: Digitale Zeitfresser

 

Was tue ich also dagegen, dass mir solche Dienste die Zeit rauben? Ich rufe Twitter und Facebook kaum noch auf – beide Dienste laufen nur noch nebenher. Und ich kenne mich: Das ist der Anfang vom Ende.

 

XING nutze ich nach wie vor intensiv und der Dienst bescheinigt mir prompt auf die digitale Schulter klopfend einen Aktivitätslevel von 100 %. Der Attraktivitätslevel, den ich im Gegenzug an XING vergebe, ist in der jüngeren Vergangenheit kontinuierlich abgesackt – und folglich steht der Dienst auf meiner ganz persönlichen Watch-List, die überschrieben ist mit: Zeitfresser!

 

Gerade hat ein Blog die 10 Phasen des Internet beschrieben – darunter als letzte Phasen das „Internet der Sensorik“ und das „Internet der Values“. Mehr und mehr wünsche ich mir eine „11te Phase des Internet“, die wir idealerweise vorziehen sollten:

 

Das Internet der Zeit-Expansion.

 

Freitag 06. Mai 2016

FREITAG ANGEFRAGT – DIENSTAG ANGEFANGEN!

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Freitag_angefragt_Dienstag_angefangenGern gebe ich zu, dass ich mich mitunter frage, ob das Interim Management überhaupt eine Zukunft hat. Dabei denke ich weniger an juristische oder versicherungstechnische Hürden, die ja in der jüngeren Vergangenheit spürbar höher geworden sind.

 

Hierbei denke ich auch nicht an den härteren Wettbewerb oder daran, dass der eine oder andere Interim Manager den kommenden Anforderungen nicht gewachsen sein könnte.

 

Ich denke daran, dass viele Unternehmen in Deutschland immer länger für ihre Entscheidungen brauchen. So hat zum Beispiel ein mittelständisches Unternehmen mit immerhin weit über 200 Mitarbeitern und deutlich über 50 Mio. Euro Umsatz im November 2015 eine Anfrage bei MANATNET platziert: „Wir brauchen den Interim-Leiter Vertrieb, der den Vertrieb „auf Vordermann“ bringen soll. Muss aus unserer Branche kommen – und, ganz wichtig!, muss Aussendienst-Erfahrungen mitbringen. Wir haben seit Jahren keinen Leiter Vertrieb, und daher macht der Vertrieb aus unserer Sicht was er will – nicht unbedingt was wir wollen! Eigentlich suchen wir deshalb einen neuen Vertriebsleiter in Festanstellung!“ Klar, dagegen spricht ja auch gar nichts. Nur, das dauert halt.

 

In schöner monatlicher Regelmäßigkeit bekommt das Unternehmen „neue Bewerbungen rein, die wir uns erst anschauen müssen! Erst dann wollen wir über den Interim Manager entscheiden…“

 

Keiner der Bewerber passte bisher.

 

Bis heute nicht. Sechs Monate später noch nicht!

 

Nach einem halben Jahr ist das Unternehmen somit keinen Schritt weiter. Der Vertrieb dümpelt weiter dahin und macht weiter wie bisher – nach eigenem Gusto: Ausgerechnet der Vertrieb!

 

Ausnahmslos jeder Interim Manager für den Vertrieb hätte das Unternehmen in dieser Situation weiter gebracht. Und die Asse von MANATNET, zum Beispiel dieser hier, hätten inzwischen den Bereich aufgeräumt, neu aufgesetzt und dem neuen Vertriebsleiter in Festanstellung den „Acker bestellt.“

Ein Land der „Schnarchnasen“?

 

„Time to Market“ nennt man so etwas. Und es scheint so, als hätte Deutschland das weitgehend verlernt! Und so sorgte Thomas Huber, Chef von Cassing Institut für Absatz- und Produktentwicklung, für Schnappatmung im Auditorium des AIMP-Jahresforums 2016 als er wörtlich sagte:

 

„Bis so einige Schnarchnasen hier in Deutschland aufgewacht sind, haben die [die Asiaten] den Markt längst gemacht – und wir hecheln hinterher…!“

 

Ich sehe das weitgehend auch so: In einigen Bereichen ist Deutschland langsamer geworden, wenn ich das z. B. mit der Zeit 1995 bis 2001 vergleiche – und Deutschland hechelt in diesen Bereichen durchaus hinterher. Und: Die allermeisten verdrängen das, wollen diesen die wohlige Behaglichkeit zerstörenden Zustand schlichtweg nicht wahrnehmen…

Langsamkeit erwürgt Interim Management

 

Wenn sich diese Langsamkeit noch weiter ausbreitet: Wofür brauchen wir dann noch Interim Manager und Interim Managerinnen? Welchen Vorteil bringt die kurzfristige Verfügbarkeit, wenn die Unternehmen nur noch im Schneckentempo agieren?

