DER EIGENTÜMER ALS QUALITÄTSGARANT IM INTERIM MANAGEMENT

Quelle: www.piqs.de © Fotograf: Harry Neumaier – Titel: ÜberprüfenDas Geschäft eines Interim-Providers ist mitunter mühsam. Zumindest das bei MANATNET.

 

Gemeinhin wird angenommen, dass das Projektgeschäft der schwierigste Teil im Geschäft eines Interim-Providers sei. Nun, das stimmt wohl auch weitgehend.

 

Weithin unterschätzt wird jedoch der allem zugrunde liegende Geschäftsbereich: Das Akquirieren von Interim Managern.

 

MANATNET erhält übers Jahr gerechnet monatlich durchschnittlich zehn Bewerbungen von Interim Managern und solchen, die´s werden wollen. Im vergangenen Jahr kamen knapp 30 Prozent dieser Bewerbungen direkt über den Marktplatz MANATNET – also über die direkte Online-Registrierung des Interim Managers. Weitere 21 Prozent gingen auf Empfehlungen Dritter zurück und fast genauso viele (19 Prozent) Bewerbungen erreichten uns über E-Mail oder (ja, tatsächlich!) als Brief über die Deutsche Post. Zudem gehen 14 Prozent der Bewerbungen auf unsere Aktivitäten im AIMP zurück.

 

Unterm Strich nehmen wir jedoch nur drei von diesen zehn Bewerbern am Marktplatz MANATNET auf: sieben also nicht. Woran liegt das?

 

Man könnte annehmen, dass das an der Registrierungsgebühr von 150 Euro liegt, die wir verlangen. Weit gefehlt! Statistisch betrachtet ist das im Schnitt nicht einmal einer von diesen zehn Bewerbern, dem entgangen ist, dass wir für unsere Arbeit tatsächlich ein Entgelt erwarten. Dem das entgangen ist, obwohl wir das ganz offen am Marktpatz MANATNET unter der Überschrift „Preise für Interim Manager“ erläutern – und auch, weshalb wir das tun.

 

Es gibt halt Bewerber, die dieses Entgelt nicht akzeptieren – was ich wiederum akzeptiere. Wenn ich von ein paar unschönen Wort-Scharmützeln und dem hin und wieder auftauchenden Vorwurf der „Un-Seriosität“ in diesem Zusammenhang einmal absehe…

 

Was ist es dann, was uns davon abhält, die übrigen gut sechzig Prozent der Bewerber aufzunehmen?

 

Folgende Gründe lassen sich erkennen:

 

1. Qualität nicht ausreichend: Das gibt es durchaus, aber viel seltener als man vielleicht sogar erwarten könnte. Bei MANATNET bewerben sich kaum Dünnbrettbohrer! Ich führe das auf die Qualitätsanforderungen zurück, die wir kommunizieren und die wir ebenfalls am Marktplatz MANATNET (unter der Überschrift „Qualität“) offen gelegt haben.

 

2. Keine Reaktion (unvollständige Unterlagen): Es gibt Bewerber, die bekommen in einem Zeitraum von rund 12 Monaten Bild, Lebenslauf oder fachliches Profil nicht auf die Reihe. Der Gründe sind gar viele. Allein, nach diesen zwölf Monaten stelle ich mein dreifaches Follow-up, in dem regelmäßig Hilfe von unserer Seite angeboten wird, ein. Die Daten dieser Bewerber werden gelöscht – Name und E-Mailadresse werden in eine separate Datenbank überführt. Überschrift: „Rejected“.

 

3. E-Mailadressen nicht länger erreichbar: Mein Follow-up läuft ins Leere, weil meine Nachricht an den Bewerber als unzustellbar zurückkommt. Offenbar hatten diese Bewerber die E-Mailadresse nur für den Bewerbungsprozess bei uns (und vermutlich auch bei anderen) eingerichtet. Daran ist nichts Ehrenrühriges – vielleicht ist das ein wenig ruppig, mehr aber auch nicht.

 

4. Festanstellung angenommen: Der Karriereweg als Interim Manager mit all seinen Unwägbarkeiten erwies sich dann doch nicht als nicht so attraktiv wie der scheinbar sichere Hort einer Festanstellung.

 

Welchen Anteil jeder dieser drei „Hinderungsgründe“ repräsentiert, kann ich sehr schwer sagen. Ich denke jedoch ganz persönlich, dass der letzte, die neue Festanstellung, der wichtigste ist, weil er auch das schlichte „Ich antworte einfach nicht mehr“ aus Punkt 2. erklären kann.

