Erwartet Ihr so Begeisterung vom Kunden?

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Osteria_All' antico_vinaio_Florenz_2018Seit den MANATNET-Zeiten hat sich die Häufigkeit der Interaktionen zwischen den Interim Managern und mir um das „n“-fache erhöht – wobei „n“ für mich gefühlt gegen unendlich tendiert.

 

Nun bin ich inzwischen alt – fast hätte ich geschrieben „weise“ – genug, um zu wissen: Nichts ist nur gut – und nichts ist nur schlecht! In allem Guten steckt etwas Schlechtes – und umgekehrt. Yin und Yang.

 

Was also steht an Positivem dem leichthin als negativ Empfundenen, dem Absaufen in Arbeit, gegenüber?

 

Nun, das ist ganz eindeutig:

 

Noch niemals in den vergangenen eineinhalb Dekaden habe ich je so derart viele Informationen und Reaktionen erhalten, so viele Verhaltensmuster erkennen können wie in den vergangenen zwei Jahren!

 

An dieser Stelle liegt es mir fern, irgendjemanden persönlich anzugreifen oder gar zu verletzen. Es geht mir vielmehr darum, das zu spiegeln, was ich ganz persönlich als durchaus nicht völlig untypisch zu erkennen glaube. Und damit einen Prozess der Selbst-Reflexion anzustoßen. Wie stets an vergleichbaren Stellen in meinem Blog: Jeder hat das Recht, das völlig anders zu sehen!

Resistent, arrogant und ignorant?

 

Hier sind meine ganz persönlichen, subsummierenden Oberbegriffe auf dem Weg in Richtung Advent:

 

Resistenz: Natürlich gibt es viele Interim Manager, die sind dankbar für Hinweise und Tipps, die wir geben können – auf der Grundlage der – Achtung! – Reaktionen von Kunden-Unternehmen. Überraschend viele Interim Manager, ja, und Interim Managerinnen wischen das hingegen locker vom Tisch. Bemerkenswerter Weise folgen oft die Sätze „Das höre ich jetzt zum ersten Mal“ und „Das hat noch niemand verlangt!“.

 

Arroganz: Meine Leser wissen seit 2014, welche Bedeutung ich dem CV als „Verkaufsprospekt in eigener Sache“ beimesse – und hier ganz besonders der Aktualität eben dieser Unterlage, die deshalb das UNITEDINTERIM-System nachhält! Alles deutet für mich darauf hin: Offenbar als einziges System im Markt. [Für alle, die schmunzeln möchten, empfehle ich meinen Beitrag vor genau vier Jahren „INTERIM-PROVIDER: IST DOCH EASY!“]. Dass ich überhaupt mit Interim Managern über die Aktualität der eigenen Unterlagen diskutieren muss, ist mir – offen gestanden – völlig unbegreiflich! Wer sich wirklich mit Digitalisierung oder gar bereits mit den Grundlagen von Künstlicher Intelligenz (Achtung: KI wird immer mehr hip!) beschäftigt, schüttelt verzweifelnd den Kopf, in dem fest verankert ist: Künstliche Intelligenz braucht valide Daten! Stattdessen atme ich Antworten weg wie diese beiden: „Für meine Kunden hat das immer ausgereicht!“ oder „Ihr System mag tun, was es möchte…!“

 

Ignoranz: Ausnahmslos alle Ausschreibungen, die immerhin gut 1.100 Interim ManagerInnen seit dem April dieses Jahres über UNITEDINTERIM erhalten haben, geben eine E-Mailadresse vor, an die die Interim Manager ihr Angebot senden sollen. Was aus Kundensicht in hohem Grade selbstverständlich ist (denn genau unter der angegebenen Adresse werden alle Angebote gesammelt), beeindruckt einige Interim Manager nicht die Bohne, entscheiden sie sich doch elegant für eine andere E-Mailadresse. Und, öfter als man glauben mag: Für meine! [Ja, natürlich leite ich dann die Unterlagen an den jeweiligen Kunden weiter – als weiterer kostenloser Service …!]

 

Nicht alle, jedoch die meisten Ausschreibungen der Kunden beinhalten zudem eine Abgabefrist. Dies ist Standard für alle Ausschreibungen in allen anderen Branchen – und dafür, wie könnte es anders sein, gibt es sogar Regeln! Denn irgendwann muss der Kunde alle vorliegenden Unterlagen sichten, intern besprechen und dann eine Entscheidung treffen.

 

„Nicht weiter ungewöhnlich, also!“, könnte an dieser Stelle der geneigte Leser denken! Jedoch ist eine Abgabefrist für einige Interim Manager in ihrem Selbstverständnis hochgradig irritierend! Nach Ablauf der Abgabefrist nimmt der Kunde keine Auschreibungen mehr entgegen – und dann wird´s wirklich übel: „Das wird ja wohl auf zwei, drei Tage nicht ankommen!“ oder „Machen Sie [vulgo: UNITEDINTERIM, nicht etwa der Kunde!] doch nicht solch einen Druck! Sie wissen doch: Nichts wird so heiß gegessen wie gekocht!“ oder aber „Sie können doch nicht erwarten, dass ich in 48 Stunden reagiere! Ich schau doch nicht täglich in meine Mails!“.

 

Es ist wirklich nicht einfach, mich sprachlos zu sehen!

 

Jedoch: Eine solche Einstellung – und das heute! – und das im Interim Management, wo der Kunde sich stets in einer besonderen Situation befindet (nicht zwingend in einer Krise!), denn sonst bräuchte er keine Unterstützung durch einen Interim Manager oder eine Interim Managerin: Eine solche Einstellung ist mir schier unbegreiflich!

 

Dass sich solche Interim Manager nicht halten bei UNITEDINTERIM versteht sich von selbst. Und, wenn dann der Deal weg ist und die Zusammenarbeit beendet wird, würde mich obendrein auch nicht überraschen, wenn – nach bester Transaktionsanalyse – solche Interim Manager in der eigenen Wahrnehmung „nicht dumm“ sind – wir dafür „böse“. Und wie!

 

Seit einiger Zeit treibt mich eine Frage um – und ich lechze nach einer Antwort:

 

Erwartet Ihr so Begeisterung vom Kunden?

 

LEBENSLAUF? BRAUCHE MER NET!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Schaufenster_Spiegelung_Florenz_2018November. Hamburg ist schon wieder eine Woche rum!

