Freitag 01. August 2014

FLÖHE HÜTEN IM INTERIM MANAGEMENT

Quelle_www.piqs.de_Fotograf_nordynator_Titel_Kinderstube_auf_der_TerrasseMöglicherweise steht MANATNET, der auf das professionelle Interim Management spezialisierte Internet-Marktplatz für die D-A-CH-Region, auch an dieser Stelle allein da:

 

Für MANATNET haben stets aktuelle Informationen der Interim Manager überragende Bedeutung. Wie könnte es auch anders sein, wenn die Unternehmen direkt darauf zugreifen können?

 

Ich stelle jedoch verstört fest, dass ich durchaus – anders als ich das in einem professionellen Umfeld erwarten würde – nicht davon ausgehen kann, dass die Informationen eines jeden registrierten Interim Managers stets aktuell sind.

 

Um fair zu bleiben und auch, um das an dieser Stelle ganz offen zu sagen: Es gibt auch andere – und denen bin ich inzwischen zutiefst dankbar!

 

Allein, das ist halt keineswegs die Mehrheit. Und so gibt es diese anderen, die muss ich darauf hinweisen, dass die eigenen Daten nicht aktuell sind. Und ein Lebenslauf aus dem Jahr 2012 gilt halt heute, im Jahr 2014, nicht mehr als aktuell – ganz zu schweigen von 2009. Das ist digitales Altpapier!

 

Ich kann das in keiner Weise nachvollziehen. Aus professioneller Sicht nicht, aber auch aus vertrieblicher Sicht nicht, denn:

 

Jedes neu abgeschlossene Projekt erhöht den Marktwert eines Interim Managers.

 

Jedes neu abgeschlossen Projekt könnte genau die Erfahrung nachweisen, die ein potenzieller Kunde sucht.

 

Aber viele, erstaunlich viele Interim Manager scheinen das keinesfalls verinnerlicht zu haben.

 

Stattdessen höre ich – nach Absolution heischend: „Ich bin so beschäftigt, ich kann mich nicht um solche administrativen (!) Dinge kümmern…“ Na großartig!

 

Es ist das Eine, wenn mir das auffällt – weil ich im Kundenauftrag die MANATNET-Datenbank durchwühle.

 

Es ist eine ganz andere Sache, wenn das den Kunden auffällt – weil sie selbst in der MANATNET-Datenbank nach einem Interim Manager suchen – und dann auf solche veralteten Informationen stoßen!

 

Die Wirkung ist verheerend: Zunächst ordnet der Kunde einen solchen Interim Manager, wenn nicht als unprofessionell, dann zumindest aber als „schon von der Papierform her wenig überzeugend ein“ [O-Ton eines Kunden].

 

Darüber hinaus, und das verstehen die wenigsten Interim Manager, beschädigt so etwas die Reputation von MANATNET im Markt. Und das kann ich rein gar nicht leiden!

 

So sagte mir ein CFO wörtlich: „Wenn ich eins nicht ausstehen kann, dann sind das veraltete Informationen!“  Und damit war die Sache für ihn zuende. Projekt weg. Geschäft weg. Cashflow weg! Auch das kann ich rein gar nicht leiden!

 

Also muss ich gegensteuern.

 

Also muss ich das manuell überwachen:

 

Den Interim Manager anschreiben.

 

Das Schreiben an den Interim Manager auf Wiedervorlage legen.

 

Die Aktualisierung durch den Interim Manager überwachen – und wenn sie nicht erfolgt ist (was häufiger der Fall ist, als man glauben möchte!), die Daten des jeweiligen Interim Managers sperren.

 

Erneut schreiben, mitteilen, dass die Daten gesperrt wurden, den Rücklauf überwachen – und gegebenenfalls die Daten wieder freischalten.

 

Oder eben die Geschäftsverbindung kündigen.

 

Ein Heidenaufwand!

 

Aber ich mache es dennoch – im Interesse der Interim Manager und im Interesse von MANATNET. Denn letztlich macht das die Qualität des MANATNET-Pools aus, der sich hinter keinem der Wettbewerber verstecken muss: Ganz im Gegenteil!