 

So betrachtet stehen wir als Provider vor einer zweiten Lead-to-Deal-Quote – neben der im Projektgeschäft: Wie viele Bewerber brauchen wir für einen Interim Manager, den wir am Marktplatz aufnehmen und unseren Kunden anbieten können? Unsere Quote lautet somit 10 zu 3 oder etwas gröber: 3 zu 1.

 

Wenn ich mir anschaue, wie viele Lebensläufe ich von Bewerbern gelesen, wie viele Interviews ich geführt habe – aber auch, wie vielen Bewerbern ich die Tätigkeit als Interim Manager erklären musste, die dann dankend ablehnten: Dann haben wir hier bei MANATNET durch diese Filterfunktion einen ganz erheblichen Mehrwert für unsere Kunden geschaffen. Gleiches gilt für meine Kollegen beim AIMP sowie andere namhafte Provider.

 

Allein dieser Filter nimmt unseren Kunden bergeweise Arbeit vom Tisch. Und zusätzlich zu diesem ersten Filter übernehme ich persönlich die abschließende Qualitätssicherung für jeden einzelnen neuen Interim Manager. Ein zweiter Filter also gegen falsche oder unvollständige Informationen – und damit gegen Zeitverschwendung und Fehlentscheidungen auf Seiten unserer Kunden.

 

Niemand macht etwas Vergleichbares außerhalb der professionellen Interim-Provider. Und Social Media schon gar nicht…

 

Bleibt die Frage: Ist dieser duale Filter ein guter Filter?

 

Diese Frage muss jeder für sich selbst beantwortem. Ich jedenfalls fühle mich recht gut mit dieser Ausrichtung:

 

Der Eigentümer als Qualitätsgarant im Interim Management.

 

GUT GEGEN SEELISCHE ERKRANKUNGEN IM INTERIM MANAGEMENT

 

http://piqs.de/fotos/search/knospe/99932.html

„Deutlicher Anstieg der Zugriffe auf die Interim Manager-Profile bei MANATNET im Januar“ oder aber „Belastung am Arbeitsplatz als Basis für seelische Erkrankungen“. Zwischen diesen beiden Themen konnte ich wählen – für meinen heutigen Blogeintrag.

 

Ich entwerfe meinen Blogeintrag stets am Donnerstag und überschlafe meinen Entwurf dann. Ein Akt der Vorsicht!

 

Nun, gestern wurde es wieder spät: Die zum Monatsende erforderlichen Arbeiten am Marktplatz (vor allem die Werbung für die neuen Interims Manager) und ein erstes Abtauchen in die Finanzplanung für das im April anstehende AIMP-Jahresforum: Da hab´ ich – Teufel auch! – zum zweiten Thema einfach keinen Zugang gefunden.

 

Wieder nicht.

 

Im September des vergangenen Jahres habe ich an dieser Stelle geschrieben: „Eine Schlechtwetterfront naht im Interim Management“. Bemerkenswerterweise hält dieser Beitrag den dritten Platz auf der Beliebtheitsskala, tagesaktuell nachgewiesen von Worldpress.

 

Übertroffen nur an zweiter Stelle von „Eine typische Woche im Interim Management“ und, wen kann das wundern?, der klaren Nummer eins: „AIMP-Jahresforum – eine große Familienfeier“.

 

Im September hatte ich darüber geschrieben, erneut, dass die Zugriffszahlen auf MANATNET ein sehr guter Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung in unserem Land sind. Und, von Juli auf September des vergangenen Jahres waren die Zugriffszahlen auf die Profile der Interim Manager um ein Drittel eingebrochen. Dort verharrten sie für die folgenden Monate. Von befreundeten AIMP-Providern habe ich in der gleichen Zeit gehört, dass sie [die Provider] nicht auf Rosen gebettet waren.

 

MANATNET auch nicht.

 

Heute aber kann ich von Rekord-Zugriffen für den Januar 2013 berichten. Ja, ich gebe gern zu: Das überrascht mich schon sehr!

 

Ich kann hier natürlich nicht auf die Details eingehen, denn die genauen Zahlen bleiben den bei MANATNET registrierten Interim Managern vorbehalten.

 

Aber so viel kann ich hier sagen: So hohe Zugriffe wie im Januar 2013 hatten wir im ganzen Jahr 2012 nicht. Und ich muss schon die Statistiken für den Juli 2011 herauskramen, um die Januar-Zahlen dieses Jahres zu überbieten.

 

Eine gute Nachricht?

 

Ich denke schon! Aber Achtung: Diese Entwicklung muss sich noch in den kommenden beiden Monaten bestätigen – wie beim ifo-Index.