 

Gestern war Allerheiligen. Irgendwie riecht die Welt anders an Allerheiligen. Vielleicht bin ich auch nur überarbeitet. Egal: Seit Kindesbeinen ist Allerheiligen ein klares Signal für mich: Weihnachten ist nicht mehr so arg weit weg…

 

Und damit auch nicht mehr das Jahresende.

 

Ich bin froh darüber! Denn das Jahr, das sich nun so langsam gen Ende neigt, war gekennzeichnet durch brachiale Arbeit. Und das muss sich im kommenden Jahr ändern: unbedingt!

 

„Das ändert sich nie bei Dir!“, höre ich meinen engen Kreis im innigen Chor.

 

Wer weiß? Wenn sich sogar in der Politik etwas ändert! Wenn tatsächlich die ewige Kanzlerin ihren Rückzug einläutet.

 

Ich schreibe nicht voller Häme oder Genugtuung. Sondern, weil in fast allen von uns sich der Eindruck eingenistet hatte: „Ohne die Kanzlerin? Undenkbar!“

 

Aber so ist es hin und wieder – mit dem Undenkbaren: Irgendwann denkt´s dann halt doch der erste – und dann brechen die Dämme.

 

Zu dem Undenkbaren gehörte: Der Lebenslauf der Kandidaten ist im Rahmen der Mitarbeiter-Beschaffung für Unternehmen die wichtigste Entscheidungsgrundlage, um einen Kandidaten oder eine Kandidatin zum Gespräch einzuladen.

 

Achtung: „einzuladen“ – nicht: „einzustellen“.

 

Seit Menschengedenken ist das so. Unter dieser Maxime erhält das Dokument „CV“ elementare Bedeutung für beide Seiten: Das anbietende Unternehmen und den nachfragenden Kandidaten.

 

Zu Ende gedacht wird dann für den nachfragenden Kandidaten der Lebenslauf zum „Verkaufsprospekt in eigener Sache“. Einem Mantra gleich bin ich an dieser Stelle darauf eingegangen.

CVs braucht bald kein Mensch mehr!

 

Und das anbietende Unternehmen entscheidet auf der Grundlage dieses „Verkaufsprospekts in eigener Sache“, ob es sich lohnt, den Kandidaten zum Gespräch einzuladen.

 

Das war immer so.

 

Und dann sagt der Personalchef aus heiterem Himmel:

 

„Herr Becker, ich bin sicher: Lebensläufe braucht auf absehbare Zeit kein Mensch mehr! So wie Sie z. B. bei UNITEDINTERIM vorgehen und ein fachliches Profil plus Video plus PSA bereitstellen: Fragen Sie sich da doch mal, welchen Mehrwert die allermeisten CVs da noch bieten…!“

 

Nun, bekanntlich bin ich kein bekennendes Mitglied im Club der ewig Gestrigen: Doch dieser Standpunkt ist schon krass neu!

 

Meine Leser wissen, dass ich nicht zur „Brauche mer net“-Fraktion gehöre und deshalb auch meinem Gegenüber nicht mal gleich klar gemacht habe, dass er keine Ahnung hätte und völlig falsch läge…

 

Meine Reaktion auf solche „Hämmer“ ist immer gleich: Ein, zwei Verständnisfragen stellen und mit nach Hause nehmen. Und dann etwas Zeit vergehen lassen, reflektieren und „verproben“ – geleitet von einer einzigen Frage:

 

„Was ist, wenn er (oder sie) Recht hat?“

 

In aller Regel fallen dann weitere relevante Informationen auf meinen Tisch, denn Interesse steuert Wahrnehmung. So auch in diesem Fall, als am Anfang dieser Woche der Artikel aus der Welt hier aufschlug – mit dem Titel:

 

Digitalisierung verändert die Suche nach Arbeitskräften.

 

Klar! Wissen wir längst!

 

Aber der Untertitel läßt dann doch aufhorchen:

 

Die klassische Bewerbung war einmal.

 

[Zitat]

 

Die klassische Bewerbung war einmal. Neben Xing und Linkedin kommen mittlerweile auch WhatsApp, Chatbots und Videos zum Einsatz. Künstliche Intelligenz könnte den Prozess bald noch weiter automatisieren.

 

[Zitat Ende]

 

Wir sollten also anfangen, das Undenkbare zu denken! Man stelle sicht vor: Welch‘ eine Rache an der „Brauche-mer-net!“-Fraktion, wenn auf einmal die Unternehmen skandieren sollten:

 

Lebenslauf? Brauche mer net!

 

PFLICHTENHEFT? HAB‘ ICH NOCH NIE GEMACHT!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Hausnummer_in_Vernazza_2018Gestern war´s mal wieder so weit: Ich habe ein Pflichtenheft geschrieben! Es liegt nun bei den „Stakeholdern“, wie´s heute so schön heißt – also bei allen, die etwas beitragen können, um das Ganze zu verbessern.

 

Gern gebe ich zu: Ich hasse es, Pflichtenhefte zu schreiben!

 

Dummerweise geht´s nur so. Es ist „alternativlos“, würde die Kanzlerin sagen. Und in der Tat wird kein professionelles IT-Unternehmen – und mit anderen arbeite ich nicht! – mit der Programmierung beginnen, ohne dass ein solches Pflichtenheft vorliegt.

 

Es gab Zeiten, da war mir das völlig neu – aber seit 1996 und meiner Arbeit im debis Systemhaus ist mir dies in Fleisch und Blut übergegangen.

 

Es steht halt eine nennenswerte Weiterentwicklung an, denn wir definieren die Soft-Skills bei UNITEDINTERIM neu – auf der Grundlage von „Diagnostic Tools“. Sie werden dadurch vergleichbar und vor allem überprüfbar. Ende Januar werden wir damit live gehen.

 

Und einen bisher nicht dagewesenen Mehrwert für die nachfragenden Unternehmen schaffen – aber auch für die anbietenden Interim Manager! Denn „Diagnostic Tools“, besser: deren Ergebnisse, provozieren Selbstreflexion. Und werden immer wichtiger. Auch, selbstverständlich, im Interim Management. Im modernen zumindest…

 

An dieser Stelle wird deutlich, wie sehr sich der Ansatz von UNITEDINTERIM von dem der Provider unterscheidet. Ich sage nicht, dass er besser ist: Ich sage, dass er sich deutlich unterscheidet.

 

Wenn Unternehmen bei UNITEDINTERIM nach Interim ManagerInnen suchen, dann werden sie – trotz der enormen Preisvorteile – kaum auf vertraute Dienstleistungskomponenten, die sie von den Providern kennen, verzichten wollen.

