DU KUMMST HIER NET REIN JA!

Fotograf_Juergen_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Du_kommst_hier_net_rein_jaIm Interim Management unterscheidet sich MANATNET von den allermeisten anderen Interim-Providern in der DACH-Region. Das gilt auch für die Daten-Sicherheit.

 

Versuchen Sie mal, die Interim-Provider zu finden, die – außer MANATNET – ihre komplette Domain verschlüsseln – was Sie leicht am angehängten „s“ am „http“-Präfix erkennen können.

 

Von Beginn an nutzt MANATNET hierfür die SSL-Verschlüsselungs-Technologie von Norton / Symantec samt dazugehöriger Zertifikate, die wir alle zwei Jahre erneuern müssen – ein aufwändiges und durchaus nicht kostenloses Unterfangen.

 

Muss das denn sein? Machen doch die allermeisten anderen auch nicht!

 

Natürlich muss das nicht sein: Wenn ich als Interim-Provider nur allgemeine Informationen zum Interim Management und ein paar Stock-Fotos im Internet zur Verfügung stelle, dann brauche ich mich mit Daten-Sicherheit nicht zu beschäftigen!

 

Wenn ich jedoch über Internet (registrierten Nutzern) den Zugriff auf die Daten der Interim Manager gestatte, dann sieht das völlig anders aus. Zumindest nach meinem Verständnis. Auch in heutigen Zeiten, in denen die meisten Menschen Details von sich freiwillig in einem Ausmaß preisgeben (Facebook), das die Vorstellung all derer sprengt, die noch die vorletzte Volkszählung vor knapp 30 Jahren heroisch boykottiert hatten.

 

Appropriation Art – die die Lizenz zum Diebstahl?

 

Was damals zu erheblichem Unwohlsein führte (persönliche Daten preiszugeben), ist heut fast gang und gäbe: Die Freigabe von persönlichen Daten für die kostenlose Nutzung von Internet-Angeboten der jeweiligen Gegenseite. Und die jeweilige Gegenseite sammelt fleißig und beutet diese Sammlungen aus – und das durchaus nicht nur für Werbekunden!

 

[Anmerkung an dieser Stelle: Ich halte die NSA-Affäre nur für die Spitze eines Eisbergs…]

 

Heute laden die Menschen frohgemut ihre Fotos auf (zum Beispiel) Facebook oder Instagram hoch, um sie mit ihren Freunden und dem Rest der Welt zu teilen – und geben damit gleichzeitig die Rechte an eben diesen Bildern uneingeschränkt und kostenlos an Facebook oder Instagram ab. Ein Schelm, der nun darauf hinweist, dass das meiste Zeugs völlig belanglos und daher für eine Weiterverwertung völlig ungeeignet sei. Dass das durchaus auch anders und mit enormem Cash-Inflow verbunden sein kann, weist der „Künstler“ Richard Prince nach (Appropriation Art).

 

Nicht, dass mich das nicht selbst träfe! Allein der Post bei Facebook, der jeden Freitag auf meinen neuen Blogeintrag hinweist, übernimmt das Bild aus meinem Blog automatisch (!), und räumt Facebook damit sämtliche Rechte an diesen Bildern ein! Die Alternative lautet, nicht mehr bei Facebook darauf hinzuweisen: Ich denke darüber nach…

 

Interim-Providing – Transparenz und Geheimniskrämerei

 

Dies alles färbt ab. Und so erkenne ich auch in unserem Kerngeschäft Interim Management inzwischen eine verblüffende Sorglosigkeit im Umgang mit sensiblen Daten:

 

Viele Interim Manager verdaddeln ihre Zugangsdaten zu ihrem privaten und geschützten Bereich bei MANATNET. Und fragen mich dann unschuldig nach eben diesem Passwort. Natürlich habe ich das nicht – und die Interim Manager müssen sich in diesem Fall neue Login-Daten vom System geben lassen. Und auch die sehe ich nicht.

 

Warum? Sicher: Als Super-User kann ich bei MANATNET alles Denkbare tun – aber unser System protokolliert das halt unter meinem Namen – und nicht unter dem Namen des Interim Managers oder der Interim Managerin. So ist stets ersichtlich, ob ein Interim Manager zum Beispiel seine Linienerfahrung geändert hat oder ob ich das für ihn gemacht habe.

 

Die Daten der Interim Manager sind mit die wichtigsten Vermögenswerte von MANATNET. Ich gedenke sie im Interesse der Interim Manager, aber durchaus auch im eigenen, wie Zerberus zu schützen – soweit irgend möglich.

 

Solange gesellschaftlich in Sachen Datenschutz nicht alle Dämme brechen (und ich hoffe inständig, dass ich das nicht erleben werde), solange werden wir deshalb bei MANATNET die Daten der Interim Manager als sakrosankt ansehen.

 

Alle.

 

Ausnahmslos.

 

Auch die Referenzadressen, die wir niemals für Akquisitionszwecke nutzen werden (so etwas soll durchaus im Markt vorkommen).

 

In diesem einen Fall widersprechen sich Transparenz und Geheimniskrämerei einmal nicht. Denn für die Daten der Interim Manager bei MANATNET gilt:

 

Du kummst hier net rein ja!

 

FASSUNGSLOS IM INTERIM MANAGEMENT!