 

Aber dennoch fängt das Jahr irgendwie nicht so wirklich schlecht an. Und das ist nicht zuletzt:

 

Gut gegen seelische Erkrankungen im Interim Management!

 

EHRLICHE PARTNERSCHAFT IM INTERIM MANAGEMENT

Quelle: www.piqs.de - © Fotograf: Partner-Hund – Titel: Ich bin der Größte

Das neue Jahr beginnt damit, dass ich Klage einreiche. Zweimal.

 

Ein Interim Manager meint, er müsse unsere Provision nicht zahlen: Welch´ innovativer Ansatz! Und eine andere Geschichte, auf die ich hier nicht eingehen möchte.

 

Insgesamt reden wir über 39.000 Euro. Kein Pappenstiel also.

 

Ich musste fünfundfünfzig Jahre alt werden und mein Unternehmen zehn, um diese Erfahrung zu machen. Niemals vorher war ein solcher Schritt erforderlich!

 

Zwar bin ich an dieser Stelle hin und wieder auf das „Verrohen der Sitten“ in unseren Tagen eingegangen.

 

Dennoch trifft mich das wirklich hart, weil ich unverdrossen konsequent partnerschaftlich agiere und nicht ausschließlich den eigenen Vorteil verfolge. „Eine bemerkenswerte Naivität“ wurde mir dafür mehr als einmal bescheinigt – und das von Menschen, die im Grundsatz wohlwollend mir gegenüber aufgestellt sind.

 

Nun habe ich diese Kritik bisher aufgenommen, mein Credo und mein Handeln jedoch beibehalten.

 

Daher war ich bereit, meinem Gegenüber entgegenzukommen. Daher habe ich in beiden Fällen einen Vergleich angeboten.

 

Einen Rabatt – und etwas später noch einen im ersten Fall. Eine Ratenzahlung mit einer Laufzeit, die jede Bilanz als langfristig ausweisen würde, im zweiten Fall.

 

In beiden Fällen hat der Schuldner nicht einmal darauf geantwortet!


Stattdessen schlugen hier Dreiseiter von Anwälten mit Residenzen an repräsentativen Standorten auf. Beiden gemeinsam ist der Tenor: „Das stimmt alles (!) gar nicht! Deshalb, Becker, bist Du dumm. Du bist aber obendrein auch noch böse, weil Du Geld von unserem Mandanten forderst!“

 

Ich gebe gern zu: Solche Schreiben verärgern mich bis in die Knochen!

 

Und ich gebe gern zu: Solche Schreiben ändern alles bei mir: Einstellung, Verhalten und ab Posteingang obendrein auch die Rollen- und Aufgabenverteilung.

 

Das habe ich vor Jahren von meinem Bruder gelernt, der mir lapidar in einer vergleichbaren Situation sagte: „Ich beschäftige mich nicht länger damit. Ich geb´ das an meine Anwälte ab. Dafür sind die da und dafür bekommen die einen Haufen Geld!“

 

Und so geht er hin, der partnerschaftliche Ansatz, geopfert auf dem Altar der Unehrlichkeit. In diesen beiden Fällen. Und nur in diesen beiden Fällen…

 

Ansonsten hält der Minister der Finsternis, ein wenig „naiv“ vielleicht, seinen Ansatz unerschütterlich bei:

 

Ehrliche Partnerschaft im Interimsmanagement.

 

MANATNET IST KEIN HORT FÜR UNPROFESSIONELLE INTERIM MANAGER

Quelle: www.piqs.de - © Fotograf: zwischendenwelten – Titel: Blick

Am Anfang jedes neuen Jahres häute ich mich. Zumindest fühle ich mich so.

 

Das alte Geschäft, abgenutzt, matt und gebraucht, wird abgestreift – und sorgsam in eine Ecke gelegt: Wir werden darauf zurückgreifen müssen. Das neue Geschäft kann kommen. Glänzend und unberührt.

 

Das alte Geschäft – sorgsam in eine Ecke gelegt.

 

Wir brauchen noch viele Daten aus 2012 für die AIMP-Providerumfrage 2013. Der neue Fragebogen ist entworfen und wird am kommenden Montag mit meinen Partnern, Vera Bloemer und Thorsten Becker, verabschiedet. Danach an die Teilnehmer versendet.

 

Wir brauchen viele Daten für die MANATNET-Statistiken. Volle Transparenz halt.

 

Die Analyse aller Tagessätze zum Jahresende. Das Ergebnis ist bereits versendet an alle Interim Manager von MANATNET. Die Verdichtung im INTERIMTREND ist bereits online.

