INTERIM-BUSINESS: KEINE CHANCE MEHR?

„Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass das Produkt Interim Management so wie bisher keine Chance mehr haben wird. „Interim“ wird es nicht mehr wirklich geben – und diese Projekte werden dann sehr wenige sein.“

 

So las ich in den ersten Tagen des neuen Jahres.

 

Ich hoffe, Sie haben nicht darüber hinweggelesen: Ich habe das gelesen – nicht geschrieben …!

 

Und bemerkenswerter Weise schrieb das ein Interim Manager aus der ersten Liga: Wie erfrischend – zumindest aus meiner Sicht!

 

„Interim Manager werden immer gebraucht!“ würde die reflexartige Antwort der Lemminge lauten, wenn ich denn diese Aussage z. B. bei LinkedIn zur Diskussion stellte.

 

Von Interim Managern, Interim Managerinnen und auch von diversen Interimern.

 

Denn, soweit ich das beurteilen kann, sind Interim Manager in der Breite mit vielen Eigenschaften gesegnet, nicht jedoch mit ausgeprägter Selbst-Reflexion oder gar Selbstkritik. Aber, ich mag mich täuschen…

Der Charme eklatanter Fehleinschätzungen

 

Es ist müßig, darüber zu streiten, ob diese Aussage des Interim Managers richtig oder falsch ist. Wissen werden wir´s ohnehin erst in einigen Jahren.

 

Mich beschäftigt jedoch viel mehr die Frage: „Was, wenn denn das richtig sein sollte?!“ – eine Frage, mit der sich der Mensch an sich traditionell schwertut.

 

Erstes Beispiel: „Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten – allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren!“ (zugeschrieben Gottlieb Wilhelm Daimler)

 

Beispiel 2: „Dieses Telefon hat zu viele Schwächen, als dass man es ernsthaft für die Kommunikation in Erwägung ziehen kann.“ (Internes Memo von Western Union, 1876).

 

Und das letzte Beispiel: „Es gibt keinen Grund, warum jeder einen Computer zu Hause haben sollte.“ (Ken Olsen, Gründer der Digital Equipment Corporation (DEC), 1977).

 

Sicher gibt es noch mehr solcher Beispiele eklatanter Fehleinschätzung. Es steht mir nicht zu, das ex post zu belächeln oder sonst in irgendeiner Weise abschätzig auf diese Menschen herabzublicken.

 

Es ist halt ausgesprochen schwer, das Potential einer Entwicklung richtig einzuschätzen: Ganz besonders dann, wenn das Umfeld spürbar kritisch geprägt ist.

 

Und das ist in Deutschland in der Breite und typischerweise der Fall. Natürlich gibt es Ausnahmen! Aber eben nicht in der Breite – und Ausnahmen definieren halt kein „typischerweise“. In Deutschland. Wo mich seit dem Platzen der Dotcom-Blase ein „Das brauche mer net!“ sehr viel enger begleitet als das davor übliche „Das probieren wir jetzt mal. Und wenn´s nix is, dann lasse mer´s halt! Und probieren etwas anderes…“

 

Ich glaube, dass diese drastisch andere Einstellung in Deutschland zu einem großen Teil dafür verantwortlich ist, dass das gesamte Land ins Mittelmaß abgerutscht ist. Die politischen Verfehlungen haben das dann gutgelaunt verstärkt.

Wat is en Interim Manager?

 

Diese eher nach hinten – in die Vergangenheit – gerichtete Denkwelt ist nach wie vor ein mächtiges Hindernis für den wirklichen Durchbruch im Interim Business. Nur so kann ich es erklären, dass Urgesteine im Interim Business wie AC Alphamanagement bemerkenswerte Jubiläen feiern, der Markt jedoch noch immer meint, die Basics des Interim-Business erklären zu müssen.

 

Frei nach Heinrich Spoerl´s „Feuerzangenbowle“: „Wat is en Interim Manager. Da stelle mehr uns janz dumm. Und da sage mer so: En Interim Manager, dat is ene [Platzhalter] …“

 

Und nun füllen Sie den Platzhalter nach Belieben!

 

Das ist in meiner Denkwelt ein absolutes Unding – und legt gleichzeitig die Schwächen dieses Marktes offen. Probe: Wann hat Ihnen zum letzten Mal die Anbieterseite die Vorteile des Leasings oder von Mietwagen erklärt? Sehen Sie…!

 

Aus meiner Sicht steht Deutschland vor einer Zeitenwende, die in alle Bereiche ausstrahlen wird.

 

Hier möchte ich mich auf die Demografie beschränken. Wir wissen, dass in Deutschland bis 2050 die Anzahl der Senioren (über 67-Jährige) um etwa 5 Millionen steigen wird. Die Zahl der Menschen im Erwerbsalter von 20 bis 66 Jahren soll demgegenüber um 7 Millionen sinken.

