EINE ART „SELF-FULFILLING BLOG-PROPHECY“

Michelangelo_Buonarroti_Jeremia_Sixtinische_Kapelle_RomSeit dem 1. September 2007 schreibe ich mein Blog zum Interim Management. Ohne, dass ich das registriert hätte, sind inzwischen glatt sechs Jahre ins Land gegangen.

 

Jede Woche. Freitags um 15.00 Uhr. Die Ausnahmen kann ich an einer – nicht zwei! – Händen abzählen. Mein Blog hat viele treue Leser – und dafür bin ich sehr dankbar.

 

Ein Leser schrieb mir mal: „Ich warte freitags immer auf Ihr Blog: Danach kann ich gutgelaunt ins Wochenende gehen!“ Fein!

 

Ich schreibe mein Blog nicht zur Selbstverwirklichung, wie ein guter Freund einmal vermutete. Dennoch gebe ich zu, dass ich gern für mein Blog schreibe – und keinesfalls empfinde ich das als Last. Ich schreibe aber auch darüber hinaus viel – und so gar nicht dicht am Blog oder am Interim Management.

 

Natürlich schreibe ich mit dem alles überragenden Ziel, meine Leser zu erfreuen – in dem Sinne, dass sie mein Blog einfach gern lesen. Ich möchte niemanden bekehren, nicht missionieren und auch keinem Besserwissertum frönen. Hingegen möchte ich schon zu ein wenig mehr Ehrlichkeit in dem ach so tollen „Super-Dooper“-Interim-Geschäft beitragen.

 

Der Nebeneffekt ist sicher, dass ich mich im Internet als Insider im Interim-Geschäft positioniere. Das gelingt recht gut – und erstaunlich wenigen meiner Wettbewerber: Auch hier kann ich sie an einer Hand abzählen.

 

Ich schreibe für meine Leser – nicht für Suchmaschinen: Ganz ausdrücklich nicht!

 

Prompt wies mich ein Leser gutmeinend darauf hin. Zwar achte ich sicher darauf, dass die Begriffe Interim Management, Interim Manager und was weiß ich noch was angemessen im jeweiligen Text vorkommen. Die Quote (relevante Key-Words zur gesamten Anzahl der Wörter) rechne ich aber ebenso sicher nicht aus.

 

Stattdessen lasse ich meine Texte stets durch den Blablameter scannen und den „Bullshit-Index“ errechnen: Ein nettes Spielzeug zwar, das aber doch ganz gute Hinweise auf den Anteil sprachlicher Schwächen oder gar Geblubber liefert. Regel: Meine Blogeinträge dürfen keinen Bullshit-Index mit einer „3“ vorn haben. Meist liegt er deutlich darunter.

 

Einigermaßen überrascht es mich dann aber, welche Blogartikel über einen langen Zeitraum den größten Zuspruch erhalten!

 

So gibt es seit Wochen ein Kopf an Kopf-Rennen zwischen „EINE TYPISCHE WOCHE IM INTERIM MANAGEMENT“ und „YOU ALLWAYS HAVE TO BE THREE MONTHS AHEAD OF YOUR SUPERVISORY BOARD“. Der Artikel auf dem Bronze-Rang fällt dagegen schon deutlich ab: „AIMP JAHRESFORUM – EINE GROSSE FAMILIENFEIER“ hat nur halb so viele Zugriffe wie die beiden ersten (jeweils).

 

Ich frage mich ständig, was diese beiden Artikel für meine Leser so attraktiv macht. Kleinlaut gebe ich zu: Ich weiß es nicht!

 

Möglicherweise sind beide Einträge so beliebt, weil sie ans Eingemachte gehen, weil sie echte Geschichten aus meinem Provider-Leben teilen. Und weil sie dann irgendwann in meinem Blog selbst als „meistgelesene Artikel“ besonders herausgestellt – und dann wieder von vielen neuen Lesern gelesen werden.

 

Es bleibt ein Rätsel – aber vielleicht auch nur:

 

Eine Art „self-fulfilling blog-prophecy“.


