DIE FUSION VON „PERFECTIONISTIC“ UND „HUMANISTIC HELPFUL“

Fotograf_Juergen_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Die_Fusion_von_Perfectionistic_and_Humanistic_HelpfulSeit Chase Manhattan-Zeiten, zu denen das Haar lang noch nicht grau war und man den Führungsnachwuchs psychologisch analysieren ließ, kenne ich mein ganz persönliches Spannungsfeld. Es wird abgesteckt zwischen „Perfectionistic“ und „Humanistic Helpful“ – auf gut Deutsch: Zwischen „perfektionistisch“ und „menschenorientiert“.

 

Daran hat sich rein gar nichts geändert, wenn ich einmal davon absehe, dass ich „Perfektionismus“ inzwischen als das „Liefern von erstklassiger Arbeit“ verstehe und gelernt habe, dass mein Weg zum „erstklassig“ nicht der allein Seligmachende sein muss. Stattdessen kann es durchaus auch andere Wege geben, auf denen die Menschen (vulgo: Mitarbeiter) zum gleichen Ziel kommen können.

 

Dessen ungeachtet werden mir noch immer die entsprechend schimmernden Orden angehängt – von „Perfektionist“ bis zur „Diva“. Damit muss ich, damit kann ich umgehen.

 

Jedoch: Egal, ob wir die Ausrichtung nun „Excellence“, „Perfektionismus“ oder „Humanistic Helpful“ nennen – sie ist stets mit viel Arbeit verbunden.

 

Noch nie habe ich Arbeit gescheut. Auch viel Arbeit nicht. Ja, vielleicht brauche ich sie sogar für mein Leben. Zumindest sieht das der eine oder andere Kollege im AIMP so….

 

Und so kann es nicht verwundern, dass ich lange Zeit sehr verblüfft auf Kunden reagierte, die mich anriefen und um Hilfe baten – also um einen Interim Manager. Und dann Sätze fallen ließen wie diesen:

 

„Können Sie bitte mal schauen, ob es solch einen Kandidaten bei MANATNET gibt? Aber machen Sie sich bitte nicht viel Arbeit damit!“

 

Fragen wie „Ja, was glauben die denn…?“ oder „Welches Bild vom Interim-Geschäft haben die bloß..?“ zuckten in der Vergangenheit dann reflexartig durch mein Hirn. Aber das ist inzwischen vorbei.

 

Einfach mal schnell nach einem Interim Manager schauen

 

Denn, es fällt mir schwer, das zuzugeben, und ich brauchte lange, um zu erkennen: Diese Kunden haben letztlich den elementaren Vorteil von MANATNET erkannt!

 

Zwar haben sie sich noch nicht selbst registriert, denn sonst würden sie mich nicht anrufen. Abgesehen davon ist genau das die Logik von MANATNET: Wir haben uns viel perfektionistisch ausgerichtete Arbeit im Vorfeld gemacht – damit die Kunden (oder ich als ihr Verrichtungsgehilfe) heute und jederzeit und überall schnell nachschauen können, ob´s so einen Interim Manager gibt, den sie suchen! Und das, ohne sich viel Mühe zu machen: Wohl ein Ergebnis meiner menschenorientierten Ausrichtung.

 

Vielleicht also ist das inzwischen gar nicht mehr mein ganz persönliches Spannungsfeld, sondern viel eher eine günstige Fügung:

 

Die Fusion von „Perfectionistic“ und „Humanistic Helpful“

 

WAR WOHL DOCH ALLES NICHT SO WICHTIG!

Fotograf_Juergen_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_War_wohl_doch_alles_nicht_so_wichtigEin ganz gewöhnlicher Tag in meinem Interim-Geschäft: Die Assistentin des CEOs der Holding des internationalen Mittelständlers registriert sich als Interim Manager suchendes Unternehmen bei MANATNET. Ich sehe das drei Sekunden später. Und mir geht das Herz auf – wie bei jeder neuen Registrierung.

 

Wie stets danke ich per Mail und biete meine Unterstützung an. Ganz besonders gern greifen die CEO-Büros auf mein Angebot zurück: Klar, immerhin kann das CEO-Büro Arbeit an mich auslagern. Aber, das ist im Rahmen der Geschäftsanbahnung völlig okay.

 

Ich rufe an:

 

„Was suchen Sie denn?“

 

„Wir suchen einen CFO für die Holding: Das ist eine ganz wichtige Sache hier!“

 

Ups.