Rentner zurück aus der Rente!

 

Das wird deutliche Auswirkungen auf das Rentensystem haben – aber auch, und darum geht es mir: Das wird deutliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass eine Regierung – welcher Prägung auch immer – nicht umhinkommen wird, Rentner aus der Rente zurückzuholen. Ganz besonders früh verrentete Menschen …

 

Dieses Zurückholen wird nicht über Zwang erfolgen können, sondern über Anreize, die Menschen, die sich selbst nicht „zum alten Eisen“ zählen, dann auch gern wahrnehmen werden.

 

Solche Anreize werden auf neuen Programmen basieren: finanziell attraktiv und unbürokratisch. Sind sie es nicht, dann bleibt die Zielgruppe dann doch zuhause.

 

Die neuen Programme werden zunächst die Angebotsseite im Interim Management spürbar reduzieren: Alle, die sich nach dem Ausscheiden aus ihrem Unternehmen bislang dem Interim Management zuwenden, brauchen diese Option dann nicht mehr, die zudem typischerweise (also: nicht immer) als ausgesprochen sperrig empfunden wird: Verlangt sie doch tatsächlich Vertrieb in eigener Sache! Geht´s noch …?!

 

Und alle Insider wissen, dass dies ein gehöriger, wenn nicht der größte Teil des „Interim-Nachwuchses“ ist – während die Generation, die gemeinsam mit mir ins Interim Business eingestiegen ist, sich nun langsam aber deutlich sichtbar aus dem Markt verabschiedet. Deutlich oberhalb der 70 wird´s dann doch schwierig, Fans für die eigene Leistung zu finden – es sei denn, Sie heißen Mick Jagger, David Gilmour oder Ritchie Blackmore!

 

 

Ein kleiner, noch immer überraschend unbekannter, vielleicht auch ungeliebter Markt, wird so unter erheblichen Druck geraten.

 

Wohl eine Fehleinschätzung: „Mehr Selbständigkeit!“

 

Auch das, was wir vor noch kaum 10 Jahren gehört haben, „Die Entwicklung geht hinzu mehr Selbständigkeit – und weg von der Festanstellung“ könnte nicht länger valide sein: Zumindest in Deutschland nicht, wo Festanstellungen sowohl im Genom der Unternehmen als auch der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen fest verankert sind.

 

Merke: Wenn wenig junge Menschen auf den Arbeits-Markt kommen und auf eine gleich hohe, wenn nicht höhere Nachfrage der Unternehmen treffen – dann können sie nach klassischer Lehre von steigenden Preisen i.e. Gehältern profitieren.

 

Was die Selbstständigkeit – im Volksmund gern als „Du arbeitest selbst – und das ständig“ beschrieben – einiges vom Rest ihrer verbliebenen, kümmerlichen Attraktivität nehmen könnte. Und somit auch Interim Manager und Managerinnen dazu verführen könnte, zurück in die vermeintlich kuschelige Wärme der Festanstellung zu flüchten.

 

Wunderbarer Nebeneffekt: Viele Unternehmen haben panische Angst davor, dass ihnen die Verträge mit Interim Managern auf die Füße fallen! Weil die klammen Sozialversicherungsträger aufgrund von erklärter, nicht tatsächlicher „Scheinselbständigkeit“ Sozialabgaben einfordern sowie – natürlich – Strafen verlangen könnten.

 

Zudem hilft ein Blick über den Atlantik: Dort stehen ganz offensichtlich radikale Änderungen an, die – ich schließe das nicht aus – den Druck auf Europa und damit Deutschland in einem solchen Ausmaß erhöhen könnten, dass auch hier schonungslos alles in Frage gestellt werden muss.

 

Hier könnten dann die Totenglocken fürs Interim Business läuten – wie wir‘s heute kennen. Könnten – müssen aber nicht.

 

Dennoch sollten wir uns mal mit der Frage beschäftigen: „Was wäre, wenn…?“

 

Schaden kann´s sicher nicht…

 

 

Bilder: „woman-6253060_1280“ und „man-8559258_1280“ von www.pixabay.com

INTERIM-BUSINESS: DIE KREUZRITTER SIND ZURÜCK!

Interim-Business: Die Kreuzritter sind zurück

Die Komik in unserem Interim-Business ist mitunter umwerfend!

 

Nein, ich werde nicht erneut auf die Selbstüberhöhung dieses Nischen-Marktes eingehen, der sich als Krönung der Schöpfung empfindet, aber nach Jahrzehnten noch immer die Grundlagen des Interim Business erläutern muss.