AUCH EIN INTERIM MANAGER HÄLT NICHT EWIG!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Jules– Titel: DosisNa, dieses Jahr fängt ja toll an! Ein Projekt wurde deutlich verlängert, auf Empfehlung der Banken. Eine echte Empfehlung, denn das Unternehmen ist durchaus kein Gast der Krisenabteilung der Banken. Aber der Interim Manager hat das Unternehmen derart gut (auf der technischen Seite!) restrukturiert, dass die Banken es gern sehen, wenn die Zusammenarbeit um etliche Monate verlängert wird, um die „Nachhaltigkeit“ sicherzustellen.

 

Das Unternehmen schreibt jetzt schwarze Zahlen: Durch Verbesserungen im gesamten technischen Bereich des Unternehmens – nicht etwa durch betriebswirtschaftliche „Kunststücke“.

 

Dafür arbeitet dieser Interim Manager an seinen physischen Grenzen und berichtet mir von „vier Stunden Schlaf – aber ich bin gut drauf“.

 

Ein anderer Interim Manager stellt seit Dezember die Abläufe für einen Kunden sicher, der in einem kritischen Bereich zum neuen Jahr den Lieferanten gewechselt hat.

 

Auch dieser Interim Manager hat mir berichtet, dass er 14 bis 16 Stunden arbeitet.

 

So toll der Job auch ist, den diese Interim Manager für ihre Kunden erledigen: Ich habe beide gebeten, sich einmal zurückzulehnen und zu reflektieren. Und dann: Auf sich aufzupassen.

 

Ich erlebe es immer wieder, dass sich die Interim Manager ins Projekt stürzen, mit allem, was sie haben. Und im Vergleich zur Freizeitorientierung so vieler festangestellter Mitarbeiter ist das ja auch ganz toll – besonders aus Sicht des Auftraggebers.

 

Jedoch: Interim Manager haben „nur“ ihr eigenes Knowhow und ihre eigenen Kapazitäten, die sie in Projekte einbringen und somit am Markt verkaufen können. Um damit ihren Lebensunterhalt zu finanzieren – und alles, was noch dazu gehören mag.

 

Also Vorsicht:

 

Auch ein Interim Manager hält nicht ewig!

 

TRADITIONELLES DENKEN IM INTERIM MANAGEMENT

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Angie525A – Titel: mal anders!Irgendwie erinnert mich ein Jahresende immer an eine Häutung. Das alte Jahr wird abgestreift – matt und zerschlissen. Nichts mehr ist zu ändern.

 

Das neue Jahr liegt vor uns – glänzend und unbefleckt. Vieles noch können wir gestalten. Oder es zumindest versuchen.

 

Mir fällt jedoch auf, dass die meisten Menschen, mit denen ich spreche, erstaunlich wenig Gestaltungswillen erkennen lassen. Stattdessen ist Behüten und Bewahren angesagt, werden stets aus der Erfahrung heraus die Dinge kommentiert und eingeordnet.

 

Was war und wie war das? Die Antworten auf diese beiden Fragen werden dann mit einem erstaunlichen Beharrungsvermögen extrapoliert – und dann weiß man, wie´s ist und wie´s wird.

 

Auch in 2014.

 

Auch in der Politik.

 

Auch in der Wirtschaft.

 

Auch im Interim Management.

 

Kaum einer stellt sich in meiner Gegenwart einmal die Frage: Was ist, wenn die Extrapolation, der leitende Rückspiegel, das falsche Mittel ist – und das auch noch völlig? Was ist, wenn´s einmal ganz anders kommt?

 

Ich denke hierbei nicht unbedingt nur an die Staatsschulden-/Eurokrise: Da wird mir sofort ganz anders!

 

Ich denke daran, was die Menschen gesagt haben, als dramatische Veränderungen anstanden – sie aber nicht erkannt wurden.

 

Als die Eisenbahn aufkam: „Die Geschwindigkeit der Eisenbahn macht die reisenden Menschen krank!“ Damals etwa 30 Kilometer in der Stunde.

