INTERIM-BUSINESS: DIE KREUZRITTER SIND ZURÜCK!

Interim-Business: Die Kreuzritter sind zurück

Die Komik in unserem Interim-Business ist mitunter umwerfend!

 

Nein, ich werde nicht erneut auf die Selbstüberhöhung dieses Nischen-Marktes eingehen, der sich als Krönung der Schöpfung empfindet, aber nach Jahrzehnten noch immer die Grundlagen des Interim Business erläutern muss.

 

Auch gibt es gefühlt keinen Tag bei LinkedIn, an dem nicht irgendein selbsternannter Prediger sich dazu aufschwingt, der „Community“ – also auch mir! – klipp und klar vorzuschreiben, was ich in dieser Interim-Welt zu tun oder zu lassen hätte. Vor allem bei den Themen, Vertrieb und Marketing.

 

Ich bin also einiges gewöhnt. Nicht nur bei LinkedIn.

 

Inzwischen glaube ich jedoch zu erkennen, dass sich zu dieser fachlichen Bevormundung kuschelnd die moralische Bevormundung gesellt:

Die Guten im Interim-Business – und die anderen

Inzwischen gibt es Interim Manager, die sich aufschwingen, der „Community“ – also auch mir! – klipp und klar zu sagen, was gut und was schlecht ist. Und damit auch: Wer zu den Guten gehört – und wer eben nicht. Ganz offensichtlich ist dieses neue gesellschaftliche Phänomen, dass gewisse Gruppen meinen, andere Menschen bevormunden zu müssen, übergeschwappt in unser Interim Business.

 

So ist es zum Beispiel aus der Sicht dieser selbsterklärten Kreuzritter schlecht, ja ein gar furchtbares Unterfangen, wenn Interim Manager Advertorials nutzen: Wenn also Interim Manager oder Managerinnen ausgewählten Publikationen dafür Geld bezahlen, dass sie einen Artikel über ebendiese Interim Manager veröffentlichen. Als „Anzeige“ gekennzeichnet – in aller Regel klein. Dafür oft mit einem „Siegel“ aufgehübscht: Gerade in Deutschland mag man das – Belege aller Art: Bescheinigungen, Bestätigungen, Zertifikate, Urkunden und Siegel.

 

Dieser Vorgang – im Medienjargon „verkaufte Reichweite“ und „Advertorial“ genannt – ist in keiner Weise ungewöhnlich. Und da die Reichweiten höchst unterschiedlich sind, muss man für ein Advertorial in der Wirtschaftswoche sehr viel mehr bezahlen als für ein ebensolches im Lokal-Bladl von Kleinkleckersdorf.

 

Das alles ist nichts Ungewöhnliches – und ich behaupte mal kess, wenn Sie genau hinschauen, dann werden Sie nicht eine einzige Publikation durchblättern oder durchscrollen, in der Sie kein Advertorial finden. Erst vor ein paar Tagen glänzte Division One, ein anerkannter Provider, im Handelsblatt mit dem gekauften Artikel „Erfolgreiche Unternehmenssanierung dank Chief Restructuring Officer“…

 

Soweit, so gut!

 

Aber Gnade Ihnen Gott, wenn Sie als Interim Manager auf die Idee kommen, das zu tun…!

Am Pranger im Interim-Business

Dann kommen Menschen auf den Plan, die Sie an den virtuellen Pranger stellen – und Bannbriefe an die Querbalken nageln: In groß schreienden Lettern liest das eingeschüchterte Volk von „Geschmäckle!“ und „Der hat´s wohl nötig!“ bis hin zu „Unlauterer Wettbewerb!“ und „Inquisitions-würdige Geschäftsschädigung!“

 

So schreibt ein anerkannter, jüngst jedoch dergestalt angeprangerter Interim Manager bei LinkedIn:

 

„Eine kleine Gruppe von Interim Managern, die sich derzeit unter einer vermeintlich unabhängigen „Qualitätswächter“-Vereinigung organisiert, kritisiert derzeit Kollegen und mich persönlich ganz konkret, weil wir aktiv für uns werben, und bezeichnen gezielte Werbung als fragwürdig.“

 

Nun habe ich mich daran gewöhnt, dass in heutigen Zeiten jeder sein Zeug absondern kann – ganz besonders in den Sozialen Medien. Und dazu gehört eben auch LinkedIn.

 

Unter der Losung „Du sollst keine anderen Götter haben als mich!“ hat dieser Kreuzzug gegen Advertorials jedoch eine neue Qualität!

Die Kreuzritter von AQIM

Zum klirrenden Kampf aufgerufen hat „AQIM – Association for Quality in Interim Management“: Das Schlachtfeld ist der deutsch-sprachige Raum. Der englischer Titel ist jedoch möglicherweise ein Hinweis darauf, dass man sich die Internationalisierung nicht verbauen möchte.

 

Eine Website gibt´s heute, wo ich dies hier schreibe, nicht: Okay, kann passieren – und deshalb wird die URL smart auf LinkedIn weitergeleitet. Dort erfahren wir dann alles über die Wiedergeburt der Tafelrunde, auf deren heiligem Gral die Lettern „Qualität“ schimmernd prangen. Selbstverständlich schwingt hier durch: „Was Qualität ist, das wissen wir! Und zwar nur wir!“

 

Möglicherweise sehen das andere Marktteilnehmer anders – aber das überbordende Selbstbewusstsein der drei kreuzritternden Interim Manager, die AQUIM ins Leben gerufen haben, kann das in keiner Weise erschüttern.

AQIM-Qualität im Interim Management

Gut: Das Überhangs-„und“ hat man offensichtlich vergessen: Kann ja mal vorkommen, auch bei Kreuzrittern: Das nehme ich niemandem krumm…

 

Krumm nehme ich jedoch, dass sich die Kreuzritter aufschwingen, uns ihre Meinung und Werte überstülpen zu wollen.

 

Und wie nicht anders zu erwarten, gehen die Wellen wieder hoch bei LinkedIn – in unserer eigenen Interim-Blase.

 

Und die Siegel, werden als gekauftes Teufelswerk gebrandmarkt – die den Wettbewerb verzerrten und – sicherlich – den Reinraum des Interim-Business kontaminierten. So lese ich erst heute von einem der Kreuzritter – selbstredend bei LinkedIn:

 

„Sie wirken auf dem Markt plötzlich wie die Besten, schnappen den ehrlich arbeitenden, aber stillen Interim Managern und Managerinnen die Projekte weg – 𝗨𝗡𝗙𝗔𝗜𝗥!“

 

Diejenigen, die dagegenhalten, zählen wir wohl an einer Hand ab…

AQIM-Advertorials

Als ob irgendein Kunde sich aufgrund eines Siegels für einen Interim Manager oder eine Managerin entschiede…

 

Und jetzt kommt´s: Die Kreuzritter ziehen jetzt tapfer in den Kampf wider die Advertorial-Siegel. Mit klirrender Rüstung. Unter wehendem Banner.