 

Ein Interim-CFO ist keine triviale Sache

 

„Wissen Sie, das ist sicher keine triviale Sache, denn der Kandidat muss Ihren ganz besonderen Anforderungen entsprechen. Und die kenne ich nicht! Sagen Sie, haben Sie bereits ein Anforderungsprofil für diese Aufgabe definiert?“

 

„Ja, haben wir. Sende ich Ihnen gleich!“

 

Stille Anerkennung auf meiner Seite.

 

Eine Viertelstunde später erhalte ich das Anforderungsprofil.

 

Stille Anerkennung auf meiner Seite.

 

Der Zweiseiter gehört inhaltlich zum komplexesten, was ich jemals gelesen habe.

 

Ich rufe an:

 

„Ihr Anforderungsprofil ist heftig!“

 

„Ja?“

 

„In der Tat. Wenn wir einen Interim Manager finden wollen, dann kann ich schlecht Ihr gutes Dutzend an Anforderungen alle gleich hoch gewichten und somit als KO-Kriterien vorgeben. Ich muss daher fünf Minuten mit Ihrem CEO telefonieren, um zu verstehen, was Ihrem CEO besonders am Herzen liegt – und welche Situation der Interim Manager vorfinden wird.“

 

„Okay, aber mein CEO möchte schon mal sehen was Sie für Interim Manager haben!“

 

„Na ja, Sie sind ja jetzt als Kunde bei MANATNET registriert und können somit auf alle Interim Manager zugreifen….!“

 

„Können Sie mir nicht mal eine Auswahl senden?“

 

„Ich schlage folgendes vor: Ich sende Ihnen die Links auf die fachlichen Profile von sieben Interim-CFOs bei MANATNET, die die ersten beiden Ihrer 12 Anforderungen erfüllen. Im Gegenzug versprechen Sie mir, dass Sie Ihrem CEO sagen, dass ich ein kurzes Telefonat wünsche. Deal?“

 

„Okay. Deal!“

 

Anerkennung von meiner Seite.

 

Ich liefere eine Stunde später den Link auf alle Kandidaten, die die ersten 12 Anforderungen erfüllen: Ja, MANATNET kann das!

 

Dann warte ich 48 Stunden.

 

„Hallo, Frau X, ich warte noch auf den Telefontermin mit Ihrem CEO!“

 

„Ja, ich weiß, aber mein CEO ist sehr beschäftigt und viel unterwegs!“

 

„Oh, das trifft sich gut! Das ist bei mir als Eigentümer meines Unternehmens auch nicht anders! Wir können uns deshalb für unser Telefonat auch gern abends oder am Wochenende verabreden. Machen andere Kunden auch so!“

 

„Okay, ich werd´s ausrichten!“

 

Ich warte eine Woche.

 

Zwei Wochen lang kein Feedback

 

„Hallo Frau X, …“

 

„Ja, ich weiß. Aber mein CEO ist noch nicht dazu gekommen….!“

 

„Okay, Frau X. Ich möchte Ihnen nicht auf die Nerven gehen, aber ich habe abgespeichert, dass das ein enorm wichtiges Thema sei. Ich möchte Ihnen und Ihrem CEO signalisieren, dass ich Ihre Aufgabenstellung auch als wichtig ansehe – und mich deshalb als Eigentümer meines Unternehmens persönlich darum kümmere: Nur, wenn Ihr CEO zu nichts kommt, dann kann ich nichts für ihn tun!“

 

„Verstehe, Herr Becker!“

 

Anerkennung auf meiner Seite.

 

Ich warte eine weitere Woche.

 

„Hallo Frau X…:“

 

„Ich hab´ alles gemacht, was ich versprochen habe!“

 

„Ja, sicher, Frau X. Und dafür möchte ich Ihnen auch danken. Ganz ehrlich!“

 

„….“

 

„Aber ich muss Ihnen dennoch sagen: Erst war alles ganz wichtig, dann über zwei komplette Wochen keinerlei Feedback: Nichts! Ich gebe gern zu: Das verstört mich schon ein wenig.“

 

„Mich auch, Herr Becker:

 

War wohl doch alles nicht so wichtig!“

 

WAS GEHT DA AB IN EINIGEN FIRMEN?