 

Oder als das Telefon aufkam: „Es wird wohl in jeder größeren Stadt eins geben!“

 

An Computerwelt möchte ich erst gar nicht denken:

 

„Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt.“ (Thomas Watson, Vorstandsvorsitzender von IBM, 1943)

 

„Es gibt keinen Grund, warum irgendjemand in der Zukunft einen Computer bei sich zu Hause haben sollte.“ (Ken Olson, Präsident, Vorstand und Gründer von Digital Equipment, 1977)

 

Ich möchte nicht gleich zu Beginn des neuen Jahres klugscheißerisch wirken. Aber ich stelle mir schon die Frage: Können wir uns ein solches traditionelles Denken noch leisten? Zaghaft und nach hinten gerichtet.

 

Für MANATNET lautet die Antwort: Nein! Meine Leser wissen das. Wir denken neu, mutig und mit dem Blick nach vorn. Das geht auch schon mal schief und da gibt´s auch schon mal eins aufs Maul.

 

Dennoch halte ich diesen Weg für den besseren. Auch im neuen Jahr. Deshalb arbeiten wir weiter – wenn auch meist recht einsam – gegen:

 

Traditionelles Denken im Interim Management.

 

DAS INTERIM-GESCHÄFT IST KEINE CASH COW!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Steve Arnold – Titel: No, I don´t Got MilkSicher. Der Wirtschaftsprüfer wird noch das eine oder andere in unserem Zahlenwerk massieren.

 

Dennoch: Am Umsatz wird er nichts anpassen.

 

Und so bleibt festzustellen, dass MANATNET im Jubiläumsjahr ein Wachstum von knapp 25 Prozent hingelegt hat. Darauf bin ich durchaus ein wenig stolz.

 

Unterm Strich, also neudeutsch „Bottom Line“, ist jedoch spürbar weniger hängen geblieben als in den Vorjahren. Ein auf den ersten Blick trüber Befund, den ich jedoch sehenden Auges hingenommen habe:

 

Selbstverständlich hat sich der Jubiläumsbonus in Höhe von 10 Prozent niedergeschlagen – über den sich die Kunden im Gegenzug freuen durften.

 

Weit mehr haben sich jedoch die Investitionen in MANATNET niedergeschlagen. Ich bin davon überzeugt, dass Interim Provider inzwischen gezwungen sind, permanent in ihr Unternehmen zu investieren, wenn sie dauerhaft am Markt bestehen wollen. Dummerweise lassen sich in meiner (IT-) Welt halt nicht alle Dinge aktivieren und werden somit sofort in vollem Umfang ergebniswirksam.

 

Aber diese Dinge waren wichtig, um unsere Pole Position im Internet basierten Interim Management gegen zunehmenden Wettbewerb zu verteidigen.

 

Unterm Strich, und entgegen manchen landläufigen Meinungen, unterstreicht das:

 

Das Interim-Geschäft ist keine Cash Cow!

 

SCHNELL VERBIETET DENKEN NICHT!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Thomas Höhler – Titel: Eisblume Mein vorletzter Blogeintrag vor Weihnachten. Es hat den Anschein, als hätte unser Land das Arbeiten weitgehend eingestellt: Bereits vor zwei Wochen bin ich darauf eingegangen. Keinen weiteren Blogeintrag ist das wert.

 

Auf meine Mails antworten vermehrt gut gelaunte Autoresponder mit den immer wiederkehrenden Strophen: „Ab [Datum] bin ich nicht da: Ihre Mail wird nicht gelesen oder weitergeleitet.“ Immerhin: Ein „Ätsch!“ verkneifen sie sich – noch.

 

Selbstverständlich haben wir unsere Kaltakquisition inzwischen bis zum 10. Januar ausgesetzt. Die Menschen brauchen erfahrungsgemäß nach den Prozess-unterbrechenden Feierwochen ein paar Tage fürs Warmlaufen im neuen Jahr.

 

Ein Monat der kollektiven Auszeit.

 

Der eine oder andere Greis, der die Wirtschaftswunderzeiten miterlebt hat, schüttelt verständnislos den Kopf und fragt sich verstört, was er damals „falsch“ gemacht hat.

 

Was macht der Minister der Finsternis während einer solchen kollektiven Auszeit?

 

Vordenken und Nachdenken!