 

Die Analyse aller Skills der anbietenden Interim Manager zum Jahresende. Das Ergebnis ist bereits online.

 

Die zum Jahresende aktualisierte Unternehmenspräsentation. Das Ergebnis ist bereits online.

 

Die Analyse der Akquisitionskanäle für beide Kundengruppen: Interim Manager und Unternehmen. Fertig.

 

Kein Grund zum Jubeln! Das ist ein ganz normaler Regelprozess. Deshalb sind wir bereits fertig, während andere Schnee suchen.

 

Und doch ist es diesmal anders: Erstmals haben wir einem Dutzend Interim Managern gekündigt.

 

Nach bald zehn Jahren war ich es leid!

 

Es gibt Interim Manager, die aktualisieren ihren Lebenslauf nicht – ihren „Verkaufsprospekt in eigener Sache„. Das zwingt mich dazu, regelmäßig nachzuhaken, wenn mir auffällt, dass ein Lebenslauf veraltet ist. Künftig wird unser System mir diese schwachsinnige Zeitverschwendung abnehmen.

 

Die tollsten Argumente kommen dann mitunter, weshalb der Lebenslauf veraltet ist. Als kundenorientierter Mensch akzeptiere ich jedes dieser Argumente – unabhängig davon, wie sehr mein Hirn tobt!

 

Und ich bitte Outlook in jedem einzelnen Fall, mich in acht Wochen daran zu erinnern, dass ich den neuen Lebenslauf überprüfen muss.

 

In aller Regel muss ich dann feststellen, dass kein neues Dokument vorliegt.

 

Dann startet der Prozess von vorn: Anschreiben, Antwort abwarten, Outlook einspannen – und dann nach acht Wochen erneut überprüfen.

 

Ja, ich trau mich kaum, das zu sagen: Ich mache das dann auch noch ein drittes Mal.

 

Dann aber sperre ich die Daten der jeweiligen Interim Manager am Marktplatz MANATNET!

 

Das tue ich schon, weil meine Leidensfähigkeit tatsächlich begrenzt ist: Denn jeder Kunde, der während eines solchen Zeitraums einen solchen Lebenslauf von MANATNET herunterlädt, fragt mit süffisantem Lächeln, ob wir noch ganz gescheit seien, einen Lebenslauf von – sagen wir – 2011 anzubieten.

 

Ich hasse diese Gespräche über alle Maßen!

 

Ein letztes Mal schreibe dann ich diesen Interim Managern – wieder acht Wochen später: Einen echten Brief, keine Mail – ja, tatsächlich! Die Kündigung der Geschäftsverbindung. Unfassbar!

 

Zwei Briefe kamen zurück als „unzustellbar“. Zehn weitere wurden nicht beantwortet.

 

Die Daten von zwölf Interim Managern wurden daraufhin zum 1. Januar 2013 gelöscht.

 

Da leide ich wie ein Hund. Doch, sorry guys:

 

MANATNET ist kein Hort für unprofessionelle Interim Manager!

 

MAN MERKT, WIE GUT SICH DIE AIMP-PROVIDER VERSTEHEN

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Das AIMP-Regionalforum in Hamburg, ausgerichtet von den Management Angels, war ausgebucht. Auf Deutsch: Wir mussten am Montag dieser Woche das Anmeldeformular vom Netz nehmen.

 

So etwas gab´s noch nie!

 

Sicher: Das Thema des Abends „Führung im Wandel – Visionen für die Führung von morgen“ war schon recht gut. Dennoch denke ich inzwischen, dass die meisten Interim Manager völlig unabhängig vom Thema kommen würden.

 

Ich habe den Eindruck, dass die Interim Manager kommen, um mit uns Providern zu sprechen, um Kollegen zu treffen und um mit Gleichgesinnten zu reden.

 

Genau das war die ursprüngliche Intention für die AIMP-FIMs: Ein Gegengewicht zu schaffen zu den weitgehend einsamen Jobs der Interim Manager.

 

Eine neue Facette kommt vielleicht hinzu als Ergebnis der besonderen Zusammenarbeit der Provider im AIMP. Gestern sagte mir ein Interim Manager:

 

Hier fühle ich mich wohl. Hier ist kein Stress. Man merkt, wie gut sich die AIMP-Provider verstehen.“

 

DAS HABEN WIR GUT HINBEKOMMEN – BIS AUF DIE „FEUERWEHR“

Quelle: www.piqs.de - © Fotograf: Hecht1969 – Titel: 112

Der Anruf kommt von PR MarCom, dem Pressepartner des AIMP. Das Magazin „Personalwirtschaft“ wird in der Dezemberausgabe unter anderem das Thema Interim Management behandeln. PR MarCom spricht daraufhin mit der zuständigen Journalistin und fragt, ob und wie der AIMP sie unterstützen könne.