 

Auch gibt es gefühlt keinen Tag bei LinkedIn, an dem nicht irgendein selbsternannter Prediger sich dazu aufschwingt, der „Community“ – also auch mir! – klipp und klar vorzuschreiben, was ich in dieser Interim-Welt zu tun oder zu lassen hätte. Vor allem bei den Themen, Vertrieb und Marketing.

 

Ich bin also einiges gewöhnt. Nicht nur bei LinkedIn.

 

Inzwischen glaube ich jedoch zu erkennen, dass sich zu dieser fachlichen Bevormundung kuschelnd die moralische Bevormundung gesellt:

Die Guten im Interim-Business – und die anderen

Inzwischen gibt es Interim Manager, die sich aufschwingen, der „Community“ – also auch mir! – klipp und klar zu sagen, was gut und was schlecht ist. Und damit auch: Wer zu den Guten gehört – und wer eben nicht. Ganz offensichtlich ist dieses neue gesellschaftliche Phänomen, dass gewisse Gruppen meinen, andere Menschen bevormunden zu müssen, übergeschwappt in unser Interim Business.

 

So ist es zum Beispiel aus der Sicht dieser selbsterklärten Kreuzritter schlecht, ja ein gar furchtbares Unterfangen, wenn Interim Manager Advertorials nutzen: Wenn also Interim Manager oder Managerinnen ausgewählten Publikationen dafür Geld bezahlen, dass sie einen Artikel über ebendiese Interim Manager veröffentlichen. Als „Anzeige“ gekennzeichnet – in aller Regel klein. Dafür oft mit einem „Siegel“ aufgehübscht: Gerade in Deutschland mag man das – Belege aller Art: Bescheinigungen, Bestätigungen, Zertifikate, Urkunden und Siegel.

 

Dieser Vorgang – im Medienjargon „verkaufte Reichweite“ und „Advertorial“ genannt – ist in keiner Weise ungewöhnlich. Und da die Reichweiten höchst unterschiedlich sind, muss man für ein Advertorial in der Wirtschaftswoche sehr viel mehr bezahlen als für ein ebensolches im Lokal-Bladl von Kleinkleckersdorf.

 

Das alles ist nichts Ungewöhnliches – und ich behaupte mal kess, wenn Sie genau hinschauen, dann werden Sie nicht eine einzige Publikation durchblättern oder durchscrollen, in der Sie kein Advertorial finden. Erst vor ein paar Tagen glänzte Division One, ein anerkannter Provider, im Handelsblatt mit dem gekauften Artikel „Erfolgreiche Unternehmenssanierung dank Chief Restructuring Officer“…

 

Soweit, so gut!

 

Aber Gnade Ihnen Gott, wenn Sie als Interim Manager auf die Idee kommen, das zu tun…!

Am Pranger im Interim-Business

Dann kommen Menschen auf den Plan, die Sie an den virtuellen Pranger stellen – und Bannbriefe an die Querbalken nageln: In groß schreienden Lettern liest das eingeschüchterte Volk von „Geschmäckle!“ und „Der hat´s wohl nötig!“ bis hin zu „Unlauterer Wettbewerb!“ und „Inquisitions-würdige Geschäftsschädigung!“

 

So schreibt ein anerkannter, jüngst jedoch dergestalt angeprangerter Interim Manager bei LinkedIn:

 

„Eine kleine Gruppe von Interim Managern, die sich derzeit unter einer vermeintlich unabhängigen „Qualitätswächter“-Vereinigung organisiert, kritisiert derzeit Kollegen und mich persönlich ganz konkret, weil wir aktiv für uns werben, und bezeichnen gezielte Werbung als fragwürdig.“

 

Nun habe ich mich daran gewöhnt, dass in heutigen Zeiten jeder sein Zeug absondern kann – ganz besonders in den Sozialen Medien. Und dazu gehört eben auch LinkedIn.

 

Unter der Losung „Du sollst keine anderen Götter haben als mich!“ hat dieser Kreuzzug gegen Advertorials jedoch eine neue Qualität!

Die Kreuzritter von AQIM

Zum klirrenden Kampf aufgerufen hat „AQIM – Association for Quality in Interim Management“: Das Schlachtfeld ist der deutsch-sprachige Raum. Der englischer Titel ist jedoch möglicherweise ein Hinweis darauf, dass man sich die Internationalisierung nicht verbauen möchte.