 

Und dann gibt es die Unternehmen, die ich liebe:

 

Freitagmorgen, 9.20h: „Herr Becker, wir brauchen einen Programm-Manager in [Osteuropäisches Land]!“

 

Programm-Manager Automotive ist mit die schwierigste Aufgabenstellung, die ich mir derzeit vorstellen kann…: „Wann?“

 

„Montag! Wir haben eine Krisensituation im Anlauf. SOP ist in acht Wochen!“

 

„Na, dann fang´ ich mal an zu buddeln…!“ Mein Hirn meldet verschämt: „Mit fliegenden Fahnen geht Dein Wochenende den Bach ´runter….“

 

Freitagmorgen, 10.20h: Projektvorstellung per E-Mail an die 7 Kandidaten, deren Profil passen kann und die sofortige Verfügbarkeit angeben….

 

Freitagmorgen, 10.45h: Die ersten Antwortmails schlagen auf; „Herr Becker ich habe gerade gestern ein neues Projekt angenommen und bin daher nicht mehr verfügbar….“ Und ewig grüßt der Schenkelklopfer: Wer´s glaubt, wird selig!

 

Zwei Kandidaten bleiben übrig. Einen habe ich gerade noch in Asien erreicht – vor seinem Heimflug. Sein Lebenslauf ist nicht aktuell. Wir regeln das am Samstag…

 

Freitagmittag, 14.20h : „Hallo Herr XYZ, ich habe 7 Kandidaten kontaktiert:

 

  • 5 sind nicht verfügbar – im Zweifel, weil am Montag ein Zahnimplantat ansteht.
  • 1 hat auf meine Nachricht auf seiner Voice-Mail noch nicht geantwortet.
  • 1 überarbeitet sein Profil mit mir.

 

Das wird wieder darauf hinauslaufen, dass wir am Wochenende diesen Prozess weitertreiben: Aber das kennen wir beide ja bereits.“

 

Freitagnachmittag, 16.54h:

 

„Klasse! Kriegen wir so bestimmt hin.

VG

XYZ“

 

Sonntag findet das erste Telefonat mit dem Kandidaten „aus Asien“ statt. Montag, 11.30 findet das Gespräch mit der Geschäftsführung der Holding vor Ort statt.

 

Am Dienstag nimmt der Interim Manager seine Arbeit auf.

 

So geht´s auch! Und ich bin zutiefst davon überzeugt: Diese Unternehmen werden erfolgreich sein – und das ist der Sinn von Interim Management:

 

Freitag angefragt – Dienstag angefangen!

 

Freitag 29. April 2016

EINE SUPERSTIMMUNG IN DER MEHRZWECKHALLE!

AIMP-JAHRSESFORUM_2016_TISCHDEKO_KLEINHeute vor genau einer Woche hat der Vorstand des AIMP die Urkunden für die Interim Manager des Jahres 2016 unterzeichnet – unmittelbar bevor die Festveranstaltung begann.

 

Um diese Zeit ist alle Anspannung auf meiner Seite verschwunden: Ich kann jetzt ohnehin nichts mehr ändern! Alles ist getan, ab jetzt übernimmt das Team von Burg-Schwarzenstein. Und ich weiß: Die können das! Trinkgelder sind gegeben: Ich tue das seit ewigen Zeiten bereits vor jeder Veranstaltung – ja, bis zurück in die Mitte der achtziger Jahre, als wir bei Chase Manhattan Bank im Hotel Kempinski Frankfurt Gravenbruch unseren Jazz-Brunch ausrichteten.

 

Ich gehe noch einmal duschen – und ich sammele mich ein wenig: Nach der AIMP-Academy, die gleich zu Ende sein wird, brauche ich das. Und dann in den dunklen Anzug.