 

Und in der gepanzerten Faust den schützenden Schild unter ehrgebietendem Wappen: Das eigens geschaffene, fünffach besternte AQIM-Siegel in teuerstem Lapislazuli-Blau…!

AQIM-Siegel

 

Kafka hätte seine wahre Freude: ganz sicher…!

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Bild: „medieval-castle-knight-st-george-8813015/“ von www.pixabay.com

 

Zum Autor dieses Blogs:

 

Jürgen Becker ist ein erfahrener Unternehmer und Experte im Interim Management. Dr. Harald Schönfeld (sein Geschäftsführungskollege bei UNITEDINTERIM) beschreibt ihn als «langjährig anerkannte, respektierte Persönlichkeit der Branche, gut informierter und vernetzter Insider sowie kreativer Innovator». Inhaltlich ist Jürgen Becker fokussiert auf neue digitale Lösungen und Plattformen im Interim Management Bereich. (1) Co-Gründer und Co-Geschäftsführer von UNITEDINTERIM GmbH, der ersten offenen digitalen Plattform für Interim Management (gegründet 2017). (2) Eigentümer von MANATNET, einem Interim Management Provider mit Fokus auf Digitalisierung im Mittelstand (gegründet 2003). (3) Ehemaliges Vorstandsmitglied des AIMP (Arbeitskreis Interim Management Provider) und Co-Autor der jährlichen AIMP-Providerstudie bis 2017. (4) Erfahrener Banker und Internet-Spezialist seit 1995, u.a. bei Burda Medien, debis Systemhaus und Accenture.

INTERIM-BUSINESS: EAGLE HAS LANDED!

Adler in Detailsicht - www.pixabay.com

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Eine Reminiszenz: Im Jahr 2012 (!) hatten wir die AIMP-Providerumfrage zum Interim-Businss überschrieben mit „Interim Management auf dem Weg zur Commodity?“

 

Großartig, nicht wahr?

 

Danach spätestens rüsteten sich alle, die auch nur ansatzweise mit dem Interim-Business zu tun hatten, mit Schalmaien aus und gründeten eigene Fanfarenzüge: Für den jeweils eigenen glockenhellen Lobgesang auf das Interim Management. Und selbstverständlich zum Lobe der jeweiligen Protagonisten.

 

Seitdem – also in den vergangenen 12 Jahren – ist laut AIMP die Anzahl der Interim Manager und Managerinnen von 14.200 auf rund 15.100 gestiegen. Für die Zahlenmenschen unter uns: um 6,3 Prozent – die „Compound Annual Growth Rate“ ist es nicht wert, errechnet zu werden. Die DDIM spricht von 12.000 Interim Managern für 2024 – also noch weniger.

 

Ganz ehrlich und hier unter uns: So sieht sicher kein Wachstumsmarkt aus – von einem boomenden Markt ganz zu schweigen!

 

In krassem Gegensatz dazu steht die überbordende Selbstbeweihräucherung so gut wie aller Protagonisten in diesem Nischen-Markt!

 

Wenn wir denn nicht sogar von einem Micro-Markt sprechen wollen: Eine Commodity – im Sinne von „den Markteilnehmern als Standard-Dienstleistung überall verfügbar und folglich nachgefragt“ – ist das Interim Management ganz sicher nicht geworden!

 

Vorteile des Interim-Business noch immer weitgehend unbekannt?

 

Meine höchst unpopuläre Einschätzung wird dadurch untermauert, dass das Interim Management – und damit seine Vorzüge – noch heute gefühlt wöchentlich bei LinkedIn im Detail erläutert werden müssen: Von welchem Protagonisten auch immer – und regelmäßig zustimmend signiert von einer Clique von Claqueren: Durch ein elegantes „Gefällt mir“ oder gar durch ein hingebungsvolles „Genau so ist es, [@Name]“. Abrundend wird dieser Brunnen epochaler Erkenntnis gern einmal von gleichlautend weltbewegenden Meldungen über Online-Presseverteiler begleitet.

 

Auf mich wirkt das stets wie ein wiederkäuender, verzweifelter Appell an die Unternehmen: „Mensch, habt Ihr`s denn noch immer nicht begriffen!?“

 

Das Bemerkenswerte: Die „Vorteile des Interim Managements“ oder die „Vorteile des Interim Managers“ – und die der Interim Managerin, natürlich! – sind noch die gleichen wie im Jahr 2003 als ich in das Interim Business eingestiegen bin. Und da ist aber auch rein gar nichts hinzugekommen – wenn wir von den jeweiligen Modeströmungen absehen: Von Prozessoptimierung, über Lean und Digitalisierung bis zur aktuell durchs Dorf getriebenen KI.

 

Die Vorteile von Interim Managern im Interim-Business

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Merke: Wenn der Markt etwas kennt oder wie selbstverständlich nutzt, dann musst Du dieses „Etwas“ nicht mehr erklären! Es gilt der Umkehrschluss: Schade aber auch…!

Geadelte Adler landen im Interim-Biotop

 

Selbstverständlich greifen die so geadelten Alleskönner-Interim Manager das gern für die eigene Werbung auf. Und dann wird aus dem „Adel“ schon gern einmal ein „Adler“ – dessen Population sich in Deutschland dankenswerter Weise in der jüngeren Vergangenheit deutllich erholt hat: Offenbar nicht nur in der Fauna…

 

Möglicherweise haben sich die Stereotypen der 2000er Jahre – Feuerwehr, Rettungsring und der legendäre Interim Manager im schwarzen Zwirn zielstrebig den Heli auf dem Rollfeld verlassend – tatsächlich totgelaufen! Jetzt schweben tatsächlich die stolzen Adler als edel gefiedertes Geschwader ein ins Interim-Business. Auch sehr gern abgegrenzt von den Tauben, die in diesem Fall nicht für den Frieden stehen, sondern für die „Loser“ unter den Interim Management-Kollegen:

 

Von den Adler-Königen im Interim-Business und den Loser-Tauben

 

Darauf musst Du erst einmal kommen!

 

Gern und durchaus ein wenig neidzerfressen gebe ich zu – bis zum 11. 11. noch als Geschäftsführender Narrenrat der Althistorischen Narrenzunft Offenburg e. V.: Herzlichen Glückwunsch! Das ist ein bestechender, ein bühnenreifer Humor!