Fotograf_Juergen_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Was_geht_da_ab_in_einigen_FirmenIm Interim Management erlebe ich mitunter haarsträubende Dinge. Daher kann mich so schnell nichts aus der Ruhe bringen. In dieser Woche jedoch war ich dicht dran, denn zweimal hat mein Gesprächspartner den Begriff „unprofessionelles Verhalten“ verwendet.

 

Einmal ein Interim Manager: „Dieses Verhalten des Kunden ist unprofessionell!“ und dann die Personalchefin eines anderen Kunden: „Das Verhalten meiner Geschäftsführung ist unprofessionell – und dafür bitte ich Sie um Entschuldigung. Ich distanziere mich von diesem Arbeitsstil!“

 

Donnerwetter! Das hat Format! Und lässt mich dennoch verstört zurück…

 

Abhaken – weitermachen!

 

In beiden Fällen ist das Interim Mandat weg – und übrig bleibt ein ganz erheblicher finanzieller Schaden für mein Unternehmen.

 

Es wird daher kaum verwundern, wenn der Grad meiner Brückentäglichen Glückseligkeit stark unterentwickelt ist. Dennoch habe ich mich entschieden, auf beide Geschichten hier nicht weiter einzugehen.

 

Weshalb?

 

Nun, zunächst ist mir in der Vergangenheit vorgeworfen worden, ich sei (hier in meinem Blog) zu negativ.

 

Ich! – Im Selbstbild ein deutlich positiv orientierter Mensch. Ein Mensch, der es gewohnt ist, nach dem Guten im Schlechten zu forschen, denn stets ist da etwas! Und ein Mensch mit einer schier gegen unendlich tendierenden Frustrations-Schwelle. Es widerspricht dem keineswegs, wenn ich momentan eine gewisse Affinität mit dem Max Liebermann zugeschriebenen und jüngst in den Sportteilen wiederbelebten Spruch empfinde: „Ich kann nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte!“

 

Aber dann: Ich kann´s ja ohnehin nicht ändern! Also keine Kräfte vergeuden: Kurz kotzen, dann abhaken und weitermachen!

 

Hoch Innovatives durch MANATNET

 

Und mich auf die guten Sachen konzentrieren: Mein ganz persönlicher Erste-Hilfe-Kasten für die angeschlagene Gefühlswelt!

 

Und es gibt letztlich doch einiges, was gut läuft:

 

Gestandene Interim Manager, die mir schreiben „…und möchte noch hinzufügen, dass ich Ihre Plattform als besonders gut und bestens geeignet für das Geschäftsfeld Interim Management betrachte.“ oder „…danke ich Ihnen für Ihre wirklich professionelle Unterstützung und wünsche Ihnen weiterhin guten Erfolg.“

 

Dann das eine oder andere, das ab Juli die führende Rolle von MANATNET auf der Internet-Seite festigen wird. Ich liebe so etwas!

 

Und vor allem die Unternehmen, die MANATNET unterstützt – und die dadurch deutlich besser dastehen als vorher. Neuerdings auch durch hoch-innovativen 3D-Druck.

 

Aber ich gebe kleinlaut zu, dass diese Frage mich durchaus quält:

 

Was geht da ab in einigen Firmen?

 

FASSUNGSLOS IM INTERIM MANAGEMENT!

Fotograf_Juergen_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Fassungslos_im_Interim_ManagementIm Interim Management brauchen Kunden in Deutschland mitunter, fast hätte ich geschrieben „oftmals“, recht lange für ihre Entscheidungen. Verblüffender Weise.

 

Aber nicht nur im Interim Management, wie man weiß. Die Gründe tun nichts zur Sache. Fakt ist: Allein anhand der Reaktionszeiten der Unternehmen, mit denen MANATNET zusammenarbeitet – und wir blicken immerhin auf ein gutes Dutzend Jahre zurück! – lässt sich ableiten: Deutsche Unternehmen sind nicht schnell genug! Und ich denke ganz persönlich, dass sich das irgendwann im Wettbewerb rächen wird – mit schnelleren Unternehmen…

 

Ich weiß, jetzt kommen wieder die „Wir sind doch damit gut gefahren!“ oder „Gut Ding braucht Weile“-Plattitüden.

 

Aber darauf will ich nicht hinaus: Es fällt halt nur auf und beschäftigt mich.