 

Jedoch: Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich mir so etwas auf Dauer nicht antun werde.

 

Und daher arbeiten die Techniker daran, die Aktualität der Daten aller Interim Manager bei MANATNET systemseitig zu überwachen. Aber, wie so vieles bei MANATNET, ist das keine triviale Übung.

 

Aber Anfang des letzten Quartals dieses Jahres wird es wohl soweit sein.

 

Bis dahin bin ich beschäftigt mit etwas, was ich niemals erwartet hätte:

 

Flöhe hüten im Interim Management.

 

Freitag 25. Juli 2014

KNACKIGE THEMEN FÜR MEIN INTERIM-BLOG

Quelle_www.piqs.de_Fotograf_gerdi_Titel_Auf_der_SucheSeit September 2007 schreibe ich so gut wie jeden Freitag meinen Interim Management-Blog. Über die Zeit ist dieses Schreiben ein Teil von mir geworden.

 

Ich schreibe, weil ich gern schreibe, und ich schreibe für meine Leser. Damit ich meine Leser nicht nur erreiche, sondern über einen längeren Zeitraum bei der Stange halte, muss ich schreiben, was meine Leser nicht langweilt – idealerweise sogar „relevant“ für meine Leser ist, wie es heute so schön heißt.

 

Um festzustellen, was ankommt und was nicht, führt – so fremd das klingen mag – kein Weg am „Blog-Controlling“ vorbei. Und so halte ich die Anzahl der monatlichen Leser nach, vor allem aber, die Rangliste der meistgelesenen Blogeinträge.

 

Mein Blog hat rund 2.700 Leser im Monat. Tendenz steigend. Sicher: Es gibt Blogs, die sind populärer. Aber dennoch: Das ist nicht schlecht für unser „Special Interest“-Thema.

 

Es fällt auf und es überrascht mich, dass mein Blogeintrag aus dem August 2012 „YOU ALLWAYS HAVE TO BE THREE MONTHS AHEAD OF YOUR ADVISORY BOARD“ mit seit gestern insgesamt 7.500 Abrufen mit einigem Abstand der meistgelesene Eintrag meines Interim Management Blogs ist. An zweiter Stelle folgt „NON, JE NE REGRETTE RIEN!“ aus dem Mai des vergangenen Jahres.

 

Woran liegt das? Was ist das Besondere an diesen beiden Einträgen?

 

Ich grübele und grübele – und auch der beste Wein gebiert keine überzeugende Antwort.

 

Bis auf die Sprache. Diese beiden Blogeinträge sind die beiden einzigen, deren Titel nicht in deutscher Sprache verfasst ist. Kann es das sein?

 

Wie so oft muss ich zugeben: Ich weiß es nicht. Jedoch in meinen Albträumen erbrechen sich Heerscharen von Franzosen und Engländern vor ihren Rechnern ob ihrer eklatant verletzten Erwartungshaltung. Nur die Stimme aus dem Off beruhigt mit sonorer Stimme: „Du bist im falschen Traum! Sonst würden die Nutzerzahlen nicht steigen.“

 

So wird mir wohl auf absehbare Zeit nichts anderes übrig bleiben, als täglich aufmerksam zu sein – und sie konsequent einzusammeln:

 

Knackige Themen für mein Interim-Blog.

 

Freitag 18. Juli 2014

EIN RABENSCHWARZER TAG FÜR MANATNET

Quelle_www.piqs.de_Fotograf_Barbara_Willi_Titel_black_birdSeit 2009 weist die Bilanz eine Forderung in mittlerer fünfstelliger Höhe aus und wird nicht bedient. Mein Schreiben an den Schuldner mit der Bitte um einen Vorschlag, wie wir mit dieser Forderung umgehen können wird nicht beantwortet. Mein Nachhaken auch nicht.

 

Stattdessen kommt ein Schreiben vom Anwalt der Gegenseite, das die Forderung bestreitet und mein Ansinnen im Reich des Schwachsinns einordnet. Dennoch werde ich dadurch gezwungen, in gleicher Weise anwaltliche Begleitung sicherzustellen.