 

Schade nur, dass die Unternehmen so störrisch und bockbeinig sind und diese Art der Selbstbeweihräucherung oftmals durchschauen – denn schon vor rund 10 Jahren hatte mich ein Vorstand gefragt: „Ich ertrage dieses Geschwafel nicht mehr! Glauben diese Leute denn, hier arbeiten nur Idioten…?!“

 

 

 

Bild: „Adler“ von www.pixabay.com

 

Zum Autor dieses Blogs:

 

Jürgen Becker ist ein erfahrener Unternehmer und Experte im Interim Management. Dr. Harald Schönfeld (sein Geschäftsführungskollege bei UNITEDINTERIM) beschreibt ihn als «langjährig anerkannte, respektierte Persönlichkeit der Branche, gut informierter und vernetzter Insider sowie kreativer Innovator». Inhaltlich ist Jürgen Becker fokussiert auf neue digitale Lösungen und Plattformen im Interim Management Bereich. (1) Co-Gründer und Co-Geschäftsführer von UNITEDINTERIM GmbH, der ersten offenen digitalen Plattform für Interim Management (gegründet 2017). (2) Eigentümer von MANATNET, einem Interim Management Provider mit Fokus auf Digitalisierung im Mittelstand (gegründet 2003). (3) Ehemaliges Vorstandsmitglied des AIMP (Arbeitskreis Interim Management Provider) und Co-Autor der jährlichen AIMP-Providerstudie bis 2017. (4) Erfahrener Banker und Internet-Spezialist seit 1995, u.a. bei Burda Medien, debis Systemhaus und Accenture.

INTERIM-BUSINESS: NAGMAN FREUT SICH AUF DICH!

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Interim-Business: Nagman freut sich auf Dich! | Interim Management BlogSpaceholder

 

Menschen, die mich gut kennen, wissen, dass ich Fotograf werden wollte – nicht jedoch Spezialist im Interim-Business.

 

Schade, eigentlich! Denn, während ich meine humanistische Ausbildung nur im dunklen Bodensatz der Leistungen aller Abiturienten der 13b am ehrwürdigen Carl-Humann-Gymnasium in Essen abschließen konnte, hatte ich mir parallel ein Spezialistenwissen in der Fotografie angeeignet. Betrüblicherweise positionierte das Prüfungsgremium dieses Wissen völlig außerhalb der Abitur-relevanten Noten…

 

Seinerzeit – in prädigitalen Tagen – erfolgte der Aufbau von Wissen typischerweise durch das Fressen, ja Verschlingen von relevanten Texten. Hierzu gehörten schon seinerzeit „Fach“-Bücher – und vor allem „Fach“-Zeitschriften.

 

Und damit sind wir beim Relaunch meines Blogs: Nach einem – meinen beschränkten menschlichen Kapazitäten geschuldeten – Schweigen von fast vier Jahren:

Nörgelmann als Vorbild

 

Schon damals gab es das fotomagazin als Flaggschiff der Foto-Szene. Und jetzt sind wir beim Punkt: Stets als erstes wurden damals die Kolumnen von „Nörgelmann“ (echter Name: Alexander Borell) verschlungen – in denen neue Kameras, neue Objektive und neue Entwicklungen in der Foto-Welt überaus kritisch und launig kommentiert wurden.

 

Legendär war der Glaubenskrieg zwischen den Jüngern der Minolta SRT 101 und denen der Asahi Pentax Spotmatic – beides in meiner Erinnerung die ersten Spiegelreflex-Kameras mit „Spot“-Belichtungsmessung durch das Objektiv – bei offener Blende! Himmel! Wir sprechen von Mitte der 1960er Jahre – und der kleine Jürgen war kaum 10 Jahre alt…

 

„Nörgelmann“-typisch war eine kritische und launige Sicht – pointiert und mit Sprachwitz! Durchaus eckig und wider den Mainstream.

 

Während nicht jeder und jede „Nörgelmann“ mochte, wurde ich ein erklärter Fan. Ich darf sagen: Ich habe seine Kolumnen geliebt!

 

Deshalb möchte ich gern das Erbe von „Nörgelmann“ fortführen – in aller Bescheidenheit, aber stets im hehren Bestreben, dem Meister nahezukommen.

 

Und deshalb führt mein Blog nach dem Relaunch jetzt den Titel „Nagman“ – mein kreativer Versuch, aus den englischen Begriffen für „nörgeln“ (nag) und „Mann“ einen neuen Begriff zu erschaffen:

„Nagman“ fürs Interim-Business.

 

Eine kritische und launige Sicht – pointiert und mit Sprachwitz! Durchaus eckig und wider den Mainstream. Eine solche Sicht nun nicht mehr auf die Foto-Welt, sondern auf die Interim-Szene. Und nur auf die Interim-Szene.

 

Denn in dieser Szene gibt´s jede Menge, das ich nicht mehr gut heißen kann…

 

Also, auf ein Neues! Ich werde noch das Design überarbeiten und aus heutiger Sicht noch ein paar andere Kleinigkeiten anpassen. Aber dann geht´s los. Am 18. Oktober – und jeweils am 3. Freitag im Monat.

 

Also, Interim-Szene: Nagman freut sich auf Dich…! Ich hoffe doch, Du Dich auch…!?

Nachrichtlich – aus dem Archiv – ohne jede Ahnung vom Interim-Business

 

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Jürgen Becker im Jahr 1976 – voller Stolz auf seine ikonische Olympus OM1 und noch im festen Glauben an eine brillante Karriere als Fotograf. Derartige Selbstportraits unter Fotogafen, die was auf sich hielten und frohgemut Andreas Feininger kopierten (im Spiegel; Selfies waren seinerzeit unbekannt!), waren seinerzeit sehr poulär. Man beachte die Brillenmode, die erste Digitaluhr von Casio (damals schon digital-affin) und die modischen Kragen am üppig gemusterten Hemd!

 

 

Zum Autor dieses Blogs:

Jürgen Becker ist ein erfahrener Unternehmer und Experte im Interim Management. Dr. Harald Schönfeld (sein Geschäftsführungskollege bei UNITEDINTERIM) beschreibt ihn als «langjährig anerkannte, respektierte Persönlichkeit der Branche, gut informierter und vernetzter Insider sowie kreativer Innovator». Inhaltlich ist Jürgen Becker fokussiert auf neue digitale Lösungen und Plattformen im Interim Management Bereich. (1) Co-Gründer und Co-Geschäftsführer von UNITEDINTERIM GmbH, der ersten offenen digitalen Plattform für Interim Management (gegründet 2017). (2) Eigentümer von MANATNET, einem Interim Management Provider mit Fokus auf Digitalisierung im Mittelstand (gegründet 2003). (3) Ehemaliges Vorstandsmitglied des AIMP (Arbeitskreis Interim Management Provider) und Co-Autor der jährlichen AIMP-Providerstudie bis 2017. (4) Erfahrener Banker und Internet-Spezialist seit 1995, u.a. bei Burda Medien, debis Systemhaus und Accenture.

CORONA: KRYPTONIT FÜR SUPERMANN?!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_East_Side_Galery_Berlin_2020In früheren Jahren wäre ich sicher auf den heutigen Freitag, einen dreizehnten, eingegangen. Im Corona-Jahr ist das so nebensächlich wie nur eben denkbar – auch wenn bei Twitter heute der Gag umgeht: „Ist die Infektionsgefahr am Freitag, dem 13ten, höher als sonst?“ (@gallenbitter).