 

Jeder fünfte Interim Manager reagiert auf Anfragen nicht

 

Noch mehr beschäftigt mich jedoch, dass ich das inzwischen auch auf Seiten der Interim Manager erlebe!

 

Dass im Schnitt gut jeder fünfte Interim Manager (das sind deutlich mehr als vor gut drei Jahren) nicht einmal reagiert, wenn ich ihm oder ihr eine Projektanfrage vorstelle, auf die sein oder ihr Profil passt: Daran habe ich mich gewöhnt – kopfschüttelnd zwar und die Frage nach der Professionalität dieser Interim Manager verdrängend. Ist halt wohl so!

 

Allerdings freue ich mich schon jetzt auf irgendeinen aus dieser Liga, der mir vorwerfen wird: „Über MANATNET kommt ja nix!“…

 

Die – größere! – Gruppe der Interim Manager, die auf meine Projektanfrage „gerade gestern/in der vergangenen Woche für ein Projekt unterschrieben haben und nur noch nicht dazu gekommen sind, das Verfügbarkeitsdatum anzupassen“ sorgt – anders als früher! – nicht mal mehr für MANATNET-interne Heiterkeit.

 

Neue Evolutionsstufe der Unzuverlässigkeit

 

Jetzt hat das Larifari auf Seiten der Interim Manager eine neue Evolutionsstufe erreicht!

 

Kunde (Samstag!):

 

„Herr Becker,

 

ich kann Herrn XYZ nicht erreichen – über Mail nicht, über Festnetz nicht und über Mobil auch nicht! Ist da etwas passiert?“

 

So ganz unberechtigt ist seine Sorge nicht! Erst im Januar dieses Jahres bin ich darauf eingegangen: Reagiert nicht mehr heißt: Lebt nicht mehr!

 

Meine Antwort (Samstag!):

 

„Ich kümmere mich darum, Herr Kunde, und melde mich:“

 

Der Interim Manager hat das erste Gespräch mit dem Kunden geführt, grundsätzlich passte alles – ein paar Dinge waren noch zu klären. Und dauerten, zugegeben (siehe oben) etwa zwei Wochen.

 

Ich versuche den Interim Manager zu erreichen: Per Mail, Festnetz, Mobile, Anrufbeantworter und SMS.

 

Sonntag! Montag. Keine Reaktion. Nichts. Nada.

 

Am Dienstag dann erreicht der Kunde den Interim Manager: Der Interim Manager sagt ab.

 

Zurück bleiben ein verstörter Kunde und ich, dessen Lead-to-Deal-Quote neuerdings auch die Interim Manager zerschießen. Wie reagiere ich darauf?

 

Fassungslos im Interim Management!

 

MANATNET IN STARTREIHE 1 FÜR DIESEN INTERIM-MARATHON

Fotograf_Juergen_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_MANATNET_in_Startreihe_1_fuer_diesen-Interim-MarathonWenn Sie in Sachen Interim Management unterwegs sind, dann bleiben Sie an einem Tweet hängen, wenn er lautet: „Wie akquirieren Projektanbieter neue Freiberufler?“ Denn Interim Manager sind Freiberufler, wenn auch besondere. Und selbstverständlich lese ich diese Informationen dann aufmerksam und lerne, dass freelance.de von Timo Bock auch eine jährliche Umfrage macht: Das wusste ich bis dahin gar nicht.

 

Wenn ich die Ergebnisse der Umfrage dann lese, geht es mir überhaupt nicht darum, ob sie wissenschaftlichen Ansprüchen genügen, ob sie repräsentativ sind oder halt nicht. Ob sie „gut“ sind oder eher „schlecht“. Es geht mir darum, die Ergebnisse aufzusaugen, sie ein wenig mit mir herumzutragen und darüber nachzudenken.

 

So kann es niemanden verblüffen, dass fast die Hälfte der Freiberufler mehr Zeit in die Akquisition investieren musste als im Vorjahr.

 

Eigene Datenbanken und Netzwerke besonders wichtig

 

Auch überrascht es mich keineswegs, dass die Anbieterseite (also die Unternehmen), die Freiberufler zu rund 80 Prozent aus der eigenen Datenbank (Donnerwetter: Welch ein Aufwand!) oder aus dem eigenen Netzwerk beschafft. Ähnliche Zahlen kennen wir auch aus dem Interim Management.

 

Nur knapp 17 Prozent der Unternehmen beschaffen Freiberufler häufig oder sehr häufig über Vermittler. Diese Quote liegt im Interim Management deutlich höher.