 

Es dauerte lange. Aber irgendwann habe ich diese vier Winterschlaf-nahen Wochen als Geschenk begriffen. Wenn ich meine Kapazitäten in dieser Zeit nicht dem „Außen“ widmen muss, dann kann ich sie dem „Innen“ widmen. Gut, der eine oder andere wird anmerken: „Alternativ kannst Du Dich in die kollektive Auszeit eingliedern!“ – aber irgendwie übt diese Alternative keinen großen Reiz aus auf mich.

 

„Du bist halt ein Dino, eine aussterbende Spezies!“, wie meine Frau anzumerken nicht müde wird.

 

Ein großes Geschenk für den Dino: Zeit zum Vordenken und Nachdenken.

 

Und so weiß ich heute, was im April oder September des kommenden Jahres zu tun ist. Welche Kapazitäten ich dann bereitstellen muss – und welche Auswirkungen das auf den Cashflow meines Unternehmens haben wird.

 

Und in jedem der anderen Monate. Solange uns nicht – frei nach Asterix – der Himmel auf den Kopf fällt – was ich, ganz persönlich, nicht mehr völlig ausschließen möchte. Denn was uns die Politiker in letzter Zeit zumuten, lässt sich mit allem Glühwein dieser Weihnachtsmärkte nicht schön saufen!

 

Vordenken und Nachdenken.

 

Mitunter habe ich den Eindruck, das tun wir alle inzwischen viel zu wenig!

 

Alle.

 

Zur „Rechtfertigung“ wird gern verwiesen auf die ach so furchtbar schnell-lebige Zeit, die durch die Internet-Technik und Vernetzung immer noch schneller werde – und die uns somit kaum noch Zeit ließe: Getrieben von „der Jagd des Lebens“ (Storm).

 

Als Internet-geprägter Mensch seit den Anfängen 1995 traue ich mich zu sagen: Ich kenne kaum einen größeren Blödsinn!

 

Haltet ein, denn:

 

Schnell verbietet Denken nicht!

 

DER NIKOLAUS WAR BEI MANATNET!

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: ROLFVOLKER – Titel: O du fröhliche….Was für eine Woche! Die neue AIMP-Site ist fertig – steht bereit auf dem Entwicklungsserver für den Umzug auf den Life-Server. Nun schauen die Kollegen noch mal drüber – und sicher werden wir das eine oder andere noch ändern. Aber nur noch Marginalien.

 

MANATNET selbst hat Aufträge vergeben an unseren Technik-Partner in Berlin fürs Front- und Backend – so hoch, wie noch nie in unserer Unternehmensgeschichte.

 

Der neue Vertrag mit dem Hosting-Partner liegt unterschriftsreif auf meinem Tisch – ich zögere ein wenig, aber nicht wirklich: Performance nochmals erhöht, Sicherheit nochmals erhöht – und vor allem: Zwei Rechner im Parallel-Flug – in getrennten Gebäuden. Ich kann es mir nicht mehr leisten, dass MANATNET – wodurch auch immer – vom Server verschwindet und neu aufgebaut werden muss. Es gibt nicht viele Albträume die ich habe: Aber das ist ganz sicher einer – gewesen. Das einzige Risiko, das ich nicht abgedeckt habe, ist ein Atomschlag. Dieses Risiko habe ich ohne Pein übernommen: In einem solchen Fall haben wir alle sicher ganz andere Sorgen…

 

MANATNET ist halt keine Website eines Interim-Providers: MANANET ist ein Marktplatz, eine Transaktionssite: Dort können Kunden und Interim Manager etwas tun. Wir spielen somit in einer völlig anderen Liga, was das Internet angeht.

 

Und in dieser Liga, wie in anderen Top-Ligen auch, musst Du stetig und kräftig investieren, um vorne mitmischen zu können. Sonst wirst Du Dich dort nicht lange halten können.

 

Unsere Investitionen im Front- und Backend konzentrieren sich auf die Qualitätssicherung – aus meiner Sicht das A und O für einen Interim-Provider. Das Tolle daran: Wir werden immer besser! Und immer schwerer vom Wettbewerb einzuholen.

 

So gesehen haben wir uns beschenkt und die Interim Manager bei MANATNET auch:

 

Der Nikolaus war bei MANATNET!

 

ERWARTEN INTERIM-PROVIDER ZU VIEL VOM MITTELSTAND?