 

Drei Jahre Arbeit. Drei Jahre, in denen sogar dem Ansinnen der Gegenseite, die Forderung auf Belegebene (!) nachzuweisen, nachgekommen wurde.

 

Heute ist Güteverhandlung in Berlin.

 

Der Richter hält beiden Seiten ihre Risiken vor – und kommt dann mit einem Vergleichsvorschlag von 10 Prozent des Streitwertes. Die Gegenseite lehnt ab. Vielen Dank, ich hätte das auch abgelehnt.

 

Der Richter hält mir vor, dass wir letztlich aus seiner Sicht eine Lücke in der Beweisführung hätten. Somit wären unsere Chancen im nun folgenden Prozess marginal.

 

Ich bitte um Unterbrechung der Verhandlung. Schaue noch einmal in die Bilanz – erstellt nach den Regeln ordnungsgemäßer Buchführung und unter der Ägide eines ehrlichen Kaufmanns. Tatsächlich, sie ist noch immer da, die Forderung!

 

Mein Anwalt ist gleichermaßen verstört. Ich schlage ihm vor – mit Blick auf die Denkwelt des Richters („10 % Vergleich“ und „nur marginale Chancen im Prozess“), dass wir die Klage zurückziehen. Er stimmt zu – schweren Herzens.

 

Ich habe dem Schuldner vor Beginn der Verhandlung die Hand gereicht, ebenso wie seinem Anwalt.

 

Nach der Verhandlung habe ich die Hand des Schuldners ausgeschlagen mit den Worten: „Treten Sie mir nie im Leben wieder unter die Augen!“

 

Tief bedrückt und verstört mich seitdem:

 

Ein rabenschwarzer Tag für MANATNET.

 

Freitag 11. Juli 2014

BERLIN: EIN SCHÖNER FLECK FÜR MANATNET

Quelle_www.piqs.de_Fotograf_serdze85_Titel_Bluemchenhut_1_1Ich tue mich schwer heute – mit meinem Blogeintrag. Der verspätete ICE nach Berlin erwies sich gestern nicht als ideales Umfeld für kreative Arbeit.

 

Möglich auch, dass ich mich im Augenblick ohnehin schwer tue, denn die Themen, die mich beschäftigen, sind nicht Blog-geeignet. Und nehmen mich doch stark in Anspruch:

 

Vorbereitungen auf einen Gerichtstermin.

 

Verhandlungen über neue Büroräume.

 

Schwierige Verhandlungen über ein neues Projekt am kommenden Montag.

 

Drei Gespräche hier in Berlin:

 

Ein tolles Gespräch mit einem neuen Interim Manager für Restrukturierungen im Maschinenbau – HighTec.

 

Ein tolles Gespräch mit einer Interim Managerin – Feedbackgespräch zum bisherigen Projektverlauf. Das mache ich immer, auch wenn die soeben erfolgte Verlängerung auf eine gewisse grundsätzliche Zufriedenheit des Kunden hindeutet.

 

Ein tolles Gespräch mit meinen Technikern: Wir haben ein paar Fehler behoben, die Schwerpunkte im Online-Marketing für www.manatnet.com neu definiert – auch wenn wir knapp das Fünfundzwanzigfache an Besuchern haben wie ein geschätzter, befreundeter Providerkollege. Und wir haben wieder ein paar schöne Ideen entwickelt, wie wir MANATNET noch wieder besser machen können. Ein Weg, der wohl kein Ende haben wird.

 

Der ICE für den Rückweg wartet: Sechs weitere Stunden Zeit, um in Ruhe vor- und nachzuarbeiten.

 

Ich liebe diese Stadt: Sie ist jung, wild, chaotisch und laut. Und vor allem: Voller Leben.

 

Mein Besuch fällt in die Fashion Week: Die Dichte an schönen Frauen liegt deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt…

 

Berlin: Ein schöner Fleck für MANATNET.