 

Deshalb muss UNITEDINTERIM das „Ich kenne die Stärken und Schwächen meiner Interim Manager persönlich!“ auf einem innovativen, auf einem belastbaren Weg abbilden. Aus meiner Sicht sind „Diagnostic Tools“ hier der Königsweg.

Sie treiben die meisten Menschen in den Wahnsinn!

 

Wir wissen aus Vorgesprächen, dass der eine oder andere sagen wird: „“Diagnostic Tools“ können das gar nicht!“. Der klassische „Es-geht-nicht-weil“-Ansatz!

 

Nun, aus mehr als 15 Jahren Erfahrung mit „Das-funktioniert-im-Leben-nicht!“-Reaktionen und gleichermaßen augeprägter Routine im Umgang mit der „Brauche-mer-net!“-Fraktion weiß ich: Hier verbirgt sich viel menschliche Angst! Angst vor dem krass Neuen!

 

Ich respektiere das seit mindestens 20 Jahren, denn damals gab mir ein Coach mit auf den Weg: „Herr Becker, Sie müssen damit umgehen, dass ein Typ Mensch, wie Sie es sind, mit seinem permanenten Drang nach Neuem die weit überwiegende Mehrheit der Menschheit in den Wahnsinn treibt! Denn die meisten Menschen ticken völlig anders – und haben eine archaisch verankerte Angst vor allem Neuen: in unterschiedlicher Ausprägung …“

 

Zur Gegenseite der Medaille gehört, dass ich hingegen wahnsinnig werde, wenn ich mich mit Administration beschäftigen muss. So weit so wenig ungewöhnlich – und selbstverständlich hat unser „Diagnostic Tool“ dies im Beta-Test offengelegt!

 

Auch hier ist weder das eine gut noch das andere schlecht! Aber es hilft jedem Kunden ganz sicher ganz erheblich, wenn er weiß, mit welcher Ausprägung von Wahnsinn er beim jeweiligen Interim Manager umgehen muss.

 

Die Provider weisen ihre Kunden ja bereits seit Jahren auf solche Ausprägungen in der Persönlichkeit der Interim Manager in ihren Pools hin. Allerdings hallt die Aussage eines Providers, mit dem ich mich vor kurzem ausgetauscht habe, doch noch immer sehr nach:

 

Pflichtenheft? Hab‘ ich noch nie gemacht!

 

WOMÖGLICH LERNEN PROVIDER VON DER PHOTOKINA!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Light_and_Shadow_Photokina_2018Gestern habe ich – wie alle zwei Jahre – die Photokina in Köln besucht. Ich besuche die Photokina seit Anfang der 70er Jahre und ich habe somit die Entwicklung der Foto-Industrie über einen Zeitraum von nahezu 50 Jahren verfolgen können.

 

Für mich lautet die Quintessenz aus all diesen fast 50 Jahren: Wenn irgendwo die Wucht einer disruptiven Entwicklung zu sehen ist, dann hier!

 

Die erste Hälfte dieser 50 Jahre war bestimmt durch Firmen wie Braun, Contax, Minox, Rollei, Voigtänder, Yashica, Zeiss-Ikon, Agfa, Kodak, Ilford, Tetenal oder Durst. Ich habe bewusst diese Namen gewählt, denn fast ausnahmlos sind sie vom Markt verschwunden (und wenn nicht, dann haben sie ihre einst starke Position eingebüßt) – vornweg der einstige Weltmarktführer Kodak.

 

Die Gründe sind sicher mannigfach. Dennoch lassen sie sich letztlich auf eine völlige Fehleinschätzung zurückführen: „Digitale Fotografie? Neumodischer Kram! Brauche mer net! Wir bleiben beim Silber-Halogenid!“

 

Heute charakterisieren neben den „traditionellen“ Biggies, von denen niemand mehr analoge Kameras herstellt (z. B. Canon, Nikon, Olympus), viele neue Namen die Messe – z. B. Sony – ein Mischkonzern – vor allem aber: Handyhersteller! Dass dies einmal so kommen würde, hätten wir in den Anfängen meiner Fotozeit müde belächelt – was sage ich: Das war zu Zeiten der Telefone mit Wählscheibe und Kupferdraht-Wand-Anschluss einfach jenseits jeden Vorstellungsvermögens!

 

Jenseits jeden Vorstellungsvermögens…

 

Und doch ist es so gekommen. Ebenso, wie schier unglaubliche, auch hier das damalige Vorstellungsvermögen bei Weitem übersteigende technische Innovationen: Vom Live-View über Kontrast-Autofokus und Pixel-Shift bis zur Fünf-Achsen-Bildstabilisierung.

Völlig neue Angebote während der Messe

 

Mir ganz persönlich fällt jedoch auf, dass die großen Anbieter längst mehr machen, als tumb ihre Produkte am Stand zu zeigen und anfassen zu lassen!

 

Sie runden ihr technisches Messeangebot ab durch Vorträge (z. B. ein Stern-Fotograf zum Thema „Foto-Reportage“ andere zum Thema „Elemente“ oder „Videos“), Workshops (z. B. „Bildkomposition“, „Dos and Don´ts“ bei Instagram oder „Arbeiten mit Blitz“). Oder aber, indem man die Meute ganz dicht an professionelle, im wahren Wortsinne „bildschöne“ Models heranlässt, die eigens für solche Shootings engagiert werden.

 

Spätestens dann fühlt sich Otto-Normal-Foto-Amateur für eine wertvolle Zeit als kleiner Helmut Newton – und geht beschwingt und überglücklich mit einem „Shot“ heim, von dem er noch lange zehren wird.

 

Das erklärt zudem, weshalb überragend viele Messebesucher ihre eigene Kamera dabei haben.

 

Den Vogel abgeschossen hat Olympus, die nahezu eine komplette Halle mit einem „Playground“ (Spielwiese aus Formen, Farben, Licht und Spiegeln) ausgestattet  und einen gefühlten Tieflader voll Kameras mitgebracht hatten – zum Ausleihen und „Spielen“! Es versteht sich von selbst, dass Menschenschlangen die Eingänge zierten. Mein heutiges Foto ist am Rande dieses Playgrounds entstanden – mit meinem IPhone: Kamera und 40-150mm Zoom waren zu dieser Zeit bei Olympus zum kostenlosen (!) Check.

 

Warum schreibe ich das hier in meinem Interim Management-Blog?

 

Weil alle anderen Industrien  in den kommenden Jahren ähnliche Umwälzungen durchlaufen werden! Das ist unstrittig, denke ich.