 

Und dann kommt´s: Die Unternehmen nutzen zu 50 Prozent Online-Börsen häufig für das Beschaffen von Freiberuflern – weitere 25 Prozent sogar sehr häufig. Und ich zitiere:

 

„Onlinebörsen erreichen damit in etwa das Niveau der Suche über Empfehlungen und in der eigenen Datenbank.“ Und ein wenig später: „Gefunden werden statt Suchen: Auf Seiten der Projektanbieter zeigt sich, dass immer mehr Unternehmen nach Feriberuflern in Onlinebörsen suchen.“

 

Online-Börsen immer wichtiger – auch im Interim Management

 

Davon sind wir im Interim Management noch Welten entfernt! Aber letztlich überrascht mich das nicht!

 

Interim Management ist noch längst nicht so normal wie andere freie Mitarbeit in den deutschen Unternehmen – und wie wir Provider das gedacht, ja, auch gehofft hatten. Aber, da bin ich sicher, es wird mittelfristig vergleichbar normal werden.

 

Und im Zuge dieser Entwicklung werden sich die Personalabteilungen verstärkt mit der Beschaffung von Interim Managern beschaffen. Wer, bitte schön, denn sonst?

 

Und die Personaler in den Unternehmen werden Online-Börsen auch für das Interim Management erwarten…

 

An dieser Stelle gibt es für mich jedoch nicht den geringsten Grund, mich entspannt zurückzulehnen. Ganz im Gegenteil! Selbst wir bei MANATNET haben noch einen langen, schweren Weg vor uns.

 

Aber nach rund 20 Jahren in diesem Internet-Geschäft, sehe ich

 

MANATNET in Startreihe 1 für diesen Interim-Marathon.

 

SMILEYS ALS QUALITÄTSSIEGEL FÜR INTERIM MANAGER

Fotograf_Juergen_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Smileys_als_Qualitaetssiegel_für_Interim_ManagerEin Interim-Provider sitzt im Büro, die Füße auf dem Tisch, und wartet auf den Anruf eines Unternehmens, das tränenüberströmt gleich morgen einen Interim Manager benötigt, der den unternehmensweiten Flächenbrand dank seiner Fähigkeiten aus der Liga der Superhelden erst unter Kontrolle und schließlich zum Ersticken bringt.

 

Zu diesem Behufe schaut der Interim-Provider lässig in seine Schreibtisch-Schublade, zieht den obenauf liegenden Lebenslauf des exakt passenden Interim Managers hervor – und stellt diesen Kandidaten mit großem Auftritt dem wankenden Unternehmen vor.

 

Für diese titanenhafte Leistung zieht der Interim-Provider das Unternehmen aus mittels überhöhter Tagessätze und den genannten Interim Manager ab durch Provisionen dicht an der Sittenwidrigkeit. Daraufhin widmet er sich erneut und mit Hingabe seiner überbordenden Freizeitgestaltung.

 

Soweit eine Meinung zu Interim-Providern, die unter Interim Managern weitaus öfter anzutreffen ist als man glauben möchte.

 

Sie könnte falscher nicht sein!

 

Nun habe ich nicht vor, in meinem heutigen Blog das Image der Interim-Provider aufzupolieren. Ganz und gar nicht.

 

Abgleich der Eignung eines Interim Managers auf Mikro-Ebene

 

Die Unternehmen, die professionell unterwegs sind, melden sich nicht bei einem Interim-Provider mit dem Satz: „Wir brauchen einen Controller – und das asap!“

 

Stattdessen reichen sie ein Anforderungsprofil an den Provider weiter, das typischerweise auch als Stellenanzeige verwendet werden könnte, denn es deckt ab, was zu tun ist und was der Klient vom Kandidaten erwartet.

 

Solch ein Dokument habe ich in dieser Woche erhalten. Wie stets reduziere ich dann die zum Teil in blumiger Sprache gehaltenen Anforderungen auf ihren Kern und trage sie untereinander in die Zeilen einer Excel-Tabelle ein – in diesem Fall exakt 23 Kriterien.

 

Jeder weiß (auch der Kunde!), dass praktisch niemand all diese 23 Kriterien erfüllen kann und dann auch noch sofort verfügbar ist. Zwar wäre das der einem Sechser im Lotto vergleichbare Idealzustand, aber auch fünf Richtige sind in aller Regel nicht zu verachten. Folglich geht es darum, Kandidaten zu identifizieren, die dem Idealzustand möglichst nahe kommen.