 

Unten sind schon die ersten Gäste angekommen. Zu dieser Zeit gelingt es mir noch, jeden persönlich mit Handschlag zu begrüßen. Ich mache das gern.

 

„Waren Sie im Urlaub, Herr Becker?“, werde ich mehr als einmal gefragt. Offenbar hat mich die Dusche wiederbelebt. Ganz im Gegenteil: Ich fühle mich vollkommen ausgelaugt! Aber gut, wenn man´s nicht auf Anhieb sieht…

Ausrichtung: Wohlfühlen

 

Der Geräuschpegel auf der Burgterrasse nimmt zu – im gleichen Verhältnis zur Anzahl der eintreffenden Gäste. Man kennt sich und fühlt sich wohl – mit Blick über die Weinberge auf den Rhein, mit einem Glas Winzersekt in der Hand und beiläufig angebotenem Finger-Food.

 

Kurz vor 19.00 Uhr noch einmal ein kurzer Blick auf meine kleine Begrüßungsrede. Später wird mich ein Gast traurig ansprechen: „Leider war ich etwas zu spät, Herr Becker! Und daher habe ich leider Ihre Begrüßung verpasst.“

 

„Möchten Sie wissen, was ich gesagt habe?“

 

„Ja, gern!“, lautet die reflexartige Antwort.

 

Ich greife in die Anzugjacke und überreiche sie ihm.

 

„Danke! ….“ – Die Verblüffung ist offensichtlich.

 

Alles klappt wie am Schnürchen.

 

„Können Sie nicht absichtlich mal einen kleinen Fehler einbauen…?“, fragt mich Herr Tesche. „Das ist ja fast zu perfekt…!“

 

Wir gehen in den großen Saal – zur Festveranstaltung, die später kritische Menschen als „Feuerwehrfest“ und „Vereinsfeier in der Mehrzweckhalle“ bezeichnen werden – nunmehr zu meiner großen Verblüffung.

Bei Fehlern sofort lieferfähig

 

Bodo Blanke beginnt mit der Ehrung der Interim Manager des Jahres 2016: Das Micro ist tot! Einfach so – unseren Testlauf hämisch verratend.

 

Durchatmen! Ganz ruhig! Ein paar Knöpfe drücken: Nichts!

 

Ein neues Micro holen: Nichts!

 

Eine neue Anlage holen: Nichts!

 

Wir entscheiden: Es muss dann halt ohne Micro gehen….!

 

Ich versuche 160 sich unterhaltende Gäste zur Ruhe zu bringen: Schließlich gelingt es mir…

 

„Herr Tesche, Sie hatten sich doch eine Panne gewünscht: So schnell sind wir lieferfähig….!“

 

Lacher. Bodo Blanke beginnt. Und das Micro funktioniert sofort. Zu den Mysterien im Cyberspace gesellt sich ein Mysterium im Audio-Space.

 

Der Abend wird toll. Das Essen: toll. Die Weine: toll. Gespräche ohne Ende. Offenbar haben sich die Interim Manager viel zu erzählen.

 

Meine Begrüßungsrede für morgen früh geht mir durch den Kopf. Ich verdränge das und kümmere mich weiter um meine Gäste. Die Rede liegt ja fertig auf meinem Zimmer. Ein Kollege wird morgen dazu sagen: „Es gibt ja so Momente, die einer Veranstaltung den Charakter für ihren weiteren Verlauf verleihen. Dazu zählt sicherlich Deine Eröffnungsrede, die wirklich sehr gelungen war. Herzlich, kurzweilig, humorvoll, irgendwie familiär, aber auch professionell. Danach konnte eigentlich nichts mehr schief gehen.“

 

Vor der Tür rauche ich eine Cohiba mit Heinz Sommer. Der Rote von der Côte du Rhone harmoniert bestens….

 

Bis kurz nach Mitternacht glaube ich zu erkennen:

 

Eine Superstimmung in der Mehrzweckhalle!

 

Freitag 15. April 2016

REITE KEINEN TOTEN GAUL – NICHT MAL IM INTERIM MANAGEMENT!