 

Nun geschieht in diesen Tagen so allerlei.

 

Unsere Tage beginnen mit den aktuellen Infektionszahlen – und hören mit den letzten Meldungen zu diesem Thema auf: von wem auch immer. Die Menschen fragen sich kurz nach dem Martinsfest, ob sie wohl das Weihnachtsfest mit ihren Lieben werden feiern können. Ich empfange die ersten Signale, dass diese Hoffnung durchaus trügerisch sein könnte.

 

In den USA wurde ein neuer Präsident gewählt – was der bisherige Präsident nicht zu glauben scheint – und das Thema „Brexit“ gärt schwelend vor sich hin.

 

Und wenn ich auf das Interim-Business blicke, so spüre ich tektonische Verschiebungen

Erste Interim-Provider haben aufgegeben

 

Wir haben das gesamte Provider-Dictionary bei UNITEDINTERIM durchgeklickt und mussten feststellen, dass fünf Provider nicht mehr am Markt tätig sind. Ein kurzer Blick auf https://www.northdata.de/ zeigte in drei Fällen den Status „in Liquidation“.

 

An dieser Stelle ganz deutlich: Ich stelle das ohne jede Schadenfreude und ohne jede Häme fest! Menschen in einer Festanstellung können sich das möglicherweise nicht wirklich gut vorstellen, aber für jeden, der sein eigenes Unternehmen führt, ist das sicher kein Vergnügungssteuer-pflichtiges Unterfangen. Meist geht damit ein spürbarer persönlicher Schaden einher – durchaus auch finanzieller Art.

 

Eins muss ich jedoch auch zugeben: Ich habe mich immer gefragt, weshalb so viele Interim Management-Provider sich freiwillig derart hohe Fixkosten ans Bein binden – während das Projektgeschäft nun einmal erratisch verläuft – zumindest aber verlaufen kann. Im derzeitigen Markt wird das überdeutlich.

Erste Interim Manager haben aufgegeben

Im vergangenen Monat bin ich bereits kurz darauf eingegangen [Die K-Frage im Interim Management]: Es ist zweifelsfrei festzustellen, dass der eine Interim Manager oder die andere Interim Managerin sich jetzt ins Rentnerdasein zurückziehen.

 

„Ich tue mir das nicht mehr an, Herr Becker!“ oder „Aber ich muss gestehen, ich habe mich die letzte Zeit auch nicht mehr 100 prozentig gekümmert. Ich bin ohnehin seit einiger Zeit am Überlegen, demnächst in Rente zu gehen. Und so ist es ganz angenehm, Freizeit zu genießen, auch wenn ich gerne nochmal durchgestartet wäre.“

 

Das ist völlig in Ordnung und daran ist überhaupt nichts Ehrenrühriges!

 

Dennoch legen diese beiden Kommentare offen, dass auch die Interim Manager diese tektonischen Verschiebungen sehr genau registrieren. Für sich ganz persönlich haben sie jedoch entschieden, das Gebiet dieser Verschiebungen zu räumen – und sich nicht mehr mit einem individuellen Stabilisierungsprogramm dagegen zu stemmen.

 

Sicher werde ich das in ferner Zukunft auch so machen.

Andere Interim Manager suchen den Anschluss

Niemanden wird es überraschen, wenn ich bekenne: Wir können die „Digital Skills“ der Interim Manager sehr gut einschätzen – einfach aus den Erfahrungen im Tagesgeschäft der offenen Plattform UNITEDINTERIM. Und wir stellen fest: Es gibt eine Gruppe von Interim Managern und Managerinnen, die hat für sich entschieden, den Anschluss zu finden oder zu halten. Wie richtig das ist, darauf sind wir in unserem heutigen Friday Talk eingegangen: „DACH-Region: Personalbeschaffung bleibt auch nach Corona digital | Wie reagieren Interim Manager?

 

Diese Interim Manager und Managerinnen haben meinen vollen Respekt! Sie stellen sich den neuen Herausforderungen. Sie akzeptieren, dass auch sie lernen müssen (ja, tatsächlich!) und sie tun es – auch und obwohl das keineswegs einfach ist. Chapeau!

 

Diese Gruppe ist – Gottlob! – groß. Wenn´s anders wäre, wäre unsere „Digital Toolbox“, die wir gemeinsam mit Dieter Puganigg anbieten, die reine Verschwendung von Zeit und Ressourcen. Ein Akt, mit dem ich mich traditionell recht schwertue.

Einige Interim Manager haben sich an die Spitze der Bewegung gesetzt

Ich möchte sie hier nicht alle nennen – auch, weil ich am Freitagnachmittag sicher einen oder eine vergessen und damit dem oder derjenigen bitter Unrecht tun würde. Jedoch wird der geneigte Leser diese Menschen sofort erkennen, sobald er sich professionell in der Digitalen Welt bewegt – bei YouTube, Twitter, Xing und LinkedIn.

 

Diese Interim Manager und Mangerinnen werden jeden Kunden überzeugen, wenn´s um digitale Skills geht. Dass kein Kunde heute mehr in Beifallsstürme ob eines „Ich bin digital affin!“ ausbricht, dürfte sich spätestens seit Professor Singers erstem Kapitel im Fachbuch „Karriere-Handbuch für Interim Manager“, auf das ich unten verlinke, herumgesprochen haben.

 

In der Vergangenheit hat die Presse gern das Bild vom „Supermann“ benutzt, um die Interim Manager Leser-wirksam zu beschreiben. Dies war schon immer ein Zerrbild – und alle Insider wussten das. Aber sehr viele gefielen sich auch in diesem Bild – natürlich, ist es doch überragend positiv belegt. Und: Wer würde da schon über Preise reden…

 

Ich muss grinsen, wenn in dieser Bilderwelt mein Hirn assoziiert:

 

Corona: Kryptonit für Supermann?!

 

 

 

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MEHR ZIEHT DIE FRAGE, WAS WAR – ALS WAS WIRD!

Inte-rim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Nachdenklich_in_Murnau_(Bayern)_2018Heftiger kann der Umbruch in der Automobilindustrie kaum sein! Der politisch gewollte Schwenk in Richtung E-Mobilität verlangt zusätzliches Knowhow abseits der Welt des Verbrennungsmotors und Investitionen in neue Produktionsanlagen, während andere nicht ausgelastet sind. Jedoch können die Mittel für diese Investitionen nicht aus dem laufenden Cash-Flow erwirtschaftet werden, weil der Absatz Corona-bedingt stockt.

 

Wen also wundert es, wenn die Automobilhersteller Mitarbeiter entlassen müssen. Und in Ihrem Kielwasser die Zulieferer.

 

Gestern erst hat Schaeffler bekannt gegeben, 4.400 Stellen streichen zu wollen – von derzeit rund 84.000. Hauptsächlich an den deutschen Standorten. Für die Mathematiker unter uns: Dies entspricht einer Reduzierung von 5,2 Prozent – und das nach rund 9 Prozent, die seit 2018 bereits abgebaut wurden.