 

Den besten Interim Manager gibt‘s mitunter im eigenen Pool nicht

 

Mitunter, ja tatsächlich!, reicht dann der eigene Pool nicht aus – um der Kundenerwartung wirklich nahe zu kommen. Dann helfen wir uns im AIMP – eine tolle kollegiale Unterstützung, die ich sehr zu schätzen weiß!

 

Auf dem Weg über die befreundeten AIMP-Provider erhalte ich normalerweise zwei bis vier weitere Kandidaten, die (welche Hilfe!) der Kollege bereits qualitätsgesichert hat.

 

Dann trage ich die Erfahrungen und Fähigkeiten aller Kandidaten in die Spalten meiner Excel-Tabelle ein: Ja, Nein – und N/A für „kann ich aus dem Lebenslauf nicht herauslesen“. Nichts anderes wird auch der Klient in der ersten Runde tun!

 

Danach zeige ich jedem Kandidaten das individuelle Ergebnis seiner Eignung aus meiner Sicht und frage dann, wie er selbst das denn sähe.

 

In aller Regel wird dann der Lebenslauf nachgearbeitet oder, das kommt auch vor, ich werde auf Stellen hingewiesen, die ich falsch gedeutet habe. In dieser Woche habe ich jedoch eine neue Erfahrung gemacht.

 

Auf mein „N/A“ („kann ich nicht erkennen“) an fünf wichtigen Stellen antwortete der Kandidat:

 

– sollte man davon etwas verstehen SMILEY

– brauche ich schon eine sehr starke Affinität hierzu SMILEY

– damit hat man doch täglich zu tun SMILEY

– wenn ich das als Berater nicht könnte…. SMILEY

 

Heissa, das ist doch mal was wirklich Neues:

 

Smileys als Qualitätssiegel für Interim Manager.

 

BIST DU EIGENTLICH NOCH GANZ GESCHEIT?

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_UeberlaufbeckenEs gab Zeiten, da habe ich mich am Gründonnerstag auch mit meiner Familie ins Auto gesetzt – spätestens jedoch am Karfreitag Morgen. Hab´ mich in die Staus eingereiht und gehofft, dass ich irgendwann gerade noch rechtzeitig ankommen würde, um nicht dem Hungertod anheim zu fallen. Auf Routen, die mich regelmäßig aus Berlin heraus über die völlig überlasteten „Check-Points“ und DDR-Transitstraßen führten (für die Jugend: Ja, tatsächlich!, das gab´s wirklich!), ein nicht zu unterschätzendes Risiko!

 

Am Ostermontag dann das gleiche Spiel retour.

 

Lang schon mache ich das nicht mehr!

 

Meine Zeit und meine Nerven sind mir zu schade, um sie in solchen Aktionen zu verbrennen.

 

Was, Becker, möchtest Du stattdessen machen?

 

Nun, ich denke an: Zeit mit der Familie Verbringen, Lesen, Joggen, schön Kochen und Essen begleitet von schönem Wein – und vor allem: Raus und Fotos machen.

 

Denke an?

 

Nun, die Wahrheit ist: In den vergangenen Jahren haben sich die Ostertage als enorm aufnahmefähiges Überlaufbecken für Arbeitspakte erwiesen.

 

Auch in diesem Jahr ist das so.

 

Arbeitspakte für MANATNET: Mit einer seltsamen Magie sind wieder Anfragen für Interim Manager in der Woche vor Ostern hereingekommen und gesellen sich zu den Regel-Themen am Monats- und Quartalsende

 

Arbeitspakete für den AIMP: Zehn Tage vor der wichtigsten Veranstaltung des AIMP beginnt sie dann doch, die heiße Phase. Die Festveranstaltung am Freitag (Ehrung der Interim Manager des Jahres) war in dieser Woche bereits ausverkauft. Dann hatte Burg Schwarzenstein eine gute Idee und schaffte zusätzliche 12 Plätze. Die Hälfte davon ist bereits wieder weg.

 

Die Ostertage als Überlaufbecken für Arbeitspakte…

 

Heute ist Karfreitag – zur Selbstkasteiung besteht dennoch kein Grund. Ich erspare meinen Lesern deshalb weitere Einzelheiten. Doch hin und wieder frage ich mich:

 

Bist Du eigentlich noch ganz gescheit?