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_MANATNET_reite_keinen_toten_gaul_nicht_mal_im_interim_managementMeine Leser wissen: Ich habe für Banken gearbeitet, für einen Medien-Konzern und für eine Unternehmensberatung. Ich habe für ein „IT-Powerhouse“ gearbeitet, einen Online-Dienst aufgebaut – und dann doch zu Grabe getragen.

 

Und ich habe mein eigenes Unternehmen MANATNET gegründet – im Jahr 2002. Obendrein arbeite ich in der Internet-Welt seit ihren Anfängen in Deutschland im Jahr 1995.

 

Im Kern bin ich jedoch ein Vertriebs-Mann: Zumindest verstehe ich mich so. Ich habe strategische Vertriebsarbeit gemacht, ich habe operativen Vertrieb gemacht einschließlich Telefonakquise, Außendienst und Key Account Management. Und reden wir nicht darum herum: Ich arbeite gern direkt für und mit Kunden.

 

Folglich beschäftigen mich zwei Fragen seit meinen Anfängen im Bankgeschäft – und seit dem ständig:

 

(1) Wie sichere ich meine Kunden gegen den Wettbewerb?

 

(2) Wie bekomme ich neue Kunden?

 

Die Antworten auf beide Fragen werden dadurch nachhaltig erschwert, dass der Wettbewerb ganz offensichtlich durch die gleichen Fragen gerieben wird…

 

Die klassische Antwort auf die Frage „Wie bekomme ich neue Kunden“ – die Älteren unter uns wissen das – lautet: „Cold Calling“. Also: Such´ Dir Deine Wunschkunden (auf welchem einfachen oder auch komplexen Weg auch immer), ruf sie an, mach´ einen Termin – und verkaufe Deine Dienstleistung!

Selling is a numbers game?

 

Hierzu gehören dann Quoten und Relationen, die zu Beispiel lauten: Du musst 100 Telefonate führen, um 10 Termine zu machen. Aus diesen 10 Terminen wirst Du dann ein Geschäft abschließen.

 

Und darauf wurden Planungen aufgesetzt: Ich brauche 25 Neukunden in diesem Quartal – folglich muss ich (bei diesen Relationen) 2.500 Unternehmen anrufen. Also: Auf geht´s! Allein war das dann nicht zu schaffen – und damit war die Geschäftsgrundlage gelegt für Call Center (Typ „Outbound“).

 

Ein großer Protagonist dieser Logik ist Stephan Schiffmann („Selling is a Numbers´ Game“) – und ich gebe offen zu: Ich habe einige seiner Bücher gelesen und ich war ein Fan dieser Logik. Vielleicht noch vor gut fünf Jahren – ganz sicher aber vor 10 Jahren.

Fehlschlag: Cold Calling

 

Dummerweise sind all die Versuche, die MANATNET etwa alle fünf Jahre unter dieser Logik gestartet hatte, nicht erfolgreich gewesen:

 

2003 (zur Gründung von MANATNET) – Zielgruppe 5.000: Kein nennenswerter Erfolg!

 

2008 – Zielgruppe 600 Unternehmen: Kein nennenswerter Erfolg!

 

2013/14 – Zielgruppe 600 Unternehmen: Fehlschlag!

 

Natürlich, ein solches Ergebnis, das all meinen bisherigen Erfahrungen widerspricht, verunsichert mich zutiefst! Und die Reflexe, die durchs Hirn zucken, reichen von „Hast Du denn alles verlernt?“ über „Was zum Teufel machen wir falsch?“ bis hin zu „Du bist einfach zu blöde!“.

 

Wie dem auch sei: Im Jahr 2014 habe ich eine Entscheidung getroffen: Nie wieder „Cold Calling“ – denn „Cold calling is a waste of money!“

 

Doch mit einem sehr unguten Gefühl – und die Verunsicherung blieb.

 

Dauerhaft!

 

Doch seit heute ist das anders. Seit heute weiß ich, dass meine Entscheidung richtig war! Wir haben spätestens vor knapp zwei Jahren erlebt, wie es ist, einen toten Gaul reiten zu wollen!

 

Denn Sales for Life (B2B-Sales Spezialist; Toronto, Kanada) veröffentlicht heute eine Infografik unter dem Titel:

 

The Death Of Cold Calling

 

Ich empfehle die Lektüre. Dringend! Und danach einen guten Wein oder Whisky.