Fotograf_Juergen_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Fassungslos_im_Interim_ManagementIm Interim Management brauchen Kunden in Deutschland mitunter, fast hätte ich geschrieben „oftmals“, recht lange für ihre Entscheidungen. Verblüffender Weise.

 

Aber nicht nur im Interim Management, wie man weiß. Die Gründe tun nichts zur Sache. Fakt ist: Allein anhand der Reaktionszeiten der Unternehmen, mit denen MANATNET zusammenarbeitet – und wir blicken immerhin auf ein gutes Dutzend Jahre zurück! – lässt sich ableiten: Deutsche Unternehmen sind nicht schnell genug! Und ich denke ganz persönlich, dass sich das irgendwann im Wettbewerb rächen wird – mit schnelleren Unternehmen…

 

Ich weiß, jetzt kommen wieder die „Wir sind doch damit gut gefahren!“ oder „Gut Ding braucht Weile“-Plattitüden.

 

Aber darauf will ich nicht hinaus: Es fällt halt nur auf und beschäftigt mich.

 

Jeder fünfte Interim Manager reagiert auf Anfragen nicht

 

Noch mehr beschäftigt mich jedoch, dass ich das inzwischen auch auf Seiten der Interim Manager erlebe!

 

Dass im Schnitt gut jeder fünfte Interim Manager (das sind deutlich mehr als vor gut drei Jahren) nicht einmal reagiert, wenn ich ihm oder ihr eine Projektanfrage vorstelle, auf die sein oder ihr Profil passt: Daran habe ich mich gewöhnt – kopfschüttelnd zwar und die Frage nach der Professionalität dieser Interim Manager verdrängend. Ist halt wohl so!

 

Allerdings freue ich mich schon jetzt auf irgendeinen aus dieser Liga, der mir vorwerfen wird: „Über MANATNET kommt ja nix!“…

 

Die – größere! – Gruppe der Interim Manager, die auf meine Projektanfrage „gerade gestern/in der vergangenen Woche für ein Projekt unterschrieben haben und nur noch nicht dazu gekommen sind, das Verfügbarkeitsdatum anzupassen“ sorgt – anders als früher! – nicht mal mehr für MANATNET-interne Heiterkeit.

 

Neue Evolutionsstufe der Unzuverlässigkeit

 

Jetzt hat das Larifari auf Seiten der Interim Manager eine neue Evolutionsstufe erreicht!

 

Kunde (Samstag!):

 

„Herr Becker,

 

ich kann Herrn XYZ nicht erreichen – über Mail nicht, über Festnetz nicht und über Mobil auch nicht! Ist da etwas passiert?“

 

So ganz unberechtigt ist seine Sorge nicht! Erst im Januar dieses Jahres bin ich darauf eingegangen: Reagiert nicht mehr heißt: Lebt nicht mehr!

 

Meine Antwort (Samstag!):

 

„Ich kümmere mich darum, Herr Kunde, und melde mich:“

 

Der Interim Manager hat das erste Gespräch mit dem Kunden geführt, grundsätzlich passte alles – ein paar Dinge waren noch zu klären. Und dauerten, zugegeben (siehe oben) etwa zwei Wochen.

 

Ich versuche den Interim Manager zu erreichen: Per Mail, Festnetz, Mobile, Anrufbeantworter und SMS.

 

Sonntag! Montag. Keine Reaktion. Nichts. Nada.

 

Am Dienstag dann erreicht der Kunde den Interim Manager: Der Interim Manager sagt ab.

 

Zurück bleiben ein verstörter Kunde und ich, dessen Lead-to-Deal-Quote neuerdings auch die Interim Manager zerschießen. Wie reagiere ich darauf?

 

Fassungslos im Interim Management!

 

MANATNET IN STARTREIHE 1 FÜR DIESEN INTERIM-MARATHON

Fotograf_Juergen_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_MANATNET_in_Startreihe_1_fuer_diesen-Interim-MarathonWenn Sie in Sachen Interim Management unterwegs sind, dann bleiben Sie an einem Tweet hängen, wenn er lautet: „Wie akquirieren Projektanbieter neue Freiberufler?“ Denn Interim Manager sind Freiberufler, wenn auch besondere. Und selbstverständlich lese ich diese Informationen dann aufmerksam und lerne, dass freelance.de von Timo Bock auch eine jährliche Umfrage macht: Das wusste ich bis dahin gar nicht.

 

Wenn ich die Ergebnisse der Umfrage dann lese, geht es mir überhaupt nicht darum, ob sie wissenschaftlichen Ansprüchen genügen, ob sie repräsentativ sind oder halt nicht. Ob sie „gut“ sind oder eher „schlecht“. Es geht mir darum, die Ergebnisse aufzusaugen, sie ein wenig mit mir herumzutragen und darüber nachzudenken.

 

So kann es niemanden verblüffen, dass fast die Hälfte der Freiberufler mehr Zeit in die Akquisition investieren musste als im Vorjahr.

 

Eigene Datenbanken und Netzwerke besonders wichtig

 

Auch überrascht es mich keineswegs, dass die Anbieterseite (also die Unternehmen), die Freiberufler zu rund 80 Prozent aus der eigenen Datenbank (Donnerwetter: Welch ein Aufwand!) oder aus dem eigenen Netzwerk beschafft. Ähnliche Zahlen kennen wir auch aus dem Interim Management.

 

Nur knapp 17 Prozent der Unternehmen beschaffen Freiberufler häufig oder sehr häufig über Vermittler. Diese Quote liegt im Interim Management deutlich höher.