 

Freitag 04. Juli 2014

DAS INTERNET: NICHT ZWINGEND EIN THREAT FÜR INTERIM-PROVIDER

Quelle_www.piqs.de_Fotograf_davitydave_Titel_Faces_RevisitedMein Freund Thorsten Becker von den Management Angels berichtete gestern von einer Veranstaltung der Interim Management Association (IMA) in London. Die IMA ist die dortige Providerorganisation und damit so etwas wie das Gegenstück zum AIMP in England, einem in Sachen Interim Management weiter entwickelten Markt als Deutschland.

 

Thorsten war als Gastredner zum Thema „Interim Management in Deutschland“ eingeladen und präsentierte unter anderem Auszüge aus unserer AIMP-Providerstudie.

 

Zurück kam er mit ein paar bemerkenswerten Informationen im Gepäck.

 

Die Engländer zeigten sich überrascht über den hohen Anteil der Projekte in der ersten und zweiten Ebene, die in Deutschland durch Interim Manager besetzt werden. Und wiesen darauf hin: „Das war vor zehn Jahren bei uns auch so. Heute dominiert die (ganz normale) Projektarbeit!“

 

Ob sich das in Deutschland in ähnlicher Weise entwickeln wird, sei dahin gestellt. Mit Blick auf den Fachkräftemangel und sich ändernder Arbeitszeitmodelle ist das zumindest denkbar, wenn nicht gar wahrscheinlich.

 

Darüber hinaus wurde über „Bedrohungen“ (englisch: „Threats“) für das Providergeschäft gesprochen. Die Liste war keineswegs kurz – und ganz weit oben: Das Internet.

 

Nun, ich bin an dieser Stelle oftmals darauf eingegangen:

 

Das Internet verändert die Welt – nur das Interim Management nicht!“. Dieser Glaube der ewig Gestrigen und der Meister im mentalen Verdrängungswettbewerb hat schon etwas Rührendes an sich.

 

Ebenso gebe ich an dieser Stelle offen zu: Ich hatte vor zehn Jahren erwartet, dass das schneller ginge. Aber eine neue Dienstleistung, die zudem in einigen Facetten komplex ist, wandert wohl nicht sofort ins Internet. Da musst Du viel reden, viel erklären und, ja, durchaus: missionieren!

 

Aber mit fortschreitendem Bekanntheitsgrad, mit einer Verschiebung des vormals „exotischen“ Interim Managements in den Fundus der ganz normalen Dienstleistungen, derer man sich bedient: In diesem Maße wird das Internet als Beschaffungskanal für die Unternehmen wichtig.

 

Weshalb? Auch alle anderen Arten der Personalbeschaffung funktionieren so. Und das Interim Management als eine weitere Art, Personal für ein Unternehmen an Bord zu holen (denn mehr ist es letztlich nicht), wird sich hier einreihen müssen.

 

Und dann landen die Unternehmen bei XING oder LinkedIn. Und sie finden ein breites Angebot an Menschen: Unternehmer, Freiberufler, Angestellte, Führungskräfte, Beamte, Studenten sowie Arbeit suchende und solche im Ruhestand – „genderkonform“ mit einem „-/in“ angefügt, wo erforderlich). Interim Manager/innen haben keine eigene Kategorie. Nicht weiter verwunderlich – und: Alle Informationen sind im Kern nicht qualitätsgesichert. Wer sollte das auch machen? Da suchen Sie dann mal einen Interim Manager, der genau auf Ihre Anforderungen passt! Aber bleiben wir fair: Das ist auch zu viel verlangt, denn Interim Management ist nicht deren Kerngeschäft….

 

Oder aber die Unternehmen landen bei MANATNET: Dann finden sie ausschließlich Interim Management-Professionals – und alle Informationen sind qualitätsgesichert: Durch den Eigentümer persönlich. Denn Interim Management ist unser Kerngeschäft.

 

Wie stets: Jeder Bedrohung steht eine Gelegenheit gegenüber – wenn man mutig ist und sie denn nutzen möchte. Der Blick in den Rückspiegel samt Verteidigungsstrategien gegen das Schleifen alter Bastionen helfen dabei jedoch in aller Regel nicht.