 

 

Denn wir werden ein dickes Brett bohren müssen…

 

Reite keinen toten Gaul – nicht mal im Interim Management!

 

Freitag 08. April 2016

INNOVATIONEN GEBEN DER ZUKUNFT EINE ZUKUNFT

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_MANATNET_Innovationen_geben_der_Zukunft_eine_ZukunftSchade, dass heute nicht wieder der 1. April ist! Ich hätte noch die eine oder andere gute Idee gehabt – zur Freude meiner Leser. Toll, wenn dann meine Leser sich revanchieren – nun auf meiner Seite Freude-bringend – und kommentieren wie z. B. Frau Dr. Strack: „Da sehen Sie, welche Dimension disruptiven Denkens man Ihnen zutraut, Herr Becker. Immer für eine Überraschung gut.“

 

Das Thema „Disruptives Denken“ ist derzeit schwer aktuell. Dabei ist disruptives Denken überhaupt nichts Neues:

 

So kann ich mir gut vorstellen, dass seinerzeit die Droschken-Kutscher mitleidig und im Wortsinne von oben herab auf die knallenden und stinkenden Automobile herabblickten…

 

Und auch die Diskussionen der Erfinder des Rades in Europa sind womöglich wenig erbaulich gewesen:

 

„Wir haben das Rad erfunden!“

 

„Wer zum Teufel braucht ein Rad? Was bringt das?“

 

„Sei wesentlicher Vorteil ist das Abrollen seines Umfangs auf dem Untergrund!“

 

„Häh?“

 

„Und: Wir müssen aufpassen, dass wir nicht gegen die Asiaten verlieren: Die haben so etwas auch in der Pipeline!“

 

„Was scheren uns die Asiaten!“

Disruptives Denken ist letztlich nicht neu

 

Mich selbst begleitet dieses „disruptive“ Denken letztlich mein gesamtes Leben lang. Nur einmal – muss ich kleinlaut zugeben – habe ich eine „Disruption“ völlig falsch eingeschätzt: Die Digitalfotografie! Ich habe mir nicht vorstellen können, mit welcher Wucht die Bits und Bytes das Silberhalogenid hinwegfegen und Ikonen wie Kodak mit in den Abgrund reißen würden.

 

Ich habe die Macht des Internet hingegen nicht unterschätzt: Bereits 1996 gab es Stimmen die verkündeten, künftig würde so ziemlich alles übers Internet verkauft – vom Auto bis hin zu Schuhen. Vor allem die Männer hatten mannigfache Gründe, weshalb das nie im Leben funktionieren könne…

 

Heute macht allein Zalando dicht an drei Milliarden Euro Umsatz im Jahr.

 

Es hat mich nicht überrascht, dass CDs die Vinylscheiben verdrängten – und es überrascht mich nicht, dass sie nun selbst von Streaming-Diensten verdrängt werden.

 

Und ich bin vorbereitet darauf, dass wir an den Anfängen einer neuen umwälzenden und umbrechenden Kraft stehen: Die additive Fertigung – auch 3D-Druck genannt.

 

Hör auf uns zu sagen, wie toll Du bist, Becker!

Die mentale Polung macht´s

 

Stimmt, denn darum geht es auch gar nicht. Vielmehr geht es darum: Sein wir mutiger in unserer Vorstellungskraft! Und lassen wir uns von drei Fragen leiten:

 

  1. Macht das Neue irgendetwas schneller oder einfacher?
  2. Macht das Neue irgendetwas billiger?
  3. Macht das Neue irgendetwas möglich, was so bisher nicht möglich war?

 

Wenn wir alle drei Fragen mit „ja“ beantworten können, dann Obacht! Möglicherweise stehen wir vor einer bahnbrechenden Änderung…

 

Das hilft uns auch, auf dem Boden zu bleiben, denn machen wir uns nichts vor: Der Begriff Disruption ist aktuell schwer in Mode! Und wie wir alle wissen, ändert sich die Mode recht schnell.