 

Und dann kommt´s: Die Unternehmen nutzen zu 50 Prozent Online-Börsen häufig für das Beschaffen von Freiberuflern – weitere 25 Prozent sogar sehr häufig. Und ich zitiere:

 

„Onlinebörsen erreichen damit in etwa das Niveau der Suche über Empfehlungen und in der eigenen Datenbank.“ Und ein wenig später: „Gefunden werden statt Suchen: Auf Seiten der Projektanbieter zeigt sich, dass immer mehr Unternehmen nach Feriberuflern in Onlinebörsen suchen.“

 

Online-Börsen immer wichtiger – auch im Interim Management

 

Davon sind wir im Interim Management noch Welten entfernt! Aber letztlich überrascht mich das nicht!

 

Interim Management ist noch längst nicht so normal wie andere freie Mitarbeit in den deutschen Unternehmen – und wie wir Provider das gedacht, ja, auch gehofft hatten. Aber, da bin ich sicher, es wird mittelfristig vergleichbar normal werden.

 

Und im Zuge dieser Entwicklung werden sich die Personalabteilungen verstärkt mit der Beschaffung von Interim Managern beschaffen. Wer, bitte schön, denn sonst?

 

Und die Personaler in den Unternehmen werden Online-Börsen auch für das Interim Management erwarten…

 

An dieser Stelle gibt es für mich jedoch nicht den geringsten Grund, mich entspannt zurückzulehnen. Ganz im Gegenteil! Selbst wir bei MANATNET haben noch einen langen, schweren Weg vor uns.

 

Aber nach rund 20 Jahren in diesem Internet-Geschäft, sehe ich

 

MANATNET in Startreihe 1 für diesen Interim-Marathon.

 

WER SAGTE NOCH MAL, INTERIM MANAGER SEIEN TEUER?

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Wer_sagte_noch_mal_Interim_Management_sei_teuer?Neben all den nachlaufenden Arbeiten zum AIMP-Jahresforum 2015 (z. B. Bilder hochladen, Videoschnitt definieren und Feedback auswerten) möchte ich ja nicht mein Kerngeschäft vernachlässigen:

 

Die Telefoninterviews mit den Kandidaten für zwei neue Projekte haben in dieser Woche stattgefunden und wieder haben Kandidaten mein schriftliches Briefing als „sehr professionell, sehr hilfreich und durchaus nicht Marktstandard“ bezeichnet – eine Aussage, die mich immer wieder tief verstört.

 

Zudem wurde die erste Stufe des Projektes für ein kleines, mittelständisches Unternehmen aus der Metallverarbeitenden Industrie abgeschlossen. Der Interim Manager lieferte mir unaufgefordert die folgende Zusammenfassung – ich liebe so etwas:

 

Kleine Schritte mit großer Wirkung

 

Investment: 90k€ (Kosten für den Interim Manager)

 

Einsparungen: 212k€ erreicht plus ca. 60k€ sicher erreicht in den nächsten drei Monaten durch neue CNC-Software und Einsparungen bei den Rüstzeiten. Bis zum Jahresende kommen weitere 270k€ sicher hinzu!

 

Personal: 2,5 FTE entfallen und 3 Stellen neu besetzt

 

Produktion: Steigerung der Produktivität im ehemaligen „Bootleneck“ um 154%.  Produktion insgesamt um 50% gesteigert.

 

Umsatzziel: Im Monat März erstmals erreicht – seit Jahren! Kunden-Großauftrag pünktlich zum zugesagten Termin geliefert

 

Qualität: 6s Aktivitäten gestartet und SMED-Rüstworkshop durchgeführt. Gleich beim ersten Beispiel mit erreichter praktischer Rüstzeitreduzierung von 55%, im zweiten Schritt um weitere 12%.

 

Und darüber hinaus:

 

Vorbeugende Wartung eingeführt

 

ABC Analyse mit Focus nun auf A-Artikel in allen Bereichen.

 

Standardisierung von verschiedensten Prozessen.

 

Regelmäßige Meetings und verbesserte Kommunikation im Betrieb.

 

To do Listen erstellt zur gezielten Abarbeitung offener Punkte.

 

450k Euro netto für den Kunden

 

Auf den Punkt gebracht: In den ersten vier Monaten hat das Unternehmen 90k € investiert für den Interim Manager. Die Arbeit des Interim Managers hat während des gleichen Zeitraums nachweislich insgesamt 542 € für das Unternehmen hereingeholt – ein positiver Beitrag also in Höhe von rund 450k € (in Worten vierhundertfünfzigtausend Euro). Zudem sind zahlreiche Dinge angeschoben worden, die sich erst mittel- und langfristig auswirken werden.

 

Nicht so richtig schlecht!

 

Wer sagte noch mal, Interim Manager seien teuer?

 

INTERIM MANAGER GEGEN DEN GORDISCHEN FÜHRUNGS-KNOTEN!

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Interim_Manager_gegen_den_Gordischen_Führungs_KnotenFührung im Interim Management – und darüber hinaus. Das Thema beschäftigt mich derzeit mehr als sonst. Dafür gibt es zwei Gründe: (1) Das kommende AIMP-Jahresforum widmet sich diesem Thema unter der Überschrift „INTERIM MANAGER – ZWISCHEN MANAGEMENT UND FÜHRUNG – Braucht Führung Autorität – und Autorität Hierarchien?“ und (2) die Ergebnisse der aktuellen Gallup-Studie zur „Mitarbeitermotivation“ wurden dieser Tage veröffentlicht.