Interim-Provider mitten im Change-Prozess

 

Das gilt selbstverständlich auch für das Interim-Business. Und damit auch für die Provider. Interim Provider, die heute auf eine „Weitermachen wie bisher“-Strategie setzen, werden sich in die lange Liste der oben genannten Unternehmen einreihen. Davon bin ich zutiefst überzeugt.

 

Ich sage jedoch keineswegs, dass die Interim-Provider keine Bedeutung mehr haben werden!

 

Diese Meinung habe ich in der Vergangenheit nicht vertreten – und ich vertrete sie auch heute nicht. Auch wenn mir das gern angehängt wird – und ich in der Folge für dieses Anhängsel dann heftig kritisiert werde.

 

Achtung, aufgepasst: Wenn das meine Überzeugung wäre, dann hätte ich doch zwingend MANATNET zusperren müssen!

 

Habe ich aber nicht…

 

Stattdessen habe ich MANATNET vom Provider mit Marktplatz zum reinen Interim-Dienstleister für Interim-Mandate im Umfeld der Digitalisierung (im Mittelstand) umgebaut – und das alles ohne eigenen Pool!

 

Denn das ist der Kern meines Credos: Das „Weitermachen wie bisher“ hat keine Zukunft, weil ich das reine Vermitteln (vulgo Kandidaten vorstellen) nicht länger für eine Wertschöpfung an sich halte. Und weil ich nicht glaube, dass die Kunden dauerhaft dafür bezahlen werden – denn das tun sie sonst auch nicht (Ja ich weiß: „Das Interim-Business ist völlig anders!“).

 

Aber ich bin vollkommen davon überzeugt, dass smarte Interim-Provider Angebote schneidern werden, die ihre Kunden brauchen, gut finden und deshalb auch honorieren werden.

 

Auf den Punkt und nicht neu: Interim-Provider stehen mitten in einem Change-Prozess. Der Vorteil der Provider: Sie haben in den vergangenen Jahren zwischen 17 und 23 Prozent aller Projekte im Change-Management gemacht (Quelle: AIMP-Providerumfrage) – und somit zahlreiche solcher Veränderungs-Projekte ihrer Kunden mit Interim Managern begleitet. Sie betreten somit keineswegs Neuland, sondern sie kennen sich aus. Das macht doch Mut!

 

Sicher: Hierfür brauchts eine gehörige Portion Kreativität, aber warum in Gottes Namen sollten nicht auch die Interim-Provider Kreativität entwickeln, wenn sie dazu gezwungen werden?

 

Und von anderen lernen. Vielleicht sogar von anderen Branchen.

 

Und wer weiß:

 

Womöglich lernen Provider von der Photokina!

 

DIE ANDEREN INTERIM MANAGER WERDEN AUSSTERBEN!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Juedischer_Friedhof2_Sulzburg_2017Vor Urzeiten habe ich hier einen Beitrag gebracht, der zum meistgelesenen Beitrag meines Blogs überhaupt geworden ist – wohl weil er in englischer Sprache getitelt wurde: YOU ALWAYS HAVE TO BE THREE MONTHS AHEAD OF YOUR ADVISORY BOARD.

 

Nichts, aber auch rein gar nichts, hat sich in der Zwischenzeit ereignet, dass mich diesen Beitrag heute anders schreiben ließe!

 

Nun, von unserer Regierung einmal abgesehen, die für mich (wie stets: Jeder darf das anders sehen!) nicht den Eindruck erweckt, als hätte sie auch nur die kommenden drei Wochen auf dem Radarschirm…

 

Für mich hat dieses Credo jedoch zur Folge, dass für UNITEDINTERIM die Planung für 2019 fertigzustellen ist. Sie ist fertig gestellt.

 

Natürlich ist der Sinn einer solchen Planung, die Leitplanken für das kommende Jahr einzuziehen. Ich weiß, es wird inzwischen mitunter empfohlen, ganz auf eine Planung zu verzichten. Ich möchte dies nicht, sondern empfinde den rollierenden Plan-/Ist-Abgleich durchaus als wertvoll – selbst, wenn die Ergebnisse nicht immer erfreulich sind.

 

Wir wissen also, woher im kommenden Jahr die Erlöse kommen sollen – und wofür wir sie investieren wollen. Und wann.

 

Wir haben somit ein recht klares Bild davon, wie UNITEDINTERIM am Ende des kommenden Jahres aussehen soll. Auch das ist gut, weil es Arbeit, Zeit und Geld richtig kanalisiert. Dies ist durchaus keine triviale Aufgabe, denn hier schlagen im Wochen-Takt Ideen und Wünsche der Nutzer auf, wie UNITEDINTERIM noch besser zu machen wäre.

 

Gute Ideen, mitunter. Aber für uns oftmals nicht mit hoher Priorität zu verknüpfen.

Aus der Vergangenheit lernen

 

Die Arbeit an einer Planung führt zwangsläufig zur Vergangenheit – und zur Frage, was können wir aus der Vergangenheit lernen? Fakt ist: Wir haben viel gelernt!

 

Und letztlich kommt man nicht am „Wo stehen wir heute?“ vorbei – und sei´s als Aufsetzpunkt:

 

(1) UNITEDINTERIM wurde in der vergangenen Woche erstmals als „Führende Plattform“ bezeichnet. (Anmerkung: Going live war der 1. April 2017)

 

(2) Die Anzahl der Provider, die bei UNITEDINTERIM nach Kandidaten suchen, liegt mit 38 sehr viel höher als erwartet.

 

(3) Die Anzahl der monatlichen Abfragen (also Kandidaten-Suche) lag in den vergangenen beiden Monaten klar über 300 – und der September wird diese Hürde ebenso nehmen.

 

(4) Je Arbeitstag wird somit durchschnittlich fünfzehnmal nach einem Interim Manager oder einer Interim Managerin gesucht! Ich möchte den Provider sehen, der da mithalten kann…

 

(5) Wir gehen mit unserer Persönlichkeits-Struktur-Analyse (PSA) erste Schritte in Richtung „Diagnostic Tools“ – die zum Standard auch im Interim Management werden, will man der Prognose von Herrn Prof. Peter Hartz folgen. [INTERIM-BUSINESS DICHT AM KULTURSCHOCK]

 

(6) Unser „Interim4Interim“-Programm gibt den Interim Managern das Zeug in die Hand, selbst zum „Micro-Provider“ zu werden – und im Kerngeschäft nennenswert zusätzliches Geld zu verdienen.