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: The National Guard – Titel: Children welcome Georgia National Guardsmen home from...Allerheiligen, kein bundesweiter Feiertag. Dennoch hat mich dieser Feiertag von Kindesbeinen in Nordrhein-Westfalen an begleitet – nur die Banker-Zeit in Berlin und Hessen war hier eine Ausnahme. Womöglich war schon immer unterschwellig klar, dass „Bank“ und „Heilige“ sich nicht vereinbaren ließen.

 

Allerheiligen, kein bundesweiter Feiertag: Dennoch wird in vielen großen Bundesländern nicht gearbeitet – zum Beispiel in Bayern oder hier in Baden-Württemberg. Das führt dazu, dass dieser Tag recht ruhig für mich ist im Büro.

 

Ich nutze diesen Tag deshalb stets für die Planung des neuen Jahres.

 

Am Ende weist die Planung für MANATNET eine Umsatzsteigerung von 37 Prozent aus. Der Minister der Finsternis zuckt ein wenig, ob seiner überbordenden Zuversicht!

 

Analyse-Modus: ein.

 

Risks (Originalton aus der professionellen Bilanzanalyse längst vergangener Zeiten)

 

Du weißt nicht, was die große Koalition aushecken wird.

Du weißt nicht, was die Staatsschuldenkrise noch bringen wird.

Du weißt nicht, was Du darüber hinaus alles nicht weißt.

 

Mitigants (Originalton aus der professionellen Bilanzanalyse längst vergangener Zeiten)

 

Du hast MANATNET inzwischen richtig gut aufgestellt.

Die Zugriffszahlen auf MANATNET erreichen jeden Monat neue Höchststände.

Du investierst richtig Geld in die Kaltakquisition von neuen Mittelstandskunden.

 

Und genau dort, in der Akquisitionsarbeit, scheinen Botschaften zutage zu treten, die mir, die uns Providern, gar nicht gefallen können:

 

Auf aktueller, zugegeben noch nicht repräsentativer Basis, fällt mir auf:

 

Ein erstaunlich hoher Anteil der Mittelstandskunden setzt grundsätzlich nur festangestellte Mitarbeiter ein.

 

Ein erstaunlich hoher Anteil der Mittelstandskunden ist der festen Überzeugung, Vakanzen grundsätzlich intern abdecken zu können.

 

Ein erstaunlich hoher Anteil der Mittelstandskunden blockt ab und möchte sich MANATNET nicht einmal ansehen.

 

Ein erstaunlich hoher Anteil der Mittelstandskunden hat (einen) Interim Manager eingesetzt – und schlechte Erfahrungen gemacht. Nach eigenen Angaben würden sie nie wieder einen Interim Manager einsetzen

 

Und ein Kunde sagte wörtlich: „Noch nie hat es Zeiten gegeben, auch nicht im Krankheitsfall, dass wir Unterstützung von außen gesucht haben. Das Alltagsgeschäft lief dann solange auf Sparflamme.“

 

Allerheiligen. Ein Tag zum Nachdenken. Mich lassen zwei Gedanken nicht mehr los:

 

Aus der MANATNET-Perspektive: Wenn Du Dein Geschäft nicht jetzt deutlich steigern willst: Wann dann?

 

Und aus anderer Perspektive:

 

Interim-Provider: Erwarten wir zu viel vom Mittelstand?

 

INTERIM MANAGEMENT ALLEIN SCHAFFT DAS NICHT

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Tobias Lehmann – Titel: Zwei alte Zwillinge

 

Einen Interim Manager suche ich als MBI-Manager im Rahmen einer Nachfolgeregelung. Parallel dazu beherrscht ein Bahnhof die Nachrichten der so ganz langsam ausklingenden Ferienzeit – unmittelbar nach Ägypten. Und ein schlichter Geist – wie meiner – kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.

 

Mainz. Mit dem Namen dieser Stadt verbinde ich – man möge mir dies nachsehen – ZDF, Buchdruck und Karneval.

 

Und nun dies! Der Mainzer Bahnhof wird zum Tagesschau-Thema.

 

Zwei Vorstände brechen ihren Urlaub ab, einer vertritt die Bahn in den Krisengesprächen mit Betriebsräten und Gewerkschaften (!) vor Ort. An den voll besetzten Runden Tisch (der im Übrigen ein eckiger war…) hatten Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Verkehrsminister Roger Lewentz geladen.