 

Für MANATNET halte ich deshalb fest:

 

Internet: Nicht zwingend ein Threat für Interim Provider.

 

 

PS: Beschämt stelle ich fest: Mein heutiger Blogeintrag hat einen Bullshit-Index von 0,42 – den schlechtesten aller Zeiten. Ich lasse nach….

 

Freitag 27. Juni 2014

ERDUNG IM INTERIM MANAGEMENT

Foto_Juergen_Becker_Titel_Handarbeit_am_Bau2Wir machen es gern, unser Geschäft als Interim-Provider. Wir kennen uns aus, wissen unsagbar viel mehr über alle Details des Interim Managements als so gut wie jeder außerhalb unserer Welt. Für Professionals ist das ganz normal und nicht weiter erwähnenswert.

 

Zur Kehrseite der Medaille gehört, dass wir – wie wohl alle Professionals – dazu neigen, selbstverliebt zu sein und das Interim-Geschäft für den absoluten Nabel der Welt zu halten. Und uns selbst als Lichtgestalten mittendrin.

 

Niemanden wird überraschen, wenn ich sage: Das ist eine völlig überzogene Sichtweise.

 

Ich vergleiche das gern in kleinem Kreis mit Elektroautos: Ein Zukunftsthema, modern, neu und im Rahmen der eigenen gesellschaftlichen Positionierung ein Zeichen für zumindest neues Denken. Und: Über Elektro-Automobile wird viel gesprochen und vor allem geschrieben, dennoch fahren nur wenige ein solches Auto.

 

Aber sie sind ermutigend, diese Zeichen der Zeit – wenn man sie denn (so) sehen möchte: Die SAP nimmt 5.000 BMW i3 in den eigenen Fuhrpark (bis zum Jahr 2020) und die Spitzmüller AG beginnt heute zumindest mal mit einem Fahrzeug.

 

Dieses Bild ist erstaunlich nah am Interim Management, wenn man das so sehen will: Es gibt Auguren, die den Anteil von interimistisch tätigen Managern in Jahr 2030 bei rund einem Viertel sehen und ich selbst kenne drei Unternehmen, die mir gegenüber in diesem Jahr erklärt haben: „Wir wollen lernen, wie Interim Management geht: Deshalb ist das jetzt ein Pilotprojekt für uns!“ Sie beginnen halt mal. Die Anzahl der Mitarbeiter dieser Unternehmen bewegt sich zwischen 500 und 10.000.

 

Und doch, seien wir ehrlich, gibt es massenweise Themen, die die Unternehmen, die die Wirtschaft, die die Welt mehr beschäftigen, als unser Interim Management.

 

Vor meiner Wohnung wird ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus in schier unglaublicher Handarbeit restauriert – besser: aus bis auf die Balken entkernter Nacktheit wieder aufgebaut.

 

Da wird dann plötzlich eine vor Ort handgefertigte Holzkonstruktion entscheidend wichtig.

 

Für die Spezialisten am Fachwerkhaus bedeutet sie Erfolg oder Misserfolg.

 

Für mich bedeutet sie:

 

Erdung im Interim Management.

 

Freitag 20. Juni 2014

INTERIM MANAGEMENT: ZWISCHEN FUSSBALL UND BRÜCKENTAG

Quelle_www.piqs.de_Fotograf_schesl_Titel_fussball„Schraubenkönig fürchtet die WM“. So überschrieb die Süddeutsche Zeitung ihren Artikel vor ein paar Tagen und textete weiter:

 

„Reinhold Würth, der muntere Schraubenkönig aus Künzelsau, sorgt sich um eine nachlassende Wirtschaft in WM-Zeiten, klagt er im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur: Wenn die Menschen Fußball schauten, koste das Produktivität – erst recht, wenn sie danach morgens später mit dem Arbeiten anfingen. „Das gilt vor allem für Außendienstler, die kontrolliert ja niemand“, fürchtet der Unternehmer, der immer wieder öffentlichkeitswirksam seine Leute herumscheucht.“

 

Meine Leser wird es kaum wundern, wenn ich sage: Recht hat er!