 

Im Ergebnis kann sie Zahlenmaterial über den Interim-Markt gebrauchen: Wie immer. Gut, dass wir die AIMP-Providerstudie haben!

 

Aufgrund der Ausrichtung des Magazins interessiert sich die Journalistin besonders aber für das Thema Interim Management aus Sicht des HR-Bereichs.

 

Im Kern läuft es darauf hinaus, die Frage zu beantworten: Wie genau kommt die Personalabteilung an die Interim Manager für den jeweiligen Fachbereich – und wie genau läuft dann der Prozess ab – bis der Interim Manager seine Arbeit im Unternehmen aufnimmt.

 

Das ist ja mal ein toller Ansatz! Endlich einmal eine konkrete Geschichte, praxisorientiert und fernab von allem Ritter-Retter-Feuerwehr-Geblubber!

 

Folglich habe ich mich leichten Herzens bereit erklärt, diesen Text für die Journalistin zu verfassen. Nicht einmal die strikten Vorgaben des Verlags samt „Autorenhinweisen“ haben mich erschüttert („Der Umfang sollte in etwa 9000 Zeichen (inklusive Leerzeichen) sein, abzüglich 500 Zeichen, falls Sie eine Grafik einbauen möchten, was wir grundsätzlich begrüßen. Die Grafik muss…“).

 

Dann läuft der klassische Prozess auf meiner Seite ab: Text schreiben, Text überschlafen, erstes Feilen des Textes, Text an PR MarCom zum zweiten Feilen – und dann: einen Dritten gegenlesen lassen und um Feedback bitten.

 

In diesem Fall ist das Judith Müller, eine von mir sehr geschätzte Interim Managerin für den Bereich Personal. Auf der Grundlage des Feedbacks von Frau Müller erhält der Artikel seine endgültige Fassung.

 

Weiterleiten an PR MarCom.

 

Weiterleiten an die Journalistin.

 

Einige Tage später erhalte ich den Artikel in der Fassung, wie sie die Redaktion vorsieht. Doch, ich bin sehr zufrieden!

 

Titel: „Wanted: Flexibel, erfahren, spontan“

 

Jedoch stockt mir der Atem, als ich den Untertitel lese:

 

„Tipps für die Suche und Auswahl der Feuerwehr im Unternehmen.“

 

Neeeeiiinnn! Bitte nicht!

 

Über PR MarCom gehe zurück an die Journalistin:

 

„Ich meide den Begriff „Feuerwehr“ wie die Pest, weil er die Interim Manager in die Nähe der Krise rückt – und genau dort gehören die meisten Interim Manager nicht hin (was der Artikel auch nachweist!). Dieser Begriff in einem Artikel von mir käme nicht gut und zudem wäre er widersprüchlich zu meinen Aussagen an anderer Stelle. Was spricht gegen „.. für die Auswahl der Interim Manager“ oder „für die Auswahl der Manager auf Zeit“?

 

Nun hoffe ich inständig auf ein Einsehen der Redaktion.

 

Bis dahin lautet mein Feedback an PR MarCom:

 

„Das haben wir gut hinbekommen – bis auf die „Feuerwehr“….“

 

IN PHOTOSHOP NÜTZT DIR NEOFIN-DOKU REIN GAR NICHTS!

Fotograf wollte ich werden. Die schulischen Leistungen litten darunter in massiver Weise. Ich gehöre daher zur erlesenen Randgruppe der Abiturienten, deren humanistisches Reifezeugnis feierlich mit dem Prädikat „Hängum cum Würgum“ ausgezeichnet wurde.

 

Fotograf wollte ich werden. Mein Vater hat das zwar nicht geblockt, vor Urzeiten, aber der damals beliebte väterliche Rat, „Lern erst mal ´was G´scheit´s!“, tat seine Wirkung – und ließ mich ins Bankgeschäft abdriften. Fotografie wurde somit zum Hobby. Zu einem richtigen, mit einiger Ernsthaftigkeit und dem Streben nach überprüfbar guten Bildern betriebenen.

 

Die Werbung hat Menschen wie mich früh als attraktive Zielgruppe erkannt und dafür den Titel „Ernsthafte Amateure“ geprägt.

 

Wer möchte nicht „ernsthaft“ sein, sich von den Knipsern kollektiver Belanglosigkeiten absetzen – und sich auf diese Weise sein sauer verdientes Geld aus der Tasche ziehen lassen?