 

Diejenigen unter meinen Lesern, die seit Jahren mit der Wirtschaft, ihren Spielregeln und Reaktionsmustern vertraut sind, werden jetzt sicher fragen: „So what, Becker?!“

 

Richtig! Diese Nachricht wird niemanden erschüttern – abgesehen, natürlich, von den 4.400 betroffenen Menschen samt Familien. Viele davon leben hier in der Ortenau sowie in Bühl.

„Entsetzt über Sparprogramm“

 

Prompt titelte das Lokalbladl, „Offenburger Tageblatt“: „Entsetzt über Sparprogramm“ und zitierte damit die IG-Metall.

 

Und genau der Schaeffler-Standort Bühl zeigt, wenn auch erst im zweiten Hinsehen, vor welchen erdrutschartigen Verwerfungen wir stehen:

 

Bühl wird zum Kompetenzzentrum für E-Mobilität ausgebaut – und 500 neue Jobs sollen entstehen.

 

Also auf gut deutsch und vereinfacht: „Wir bauen alle aus dem Bestand ab, die wir nicht mehr brauchen – und holen 500 andere, die wir brauchen.“

 

Diese Erkenntnis ließ den dortigen Betriebsratsvorsitzenden, Volker Röbl, prompt dazwischengrätschen: „“Es kann aber nicht sein, dass wir beispielsweise 300 Stellen abbauen und 500 neue entstehen!“ Vielmehr müssten die jetzigen Mitarbeiter fortgebildet und auf die neuen Jobs in der [Elektro-] Motorenfertigung vorbereitet werden.“ (Quelle: Offenburger Tageblatt).

 

Vereinfacht für dieses Blog formuliert: „Wir müssen die Mechaniker zu Elektronikern umschulen!“

 

Für mich persönlich klingt dieser Trend hochgradig vertraut – macht doch mein Sohn derzeit seinen Master in der Additiven Fertigung (3D-Druck) und erklärt beim Dinner: „Wir müssen die alten Ingenieure umschulen, denn die denken alle im „Wegnehmen vom Werkstück“, während wir im „Hinzufügen“ denken. Das ist eine Mammut-Aufgabe.“

Dramatische Auswirkungen auf das Interim-Business

 

Ich denke, so langsam dürfte dem letzten, mit langjährig erprobten Verdrängungsmechanismen gesegneten Interim Manager – der letzten Interim Managerin aus der „Wird alles nicht so heiß gegessen, wie gekocht“-Fraktion klar werden: Das wird, das muss in der Folge dramatische Auswirkungen auf das Interim-Business haben!

 

Mit einem dramatischen Unterschied:

 

Während die Schaefflers dieser Welt eine solche Mammutaufgabe planen, umsetzen und womöglich auch noch bezahlen werden, stehen Interim Manager und Managerin weit und breit allein auf weiter Flur.

 

Und haben keine Ahnung, wie sie sich fitmachen sollen für zukünftige Anforderungen. Und selbst wenn sie es wüssten: Wär würde denn dann diese Ausbildungsprogramme anbieten?

 

Ich persönlich habe den Eindruck – wie stets, mag dieser Eindruck völlig falsch sein –, dass die weit überwiegende Zahl der Interim Manager und Managerinnen diese Auswirkungen ganz und gar nicht so sieht.

 

Für diesen meinen Eindruck gibt es ein paar Indizien:

 

Im Februar dieses Jahres hatten wir bei UNITEDINTERIM eine Umfrage gemacht unter der Überschrift: „Welche Themen sollen wir im Videokanal abdecken?“ Hier landete das Thema „Weiterbildung“ auf Rang 8 (von 10) – abgeschlagen und unter ferner liefen. Nur „Verbände“ und „Steuertipps“ interessierten noch weniger.

 

Im Rahmen unserer 1. Virtuellen Fachtagung Interim Management (die 2. Virtuelle Fachtagung findet am 24. Oktober statt) war der Workshop „Weiterbildung: Sinn oder Unsinn?“ kaum besucht.

 

Auch der Mitschnitt dieses Workshops, den wir seit Ende Mai offen bei YouTube zur Verfügung stellen, hat gerade mal 19 Aufrufe erhalten. Das sind gerade mal knapp 19 Prozent der Zugriffe auf die AIMP-Providerstudie, die wir gleichzeitig freigegeben hatten.

 

Mit anderen Worten:

 

Mehr zieht die Frage, was war – als was wird!

 

ZEIT VERBRENNEN SIEHT WIRKLICH ANDERS AUS!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_List_Sylt_2020Ich schreibe meinen ersten Blog im neuen Monats-Rhythmus. Ich gebe gern zu, dass sich die Donnerstage und Freitage anfangs recht ungewöhnlich angefühlt haben.

 

Aber nicht weniger arbeitsreich: Die neuen Flashlights, die wir bei UNITEDINTERIM jetzt jeden Freitag um 15.00 Uhr bei YouTube veröffentlichen, erfordern die gleiche Arbeit, wenn nicht sogar etwas mehr.

 

Wie erwartet, ist die Resonanz sehr viel größer – und damit ist alle bestens.

 

„Wie die Muppet-Show!“, kommentierte prompt eine Interim Managerin. Danke für dieses riesige Lob – hatte doch die Muppets-Show ausgesprochen viele Freunde. Und jeder Star war wild darauf, zumindest in einer Folge mal dabei zu sein.

 

Prompt schlug die Interim Managerin vor: „Nehmt doch mal einen Gast hinzu!“

 

Machen wir: Versprochen!

 

Im Video von heute [Fake News und Fake-Profile? Vorsicht, Falle!] sprechen wir über Kuratierung – und über Kuratierung schreibe ich heute auch hier in meinem Blog. Allerdings mit einem anderen Schwerpunkt – und aus meiner ganz persönlichen Sicht.

Kuratierung ist richtig viel Arbeit

 

Denn während wir im heutigen Video nur davon sprechen, dass „das richtig viel Arbeit“ sei, möchte ich heute den Teil der Arbeit skizzieren, den ich persönlich übernehme: Mein Partner, Dr. Harald Schönfeld, übernimmt weitere Teile – ebenso, wie unser Poolmanagement.

 

Ich widme mich vor allem den Case-Studies, den Blogbeiträgen, den (nach der initialen Qualitätssicherung im Laufe der Zeit hochgeladenen) CVs und den Videos.

 

Eine Ausprägung meiner Arbeit, die ich in lang vergangenen Provider-Tagen mir nicht hätte vorstellen können.

 

In der erste Juli-Woche habe ich zur Kuratierung jeweils 12 Case-Studies und neue CVs auf dem Tisch gehabt. Interne Analysen haben ergeben, dass ich durchschnittlich 30 Minuten für diese Kuratierung verwende – für jede Case-Study und für jeden CV, wohlgemerkt.