 

Bleiben wir einfach wachsam – und streichen wir aus unserem Sprachgebrauch jeden Satz, der mit einem „Es geht nicht, weil …!“ beginnt – und ersetzen wir ihn konsequent durch ein „Ich kann mir vorstellen, dass….!“

 

Natürlich wird nicht alles so kommen, wie wir uns das vorstellen! Und natürlich ist das Umstellen auf das Neue nicht leicht! Ich bin der erste, der das zugibt: Allein die Umstellung auf eine neue Software-Version ist (anders als in den Marketing-Abteilungen formuliert), nicht nur vorteilhaft, denn sie wird auf jeden Fall bisherige Arbeitsroutinen brechen und den Anwender dadurch langsamer machen.

 

Und natürlich wird es vieles geben, das wir uns vorstellen können –was aber dann doch nicht so kommt. Dies ist dann stets Hochzeit für die „Hab ich doch gleich gesagt!“-Fraktion.

 

Gönnen wir ihnen ihren kleinen Triumph – und denken wir stets daran:

 

„Innovationen geben der Zukunft eine Zukunft1)!

 

 

1)© Prof. Dr. Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger

Freitag 01. April 2016

MANATNET ÜBERNIMMT SCHLOSSHOTEL BÜHLERHÖHE

Buehlerhoehe_kleinBevor die Presse sich darauf stürzen wird, kann ich in meinem Blog bereits darauf eingehen. Auch hier wieder offenbart sich der Wert meines Blogs als freitägliches, schillerndes Highlight der Interim-Szene!

 

Meine treuen Leser wissen, dass mich seit Jahren die Frage umtreibt: „Wie stellen Interim Manager langfristig ihren Marktwert sicher?“ Dieses Thema beschäftigt mich derart, dass ich im Editorial des Programms für das diesjährige Jahresforum darauf eingegangen bin:

 

„Wenn Erfahrung und Wissen den Marktwert eines Interim Managers bestimmen – wie deckt ein Interim Manager dann das Risiko ab, das sich aus der Halbwertzeit des Wissens (etwa 5 Jahre) ergibt? Wie kommt ein Interim Manager an die neuen Themen heran, kann dort adäquates neues (Spezialisten-) Wissen für seinen künftigen Marktwert aufbauen? Während die Kunden systematisch sein enormes ‘altes Wissen‘ ausbeuten?“

 

Auch der Vorsitzende des Vorstands des AIMP, Dr. Andreas Suter, sieht dieses Spannungsfeld und überschreibt seine Gedanken zur Eröffnung des AIMP-Jahresforums 2016 mit: „Innovation und Erfahrung – ein Widerspruch?“

 

Ich bin somit nicht allein mit dieser Frage! Und so kann es nicht verwundern, dass sowohl das AIMP-Jahresforum auf Burg Schwarzenstein als auch der vorgeschaltete Lehrgang der AIMP-Academy „FIT FÜRS INTERIM MANAGEMENT“ knapp einen Monat vor der Veranstaltung fast ausverkauft sind. Fast ausverkauft! Meine Güte!

„bad feelings“ bei Interim Managern und mir

 

Das bedeutet: Wie schon im vergangenen Jahr werden wir erneut zahlreichen Interim Managern sagen müssen: „Tut uns leid! Alles dicht!“ Und auf völliges Unverständnis stoßen…

 

Und jedes Mal „bad feelings“ auf Seiten der Interim Manager – weil man wieder „Time to Market“ unterschätzt und im Wettlauf mit den Kollegen das Nachsehen hatte!

 

Und jedes Mal „bad feelings“ auf meiner Seite ob tränengebadeter Interim Manager – die mich bis tief in die Nacht hinein verfolgen und meine wertvollen Whisky-Bestände nachhaltig dezimieren: Es gibt daher akuten Handlungsbedarf!

 

Größere Facilities müssen her! Sofort! Facilities, die jedoch gleichwohl mit dem enorm hohen Qualitätslevel von Burg Schwarzenstein mithalten können…

 

Jetzt ist es vollendet: Dieses Mega-Projekt epochalen Ausmaßes, das ich neben meinen anderen Verpflichtungen (AIMP, Althistorische Narrenzunft Offenburg e. V., MANATNET und Ehefrau) nur unter Einbindung erfahrener Interim-Professionals bei MANATNET aus praktisch allen relevanten Bereichen (Bau und Facility-Management, Property-Management, Corporate Finance und Hotelerie unterstützt durch Spezialistenwissen aus dem Universitäten Umfeld) stemmen konnte und bereits unmittelbar im Anschluss an das AIMP-Jahresforum im vergangenen Jahr gestartet hatte.