 

Im Ergebnis nannte ich drei Gehäuse (Jargon: Bodies) der Marke Olympus und etwa ein halbes Dutzend Objektive mein Eigen. Plus Dunkelkammer. Plus Diaprojektor von Braun. Plus Blitzausrüstung. Plus ungezähltes weiteres Spielzeug.

 

Dann dräute die Digitalfotografie.

 

Ganz leicht und luftig erst – mit Sony´s Mavica (1981), als erstem Schritt in eine neue Ära. Bemerkenswert: Der Treiber hinter dieser Innovation war damals der Umweltschutz. Der enorme Verbrauch von Silber als Rohstoff für die Film-Emulsionen wurde als sehr kritisch angesehen. Niedlich, nicht wahr?

 

Grinsend habe ich das damals zur Kenntnis genommen.

 

Aber dann kam das Internet. Dann kamen bessere Sensoren. Dann kamen neu gerechnete Objektive. Dann kamen Innovationen im Vierteljahrestakt.

 

Kleinlaut musste ich eingestehen: Da kommt Dramatisches auf uns zu. Wie heißt es so schön: eine Art Paradigmenwechsel!

 

Allerdings hatte ich persönlich die Auswirkungen noch immer unterschätzt. Die Auswirkungen des Internets niemals, die Auswirkungen der Digitalfotografie jedoch sicher.

 

Heute ist Fakt: Es gibt mehr Bilder als jemals zuvor – von einer schier unglaublichen Banalität. Oftmals im Vorbeigehen mit Smartphones aufgenommen und für die Ewigkeit konserviert auf lokalen, heimischen Speichern, auf Facebook und Twitter, in der Cloud und sonst wo.

 

Und es gibt eine überbordende Foto-Technik, die einem den Atem raubt.

 

Selbst einem alten Recken wie mir, der die Definition der Begriffe Parallaxenausgleich, Schwarzschild-Effekt und Scheimpflug-Regel noch heute im Schlaf herunterbeten kann.

 

Ich bin vor Jahren die ersten Schritte in Richtung Digitalfotografie gegangen – mit einer Kodak: nicht zu fassen! Später kam eine kleine Olympus. Verschämt gebe ich zu: Zum Lernen und zum Üben halt.

 

Jetzt habe ich investiert in die OM-D E-M5 – ein semiprofessionelles Juwel, zumindest. Ja, es stimmt: Ich habe eine gewisse Markenaffinität und ich stehe halt auf Ästhetik!

 

Vorab hatte ich das Buch zur Kamera erworben. Die ersten Worte lassen mich noch jetzt erschaudern: „Stellen Sie zunächst ein paar Dinge im Setup der Kamera um. Die Werkseinstellungen sind in vielen Bereichen nicht optimal.“

 

Nun ist die Kamera da – und obendrein die Gebrauchsanweisung.

 

Ich habe tatsächlich angedacht, mich für etwa zwei Wochen in Klausur nach Kloster Eberbach zurückzuziehen, um das Ganze auch nur zu verinnerlichen.

 

Vielleicht nicht nur dafür. Denn, angestoßen durch diese Erfahrung, beherrscht meinen Kopf wieder diese Frage, die sich seit Jahren durch mein Hirn frisst: Wie zum Teufel können die meisten Interim Manager so unerschütterlich selbstsicher annehmen, ohne permanente Weiterbildung auf Dauer klarzukommen?

 

Merke:

 

In Photoshop nützt Dir Neofin-Doku rein gar nichts!*

 

 

* Die foto-antiken Asse unter uns sehen mir den Hinweis für alle anderen Leser bitte nach: Neofin-Doku war ein Feinkorn-Entwickler der Firma Tetenal für Schwarz-Weiß-Filme, mit dem man niedrigempfindliche Silberhalogenid-Filme wie z. B. den Agfapan 25 zu höchster Detail-Schärfe entwickeln konnte. Das wiederum erlaubte große Formate für das Papier-Bild im Positiv-Prozess mit exzellenter Schärfe, enormem Detail-Reichtum und gleichzeitig hohem Tonwert-Umfang. Ich glaube, die Hälfte der Wörter in diesem PS kennt die Generation Facebook gar nicht!

 

AM ANFANG WAR DAS WORT – AM ENDE DAS SMARTPHONE

© Fotograf: Pedro Ribeiro Simões – Titel: Talking

Wenn ich auf das Geschäft des Interim Management-Providers schaue, dann hat das ein paar typische Säulen:

 

Qualität der Interim Manager: Hier gibt es doch einige Scharlatane!