 

(7) Unser „Member-gets-Member“-Programm ermöglicht den Interim Managern und Interim Managerinnen Geld zu verdienen – sozusagen im Vorbeigehen.

 

Nicht so wirklich schlecht!

 

In der Rückschau stellen wir des Weiteren fest:

 

(a) Es gibt eine große Gruppe von digital affinen, modernen Interim Managern und Managerinnen: Sie erkennen die Möglichkeiten, die ihnen UNITEDINTERIM bietet – und die Wucht, die der digitale Vertriebskanal für sie und ihr eigenes Geschäft entwickeln kann. Die 30.077 Zugriffe auf den Blogbeitrag von Judith Geiß SO WÄHLEN SIE NACH EINER ÜBERNAHME DEN RICHTIGEN INTERIM MANAGER AUS (Stand heute, 11.16h), stehen stellvertretend für vieles Andere, von dem wir in alten Zeiten nicht zu träumen wagten. [MITTENDRIN STATT NUR DABEI]

 

(b) Eine andere große Gruppe bildet die „Brauche mer net!“-Fraktion: Sie erkennen die Möglichkeiten, die ihnen UNITEDINTERIM bietet, nicht und bauen weiterhin ausschließlich auf die traditionellen Regeln in der analogen Welt. Ich respektiere dies ohne jede Einschränkung – auch wenn ich dies für eine fatale, hochgefährliche Einstellung halte [HIMMEL, VERLIER BLOSS NICHT DEN ANSCHLUSS]. Wenn die Visitenkarte dann noch ausweist: „Digitalisierungs-Spezialist“ oder „Experte für Was-auch-immer-4.0“ ausweist, wird´s kribbelig.

 

Wir werden mit beiden Gruppen leben, wobei wir uns ausschließlich der einen, der ersten Gruppe widmen werden – aus sicher nachvollziehbaren Gründen.

 

Zudem – und jetzt müssen Sie stark sein! – bin ich sicher:

 

Die anderen Interim Manager werden aussterben!

SCHAU MAL KRITISCH AUF DAS, WAS DU TUST!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Kopf_im_Garten_Keitum_2018Mir fällt auf, dass vermehrt Impulse einer eher ungewohnten Art bei mir aufschlagen: „Konzentriere Dich“, „Entschlacke Deinen Tag“, „Höre auf, die Dinge zu tun, die nichts bringen oder die Du nicht gern tust“.

 

Meine wesentlichen Quellen sind hier Susanne Grieger-Langer sowie Förster & Kreutz, denen ich meinen Blogbeitrag vom 3. August gewidmet habe und über deren Beitrag ich in dieser Woche gestolpert bin: „Picasso am Strand – oder: Wozu arbeitet Ihr überhaupt?“

 

Der Aufhänger ist die Diskussion über die 4-Stunden-Woche, die Tim Ferris in seinem gleichnamigen Buch mit dem Untertitel „Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben“ bereits im Jahr 2015 vorgeschlagen hatte.

 

Ich bin fest davon überzeugt, dass es dieses Programm aus dem Stand zur absoluten Mehrheit in Deutschland schaffen würde – so man es denn nur wählen könnte!

 

Die oben angesprochenen Impulse konzentrieren sich auf zwei Bereiche. Der erste lautet: „Macht, was ihr liebt! Und liebt, was ihr macht!“

Zwischen Beruf und Berufung

 

Wer würde ernsthaft bestreiten, dass man das als „Beruf“ tun sollte, was man gern tut. Nicht zufällig steht dieses Wort dicht am Begriff „Berufung“ – und die Alternative hieße: Etwas tun, was man nicht gern tut – und sich jahrzehntelang durch dieses Jammertal schleppen!

 

Mein ganz persönlicher Eindruck ist dennoch, dass die meisten Menschen nicht gern tun, was sie tun. Sie tun es, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Mir steht es nicht an, dies zu kritisieren.

 

Der zweite Impuls lautet: „Lehn‘ Dich mal zurück – und schau´ kritisch auf das, was Du tust!“

 

Auch dem stimme ich aus tiefer Überzeugung zu: Denken wir nur an den Mail-Wahnsinn, der inzwischen auf unseren Rechnern tobt!

 

Denken wir daran, wer alles den ganzen lieben Tag lang um unsere Aufmerksamkeit buhlt, über unsere Zeit verfügen möchte – wer, ja, vielleicht sogar an uns zerrt…

Fünf Provider arbeiten sicher für die Tonne!

 

In dieser Woche leitete ein Interim Manager eine direkte (!) Anfrage eines großen Unternehmens an mich weiter, die er aus Kapazitätsgründen nicht annehmen konnte. Dafür bin ich stets dankbar.

 

Das Anforderungsprofil gehört zum Schwierigsten, was mir seit langem untergekommen ist – und so kann es nicht verwundern, dass die Position bisher nicht in Festanstellung besetzt werden konnte – trotz erheblicher Anstrengungen.

 

Also muss ein Interim Manager her!

 

Ich investiere regelmäßig einiges in die Auftragsklärung und – man sehe mir dies nach – durchaus auch in das Bewerten der eigenen Erfolgschancen.

 

„Gestatten Sie mir bitte eine Quittungsfrage zu Beginn: Wie viele Provider oder Vermittler haben Sie für dieses Mandat bereits angesprochen?“

 

„Ich habe bis jetzt 6 verschiedene Unternehmen kontaktiert aber nur 4, die in Interim Management spezialisiert sind.“

 

„Es tut mir leid, aber dann kann ich nicht helfen: Diese sechs Unternehmen haben einen Zeitvorsprung, den ich selbst als „schnellster Provider in der DACH-Region“ nicht einholen kann.“

 

„Also der Suchauftrag wurde diese Woche an verschiedene Firmen beauftragt, zeitlich sind Sie nicht im Nachteil. Andere Unternehmen haben bis jetzt kein einziges Profil weitergeleitet. Werden Sie sich denn darum kümmern?“

 

„Okay, ich sende Ihnen bis 15.00 Uhr mein Angebot.“

 

Mein Angebot beschreibt über zwei Seiten im Detail, was ich tun und was ich liefern werde. Und es beinhaltet stets diesen Passus:

 

Dieses Beratungs- und Dienstleitungspaket stellt MANATNET dem Auftraggeber für pauschal 2.500 Euro plus MwSt. bereit. Das Entgelt wird unverzüglich erstattet, wenn der Auftraggeber einen von MANATNET vorgeschlagenen Interim Manager beauftragt.