Fun & Risk im Interim Management

 

Ich gebe zu, wir hatten ein wenig Glück, weil die russischen Investoren nicht zu Potte kamen. Dennoch bin ich sehr stolz und ein wenig gerührt, dass wir künftig genügend Raum für die Festveranstaltung zum „Interim Manager des Jahres“ (Branchen-Jargon: „Interim-Oscars“), das AIMP-Jahresforum und auch die AIMP-Academy zur Verfügung haben – vor allem aber ausreichend Zimmer, um die prognostizierte, weiter spürbar steigende Zahl von Interim Managern und führenden Interim-Providern adäquat unterbringen zu können.

 

Für MANATNET und für mich als Unternehmer ist diese Entscheidung zudem ein großer Schritt im Rahmen meiner breit angelegten Diversifikations-Strategie. Und selbstverständlich auch nicht ohne Risiko: Denn, natürlich sind umfangreiche Umbaumaßnahmen erforderlich, die sich jedoch aus den bekanntermaßen üppigen Provider-Margen spielend finanzieren lassen.

 

Mit Stolz darf ich somit eine weitere Innovation verkünden, die die Interim-Szene verblüffen wird:

 

MANATNET übernimmt Schlosshotel Bühlerhöhe!

 

Freitag 18. März 2016

APP-SOLUTE SERVICE-ORIENTIERUNG IM INTERIM MANAGEMENT

AIMP_APP_kleinSeit den letzten beiden Jahren gehen wir beim AIMP-Jahresforum stets einen Schritt in Richtung Neuland. Der einzige Treiber hierbei ist, den Teilnehmern am Jahresforum zusätzlichen Service anbieten zu können.

 

So haben wir im vergangenen Jahr erstmals Slideflight genutzt und auf diese Weise die Charts der AIMP-Providerumfrage simultan auf den Mobilgeräten der Teilnehmer zur Verfügung gestellt.

 

In diesem Jahr haben wir die App zum AIMP-Jahresforum gebaut. Ein wesentlich aufwendigeres und daher auch teureres Unterfangen! Aber, es war jeden Aufwand wert.

 

Natürlich – und eigentlich banal – stellt die App alle Informationen zum AIMP-Jahresforum bereit – vom Programm über die Redner und Workshops bis hin zur nicht zu unterschätzenden Speisekarte von Burg Schwarzenstein. Die richtigen Kracher liegen jedoch ganz wo anders – und bringen uns zudem weg vom Papier:

 

Teilnehmer-Portfolio: Jeder, der das im Rahmen der Registrierung erlaubt hat (und das sind so gut wie alle!), kann ein eigenes, kleines Profil hinterlegen – einschließlich Bild. Ein „ich wollte unbedingt Frau XYZ treffen“ ist auf diese Weise sehr viel einfacher vor Ort in die Tat umzusetzen.

 

Interaktion mit den Workshop-Paten: Bereits jetzt, sechs Wochen vor dem Event, können die Teilnehmer in Ruhe Fragen an die Workshop-Paten einreichen – auf die die Paten dann vorbereitet im Workshop eingehen werden. Wir hoffen, auf diese Weise die Teilnehmer viel besser in die Workshops einbinden zu können.

 

Interaktion mit den AIMP-Providern: Zudem können alle Teilnehmer alle AIMP-Provider bereits jetzt über die App kontaktieren, Fragen stellen oder auch ein kurzes Treffen vor Ort vereinbaren.

 

Und last but not least:

 

Feedback-Prozess: Der bisherige Feedbackbogen, wird durch ein Online-Tool ersetzt. Jetzt dürfen Sternchen vergeben werden…

 

Wir werden wohl noch das eine oder andere am Wochenende schleifen – dann das ist immer so. Aber spätestens Anfang der kommenden Woche werde ich alle Teilnehmer am diesjährigen AIMP-Jahresforum informieren können, dass die App life geschaltet wurde. Und dann bin ich wirklich gespannt, ob die Interim Manager unsere kleine Innovation gut finden werden.

 

Oder zumindest die Ausrichtung des AIMP auf:

 

App-solute Service-Orientierung im Interim Management.