 

Qualität der Anfragen von Unternehmen: Hierüber decke ich nachsichtig den Mantel des Schweigens.

 

Qualität des „Matchings“: Das Zusammenbringen von Angebot und Nachfrage – unser Kerngeschäft.

 

Sicher, es gibt noch ein paar andere Säulen, die ich aber allesamt als weniger wichtig einschätze.

 

Mit einer Ausnahme: Kommunikation!

 

MANATNET wird im kommenden Jahr zehn Jahre alt – und trotz aller Unkenrufe und Anfeindungen in den frühen Jahren: MANATNET gibt´s immer noch!

 

In diesen zehn Jahren habe ich gelernt: Die mit Abstand wichtigste Säule ist die Kommunikation – auch im Interim Management. Wen eigentlich kann das überraschen? So tickt unser Geschäft, so ticken andere Geschäfte: So tickt unsere Welt.

 

Information ist heute überall und jederzeit verfügbar. Ein Zustand, den vor etwa 15 Jahren – noch in Zeiten von Netscape – selbst wir uns bei debis nicht vorstellen konnten. Und wir wurden wirklich oft genug für unsere „abenteuerlichen Visionen“ verspottet.

 

Die Kommunikationstechnik erlaubt es uns inzwischen, jedem immer überall und sofort antworten zu können, wenn wir das eben wollen. Die Zauberwörter heißen: Mobiles Internet, Flatrates und Smartphones. Und, nicht dass ich falsch verstanden werde: Ich finde das toll! Welch´ ein Segen! Welche Möglichkeiten!

 

Ich habe irgendwo gelesen, in Deutschland habe nahezu jeder zweite solch ein Smartphone.

 

Nun frage ich mich seit einiger Zeit: Was zum Teufel machen die mit den Dingern?

 

Antworten kommen spät oder aber gar nicht. Feedback kommt gar nicht oder nur aufgrund einer Nachfassaktion von uns. Antworten auf Quittungsfragen dauern eine gefühlte Ewigkeit.

 

Von Unternehmen ebenso, wie von Interim Managern – wenn ich von Profis aus der Liga Kai Otte oder Thorsten Soll einmal absehe.

 

Vielleicht sollten wir uns ein wenig besinnen:

 

Ich bin zutiefst davon überzeugt: Niemand wird zum Kommunikations-Ass, indem er das neue IPhone 5 strahlend vorzeigen kann.

 

Ich werde dadurch zum Kommunikations-Ass, dass ich den Dialog mit meinem Gegenüber aufrechterhalte. Und ein solcher Dialog ist nicht dadurch gekennzeichnet, dass man zwischendurch zu Bett geht.

 

Und ich werde dadurch zum Kommunikations-Ass, indem ich mein Gegenüber stets aktuell informiert halte. Das ist der Kern. Das ist aber auch alles. Mehr braucht´s doch gar nicht!

 

Jedoch: Das gelingt nur durch Worte, keinesfalls durch hochauflösende Displays, schnelle Prozessoren oder gar ein Meer von Apps.

 

Mir scheint, wir sind dabei, eben das zu verlernen.

 

Und das trotz der auf Kommunikation ausgerichteten Spitzen-Technik, ja vielleicht sogar wegen der tollen Technik, die uns zur Verfügung steht. Ein Werkzeug letztlich, wenn auch eins aus der Hochtechnologie – das aber so viele von uns so unsagbar innig lieben, dass sie sich nicht einmal im Restaurant davon trennen mögen.

 

Ich lechze nach einem Rück-Besinnen an genau dieser Stelle. Derzeit jedoch sehe ich noch ein Bild vor meinem Tränen-feuchten Auge:

 

Am Anfang war das Wort – am Ende das Smartphone

 

 

PS: Dieser Blog-Eintrag zum Thema „Kommunikation“ wird mit meinem bisher höchsten Wert (0,33) vom Blablameter abgestraft. Ich bin erschüttert. Ich sollte eine Selbstfindungsgruppe aufsuchen…

EINE SCHLECHTWETTERFRONT NAHT IM INTERIM MANAGEMENT!

© Fotograf: Jürgen Becker – Titel: Sturm zieht auf

Die bei MANATNET registrierten Interim Manager wissen das seit langem: Die Zugriffszahlen auf unseren auf das Interim Management spezialisierten Internet-Marktplatz sind ein recht guter Frühindikator für die kommende wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Erst im August-Newsletter für die Interim Manager bin ich darauf eingegangen.