 

Und der Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Dr. Peter Ramsauer, gibt der SPD die Schuld am Zustand der Bahn – genauer: Peer Steinbrück.

 

Die SPD – heissa, es ist Wahlkampf! – hat wegen der Personalengpässe der Bahn im Stellwerk am Mainzer Hauptbahnhof eine Sondersitzung des Bundestags-Verkehrsausschusses beantragt.

 

Ich wiederhole mich: Ein schlichter Kopf kann sich nur noch an selbigen fassen!

 

Mitarbeiterengpässe und daraus resultierend Zugausfälle. Natürlich ist das ein Unding.

 

Doch nur jemanden, der in Sachen Entwicklung der deutschen Unternehmen vollkommen unterbelichtet ist, kann das wirklich überraschen.

 

Die Worte der Erkenntnis heißen „Lean Management“ oder „Lean Enterprise“schlankes Unternehmen. Auf gut Deutsch: Weniger Mitarbeiter, die dafür mehr arbeiten müssen – verquast gern auch Effizienzsteigerungsprogramm XYZ genannt.

 

Jede noch so kleine Abteilung muss am „Optimum“ gefahren werden. Noch einmal auf gut Deutsch: Mit genau so vielen Mitarbeitern, dass der Laden nicht zusammenbricht. Ob die Leute zusammenbrechen, ist weniger wichtig – außerhalb der Sonntagsreden.

 

So wissen wir spätestens seit dem Jahr 2003 zum Beispiel, dass die Spezies der „Vertreter“ in den Unternehmen zur aussterbenden Rasse gehört. Versuchen Sie mal, in der Ferienzeit – und Deutschland hat viele Ferien! – irgendjemanden zu finden, der die Dinge weitertreibt, wenn Ihr Gegenüber in Urlaub ist. Sehen Sie!

 

Spitzen in den Unternehmen werden durch Zeitarbeiter oder aber durch Interimsmanager ausgeglichen. Deshalb sind beide Bereiche Wachstumsmärkte.

 

Und wenn dann, wie im Stellwerk Mainz, von 15 Mitarbeitern etwa die Hälfte in Urlaub oder krank ist, dann bricht der Laden halt zusammen – und nichts geht mehr.

 

Aber das weiß ich doch – als (Top-) Manager!

 

Und weil ich das weiß, weiß ich auch, was ich in solch einer Ausnahmesituation tun muss. Und da gibt es sicher einige Optionen, denn die gibt es stets. Nur eine gibt es nicht: Überraschung heucheln!

 

Für den Minister der Finsternis ist diese Geschichte eher ein Menetekel an der vom Verdrängen von Schwierigkeiten und Risiken gekennzeichneten deutschen Wohlfühlwand.

 

Zumindest, wenn Haufe Recht hat, die am Mittwoch titelten: „Mainzer Bahn-Debakel gibt Ausblick in die Zukunft“ und dann schrieb: „Was bei der Bahn am Mainzer Bahnhof derzeit schief läuft, könnte sich in Zukunft häufiger wiederholen – in anderen Unternehmen und Branchen. Diese Prognose trifft Trendforscher Sven Gábor Jánszky. Er geht davon aus, dass der Fachkräftemangel solche Situationen noch oft hervorrufen wird.“

 

Noch „oft“! Wenn Herr Gábor Recht hat, dann werden wir uns etwas wirklich Neues einfallen lassen müssen. Und damit liegt das in der Verantwortung des (Top-) Managements jedes Unternehmens. So simpel ist das. Auch, wenn es auf absehbare Zeit wohl noch ganz neue Lösungen im Personalmanagement brauchen wird.

 

Interim Management kann sicher vieles – und ich bin nach wie vor begeistert von dieser Dienstleistung. Dennoch bin ich mir ebenso sicher:

 

Interim Management allein schafft das nicht.

 

MANATNET HATTE NIE MEHR BESUCHER ALS JETZT!