 

AIMP-JAHRESFORUM 2015: BIN SCHON DA!

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_AIMP_Jahresforum_Bin_schon_daHeute in exakt drei Wochen findet es statt, das Elfte AIMP-Jahresforum Interim Management. Heute wurden die gedruckten Exemplare des Programms ausgeliefert, 200 davon direkt an Burg Schwarzenstein für die Veranstaltung am Samstag.

 

Vera Bloemer, Thorsten Becker und ich haben die Ergebnisse der 10. AIMP-Providerumfrage mit 25 teilnehmenden Interim-Providern verdichtet und in PowerPoint gegossen. Der eine oder andere kleine Schliff wird wohl noch erforderlich sein, denn das war bisher immer so, aber im Kern ist das komplexe Ding fertig.

 

Der Entscheidungsprozess zu den Interim Managern oder den Interim Managerinnen des Jahres steht kurz vor seinem Ende. Noch weiß ich nichts.

 

Auch der achtseitige Ablaufplan für alle AIMP-Provider steht: Jeder von uns muss wissen, wer was wo und wann zu tun hat: Der Unterschied zwischen einem professionellen Ansatz und einem anderen.

 

Dennoch: Die Checkliste „AIMP-Jahresforum“ umfasst 66 Positionen – und 21 davon sind erst als „erledigt“ gekennzeichnet.

 

Wir bei MANATNET haben also noch einiges vor uns. Aber wir machen das gern, auch und vor allem wegen Burg Schwarzenstein. Natürlich, ist das eine überragend schöne „Location“. Aber da ist noch viel mehr!

 

Irgendwann machen wir vielleicht mal ein AIMP-Jahresforum unter der Überschrift „Dienstleistungs-Orientierung“. Und dann werde ich das Management von Burg Schwarzenstein als Redner für den Vortrag „Best Practice“ einladen.

 

So klappt das dann: Gute Truppe, gute Planung, gutes Projektmanagement und ein exzellenter Partner an der Seite.

 

Und die Interim Manager wissen das offenbar. Drei Wochen vor der Veranstaltung haben wir für den Festakt am Freitag gerade noch einen Tisch (!) frei – und für das Forum am Samstag können wir noch 34 Teilnehmer unterbringen. Nicht mehr wirklich viele…

 

Wer also noch kommen möchte, sollte nicht mehr allzu lange warten, denn das AIMP-Jahresforum ist schon fast ausverkauft!

 

Während sich die anderen Interim Manager zurücklehnen:

 

AIMP-Jahresforum 2015: Bin schon da!

 

WIR KENNEN ALL UNSERE INTERIM MANAGER PERSÖNLICH!

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_Wir_kennen-alle-unsere_Interim_Manager_persoenlich„Ihr Interview war doch recht ernüchternd!“, sagte der Interim Manager in spe. Lange schon bin ich dazu übergegangen, den Gesprächen mit Neu-Einsteigern ins Interim Management eine Vereinbarung voranzustellen – zwischen dem Interim Manager und mir:

 

Ich lese zur Vorbereitung den Lebenslauf des Interim Managers und im Gegenzug liest der Interim Manager mein Interview „Interim Management als Beruf“.

 

Das ermöglicht es mir, im gegebenen Zeitrahmen tiefer ins Thema einzusteigen anstatt die Zeit mit den immer gleichen Basics zu verdaddeln.

 

Regelmäßig eröffne ich unser Gespräch dann mit der Frage: „Was ist Ihr ganz persönliches Fazit nach meinem Interview?“ Und in aller Regel erhalte ich dann Aussagen wie die, mit der ich meinem heutigen Blogeintrag eröffnet habe.

 

Wer fragt führt – auch im Interim Management

 

Im Gespräch gehe ich selbstverständlich auf die Fragen des Interim Managers ein – aber ebenso selbstverständlich stelle ich meine Fragen.

 

Dazu gehören auch so genannte „Quittungsfragen“. So zum Beispiel: „Herr XYZ, ich empfange in unserem Gespräch Signale, dass in Ihrem Leben die Komponente Sicherheit eine recht große Bedeutung hat. Ist das so oder täusche ich mich?“

 

„Ganz erstaunlich, Herr Becker, wie Sie das am Telefon heraushören können!“

 

Ist es ganz und gar nicht, wenn man sein Gegenüber ernst nimmt und wirklich zuhört.