 

Mit seiner Sorge.

 

Aber professionelle Vertriebsleute (ja, die gibt´s!) gehen mit dieser Situation smart um und fangen das auf – vergleichsweise leicht, denn viele Kunden leiden aktuell gleichermaßen unter dem Fußballfieber. Und es ist nicht die allerdümmste Idee, gemeinsam mit seinem oder seinen Kunden ein Fußballspiel zu schauen – und sich gemeinsam zu freuen oder aber gemeinsam zu leiden.

 

Aus eigener Erfahrung weiß ich (ja, ich habe viele Jahre Außendienst gemacht!): Das kann sogar recht enge Verbindungen zwischen Vertrieb und Kunden schaffen! Und, nicht tierisch ernst gemeint: Es ermöglicht zudem dem einen oder anderen, sein Fußballfieber dem möglicherweise anders ausgerichteten Lebensabschnitts-Partner gegenüber hinter einem „wichtigen Geschäftstermin“ zu verbergen.

 

Also, Vertriebsleute: Macht aus der „Not“ eine Tugend und zeigt Herrn Würth, dass Ihr viel besser seid, als er denken mag!

 

Aber wir haben noch einen traditionellen Produktivitätsfresser: Den beliebten Brückentag!

 

Lieber Herr Würth: Ich fürchte den Brückentag viel mehr als die Fußball-WM: Früh gehen am Tag vor dem Feiertag, dann der Feiertag, dann der Brückentag, danach Samstag und Sonntag. Und am Montag wird zumindest der ganze Vormittag benötigt, um die Dinge abzuarbeiten, die in der Zwischenzeit aufgelaufen sind – und, natürlich, um in den Arbeitsmodus zurückzufinden.

 

Allein an den Zugriffszahlen auf MANATNET kann ich die Brückentag-langen Wochenenden erkennen: ohne jede weitere Information!

 

Aber so ist es halt. Wir werden das nicht ändern, also müssen wir damit umgehen.

 

Und so schaffen für mich die Fußball-Feste und die Brückentage gern gesehene Freiräume, die ich ebenso gerne nutze: Für Beta-Tests, Vorbereitungen auf einen Gerichtstermin oder einfach nur zum Vor- oder Nachdenken.

 

So gesehen, lieber Herr Würth, sind das nicht die schlechtesten Tage im

 

Interim Management: Zwischen Fußballweltmeisterschaft und Brückentag!

 

Freitag 13. Juni 2014

INTERIM MANAGEMENT: DIE KUNST, GELASSEN ZU BLEIBEN

Foto_Juergen_Becker_Titel_GelassenWenn wir das Programm für ein AIMP-Jahresforum erarbeiten, dann achten wir darauf, dass wir stets einen Programm-Punkt anbieten, der über den Interim-Tellerrand hinausblickt:

 

So referierte Olaf Straesser vor zwei Jahren zum Thema „Burnout – aber doch nicht für Interim Manager!?“ – und bot einen Risiko-Schnelltest für die Interim Manager vor Ort. Der verblüffenderweise überragend nachgefragt wurde. Und im vergangenen Jahr sprach Herr Eichel zum Thema „Europas Weg aus der Krise“.

 

Es fällt auf, dass diese „Wir-blicken-mal-über-den-eigenen-Tellerrand“-Vorträge stets Bestnoten im Rahmen des Feedbacks der teilnehmenden Interim Manager erhalten. So auch in diesem Jahr:

 

Louis Lewitans Vortrag „Interim Management – Die Kunst gelassen zu bleiben“ brillierte mit einer Note von 1,3. (Feedback zum AIMP-Jahresforum 2014).

 

Sein Vortrag hat mich schwer zum Nachdenken gebracht. Und wie als Verstärkung schenkte Herr Lewitan mir zum Abschluss der Veranstaltung sein Buch „Die Kunst, gelassen zu bleiben. Den Stress meistern – Erkundungen bei den Besten“.