12 Stunden in für nur 2 Themen

 

Denn: Eine Kuratierung ist grundsätzlich nur dann möglich, wenn ich den gesamten Text zunächst einmal lese.

 

„Da reden wir ja von 12 Stunden! In nur einer Woche!“, kommentierte jemand.

 

Richtig!

 

„Wie kannst Du nur so viel Zeit verbrennen?!“

 

Falsch! Aber aus der traditionellen Sicht des Interim-Business eine zumindest nachvollziehbare Einschätzung.

 

Und doch sehe ich das inzwischen als einen der elementaren Mehrwerte an, den wir bei UNITEDINTERIM schaffen – und verblüffender Weise profitiere ich ganz persönlich von einem dieser Mehrwerte:

 

Selbstverständlich profitieren die Interim Manager davon, dass ich gegenlese, auf Tipp- und Formatierungsfehler hinweise – aber noch viel mehr davon, dass ich jedes Dokument gegen die besten Dokumente bei UNITEDINTERM abgleichen, und mit konkreten Empfehlungen zurückkommen kann.

 

Die Top drei Empfehlungen lauten beim CV:

 

(1) Ihre Positionierung fehlt. Beantworten Sie die beiden Fragen „Was können Sie richtig gut – und besser als andere?“ Und „Warum sollte ein Kunde mich beauftragen – und nicht einen Wettbewerber.

(2) Nennen Sie durchgängig für jede berufliche Station Branche, Umsatz und Anzahl der Mitarbeiter. Das ist inzwischen Standard am Markt.

(3) Bilden Sie die Dauer Ihrer Projekte im Format MM/JJJJ bis MM/JJJJ ab. Hinter der Formatierung 2018/19 können sich 2 oder 24 Monate verbergen: Für Ihre potentiellen Kunden ist das durchaus eine wesentliche Information.

 

Die Top-Empfehlung für die Case-Studies lautet:

 

Reichern Sie Ihre Bullets mit konkreten Informationen an – über das, wie Sie genau vorgegangen sind und was genau Sie gemacht haben. Im Segment Ergebnisse untermauern Sie Ihre Aussagen durch Zahlen.

 

Da geht dann halt die halbe Stunde drauf. Aber – und hier sind wir beim ganz persönlichen Mehrwert für mich persönlich:

 

Ich lerne die Interim Manager sehr gut kennen – auch außerhalb von gemeinsamen Projekten:

 

(1) Ich lerne ihre Kundenorientierung kennen.

(2) Ich lerne ihre Rektionsgeschwindigkeit kennen.

(3) Ich lerne kennen, wie sie sich schriftlich ausdrücken.

(4) Ich lerne kennen, wo sie sich durchgekämpft haben und welche tolle Arbeit abgeliefert wurde.

(5) Ich lerne ihre Kritikfähigkeit kennen.

(6) Ich lerne kennen, wie sie sich im Online-, im digitalen Umfeld bewegen.

 

Das ist eine ganz überraschend positive Erfahrung für mich, auf die ich für kein Geld der Welt mehr verzichten möchte!

 

Auf den Punkt gebracht:

 

Zeit verbrennen sieht wirklich anders aus!

 

MIT COVID-19 HAT DAS REIN GAR NICHTS ZU TUN!

Nun also ist es soweit!

 

Ich habe mich entschieden, meine Blog-Aktivitäten deutlich zu reduzieren.

 

Ja, ich habe mich sogar mit dem Gedanken getragen, mein Blog einzustellen – aber das hätte sich nicht gut angefühlt. Für mich ganz persönlich.

 

Denn mein Blog ist ein Teil von mir geworden, ohne das mir tatsächlich etwas fehlen würde. Immerhin geht mein Blogarchiv allein hier unter dieser Domain zurück bis zum Januar 2012: Mindestens fünf weitere Jahre, in denen ich unter einer anderen Domain schrieb, kommen hinzu.

 

Künftig werde ich also nur noch einmal im Monat für mein Blog schreiben.

 

Was sind die Beweggründe dafür?

 

„In a nutshell“ – wie die Engländer sagen: Videos haben dem Text den Rang abgelaufen.

 

Daran gibt es aber auch rein gar nichts mehr zu deuteln! Ein Video erreicht sehr viel mehr Menschen als das ein Text-(Blog) tut. Ich schätze – das ist also keine wissenschaftliche und belastbare Aussage – um den Faktor 10 mehr. Mindestens.

 

Aufmerksames Beobachten – und das ist eine der Königsdisziplinen im Interim Management – lieferte feine Signale seit langem. Die ersten überdeutlichen Hinweise kamen dann vor gut einem Jahr – und ich bin in meinem Beitrag „VIDEO KILLS THE RADIO STAR“ darauf eingegangen.

 

Und seitdem wächst in mir die Erkenntnis: Du musst ein Video-Blog, kurz Vlog bringen. Da jedoch selbst meine Kapazitäten irgendwann an ihre Grenzen stoßen, muss ich dafür Freiräume schaffen. Ich tue das, in dem ich Kapazitäten meinem Text-Blog entziehe.

 

Nun hat MANATNET, meine eigene Provider-Marke, nicht mehr den Hauch einer Chance gegen die Wucht der Plattform UNITEDINTERIM.

 

Und genau deshalb bringe ich dort jetzt – in kongenialer Gemeinschaft mit meinem Partner, Dr. Harald Schönfeld – ein Video-Blog.

 

Wir nennen es Flashlight. Ich empfehle es Ihrer Aufmerksamkeit.

 

Mit diesem neuen Format können wir schnell vor allem auf aktuelle Themen im Interim-Business eingehen – und wir werden das in einer eher informeller Weise tun. Wir können zudem auf Themen eingehen, die die Interim Manager einreichen – und wir werden das sehr gern tun. Wir können hin und wieder Gäste einladen. Und wir werden – auf absehbare Zeit und aus heutiger Sicht – das Flashlight hin und wieder live bringen.

 

Freitags. Stets um 15.00h. Immer. Es sei denn, es geschieht etwas absolut Außergewöhnliches.

 

Meinen Beitrag für mein Text-Blog werde ich im Gegenzug nur noch jeweils am zweiten Freitag im Monat bringen. In unveränderter Ausrichtung: Offen, kritisch und typischerweise weit weg vom „Mainstream“.

 

Und:

 

Mit COVID-19 hat das rein gar nichts zu tun!

 

EIN GESCHLOSSENES SYSTEM KANN DAS NIEMALS!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_rostiges_Fahrrad_Westerland (2019), SyltIch denke, es ist an der Zeit zuzugeben, dass mein Blog unter den Videos leidet, die wir bei YouTube im eigenen UNITEDINTERIM-Kanal bereitstellen. Ein wenig betrübt mich das, aber es ist nicht zu ändern.

 

Letztlich habe ich das bereits vor exakt einem Jahr kommen sehen, als ich hier titelte „Video kills the Radio Star!“.