 

„Ich habe mit der Teamleitung über Ihr Angebot gesprochen und leider können wir dies nicht annehmen.“

 

Wir halten fest:

 

(1) Der Kunde ist sich ziemlich sicher, dass er den Kandidaten nicht über mich beschaffen wird – und damit würden meine 2.500 Euro den Rekrutierungs-Prozess insgesamt verteuern.

 

(2) Sechs Unternehmen rennen alle im gleichen Markt herum, um diese schwierige Aufgabe zu lösen. Hierbei ist sicher, dass mindestens fünf Unternehmen diese Arbeit ohne jedes Entgelt erbringen – und am Ende leer ausgehen werden.

 

(3) Der Interim Manager, der das Projekt an mich weitergeleitet hatte, wurde inzwischen von einem der Provider auf dieses Projekt angesprochen – und war gezwungen, abzulehnen. Der Kunde hatte somit nicht einmal den Katalog mit den Namen, die nicht mehr angesprochen werden müssen, weitergereicht. Somit muss neben mehrfacher auch noch unnütze Arbeit erledigt werden.

 

So betrachtet, ist jener Impuls schlichtweg unbezahlbar:

 

Schau mal kritisch auf das, was Du tust!

 

DAS VERROHEN DER SITTEN ADELT DIE „SITTENWIDRIGKEIT“

Inte-rim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Maedchen_mit_Krauerterbueschel_Kraeuterbueschelfest_Gengenbach_2018Mehrfach habe ich an dieser Stelle darüber geschrieben, welche enorme Bandbreite dieses Interim-Business kennzeichnet. Manchmal ersetzt mein Hirn auch den Begriff „enorm“ durch „seltsam“.

 

Da schreibt mir ein Interim Manager, den ich für ein Projekt beim Kunden vorgeschlagen hatte und ihm folglich als Vorbereitung fürs Erstgespräch mein Briefing habe zukommen lassen:

 

„Herr Becker, ich möchte die Gelegenheit nutzen und Ihnen auch ein großes Lob aussprechen. In Punkto Transparenz, Offenheit und Antwortverhalten kann man Sie nur weiterempfehlen. Auch ein Briefing in solcher Detaillierung und Tiefe haben wir noch nicht erhalten. Vielen Dank dafür!“

 

Meine treuen Leser wissen: Das ist kein Einzelfall! Ich bin geneigt, in den Interim-Wald hineinzurufen: „Hey, Leute, was macht Ihr denn da draußen für Euer Geld…?!“

 

Dann haben wir zum Relaunch von UNITEDINTERIM das Verzeichnis der Provider in der DACH-Region veröffentlicht. Das umfasste alle Anbieter, die wir in aufwendiger Recherche identifizieren konnten.

The Place to be in Interim Management

 

Aus Sicht von UNITEDINTERIM eine zwingende Dienstleistung unter der Strategie des Unternehmens „Erste Anlaufstelle für alle Fragen rund ums Interim Management“, verdichtet im Slogan „The Place to be in Interim Management“.

 

Natürlich kann ich verstehen, dass ein Marktteilnehmer nun unglücklich ist, weil er eine in etwa vergleichbare Aufstellung über Jahre nur gegen Entgelt herausgegeben hatte.

 

Die allermeisten Interim-Provider finden unser Verzeichnis der Provider auch richtig gut. Verständlich: Bilden wir sie doch mit eigenem Logo (man bedenke den Aufwand) werbewirksam ab, in alphabetischer Reihenfolge und ohne eigene Wertung. Und wir geben zudem jedem Provider die Möglichkeit, in einem Satz seinen USP (Unique Selling Proposition; Alleinstellungsmerkmal) abzubilden und verlinken schließlich auf die Homepage des jeweiligen Providers.

 

UNITEDINTERIM macht somit nachhaltig Werbung für die Provider! Als Infrastrukturanbieter und als Partner, nicht als Wettbewerber der Provider, kann man das machen!

 

Während typischerweise für solche Backlinks von einer starken Site wie UNITEDINTERIM gezahlt wird, bietet UNITEDINTERIM dies kostenlos für die Provider an!

 

Um das noch einmal klar zu sagen: UNITEDINTERIM zieht durch eigene Vertriebs- und Marketing-Aktivitäten Nutzer auf die eigene Site und leitet sie dann kostenlos an die Provider weiter – und ermöglicht ihnen somit Zusatzgeschäft. Danach leckst Du Dir die Finger – als Provider!

 

Nun gibt es tatsächlich einige wenige Provider, die möchten das nicht. Und einer hat uns sogar seine Anwaltskanzlei auf den Hals gehetzt, die in sage und schreibe 5 (in Worten: fünf) Seiten unsere Dienstleistung geißelte.

 

Selbstverständlich wollen wir niemanden zu seinem Glück zwingen – und löschen diese Anbieter dann aus dem Provider-Verzeichnis. Das dadurch nicht mehr vollständig sein kann – aber so ist es halt. Im Ergebnis existieren solche Unternehmen für den einen oder anderen Interessenten dann aber auch nicht.

 

Wie man eine solche Alternative bevorzugen kann, erschließt sich mir beim besten Willen nicht!

Nervosität in der Interim-Szene nimmt zu

 

Allerding verfestigt sich für mich persönlich inzwischen der Eindruck, dass die Nervosität innerhalb der Interim-Szene zunimmt.

 

Das liegt auch daran, dass die Interim Manager – nicht alle, aber viele – sehr viel kritischer mit dem umgehen, was Provider tun.

 

So habe ich aus zwei zuverlässigen Quellen erfahren, in welchem Umfang Kunden noch immer „abgezockt“ (O-Ton Quelle) werden. Ich habe es schon immer als nicht partnerschaftlich angeprangert, dass Provider auch gerne mal 65% und eben nicht weniger als 25% aufschlagen. Inzwischen halte ich das für enorm gefährlich. Gefährlich für die geamte Branche!

 

Wenn das offen wird (ich erinnere daran: in einigen Branchen gibt es so genannte Open-Book-Policies): Gibt´s wirklich jemanden, der glaubt, die Reaktion der Kunden sein ein lockeres „Passt scho!“?

 

Es gab heute einen kleinen Mailverkehr zu diesem Thema, den ich wie folgt abgeschlossen habe:

 

„Dennoch wird das im Markt gemacht. Nun kann man niemandem vorwerfen, da mitzumachen – unter der Überschrift „Geht doch!“.