 

Ich versprach Herrn Lewitan, sein Buch während meines Urlaubs zu lesen [Anmerkung: Ich bin nach jedem AIMP-Jahresforum reif für die Insel…].

 

Und ich halte meine Versprechen.

 

Und ich habe eins der der für mich ganz persönlich besten Bücher der letzten Jahre verschlungen – und damit glatt den Rat von Herrn Lewitan über den Haufen geworfen, täglich nur ein Interview zu lesen.

 

Auch mitten auf unserem Teller hilft:

 

Interim Management – die Kunst, gelassen zu bleiben.

 

Freitag 06. Juni 2014

SOLCHE INTERIM MANAGER BRAUCHT KEIN MENSCH!

Foto_Juergen_Becker_Titel_SchafRegelmäßige Leser meines Interim Management-Blogs wissen, dass MANATNET im Herbst des vergangenen Jahres den Registrierungsprozess erheblich vereinfacht hat – für die Unternehmen ebenso wie für die Interim Manger.

 

Wir hatten damals das Hin- und Hersenden unterschriebener Verträge in Papierform ersetzt durch das „Double-opt-in“-Verfahren, das sich inzwischen im Internet wohl durchgesetzt hat. Hierbei müssen die Interim Manager im Rahmen des Registrierungsprozesses zunächst bestätigen, dass sie die Vereinbarung zwischen uns gelesen haben und dann die Vereinbarung akzeptieren.

 

Daraufhin versendet unser System eine Mail an den Interim Manager mit einem Bestätigungslink: Der Interim Manager wird ein zweites Mal gefragt, ob er mit allem einverstanden ist – und für seine Unterlagen ist unsere Vereinbarung noch einmal als PDF angehängt.

 

Wenn der Interim Manager den Bestätigungslink anklickt, wird der Vertrag zwischen dem Interim Manager und uns rechtsgültig abgeschlossen. Unser System speichert alle relevanten Informationen ab. Hierzu gehört vor allem die IP-Adresse des Interim Managers, unter der die Bestätigung erfolgt ist. Mit diesen Daten wird unsere Vereinbarung vor jedem Gericht in Deutschland als rechtsgültig abgeschlossen angesehen.

 

Als nächsten Schritt begrüße ich den neuen Interim Manager, selbstverständlich.

 

Und ich sende dem Interim Manager die Rechnung über die Registrierungsgebühr, selbstverständlich.

 

In der vergangenen Woche ist es mir zweimal passiert, dass ich dadurch einen hohen Grad an Verblüffung auf der Gegenseite hervorgerufen habe.

 

So schrieb mir ein Interim Manager:

 

ZITAT

 

Sehr geehrter Hr. Becker,

 

vielen Dank für Ihre Nachricht. Allerdings muss hier ein Fehler vorliegen, denn ich habe mich bewusst nicht für das Preismodell PROJECT [Anmerkung: Er meint das Preismodell EQUILIBRIUM] entschieden, sondern für jenes, das sich prozentual an dem Projektumsatz orientiert.

 

Könnten Sie bitte diese Änderung vornehmen und die Rechnung stornieren.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Interim Manager

 

ZITAT ENDE

 

Ich antwortete dem Interim Manager

 

„Hallo Herr Interim Manager,

 

die Registrierungsgebühr ist unabhängig vom Preismodell und die garantierten Leistungen, die wir, vor allem aber ich, erbringe, werden in unserer Vereinbarung explizit beschrieben.

 

Geben Sie mir bitte Bescheid, wenn Sie das nicht möchten. Ich storniere dann und lösche Ihre Daten.

 

Mit freundlichem Gruß

 

Jürgen Becker

Manager Network GmbH“

 

Er hat mir Bescheid gegeben – und ich habe seine Daten gelöscht.

 

Ohne zu zögern.

 

Ohne auf einen rechtskräftig abgeschlossenen Vertrag zu bestehen.

 

Und vor allem: Ohne jedes Bedauern!