 

Nun ist es wohl tatsächliche soweit: Die deutsche Wirtschaft schwächelt – wenn auch auf hohem Niveau. Der ifo-Index für den September ist das fünfte Mal in Folge gefallen. Allen Erwartungen der Analysten zum Trotz! [Ich kann mir das nicht verkneifen: Wer gibt eigentlich noch etwas auf deren Meinung?]

 

Selbst das Füllhorn-gleiche Geschenk-Programm der EZB kann die Skepsis der deutschen Wirtschaft nicht beenden. Nur der DAX hat das offenbar ausgeblendet. Getreu dem Motto: Wenn alle Stricke reißen, wird´s die Politik vulgo EZB schon richten. Koste es, was es wolle. Inflation ist damit sehr wahrscheinlich.

 

Nun gelte ich sicher nicht als Prediger in Sachen Weltuntergang. Ich vertrete stattdessen den unerschütterlichen Glauben an die Leistungsfähigkeit der Menschheit. (Man sehe mir diesen großspurigen Begriff nach!)

 

Aber ich vertrete gleichermaßen die Überzeugung: Weitermachen wie bisher – ist nicht mehr! Darauf bin ich mehrfach an dieser Stelle eingegangen.

 

Das gilt für alle beteiligten Parteien (neuschwurbelig: „Stakeholder“) – also auch für die deutschen Unternehmen.

 

Dennoch halte ich fast jede Wette: Die deutschen Unternehmen werden in der Masse auch in den kommenden Monaten wieder das tun, was sie stets in solchen Situationen getan haben:

 

Nichts tun, abwarten – und auf der Kasse sitzen.

 

Verwunderlich? Nicht wirklich, denn sie sind in der Vergangenheit gut damit gefahren.

 

Im Ergebnis werden weniger Interim Mandate am Markt sein. Die Auslastung der Interim Manager wird sinken. Eine kleine Nebenwette biete ich an: Das wird sich bereits in der AIMP-Providerumfrage 2013 im kommenden Frühjahr niederschlagen.

 

Interim Manager, zieht Euch warm an:

 

Eine Schlechtwetterfront naht im Interim Management!

 

ICH LACH´ MIR´N AST!

Dichtung und Wahrheit. Idealtypische Welt und tatsächliche Welt. Die Gräben dazwischen sind mitunter riesig!

 

So argumentieren Vordenker seit einer gefühlten Ewigkeit, Unternehmen sollten von anderen Branchen lernen. Ich teile diese Meinung, erlebe jedoch zum Beispiel im Interim Management ein unbeirrbares Schubladen-Denken: „Der Kandidat kommt nicht aus unserer Branche? Passt nicht!“.

 

In dieser Woche ist mir ein Artikel untergekommen, den ich sogar für unseren Newsletter für unsere Unternehmenskunden aufgegriffen habe: „Warum nur ‚lachende‘ Unternehmen die Zukunft erreichen“ vom P. T. MAGAZIN für Wirtschaft und Gesellschaft. Nieder mit der Schublade!

 

Launig untertitelt mit „Stunden der Heiterkeit“, „Gut, wenn das Lachen Einzug hält“ oder „Lachende Unternehmen betören die Kunden“ wird der Artikel wahrscheinlich verstörtes Kopfschütteln bei den meisten Lesern hervorrufen.

 

Auch aus meiner Sicht ist der Artikel recht idealtypisch. Dennoch hat er im Kern Recht, wenn er – ein wenig martialisch – zusammenfasst: „Vergiftete Unternehmen werden sterben“.

 

Zitat: In ‚vergifteten Organisationen‘ werden in großem Stil menschliche Ressourcen und Talente verschwendet. Dort herrschen Intrigen und Machtkämpfe, da toben Eifersüchteleien und Missgunst. Dies führt zwangsläufig zu Argwohn und Leistungsabfall, zu Unfreundlichkeiten und häufigen Fehlern, zu angepasster Mittelmäßigkeit, zu Lethargie, Frust und Fluktuation. (Zitat Ende).

 

Ich kenne beide Arten von Organisationen:

 

Ich habe in einem Unternehmen gearbeitet, in dem viel gelacht wurde – und wir haben in einem vibrierenden Umfeld Spitzenleistungen erbracht.

 

Und ich habe in einem Unternehmen gearbeitet, in dem die Angst regierte. Kleinlaut muss ich jedoch zugeben: Auch dieses Unternehmen lebt noch immer.

 

Es ist bemerkenswert, dass in meinen Gesprächen mit den Unternehmen die Organisationen aus der zweiten Gruppe regelmäßig als „normaler“ angesehen werden – auch heute noch:

 

Ich lach´ mir´n Ast!