 

Man könnte aber fragen: Weshalb lassen die Interim Managern das zu? Die Antwort ist ganz einfach: Die Interim Manager sind in der Masse froh, wenn sie ein Mandat bekommen. Da wird dann zwar über die Sklavenhändler vulgo Provider hergezogen – aber im Kern zieht man sich darauf zurück, dass „das ja der Kunde zahlt“.

 

Irgendwann aber werden die Kunden das nicht mehr mitmachen! Ich glaube: Spätestens in der nächsten Krise!

 

Bis dahin muss sich UNITEDINTERIM von (nicht wenigen) Interim Managern „Wucher“ oder „Sittenwidrigkeit“ vorwerfen lassen, weil wir statt einer Provision von 25 bis 65 % nur 45 Euro im Monat aufrufen – für die Nutzung der kompletten Infrastruktur!

 

Merke:

 

Das Verrohen der Sitten adelt die „Sittenwidrigkeit!“

 

AUF DEN ERSTEN BLUTSTURZ FOLGT EIN LEISES „JA, SO ISSES!“

Ich bin Fan von Förster & Kreuz.

 

Auf der gut gemachten Site begrüßen den Besucher drei Wörter als Titel:

 

„Anstifter, Mutmacher, Impulsgeber“.

 

Sie werden untertitelt „Für die Arbeitswelt von morgen“.

 

Genau mein Ding!

 

Und deshalb folge ich Förster & Kreuz bei Twitter und mit mir rund 23.500 weitere „Follower“. Eine in alten Tagen unvorstellbare Gefolgschaft!

 

Ganz offensichtlich haben Förster & Kreuz etwas zu sagen.

 

Nun gut, manchmal denke ich, „Das ist aber jetzt nun wirklich nicht neu!“, und gebe dann oftmals kleinlaut zu: „Neu nicht, aber gemacht wird´s dennoch nicht…“

Erfrischend anderes Denken

 

Was mir an Förster & Kreuz gefällt, ist dieses offene, andere Denken. Fast hätte ich geschrieben: „So herrlich erfrischend anders als die „Brauche mer net!“-Fraktion, die inzwischen die absolute Mehrheit in unserem Lande erobert zu haben scheint.

 

Da wird von einem Leipziger Schuh-Händler berichtet und im Text getitelt: „Firmenpolitik der beleidigten Leberwurst“. Allein für die Sprache haben die beiden meine Hochachtung. Und so ziemlich jeder Leser denkt: „Ja, so isses!“

 

Oder der Beitrag „Das Feuer unterm Hintern lieber selbst machen!“ macht auf bei XING mit den Worten: „Strategie ist der einfache Teil. Unser Problem ist die Umsetzung….“ Und wieder würden die meisten nach der Lektüre nickend zustimmen: „Ja, so isses!“

 

Abschließend einer meiner Favoriten: „Warum Sie nicht besser als Ihr Wettbewerb sein sollten“. Aber, geht´s noch?! Wird der einer oder andere vehement Einspruch erheben – um am Ende dennoch, wenn er ehrlich ist, kleinlaut zuzugeben: „Ja, so isses“!

 

Komm zum Punkt, Becker! Was soll das hier?

Impulse für die Interim Manager

 

Ich möchte allen, aber ganz besonders den Interim Managern und Managerinnen dieses freigeistige Duo ans Herz legen – ja ich denke sogar, für Interim Manager ist es eine Pflicht, ihm bei Twitter zu folgen: Auf diese Weise erhalten Interim Manager regelmäßig wichtige, mitunter aufrüttelnde mpulse: „Anstifter, Mutmacher“ – und eben „Impulsgeber“.

 

Denn Interim Manager brauchen diese Impulse: Für sich selbst und ihr Geschäft – aber auch für ihre Kunden, vielleicht ganz besonders für ihre Kunden!

 

Es geht letztlich um anderes Denken. Weg vom „Mainstream“. Weg von den Horden von Lemmingen. Stattdessen: Mutig. Neugierig. Und freudig.

 

Das dann in Aussagen im Slider der Homepage gipfelt: „Noch nie haben die Angepassten die Welt verändert. Denkbürokraten verändern gar nichts!“

 

Oder aber:

 

„Es gibt keine stagnierenden Branchen, nur stagnierende Manager!“

 

Aber hallo! Dann ist Stille im Raum. Und wir halten fest:

 

Auf den ersten Blutsturz folgt ein leises „Ja, so isses!“

 

SIND WIR NUN INTERIM-PROFIS ODER NICHT?!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Eingangssäulen_Westerland_Sylt_2018Wenn ich Anfragen meiner Kunden nach professionellen Interim Managern bearbeite, dann verwende ich die „Experten-Suche“ bei UNITEDINTERIM. Fast hätte ich geschrieben: Was sonst?!

 

Dann finde ich die passenden Interim Manager, das System zeigt mir alle an, die verfügbar sind – und der guten Ordnung halber auch diejenigen, die nicht verfügbar sind.

 

Das System kontaktiert per Mail und App die Kandidaten, die ich aus den verfügbaren Kandidaten in die engere Auswahl übernehme und bittet sie, ihre Verfügbar zu bestätigen.

 

Dass dann regelmäßig etwa die Hälfte dann doch nicht verfügbar ist, versteht sich von selbst. Ich erwarte nichts anderes mehr aufgrund von Jahrzehnte-langer Erfahrung bei MANATNET. Mit den dann verbleibenden Kandidaten arbeite ich.

 

Das ist der schnellste – und ich gebe zu, auch für mich der mit Abstand einfachste Weg.

 

Mitunter schreibe ich jedoch auch das Projekt aus. Das mache ich nur, wenn´s dafür wirklich gute Gründe gibt, die hier jedoch nichts zur Sache tun. Warum mache ich das so selten? Es ist der aufwendigere Weg!

 

Und er beginnt mit der Ausschreibung selbst. Ich skizziere – anonym – den Kunden, die Situation beim Kunden, die Aufgabenstellung für den Interim Manager, das erwartete Profil des Interim Managers und schließlich die Dauer des Projektes, Auslastung und die Erwartung des Kunden an den Preis – sprich Tagessatz. Und in aller Regel füge ich eine Anlage bei, so dass wir typischerweise bei vier Seiten landen.

Ungewohnte Facetten meiner Ausschreibung

 

Offenbar bekomme ich das recht gut hin. Zumindest deutet auch in dieser Woche das Feedback darauf hin:

 

„Hallo Herr Becker,

 

…Übrigens, großes Lob zu der Ausschreibungsunterlage. Endlich einmal eine Anfrage mit klaren Worten und Stärken/Schwächen des Unternehmens!