 

Im Editorial des Programmheftes für das AIMP-Jahresforum bin ich, natürlich, auf Führung eingegangen. Nicht so pointiert, wie ich das an dieser Stelle tun kann: Dort schreibe ich im Namen des AIMP, hier hingegen schreibe ich in meinem eigenen Namen.

 

Die Gallup-Studie verfolge ich seit 2008 – als sie mich zum ersten Mal zutiefst erschüttert hat. In diesem Jahr – und in Deutschland einig weichgespült! –

überwiegen die Hosianna-Gesänge: Denn, man staune!, die Quote der Mitarbeiter, die innerlich gekündigt haben, ist um 2 Prozentpunkte auf 15 Prozent zurückgegangen! Die Claqueure sind begeistert, besonders, wenn Gallup höchst-selbst erläutert:

 

„Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels scheint sich in vielen Unternehmen die Erkenntnis durchgesetzt zu haben, dass die Qualität der Führung und die Unternehmenskultur entscheidend sind, um die Mitarbeiter zu binden“, sagt ein Gallup-Sprecher über die Trendwende.

 

Ja, da waren sie aber sicher ganz begeistert, die Mitarbeiter landauf, landab! Als die Führungskräfte des Fachkräftemangels gewahr wurden und flugs alle bisherigen Verhaltensmuster Anfang 2014 jauchzend über Bord warfen.

 

Wer, in Gottes Namen, glaubt denn so etwas?

 

Von innerlicher Kündigung zur Gleichgültigkeit

 

Fatalerweise sind diese 2 Prozentpunkte direkt in die Gruppe der Mitarbeiter, denen das Unternehmen schlicht wurscht ist und die deshalb Dienst nach Vorschrift machen, übergesiedelt! Denn die Quote der Mitarbeiter, die eine hohe emotionale Bindung an ihr Unternehmen haben, ist mit 16 gegenüber 15 Prozent im Vorjahr praktisch gleich geblieben ist – auch im Vergleich mit den Vorjahren (Grafik).

 

Im Kern also: Die innerlich Gekündigten sind zu innerlich Gleichgültigen mutiert. Donnerwetter: Welch‘ eine Leistung der Führungskräfte!

 

Oder liegen die Maßstäbe inzwischen völlig falsch?

 

Einiges spricht dafür, denn: Der eigentliche Hammer sind die 70 Prozent, die Dienst nach Vorschrift machen. Nun kann jeder, der aufmerksam durch dieses Land geht, sich davon überzeugen, dass diese Zahl wohl nicht völlig falsch ist.

 

Auch wenn wir nicht vergessen wollen, dass ein Arbeitsvertrag letztlich ein Versprechen von gegenseitigen Leistungen ist. Weshalb die Welt (vulgo: die Arbeitgeber) unisono erwarten, dass die Mitarbeiter darüber hinausgehende Leistungen erbringen sollten, sie selbst jedoch nicht („Sie müssen halt auf Ihre Karriere bei uns erst einmal einzahlen!“): Das hat sich mir nie erschlossen!

 

Ich kann folglich meinen Arbeitsvertrag erfüllen und mich dennoch emotional dem Arbeitgeber verbunden fühlen.

 

Aber offenbar ist da mehr: Gallup sagt, dass diese Mitarbeiter keine enge Bindung zum Arbeitgeber haben.

 

Und FAZnet schreibt (Zitat):

 

„Der Grund für eine mangelnde Motivation ist in den meisten Fällen der Vorgesetzte, so die Befragten. Ein Viertel von ihnen hat schon einmal aus Unzufriedenheit mit dem Vorgesetzten gekündigt, knapp 12 Prozent würden ihrem aktuellen Chef am liebsten kündigen.

 

Die Führungskräfte seien zwar durch ihre fachlichen Qualifikationen oder langjährigen Dienste in leitende Positionen geraten, jedoch fehle es ihnen meist an Führungstalent und sozialen Kompetenzen, bewertet Gallup die Ergebnisse seiner Studie. Für die Arbeitnehmer könnten daraus gesundheitliche Probleme entstehen, die wiederum das Unternehmen schädigen: Mitarbeiter, die sich von ihrem Arbeitgeber nicht unterstützt fühlen, fehlen im Jahr im Schnitt 8,8 Tage, die Hochmotivierten nur 3,8 Tage, so Gallup.“ (Zitat Ende)

 

Ein Weg ohne jede Logik

 

Fachliche Qualifikation und Dauer der Tätigkeit für´s Unternehmen als Nachweis der Befähigung für eine Führungsaufgabe.

 

Schon bei Accenture wussten wir im Jahr 2000 (und das ist immerhin 15 Jahre her!) dass dieser Weg falsch ist, denn ihm fehlt jede Logik!

 

Außer einer! Spürbar mehr Entgelt gab es (und gibt es in aller Regel auch heute) nur in einer Führungsposition – nicht jedoch im Rahmen einer Fach-Karriere! Und deshalb hatte Accenture schon damals dieselben Aufstiegsmöglichkeiten im Rahmen einer solchen Fach-Karriere vorgesehen.

 

Wieder mit einer Ausnahme: Partner konnte man auf diese Weise nicht werden.