 

Aber ein solcher Kandidat wird mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht glücklich werden im Interim Management. Und davon haben wir alle nichts: Der Interim Manager nicht, der Kunde nicht – und MANATNET auch nicht.

 

Zudem habe ich eine beinahe rituale Abschlussfrage in unserem Gespräch:

 

„Sicher haben Sie auch mit anderen Interim-Providern gesprochen: Wie unterscheidet sich unser Gespräch von den Gesprächen mit meinen Kollegen?“

 

Immer gleiche Antworten

 

Beinahe stereotyp erhalte ich eine von diesen beiden Antworten:

 

1. „Mit X, Y und Z muss ich noch sprechen: Die haben nicht so schnell reagiert wie Sie.“

 

2. „Die sind längst nicht so tief ins Thema eingestiegen. Die sind mit mir meinen Lebenslauf durchgegangen und haben mir erzählt, was sie so machen.“

 

In den enschlägigen Broschüren jedoch – Papier ist halt geduldig! – steht etwas ganz anderes:

 

Wir kennen all unsere Interim Manager persönlich!

 

AUCH FÜR INTERIM-PROVIDER LIEGT DIE LATTE HÖHER!

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Interim Manager treffe ich regelmäßig. Auch Neueinsteiger. Auch bei MANATNET, dem auf das professionelle Interim Management spezialisierte Internet-Marktplatz für die D-A-CH-Region, ist es mitunter gut, mein Gegenüber persönlich zu treffen, bevor ich die Daten des Interim Managers am Marktplatz freischalte.

 

So ziemlich jedes Mal wird mir am Ende eines solchen Treffens auf die eine oder andere Weise zu verstehen gegeben, dass das Gespräch mit mir so völlig anders gewesen sei als die Treffen mit den Wettbewerbern.

 

Natürlich frage ich dann nach und in aller Regel ergänzen dann die Interim Manager in etwa so:

 

„Die Provider ABC und DEF waren total von oben herab!“

 

„Der Provider GHI hat mich vor allem gefragt, welche Vorstellungen ich hätte: Danach war das Gespräch zu Ende!“

 

„Der Provider JKL hat das Gespräch als Gefälligkeit verstanden. Inhaltlich kam da nichts rüber!“

 

Und was war in unserem Gespräch jetzt anders?

 

„So viele konkrete Empfehlungen und Tipps hat mir niemand sonst gegeben: Nicht einmal ansatzweise!“

 

Ich leite hieraus sicher nicht ab, wie toll ich bin. Denn letztlich mache ich nicht mehr als meinen Job. Okay, hin und wieder auch ein wenig ergänzende Lebensberatung für letztlich verzweifelte Menschen, die dem Trugbild huldigen, „Wenn schon nicht in einer Festanstellung, dann werde ich zumindest im Interim Management überleben können…!“

 

Aber ich frage mich schon: Was machen die anderen da?

 

Vergessen, dass die Interim Manager unsere Kunden sind – und nicht nur die Unternehmen?

 

Vergessen, dass wertschätzender Umgang miteinander die Grundlage für eine gesunde Geschäftsverbindung ist?

 

Vergessen, dass Interim Manager untereinander ihre Erfahrungen mit Providern austauschen?

 

Vergessen, dass Interim Manager mitunter ihre Erfahrungen mit Wettbewerb-Providern teilen? Und dann sind so manche so gar nicht mehr „führend“!

 

Ein wenig geht das in die Richtung meines Blogeintrags vom vergangenen Freitag ALLES IM LOT IM INTERIM MANAGEMENT VON MANATNET. Ganz besonders deshalb, weil ich nicht an Schizophrenie im Geschäftsleben glaube: Ein Mensch ist nicht im Umgang mit Interim Managern nicht kundenorientiert, nicht wertschätzend und nicht „in full command of material“ – im Gespräch mit dem Unternehmenskunden jedoch dann das genaue Gegenteil.

 

Ich bin zutiefst davon überzeugt: So etwas gibt es nicht!

 

Das Interim-Geschäft ist halt beileibe nicht so einfach wie der eine oder andere glauben mag: Für die Interim Manager nicht und auch nicht für die Interim-Provider:

 

Auch für Interim-Provider liegt die Latte höher!