 

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: David Shankbone – Titel: The Corporatist State 2011 Shankbone

Ferienzeit in deutschen Unternehmen. Entscheidungen trifft kaum noch jemand allein – und irgendeiner, dessen Zustimmung das konsensuale Entscheidungssystem verlangt, ist immer in Urlaub. Da „Vertretungen“ den Lean Management-Programmen aus der jüngeren Vergangenheit zum Opfer gefallen sind, liegen die meisten Entscheidungen folglich zurzeit auf Eis.

 

Nichts Neues also: Das kenne ich seit etwa einer Dekade.

 

Nach der Ferienzeit wird die Bundestagswahl vor der Tür stehen. Vor allen Bundestagswahlen, die ich während der vergangenen Dekade verfolgt habe, haben mir die Unternehmen gesagt: „Wir wollen erst einmal das Ergebnis der Wahl abwarten“. Es gehört keine ausgeprägte Weisheit dazu, ein vergleichbares Verhaltensmuster auf Seiten der Unternehmen auch in diesem Jahr zu erwarten.

 

Vorgestern kam zudem die Meldung, dass die Autoverkäufe (Neuwagen) in Europa im ersten Halbjahr 2013 um 6 % zurückgegangen sind und damit ein 20 Jahres-Tief (!) erreicht haben (Quelle: Autoindustrieverband Acea). Auch in Deutschland fielen die Neuzulassungen um satte 8 % im gleichen Zeitraum. Auch wenn die deutschen Autobauer Erfolge ohne Ende kommunizieren: Diese Erfolge gehen vor allem auf die Märkte USA, China und Brasilien zurück – keineswegs jedoch auf den europäischen Heimatmarkt. Insider erwarten nicht, dass sich daran auf absehbare Zeit etwas ändern wird.

 

Gleichzeitig verkündete Bosch Kurzarbeit. Bemerkenswerterweise nicht für die Sparte Automotive, sondern für die Bereiche Energie- und Gebäudetechnik sowie Industrietechnik.

 

Wer auch nur den einfachen Dreisatz beherrscht, weiß, dass da noch was kommen wird – für die Sparte Automotive.

 

Und: Die von den Auguren für das zweite Halbjahr 2013 erwartete Konjunkturerholung sehe ich nirgends – wieder mal ganz der AIMP-Minister der Finsternis. Zumal, davon bin ich überzeugt, einige unschöne Dinge derzeit unter dem Deckel gehalten werden – so kurz vor der Bundestagswahl. Wir wollen den deutschen Michel doch nicht verschrecken!

 

Das Ergebnis aus alldem: Unsicherheit! Und Unsicherheit mögen deutsche Unternehmenslenker überhaupt nicht.

 

Und in Phasen der Unsicherheit scheuen sie „Long Term Commitments“, also langfristige Verpflichtungen, wie der Teufel das Weihwasser. Nur um das an dieser Stelle klarzustellen: Ich verstehe das vollkommen.

 

Auch Festanstellungen sind langfristige Verpflichtungen.

 

Möglicherweise, ich wiederhole: möglicherweise!, schaut man sich deshalb um, was der Interim-Markt so zu bieten hat.

 

Denn – und das im Ferienmonat:

 

MANATNET hatte nie mehr Besucher als jetzt!

 

INTERIM MANAGEMENT: DIE ZUKUNFT VERSCHONT NIEMANDEN!

 

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Beverly & Pack – Titel: Fly Me to the Moon, by way of a Hot Air Balloon

Das Interim-Geschäft soll sich laut DDIM in den kommenden zehn Jahren verdreifachen. Ich teile diese Einschätzung.

 

Die DDIM nennt dafür viele gute Gründe, die allesamt nachvollziehbar, wenn nicht gar überzeugend sind.

 

Besonders teile ich dies:

 

„Die demografische Entwicklung in Deutschland führt dazu, dass die Kompetenzen von Managern und Fachleuten zu wertvoll werden, als dass sie dauerhaft nur in einer Organisation genutzt werden. Mehr und mehr wird die Wirtschaft auf die vorhandene, punktgenau passende Expertise zugreifen.“ (Quelle: Düsseldorfer Abendblatt; „Interim Management: Die Erfolgsgeschichte geht weiter“)

 

Die Unternehmen jedoch sind momentan noch so weit weg von dieser Sichtweise, wie nur eben denkbar!