 

Hierbei wollen wir nicht vergessen: Viele Menschen bevorzugen eine Fach-Karriere und wollen letztlich keine Mitarbeiter führen! Dies im Hinterkopf ist die gängige Praxis, die Gallup beschreibt, ein doppelter Irrsinn:

 

Die „Fach-Leute“ quälen sich in einer Rolle, in der sie sich nicht wohlfühlen – fehlen dafür aber auf der Seite der Fach-Spezialisten. Nicht viel Phantasie gehört dazu, sich vorzustellen, dass obendrein diese „Selbstkasteiung“ fern von jeder „Freude am Führen“ nicht zu überbordender Motivation auf der Seite der Mitarbeiter führen kann.

 

Wenn das tatsächlich ein Teil der Erkenntnis in den Unternehmen wird, dann erst gibt es wirklich Grund zur Freude!

 

Und prompt wird die Frage hochkommen: Wenn wir unsere Führungskräfte nicht mehr aus dem eigenen Acker herausreißen und umsetzen – wie machen wir das denn dann stattdessen?

 

„Wir schicken Frau Müller und Herrn Schmidt dann halt auf ein Führungsseminar!“

 

In Ordnung, ein allererster Schritt – aber viele, sehr viele weitere fehlen noch! Und alle brauchen viel, sehr viel Zeit. Wer aber im Unternehmen kann diese Zeit bereitstellen – ohne dass seine oder ihre Kernaufgaben leiden?

 

Niemand!

 

Sie stehen vor einer Art Gordischen Führungs-Knotens!

 

Sie können versuchen, Ihren Gordischen Knoten im Rahmen vertrauter Verhaltensmuster aufzudröseln – und Sie werden scheitern!

 

Oder aber Sie folgen der Geschichte und zerschlagen Ihren Gordischen Knoten! Holen sich statt Branchen-Insidern erfahrene Führungskräfte, die den Hoffnungsträgern individuell zeigen, wie´s geht – und wie eben nicht. Vor Ort, zielgerichtet und ohne irgendjemanden anderen im Unternehmen von der Arbeit abzuhalten….!

 

Dass das funktioniert, zeigt die Praxis:

 

Interim Manager gegen den Gordischen Führungs-Knoten!

 

INTERIM MANAGEMENT ZWISCHEN KLATSCHE UND KLATSCHEN!

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Interim_Management_zwischen_Klatsche_und-KlatschenDas Unternehmen hat mehr als 4.000 Mitarbeiter – und die Personalleiterin legte einfach auf. Bemerkenswert. Hatte sie sich doch kürzlich bei MANATNET als nachfragendes Unternehmen registriert. Über solch einen neuen Kunden freue ich mich ehrlich – ohne jede Einschränkung. Auch nach 12 Jahren noch.

 

Ich schreibe dann ein Begrüßungsmail – danke für die Registrierung und biete den Dialog, ja, meine Hilfe an.

 

Keine Antwort.

 

Nach ein paar Tagen schreibe ich eine vergleichbare Nachricht, weil die Kundin noch keine Lebensläufe von Interim Managern abgerufen hat. [Selbstverständlich sehe ich das!]

 

Keine Antwort!

 

Nach ein paar Tagen rufe ich an. Ich bin halt so geprägt: Kümmere Dich um Deine neuen Kunden [um die anderen natürlich auch!].

 

Zahlreiche vergebliche Anrufe, immer eine sehr nette Kollegin am anderen Ende.

 

Gestern dann kam ich durch:

 

„Guten Tag, Frau XYZ, hier ist Jürgen Becker von MANATNET. Sie haben sich vor kurzem bei MANATNET registriert. Ich bin der Eigentümer dieses Unternehmens und ich möchte Sie fragen, ob ich Ihnen irgendwie helfen kann.“

 

„???“ – Pause

 

„Jürgen Becker von MANATNET. Ich hatte Ihnen zwei Mails gesendet.“

 

„???“ – Pause

 

„Gell, Sie können mich nicht einordnen, oder?!“

 

„Nein. Ich bin an einer anderen Sache. Ich melde mich bei Gelegenheit!“

 

Aufgelegt. Ohne Gruß.

 

Nach solchen Erlebnissen frage mich mitunter, ob mein Dienstleistungsansatz überhaupt noch richtig ist in dieser Welt. Aber, anders als früher, ärgere ich mich nicht mehr für den Rest des Tages: Ich räume solchen Menschen nicht mehr solch eine Macht über mich ein!

 

Nachmittags ein Telefonat mit einem neuen Interim Manager, Ex-Vorstand:

 

„Das ist schon der Kracher, was Sie da machen! Ich kenne nichts Vergleichbares im Interim Management: Respekt!“

 

Ein wohltuendes Gegengewicht!

 

So ist es wohl inzwischen, das Leben als kundenorientierter Dienstleister. So ist auf jeden Fall mein Leben:

 

Interim Management zwischen Klatsche und Klatschen!

 

WIR KENNEN ALL UNSERE INTERIM MANAGER PERSÖNLICH!

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Wir_kennen-alle-unsere_Interim_Manager_persoenlich„Ihr Interview war doch recht ernüchternd!“, sagte der Interim Manager in spe. Lange schon bin ich dazu übergegangen, den Gesprächen mit Neu-Einsteigern ins Interim Management eine Vereinbarung voranzustellen – zwischen dem Interim Manager und mir:

 

Ich lese zur Vorbereitung den Lebenslauf des Interim Managers und im Gegenzug liest der Interim Manager mein Interview „Interim Management als Beruf“.