 

Nun ist der Mensch regelmäßig geneigt, zu denken: „Das betrifft alle – nur nicht mich!“ und ganz offensichtlich kann auch ich mich nicht dagegen abschotten.

 

Auch das ist eine Lehre!

 

Festzuhalten bleibt: Videos kommen mit Macht. Auch im Interim Management – auch durch die Corona-Krise. Und ich bin sicher: Es wird keinen Weg zurück geben.

 

Ich habe das Gefühl, dass während der Corona-Krise das Volumen an Videos in und für die Interim-Szene deutlich zugenommen hat. Einige gehen ihre ersten Schritte, was ich bewundere und respektiere: Denn andere tun genau das nicht!

 

Und wieder andere drehen ein Webinar – professionell, mit zwei Kameras und allem Drum und dran.

 

Dazu gehört Jürgen Kaiser, Interim Manager des Jahres 2020 in Österreich, der gemeinsam mit der Fachgruppe Unternehmensberater (UBIT NÖ) der Wirtschaftskammer Österreich mal eben ein Webinar aufsetzt zum Thema:

 

Liquiditätsmanagement in Krisenzeiten

 

Wie Sie Ihren Kunden helfen können, erfolgreich durch diese turbulenten Zeiten zu navigieren

 

Und in diesem Webinar arbeitet Herr Kaiser eine Checkliste mit 100 Maßnahmen durch. Jede einzelne und im Detail. Respekt!

 

Ich behaupte ohne großes Risiko: Das hätte es vor dem Ausbruch der Corona-Krise nicht gegeben!

 

Gut, es gibt einen Spaßvogel bei XING, der hinter „Checklist mit 100 Maßnahmen“ Spam – vulgo Clickbaiting – erkennen möchte. Nun, er hätte sich das Video halt mal anschauen sollen – was er nachweislich nicht getan hat.

 

Herr Kaiser ist Interim Manager bei UNITEDINTERIM und hat uns gebeten, sein Webinar auch über den YouTube-Kanal von UNITEDINTERIM zu publizieren. Dieser Bitte sind wir sehr gern nachgekommen!

Die Wucht einer offenen Plattform

 

Weshalb?

 

Nun, es zeigt die Wucht einer offenen Plattform!

 

Wir stellen die Plattform für hochgradig relevanten Content zur Verfügung: Samt Kontaktdaten des „Content“-Lieferanten. Jeder, der mehr wissen möchte oder gar über ein gemeinsames Projekt sprechen möchte, kann das jederzeit, direkt und ohne jede Hürde wie z. B. einen zwischengeschalteten Vermittler tun.

 

Selbstverständlich hat auch UNITEDINTERIM als Plattform etwas davon: Auch unser Altruismus hat Grenzen!

 

Google erkennt immer mehr für das Thema Interim Management relevanten Content unter der UNITEDINTERIM-Domain.

 

Und so bekommt die Domain noch mehr Gewicht im Internet – was sie wiederum für andere „Content“-Lieferanten ” attraktiv macht.

 

Ein sich selbst nährendes System.

 

Voraussetzung hierfür ist jedoch: Das System muss nach allen Seiten offen sein!

 

Ein geschlossenes System kann das niemals!

 

DAS ERWARTE ICH VOM INNOVATIONSFÜHRER DER INTERIM-SZENE

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Kirschbluete_Ribeauville_(F)_2018Tatsächlich hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich einmal über geschlagene vier Wochen mein Blog aussetzen würde.

 

Mein Blog, das mir heilig ist! Und auf das eine treue Leserschaft freitags wartet. Sie hat viermal vergeblich gewartet. Das tut mir leid – und ich bedauere das aufrichtig!

 

Nun habe ich mir ebenso wenig vorstellen können, dass einmal ein Virus in unser Leben in einer Art und Weise einschlagen könnte, wie dies COVID 19 – umgangssprachlich: „Corona-Virus“ – getan hat.

 

Und zum ersten „Shutdown“ in der Deutschen Geschichte führen würde. Mit Auswirkungen, die wir noch nicht einmal ansatzweise abschätzen können.

 

Mir steht es nicht zu, den „Shutdown“ zu bewerten oder gar zu kritisieren: Dafür fehlt mir das Spezialistenwissen auf diesem Feld! Aber ich muss für mich – als Mensch und als Unternehmer – bewerten, was das für mich und mein Umfeld bedeutet – zumindest bedeuten kann.

 

Und selbstverständlich bin ich zusammengezuckt, als der Begriff „Ermächtigungsgesetze“ fiel! Und selbstverständlich muss ich verstört zur Kenntnis nehmen, wie leicht derzeit Grundrechte kassiert werden können, ohne dass es auch nur eine Spur eines nachhallenden Protestes gibt. Wenn ich von einzelnen Kämpfern, denen meine Sympathie gilt, einmal absehe…

Was bedeutet die Corona-Krise fürs Interim-Business

 

Ganz besonders, wen wird das wundern?, treibt mich die Frage um: „Was bedeutet das alles fürs Interim-Business?“

 

Um es kurz zu machen: Nichts Gutes!

 

Wenn wir auf der Grundlage der allgemeinen Einschätzung, die Corona-Krise würde die Wirtschaft heftiger treffen als die Finanzkrise 2008, dann müssen wir uns wohl oder übel auf folgendes einstellen:

 

(1) Das Brutto-Inlandsprodukt dürfte zwischen 7 und 19 Prozent absacken, je nachdem, wie lange der Shutdown andauern wird.

 

(2) Die Masse der deutschen Unternehmen sitzt in einer derartigen Krise ganz breitbeinig auf der Kasse und stellt die „Heiligen Drei Könige der Ausgaben“ auf „Null“: Dienstreisen, Weiterbildung und Berater – und Interim Manager zählen in der Kostenartenrechnung als Berater. Warum tun die Unternehmen das? Diese Entscheidung ist unmittelbar „Cash-wirksam“ (im Sinne von: Es fließt kein Cash aus dem Unternehmen ab) und kein Mitarbeiter wird deswegen kündigen. Das haben die Unternehmen stets so gemacht – und ich erwarte in der gegenwärtigen Gemengelage unseres Landes nicht, dass sich das ändern wird. Vergessen wir zudem nicht: Nichts tun hat keine Kostenstelle…!

 

(3) In der Folge wird das Interim-Business auf breiter Front zurückgehen. Dass in einzelnen Bereichen das Geschäft möglicherweise sogar zunehmen kann (vielleicht im Segment Restrukturierungen) ändert an dieser Großwetterlage nichts. Zum Vergleich: Im auf die Bankenkrise folgenden Jahr 2009 war das Interim-Business laut AIMP-Providerstudie von 1,60 Mrd. Euro auf 1,25 Mrd. Euro – also um satte 22 Prozent – eingebrochen. Auf der Grundlage vorsichtiger Kaufmanns-Tradition sollten wir dies als Benchmark verwenden – für unsere Planungen in diesem und im nächsten Jahr.