 

Dennoch: Schauen wir mal gemeinsam in die Kristallkugel:

 

Wir sind im Jahr 2023. Das Interim-Geschäft steht für ein Geschäftsvolumen von irgendwo zwischen 5 und 6 Milliarden Euro.

 

Mehr Interims Manager – vielleicht 15.000 für die erste und zweite Ebene (DDIM-Erwartung). Möglicherweise 60.000 insgesamt, wenn wir breitere Definitionen zugrunde legen.

 

Alle suchen Mandate – zu immer noch 75 Prozent über die eigene Akquisition. Als Reaktion darauf haben die Unternehmen diese Akquisitionsbemühungen den traditionellen Bewerbungen gleichgesetzt, an einer Stelle konzentriert und in den eigenen Personalabteilungen die Gruppe „Recruiting von Interim Managern“ aufgebaut. Sie haben jedoch festgestellt, dass ihnen auch dafür die richtigen Leute fehlten.

 

Als bewährte Lösung wurden entsprechend erfahrene Mitarbeiter dort abgeworben, wo sie zu finden waren: Bei den Interim-Providern. Der Folgeeffekt Nr.1: Einige Interim-Provider gingen in die Knie, weil die Leistungsträger verloren gingen. Der Folgeeffekt Nr. 2: Die Gehälter für solche Mitarbeiter steigen auf breiter Front – auch für die Interim Provider.

 

Wie vor zehn Jahren bauen jedoch die meisten Interim Manager nach wie vor nicht auf die eigene Akquisitionsstärke. Allerdings ist die Vertriebsorientierung der Interim Manager, die in den vergangenen zehn Jahren in dieses Geschäft eingestiegen sind, besser geworden.

 

Dreimal so viele Interim Manager haben – platt vereinfacht – zu einer Verdreifachung der Pools der Interim Provider geführt. Die historische Werbebotschaft „Wir kennen alle unsere Interim Manager persönlich“ hat daher inzwischen den letzten Rest an Glaubwürdigkeit verloren.

 

Die Wachstumsperspektiven hatten in der jüngeren Vergangenheit weitere Marktteilnehmer dazu verleitet, in das Interim-Providing einzusteigen – in der trügerischen Hoffnung auf schnell verdiente Euro-Vermögen bei vermeintlich minimalen Einstiegsbarrieren.

 

Es hat sich jedoch gezeigt, dass das neue Volumens-Geschäft nicht länger mit den Verhaltensmustern der Gründerzeit zu beherrschen war – zudem, fatalerweise, auch die Interim Manager selbst (immerhin die Leistungserbringer in diesem Geschäft) spürbar höhere Ansprüche an die Provider stellten: An Transparenz, Offenheit und Fairness sowie ein professionelles Kommunikationsverhalten. Mit anderen Worten: Die Interim Manager forderten Kundenorientierung ein.

 

Die hierfür erforderlichen Investitionen wollten oder konnten viele neue und auch ein paar „alte“ Provider nicht erbringen. Daraufhin hat sich der Markt weiter bereinigt: Einige große Interim-Provider und einige auf Nischen spezialisierte Anbieter blieben übrig.

 

Das Thema Qualitätssicherung, das die strategische Ausrichtung der Interim-Provider richtigerweise in den Jahren 2013 bis 2017 beherrschte, war nicht länger durchzuhalten. Selbst den Unternehmen fehlte die Fantasie, sich vorzustellen, dass 60.000 Interim Manager ausnahmslos Spitzenqualität liefern würden.

 

Für die knappe Resource Mitarbeieter haben sich die Interim-Provider daraufhin zu professionellen Zulieferen der Personalabteilungen in den Unternehmen entwickelt. Inzwischen haben sich – analog der Automobilindustrie – Tier 1 bis 3 Provider herausgebildet. Sie sind den Unternehmen in deren wichtige Auslandsmärkte gefolgt.

 

Und für noch etwas fehlt den Unternehmen schon seit einiger Zeit jede Fantasie: Providermargen von 33, 40 oder gar 50 Prozent weiterhin zu akzeptieren.

 

Räumen wir geschwind die Kristallkugel beiseite – dennoch gilt:

 

Interim Management: Die Zukunft verschont niemanden!