 

Das ermöglicht es mir, im gegebenen Zeitrahmen tiefer ins Thema einzusteigen anstatt die Zeit mit den immer gleichen Basics zu verdaddeln.

 

Regelmäßig eröffne ich unser Gespräch dann mit der Frage: „Was ist Ihr ganz persönliches Fazit nach meinem Interview?“ Und in aller Regel erhalte ich dann Aussagen wie die, mit der ich meinem heutigen Blogeintrag eröffnet habe.

 

Wer fragt führt – auch im Interim Management

 

Im Gespräch gehe ich selbstverständlich auf die Fragen des Interim Managers ein – aber ebenso selbstverständlich stelle ich meine Fragen.

 

Dazu gehören auch so genannte „Quittungsfragen“. So zum Beispiel: „Herr XYZ, ich empfange in unserem Gespräch Signale, dass in Ihrem Leben die Komponente Sicherheit eine recht große Bedeutung hat. Ist das so oder täusche ich mich?“

 

„Ganz erstaunlich, Herr Becker, wie Sie das am Telefon heraushören können!“

 

Ist es ganz und gar nicht, wenn man sein Gegenüber ernst nimmt und wirklich zuhört.

 

Aber ein solcher Kandidat wird mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht glücklich werden im Interim Management. Und davon haben wir alle nichts: Der Interim Manager nicht, der Kunde nicht – und MANATNET auch nicht.

 

Zudem habe ich eine beinahe rituale Abschlussfrage in unserem Gespräch:

 

„Sicher haben Sie auch mit anderen Interim-Providern gesprochen: Wie unterscheidet sich unser Gespräch von den Gesprächen mit meinen Kollegen?“

 

Immer gleiche Antworten

 

Beinahe stereotyp erhalte ich eine von diesen beiden Antworten:

 

1. „Mit X, Y und Z muss ich noch sprechen: Die haben nicht so schnell reagiert wie Sie.“

 

2. „Die sind längst nicht so tief ins Thema eingestiegen. Die sind mit mir meinen Lebenslauf durchgegangen und haben mir erzählt, was sie so machen.“

 

In den enschlägigen Broschüren jedoch – Papier ist halt geduldig! – steht etwas ganz anderes:

 

Wir kennen all unsere Interim Manager persönlich!

 

WELCHER INTERIM MANAGER IST FIT IM 3D-DRUCK?

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Welcher_Interim_Manager_ist_fit_im_3-D-DruckSie liegt in den letzten Zügen, die Bachelor-Arbeit im Maschinenbau-Studium meines Sohnes. Ich kenne das Thema seit Monaten und ich weiß daher, was auf mich zukommen wird.

 

3D-Druck: Ableitung von Konstruktionsrichtlinien in der additiven Fertigung anhand eines Prüfkörpers

 

Ich verstehe nur Bahnhof, aber vielleicht bin ich genau deshalb in idealer Weise geeignet, die Qualitätssicherung vorzunehmen: Ich kann mich auf das Sprachliche konzentrieren.

 

Fotos müssen gemacht werden, damit die unterschiedlichen Ergebnisse der unterschiedlichen Druckverfahren sichtbar werden: Stereolithografie, Selektives Laser Sintering, Fused Filament Fabrication (FFF), Fused Deposition Modeling (FDM), Fused Layer Modeling (FLM), 3D-Druck mit Pulver, Multi Jet Modeling und Elektronenstrahlschmelzen.

 

Ah, ja!

 

Wie decken Interim Manager Neuland ab?

 

Der Vater betrat 1993 in Deutschland als einer der Ersten das Neuland Internet – zwanzig Jahre später folgt der Sohn an die unbekannten Gestade des 3D-Drucks.

 

Fotos müssen her. Das iPhone reicht nicht für die Bachelor-Arbeit. Die Auflösung ist nicht ausreichend und einen Makrobereich deckt die Fokussierung nicht ab.

 

Meine Olympus OMD EM-5 muss her.

 

In weniger als einer Viertelstunde sind die Bilder gemacht und werden am Bildschirm für gut befunden.

 

Ein leichter Anflug von Genugtuung: Endlich kann ich mich mal revanchieren für seinen Level 1-3 Support in der PC-Welt.

 

Nach weiteren 10 Minuten sind die Bilder fix und fertig in den Text eingearbeitet.

 

Ich registriere ein leichtes Schaudern: Vor 15 Jahren war das schlichtweg außerhalb der Vorstellungskraft! Der meisten Menschen, zumindest…

 

Und da bricht sie sich wieder Bahn – diese Frage, die mich seit Jahren beschäftigt: Wie machen sich die Unternehmen fit für ganz neue Themen? [IN PHOTOSHOP NÜTZT DIR NEOFIN DOKU REIN GAR NICHTS]

 

Wir argumentieren damit, dass Interim Manager sehr versiert und sehr erfahren sind. Okay, aber ein doch eher in die Vergangenheit gerichteter Blick. Und wir wissen, dass Unternehmen von Interim Managern so ziemlich alles erwarten, auf keinen Fall aber, dass sie ihn ausbilden müssen.

 

Und daher frage ich mich schon, wie wir Anfragen aus ganz neuen Welten abdecken wollen – E-Mobilität zum Beispiel oder aber Digitale Fotografie.