 

Interim Manager, die Verträge nicht lesen:

 

Solche Interim Manager braucht kein Mensch!

 

Freitag 30. Mai 2014

INTERIM MANAGER? DA SCHAU ICH ERST MAL BEI MANATNET!

/stories/bilder/Foto_Juergen_Becker_Aufmerksam.jpg„Interim Management und Internet: Das geht nicht zusammen!“ Aussagen wie diese höre ich seit 2003 – als ich MANATNET gegründet hatte. Mitunter mit der unterschwelligen Botschaft „Na, wie bekloppt bist Du denn?“

 

Für mich sind derartige Aussagen von Beginn an nicht nachvollziehbar gewesen. Ohne jeden Zweifel erklärt sich das durch meine Konditionierung: Wenn Du das Internet-Geschäft in Deutschland von seinen Anfängen in 1993 an begleitet hast, dann siehst Du viele Dinge anders als andere. Nicht zwangsläufig immer richtig, aber ganz sicher anders.

 

Hinzu kommt, dass ich viele solcher „Das wird es nie geben!“-Vorhersagen gehört und dann habe krachend scheitern sehen – in einem anderen Umfeld halt:

 

„Autos werden sich nie über Internet verkaufen lassen! Denn der Kunde möchte das Auto Probefahren.“ Heute gibt es keinen Autohändler, der nicht über Internet anbietet – und über die Gebrauchtwagen-Börsen im Internet wird ein erhebliches Volumen abgewickelt.

 

„Kleidung und insbesondere Schuhe werden sich nie über Internet verkaufen lassen! Denn der Kunde möchte probieren. Und ohne das haptische Erlebnis (ich liebe dieses Wort!) geht da gar nichts.“ Zalando hat soeben seine Börsenpläne bekannt gegeben.

 

„Job-Börsen sind nur etwas für Sekretärinnen! Denn kein hochqualifizierter Mitarbeiter wird seine Unterlagen dort einstellen.“ Nicht nur XING und LinkedIn stehen für eine völlig andere Entwicklung. [Ich nutze die Gelegenheit, die vielen hochqualifizierten Sekretärinnen, die ich kenne, um Entschuldigung für jene unqualifizierte Aussage zu bitten!]

 

Ich habe daher nie nachvollziehen können, weshalb ausgerechnet das Interim Management sich von diesem Sog ins Internet abkoppeln sollte. Zumal, wenn Vakanzüberbrückungen und klassische Projektarbeit laut AIMP Providerumfrage seit Jahren etwa die Hälfte aller Interim Mandate ausmachen.

 

Dennoch habe ich eins falsch eingeschätzt: Der Bekanntheitsgrad des Interim Managements war Anfangs viel zu gering.

 

Ich hatte damit gerechnet, dass Unternehmen zunächst im Internet suchen würden, wenn sie etwas nicht kennen. Wie z. B. das Interim Management. Das habe ich falsch eingeschätzt: Das war ganz offensichtlich nicht so.

 

Die Unternehmen mussten erst erfahren, dass es Interim Management gibt – und dass das durchaus kein Teufelszeugs ist: Dann erst haben sie begonnen, im Internet zu suchen.

 

Die Zugriffszahlen auf MANATNET zeigen das ganz eindeutig. Und Sie zeigen, welche Beharrlichkeit erforderlich war für diesen Erfolg.

 

Sie zeigen auch, dass MANATNET nun aber im Wettbewerb sehr gut positioniert und auf die kommenden Jahre vorbereitet ist, wenn sich große Anteile des Interim Management-Geschäfts ins Internet verlagern werden: Und das werden sie.

 

Inzwischen arbeitet MANATNET unter anderem für Bentley, TUI, Lufthansa und Unternehmen aus dem Mittelstand. Und selbstverständlich erwarte ich, dass das noch viele mehr werden – unabhängig davon, dass ich den Kunden zudem als Berater zur Verfügung stehe.

 

Und am Ende erwarte ich, dass es irgendwann in den Unternehmen heißen wird:

 

Interim Manager? Da schau ich erst mal bei MANATNET!