 

(4) Ich erwarte, dass dies ein neuerliches Nachdenken im Interim-Business zur Folge haben wird – und über sein seit gut vierzig Jahren unverändertes und damit überaltertes Geschäftsmodell. Ganz besonders gilt dies für die formidablen Ineffizienzen – und hierzu gehört vornweg der bürokratische Irrsinn der dezentralen Pools – jeder für sich führend, handverlesen und super-dooper. Vor gut einem Jahr bin ich bereits in meinem Video darauf eingegangen: Ein eigener Pool ist kein Wettbewerbsvorteil mehr.

 

(5) Der Shutdown hat die Menschen dazu gezwungen, neue und vor allem digitale Wege zu beschreiten. Glauben Sie nicht? Dann versuchen Sie mal, eins der populären Micros zu bekommen, die für z. B. Zoom-Konferenzen empfohlen werden. Hier bin ich der festen Überzeugung: There will be no way back! Es wird keinen Weg zurück mehr geben! Dienstreisen, Vielfliegerkarten und Übernachtungen werden davon betroffen werden – mit all den daraus folgenden Auswirkungen auf die jeweiligen Branchen.

Wie kommuniziert die Interim-Szene, wenn alle analogen Foren entfallen?

 

(6) Alle Events der Interim-Szene sind bis Ende August dieses Jahres abgesagt: Das Forum des DÖIM in Salzburg sowie das AIMP-Jahresforum auf Burg Schwarzenstein fielen dem zum Opfer – und wenn wir alle Pech haben, dann wird es auch noch den DDIM-Kongress im November erwischen. Die Kommunikation untereinander, der so wichtige gegenseitige Erfahrungs-Austausch der Interim Manager entfällt somit – zumindest bis nach dem Sommer.

 

Als das AIMP-Jahresforum abgesagt wurde, war es für UNITEDINTERIM klar:

 

Wir müssen die erste digitale Fachtagung für das Interim-Business bringen!

 

Und wenn wir den populären Termin, 25. April, der für das AIMP-Jahresforum vorgesehen war, nutzen wollten, dann hatten wir gerade mal 5 Wochen zur Verfügung! 5 Wochen, um die Fachtagung komplett neu aufzusetzen – inhaltlich und technisch! Ein Gewaltmarsch durch weite, unberührte Lande, dem mein Blog zum Opfer fiel, ja nachgerade fallen musste.

 

Aber, wir haben es geschafft: Das Programm steht und die Technik auch – so dass wir die nächste Woche für´s Testen verwenden können. Am kommenden Samstag sind wir dann soweit…

 

Sind wir stolz darauf? Ein wenig schon, denke ich.

 

Auf der anderen Seite denke ich aber auch:

 

Das erwarte ich vom Innovationsführer der Interim-Szene!

 

SCHLIMMER ALS BLIND SEIN, IST NICHT SEHEN WOLLEN!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Fassade_Sainte_Marie_aux_Mines_2019Ich bin es gewohnt, trotz durchaus nicht unterentwickeltem Selbstbewusstsein – das gebe ich gern zu – meine Kunden regelmäßig zu fragen. Das habe ich schon zu Bankerzeiten so gemacht, das habe ich bei debis so gemacht und auch bei MANATNET. Ich mache das folglich auch bei UNITEDINTERIM so.

 

Wenn ich mich recht entsinne, ist dieser epochale Ansatz bis heute Teil der einen oder anderen aktuellen Business-Lehre – z. B. unter dem smarten Begriff Co-Creation.

 

Zur Erinnerung: Das Fundament, die Logik von UNITEDINTERIM wurde maßgeblich durch die Ergebnisse aus insgesamt acht Umfragen im Oktober und November 2016 bestimmt. Insgesamt hatten sich 1.065 Interim Manager daran beteiligt – und wir sind ihnen noch heute aufrichtig dankbar dafür!

 

Nun haben wir in knapp einem Jahr den für die DACH-Region größten YouTube-Kanal der Interim-Szene hochgezogen – gemessen an der Anzahl der Abonnenten (150; Stand heute) und der Videos (68; Stand heute).

 

Zugegeben: Von Kim Kardashian (1,55 Mio. Abonnenten) sind wir noch Lichtjahre weg! Im Interim-Business jedoch – diesem heimelig, kuscheligen Mikrokosmos – sind aber eben alle anderen Player Lichtjahre weg von UNITEDINTERIM …

 

Nun stehen wir vor der Frage: „Wie können wir diesen Kanal – selbst, wenn er führend ist! – weiter verbessern?“ Welche Themen sollten wir in diesem Jahr abdecken?

 

Na, was tun wir dann?

 

Richtig! Wir fragen die Zielgruppen – zunächst die Interim Manager.

 

Wir kommunizieren unsere Umfrage hierzu via Mailing, Twitter – und auch Xing und LinkedIn.

„Interessiert mich nicht die Bohne!“

 

Gestern wies ich noch einmal bei Xing darauf hin, dass heute Abend unsere Umfrage enden würde.

 

Ein Nutzer bei Xing kommentierte geschmeidig: „Interessiert mich nicht die Bohne!“

 

Wir sind glücklich, dass viele Interim-Professionals das anders sehen. Und somit haben wir genügend Feedback, genügend Futter, um die (vielleicht) nächsten sechs Monate abzudecken. Denn ganz offensichtlich ordnen die Interim Manager den Themen, die wir vorgeschlagen hatten, durchaus eine andere Relevanz bei, als wir dies im Vorfeld getan hatten.

 

Hängen bleibt jedoch auch dieser minimalistische „Bohnen“-Kommentar:

 

Mitunter ist es für mich verstörend zu sehen, dass Menschen im Markt unterwegs sind, die sich als Interim Manager verdingen, und sich neuen Entwicklungen gegenüber verschließen.

 

Ich denke, niemand muss neue Entwicklungen gut oder gar toll finden. Aber sich Unternehmen als Heilsbringer anzubieten und gleichzeitig offen – und für fast 7.000 Kollegen sichtbar – zu kommunizieren, „Interessiert mich nicht die Bohne!“: Das hat schon was!

 

Ich twittere täglich – recht früh am Morgen – mein Zitat des Tages (Hashtag #ZitatdesTages). Manchmal ein Bonmot, manchmal etwas Lustiges und mitunter etwas zum Nachdenken.

 

Schwer nachdenklich gemacht hat mich das Zitat meines Kunden aus der vergangenen Woche:

 

„Diese Selbstbeweihräucherung der Interim-Szene verärgert mich inzwischen. Können alles besser, schneller und sind immer sofort erfolgreich: Als ob hier bei uns nur Trottel arbeiten würden…!“

 

Da fällt mir Lenin ein, zu dem mir sonst selten etwas einfällt:

 

Schlimmer als blind sein, ist nicht sehen wollen!