 

Und nicht erst seit dieser Woche frage ich mich zudem:

 

Welcher Interim Manager ist fit im 3D-Druck?

 

INTERIM MANAGEMENT LOHNT VOR ALLEM IM MITTELSTAND

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Interim_Management_lohnt_vor_allem_im_MittelstandAls der Interim Manager von MANATNET die technische Geschäftsführung des mittelständischen Unternehmens aus der Metallverarbeitung übernahm, gaben die Banken dem Unternehmen noch drei Monate. Das Privatvermögen des Eigentümers samt Domizil der mehrköpfigen Familie lag auf dem Block.

 

Gestern (gut zwei Jahre später) berichtete der Interim Manager, dass das Unternehmen für 2014 einen Gewinn von 0,7 Mio. Euro ausweist. Die Banken haben das Unternehmen inzwischen aus der „Sonderbetreuung“ entlassen.

 

Die Kunden, für die MANATNET – genauer: die Interim Manager von MANATNET – arbeiten, sind sehr vielschichtig. Die Aufgabenstellungen für die Interim Manager ebenso.

 

Dennoch ist es für mich unübersehbar, dass die Aufgabenstellungen im Mittelstand stets mit viel Geld zu tun haben: Mehrfach bin ich an dieser Stelle darauf eingegangen (RETURN ON INTERIM MANAGEMENT: 7 MONATE UND 800K CASH ON TOP).

 

Die Stärken des Mittelstandes sind auch seine Schwächen

 

Der deutsche Mittelstand ist stolz – und Deutschland ist stolz auf seinen Mittelstand: Mit Recht, absolut! Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, größter Arbeitgeber und was weiß ich…

 

Und gebetsmühlenartig wird die Kontinuität im deutschen Mittelstand, sein langfristiges Denken und Handeln gelobt. Hierzu gehören lange Betriebszugehörigkeiten, Azubis, die über die Jahre in leitende Aufgaben hineinwachsen und ein verklärend als „Wir sind eine große Familie!“ beschriebenes Arbeitsklima.

 

Nun müssen wir nicht erst die Chinesische Philosophie bemühen, um uns bewusst zu werden, dass sich hinter jeder Stärke eine Schwäche verbirgt – und umgekehrt. Selbst der deutsche Standardwortschatz kennt: „Keine Rose ohne Dornen!“

 

Und folglich erweist sich die lange Betriebszugehörigkeit im deutschen Mittelstand eben nicht nur als Segen, weil sich die Mitarbeiter des Unternehmens dauerhaft selbst prägen – von einer Generation auf die nächste. Ohne, dass wesentlich neues Blut zugefügt wird. Frech gesagt: Eine Art Unternehmens-interner Inzest!

 

In der Folge sind Dinge, die andere Unternehmen als ganz selbstverständlich verinnerlicht haben, mitunter vollkommen unbekannt: „Brauche mer net!“ Das mag durchaus an der einen oder anderen Stelle unkritisch sein. Wenn das jedoch unternehmensweit und über einen längeren Zeitraum so läuft, dann ist das existenzgefährdend!

 

Gesellschafterstrukturen als Bremsklotz

 

Warum also stemmt sich der Mittelstand so selten gegen diese Entwicklung? Ich denke ganz persönlich und das klingt jetzt sehr böse, dass der letztlich über Dekaden verwöhnte deutsche Mittelstand es nicht gewohnt ist, sich um des Denkspiels willen einmal selbst in Frage zu stellen. Stattdessen treffe ich auf sehr starke, durch den Erfolg in vergangenen Jahren weiter gestärkte Persönlichkeiten, deren Schattenwurf die kleinen Pflanzen am Wurzelwerk tief unter ihnen, wenn schon nicht vertrocknen, dann aber sicher nicht üppig sprießen lässt.

 

Und so verläuft ein Gespräch mit Mitarbeitern ab dem Moment völlig anders, an dem sich der Senior an den Tisch setzt: Offenheit weicht Vorsicht – und jedem Externen fällt sofort auf, wie sehr dem Senior nach dem Mund geredet wird.

 

Diese starken Persönlichkeiten sind heute allesamt um die Siebzig – und haben damit begonnen, ihr Unternehmen – Anteile und Management – in jüngere Hände zu legen: Die der eigenen Kinder.

 

Recht so! Nur, auch die Kinder gehörten lange zu den Pflanzen am Wurzelwerk und brauchen nun eine gehörige Zeit, um kräftig auszutreiben. Sofern nach Jahren des Schattendaseins ein Austreiben denn überhaupt möglich ist und wenn es denn der Senior zulässt – und nicht noch einen Schreibtisch im Büro des Juniors hat…

 

Ich selbst kenne drei solcher Fälle!

 

In der Folge ist die Gesellschafterstruktur typischerweise sehr heterogen. Oftmals sind Vater, Mutter und die Kinder Gesellschafter – mitunter obendrein weitere Verwandte nachrangigeren Grades. Ebenso oft sind die Interessen unterschiedlich und decken sich nicht zwingend mit den Interessen des Unternehmens. Auf diese Weise wird jede Gesellschafterversammlung zum Martyrium.

 

Und jedes Mal frage ich mich, wie in einer solchen sozialen Gruppe sachlich kontroverse Diskussionen möglich sein sollten, wenn dadurch der Familienfrieden mit z. B. der Mutter gefährdet ist?