 

Mit den besten Grüßen

 

Interim Manager 2.618

 

Offenbar sind auch andere Facetten meiner Ausschreibung für einige Interim Manager ungewohnt – wenn nicht sogar außergewöhnlich:

 

Ich nenne prominent die KO-Kriterien, die der Kunde vorgegeben hat (In dieser Woche: „Nachgewiesene Erfolge in einer vergleichbaren Aufgabe in der Linienfunktion A“ und „Ausgeprägte Erfahrungen in der Branche B“. Und ich weise explizit in Fettdruck „KO-Kriterium“ aus – und ich bitte die Interim Manager stets, auf einer Viertelseite zu skizzieren, weshalb sie glauben, der richtige Kandidat für diese Aufgabenstellung zu sein.

 

Ich erhalte daraufhin „Bewerbungsunterlagen“, die im Detail – meist zusätzlich zum CV – auf diese Aufgabenstellung eingehen. Exzellente Arbeit! Eine wahre Freude!

 

Und ich erhalte „Bewerbungen“ mit dem minimalistischen Hinweis: „Anbei mein CV“: Keine exzellente Arbeit! Keine wahre Freude!

 

Irgendwann muss ich an meinen Kunden liefern. Und deshalb beinhalten meine Ausschreibungen – wie in jede andere Ausschreibung in der deutschen Wirtschaft auch – eine Ausschreibungsfrist: Donnerwetter! In diesem Fall „Mittwoch, 6. Juni 2018, 24.00 Uhr“. Offenbar bin ich der einzige in der Interim-Szene, der das so macht.

 

Anders kann ich mir die Nachzügler am Donnerstagnachmittag nicht erklären. Zudem noch aus der Liga „Anbei mein Lebenslauf“.

 

Tough luck: Am Donnerstagmorgen hatte ich bereits sechs Kandidaten an den Kunden geliefert!

 

Sind wir nun Interim-Profis – oder nicht?!

 

ANGESTELLTEN-DENKEN IN REINKULTUR

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Strandkörbe_Keitum_Sylt_2018Brückentag. Der Mai ist voll davon. Zumindest kommt es mir so vor. Halb Deutschland ist unterwegs – oder zumindest doch nicht im Büro.

 

Auf meine Lieblingsinsel kommst Du nur, wenn Du bereit bist, zwischen vier und sieben (in Zahlen: 7) Stunden zu warten – allein, um auf den Autozug zu kommen.

 

Zurück ist es nur wenig besser. Das Rote Kreuz versorgt die Wartenden mit Wasser – unterstützt vom – Achtung! – Harley Davidson Sylt-Chapter. So schaut´s aus…!

 

Meine treuen Leser wissen, dass ich rechtezeitig vor Pfingsten zurückgekehrt bin. Das unfassbar schöne Wetter habe ich zurückgelassen…

 

Wie stets, habe ich den Feiertag auch in dieser Woche verraten – und gearbeitet: Zu viel liegt an, was erledigt werden muss. Dazu gegen Ende Juni mehr.

Ich hab Angst vor dem Urlaub!

Bei Xing poppt heute ein Artikel hoch: „Selbstständigkeit – Ich habe Angst vor dem Urlaub!“ Hier ist der Link für meine Leser, die bei XING registriert sind.

 

Ich kann die beschriebenen Gedankengänge gut nachvollziehen. Dennoch denke ich, es ist inzwischen müßig, darüber zu diskutieren, ob man sich im Urlaub komplett vom Job abnabeln kann – oder eben nicht.

 

Einige wenige schaffen das – so wie Judith Geiß, der hierfür mein uneingeschränkter Respekt gilt! [Wie ich es schaffte, zwei Wochen offline zu bleiben].

 

Ich kann das nicht. Im Übrigen seit Mitte der Neunziger Jahre nicht. Als am Abend der Rückkehr aus dem zweiwöchigen Urlaub die Assistentin regelmäßig und zuverlässig zwei volle Unterschriftsmappen aufgestauter Arbeit zu mir nach Hause brachte. Das war bereits damals der blanke Horror für mich – und daran hat sich bis heute nichts geändert, auch wenn wir von der analogen in die digitale Welt gewechselt haben.

 

Deshalb gehöre ich zu den im XING-Artikel angesprochenen Menschen, die regelmäßig morgens zwei Stunden (nicht eine, wie im Artikel angesprochen) arbeiten – und danach aber auch nicht mehr.

 

Das habe ich vor vielen Jahren mit der besten aller Ehefrauen vereinbart – und es funktioniert gut.

 

Sehr gut sogar, denn in dieser Zeitspanne lassen sich sogar Interim-Mandate besetzen. Aber für weniger Wichtiges ist keine Zeit da. Es wird daher nicht gemacht! Es erstaunt mich immer wieder, dass nichts und niemand dadurch Schaden nimmt.

Urlaub sticht Interim-Mandat

 

Eins kann ich jedoch nicht nachvollziehen: Wenn Interim Manager Mandate ablehnen, weil sie einen Urlaub antreten möchten:

 

Der Kunde aus der ersten Liga bietet ein hochattraktives Projekt für einen Logistik-Spezialisten. Aufgrund der Bedeutung der Aufgabe für den Kunden zahlt der Kunde bei Vollauslastung einen Tagessatz, bei dem einem das Wasser im Mund zusammenläuft: Dem Interim Manager – und dem Provider auch.

 

Ich finde einige wenige Kandidaten. Und spreche sie an auf dieses Mandat.

 

Ein Interim Manager hat soeben sein bisheriges Projekt abgeschlossen: Jedoch möchte dieser Interim Manager nach einem möglichen Projektstart erst mal in Urlaub gehen und danach dann auch nur vier Tage in der Woche für den Kunden tätig sein.

 

Ups! Es sei die Frage gestattet, wer hier für wen da sein sollte! Wer ist hier eigentlich der Dienstleister?

 

Mit einer solchen Einstellung darf sich der Interim Manager nicht wundern, wenn er bereits im Vorfeld verloren hat und nicht einmal den Sprung auf die „Short List“ schafft. So bringt man sich um Projekte, denn es gibt genug Logistiker (mit mindestens 7 Jahren Logistik-Erfahrung) am Markt. Unglaublich!

 

Hier zuckt durch den Brückentag:

 

Angestellten-Denken in Reinkultur!