 

Kommunikation schlecht

 

Im Widerspruch zum verklärenden „Wir sind eine große Familie“ kritisieren die Mitarbeiter verblüffender Weise in den mittelständischen Unternehmen, die ich kenne (ja, ich weiß: Es gibt auch andere!), stets die interne Kommunikation: „Ma sagt uns ja nix!“

 

Sicher, der eine oder andere wird sagen: Starke Persönlichkeiten sagen halt, wo´s lang geht! Fertig!

 

Ich sage: Wirklich starke Persönlichkeiten fragen und hören zu – und sagen dann im Zweifel, wo´s langgeht.

Das bindet Mitarbeiter ein und, ganz entscheidend, das zeigt tatsächliche Wertschätzung: Ich schätze Deine Meinung, denn sie ist wertvoll für mich!

 

Und die der anderen auch. Denn nur gemeinsam sind wir stark!

 

Stattdessen geben Mitarbeiter ihr Bestes – im eigenen Beritt. Was rechts und links geschieht, interessiert nicht. Verständnis für die Auswirkung des eigenen Tuns auf andere: gleich Null! Eine eigene Burg zur Selbstverteidigung!

 

Risiken? „Davon weiß ich nichts!“

 

Qualitätsmängel? „Mer tun scho, was mer könne!“

 

Fehler? „Das ist dem Schorsch sei Sach‘!“

 

Fehlerkorrektur? „Kann ich nix für!“

 

Und dann der Klassiker: Wir müssen das anders machen! „Bringt nix: In dreißig Jahren habe mer schon alles versucht!“

 

Haben Sie mal versucht, ein nasses Stück Seife zu fangen?

 

Einen „Shop-Floor“ führten sie ein, die Interim Manager, und legten alle Kennzahlen dort offen. Und sie demonstrierten eine Gelassenheit und Seelenruhe, die jeden Stoiker hätten erblassen lassen.

 

Und zementierten meine Überzeugung:

 

Interim Management lohnt vor allem im Mittelstand

 

REAGIERT NICHT MEHR – ZEIGT: LEBT NICHT MEHR!

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_MANATNET-Blog_Reagiert_nicht_mehr_zeigt_lebt_nicht_mehrInnerhalb des AIMP gelte ich als Provider mit der größten Internet-Affinität. Manche dehnen das sogar auf den gesamten deutschen Interim-Markt aus.

 

Mag sein: Immerhin arbeite ich im, fürs oder mit dem Internet seit seinen Anfängen in Deutschland im Jahr 1994. Jedoch geht es mir hier weder um Lorbeerkränze, noch darum, wieder einmal – das gleich zu Beginn des neuen Jahres – das hohe Lied des Internets zu singen.

 

Jedoch komme ich halt nicht daran vorbei, dass mich diese Internet-zentrierte Arbeit mehr geprägt hat als jede andere Tätigkeit in meinem Leben. Okay, ich kann recht gut mit Zahlen und Finanzen umgehen und auch mein Auge entdeckt Dinge im Leben, die andere nicht sehen, geschweige denn auf Film – pardon! – SD-Karte bannen können.

 

Langsamkeit stört

 

Aber noch mehr hat mich der folgenreiche Kern des Internet geprägt: Schnelligkeit!

 

Konsequenterweise leide ich unter Langsamkeit!

 

Ich leide darunter, wenn sich Interim Manager bei MANATNET registrieren – und dann Wochen brauchen, um den Prozess abzuschließen.

 

Ich leide darunter, wenn Kunden-Unternehmen nach Interim Managern fragen und dann Wochen brauchen, um Ihre Meinung zu den vorgeschlagenen Kandidaten kundzutun.

 

Ich leide unter E-Mail-Korrespondenz, gegen die die Gelbe Post in früheren Zeiten als gülden zuckender Blitz erscheinen muss.

 

Am meisten leide ich jedoch, wenn gar keine Antwort von meinem Gegenüber kommt! Denn:

 

Das zwingt mich in ein aufwändiges Follow-up.

 

Das bläht meine elektronische Wiedervorlage auf.

 

Das belastet meine persönliche Effizienz spürbar.

 

Schweigen verstört

 

Weniger für die Unternehmenskunden als mein Gegenüber, umso mehr jedoch für die Interim Manager kommt eine üble Facette hinzu, die tatsächlich neu ist in meinem Leben:

 

Ich fange an, mir Sorgen zu machen! Sorgen zu machen, ob der jeweilige Interim Manager in Ordnung ist – ja, ob ihm möglicherweise etwas zugestoßen ist. Und, tatsächlich in dem einen oder anderen Fall: Ob er noch lebt!

 

Glauben Sie nicht?

 

Dann arbeiten Sie mal eine Zeitlang im Interim Management! Öfter als Sie glauben mögen, erhalten Sie dann Nachrichten wie diese:

 

„Sehr geehrter Herr Becker,

 

ich muss Ihnen leider mitteilen, dass mein Mann vor ein paar Wochen verstorben ist. Bei Durchsicht seiner Unterlagen ist mir der Vertrag mit MANATNET in die Hände gefallen. Bitte löschen Sie die Daten meines Mannes aus Ihrer Datenbank.“

 

Es versteht sich von selbst, dass ich dann angemessen antworte.

 

Aber der Minister der Finsternis muss sich mitunter schwer zusammenreißen, um das Bild vor Augen zu verdrängen:

 

Reagiert nicht mehr – zeigt: lebt nicht mehr!