 

Eine Website gibt´s heute, wo ich dies hier schreibe, nicht: Okay, kann passieren – und deshalb wird die URL smart auf LinkedIn weitergeleitet. Dort erfahren wir dann alles über die Wiedergeburt der Tafelrunde, auf deren heiligem Gral die Lettern „Qualität“ schimmernd prangen. Selbstverständlich schwingt hier durch: „Was Qualität ist, das wissen wir! Und zwar nur wir!“

 

Möglicherweise sehen das andere Marktteilnehmer anders – aber das überbordende Selbstbewusstsein der drei kreuzritternden Interim Manager, die AQUIM ins Leben gerufen haben, kann das in keiner Weise erschüttern.

AQIM-Qualität im Interim Management

Gut: Das Überhangs-„und“ hat man offensichtlich vergessen: Kann ja mal vorkommen, auch bei Kreuzrittern: Das nehme ich niemandem krumm…

 

Krumm nehme ich jedoch, dass sich die Kreuzritter aufschwingen, uns ihre Meinung und Werte überstülpen zu wollen.

 

Und wie nicht anders zu erwarten, gehen die Wellen wieder hoch bei LinkedIn – in unserer eigenen Interim-Blase.

 

Und die Siegel, werden als gekauftes Teufelswerk gebrandmarkt – die den Wettbewerb verzerrten und – sicherlich – den Reinraum des Interim-Business kontaminierten. So lese ich erst heute von einem der Kreuzritter – selbstredend bei LinkedIn:

 

„Sie wirken auf dem Markt plötzlich wie die Besten, schnappen den ehrlich arbeitenden, aber stillen Interim Managern und Managerinnen die Projekte weg – 𝗨𝗡𝗙𝗔𝗜𝗥!“

 

Diejenigen, die dagegenhalten, zählen wir wohl an einer Hand ab…

AQIM-Advertorials

Als ob irgendein Kunde sich aufgrund eines Siegels für einen Interim Manager oder eine Managerin entschiede…

 

Und jetzt kommt´s: Die Kreuzritter ziehen jetzt tapfer in den Kampf wider die Advertorial-Siegel. Mit klirrender Rüstung. Unter wehendem Banner.

 

Und in der gepanzerten Faust den schützenden Schild unter ehrgebietendem Wappen: Das eigens geschaffene, fünffach besternte AQIM-Siegel in teuerstem Lapislazuli-Blau…!

AQIM-Siegel

 

Kafka hätte seine wahre Freude: ganz sicher…!

Spaceholder

 

Bild: „medieval-castle-knight-st-george-8813015/“ von www.pixabay.com

 

Zum Autor dieses Blogs:

 

Jürgen Becker ist ein erfahrener Unternehmer und Experte im Interim Management. Dr. Harald Schönfeld (sein Geschäftsführungskollege bei UNITEDINTERIM) beschreibt ihn als «langjährig anerkannte, respektierte Persönlichkeit der Branche, gut informierter und vernetzter Insider sowie kreativer Innovator». Inhaltlich ist Jürgen Becker fokussiert auf neue digitale Lösungen und Plattformen im Interim Management Bereich. (1) Co-Gründer und Co-Geschäftsführer von UNITEDINTERIM GmbH, der ersten offenen digitalen Plattform für Interim Management (gegründet 2017). (2) Eigentümer von MANATNET, einem Interim Management Provider mit Fokus auf Digitalisierung im Mittelstand (gegründet 2003). (3) Ehemaliges Vorstandsmitglied des AIMP (Arbeitskreis Interim Management Provider) und Co-Autor der jährlichen AIMP-Providerstudie bis 2017. (4) Erfahrener Banker und Internet-Spezialist seit 1995, u.a. bei Burda Medien, debis Systemhaus und Accenture.

CORONA: KRYPTONIT FÜR SUPERMANN?!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_East_Side_Galery_Berlin_2020In früheren Jahren wäre ich sicher auf den heutigen Freitag, einen dreizehnten, eingegangen. Im Corona-Jahr ist das so nebensächlich wie nur eben denkbar – auch wenn bei Twitter heute der Gag umgeht: „Ist die Infektionsgefahr am Freitag, dem 13ten, höher als sonst?“ (@gallenbitter).

 

Nun geschieht in diesen Tagen so allerlei.

 

Unsere Tage beginnen mit den aktuellen Infektionszahlen – und hören mit den letzten Meldungen zu diesem Thema auf: von wem auch immer. Die Menschen fragen sich kurz nach dem Martinsfest, ob sie wohl das Weihnachtsfest mit ihren Lieben werden feiern können. Ich empfange die ersten Signale, dass diese Hoffnung durchaus trügerisch sein könnte.

 

In den USA wurde ein neuer Präsident gewählt – was der bisherige Präsident nicht zu glauben scheint – und das Thema „Brexit“ gärt schwelend vor sich hin.

 

Und wenn ich auf das Interim-Business blicke, so spüre ich tektonische Verschiebungen

Erste Interim-Provider haben aufgegeben

 

Wir haben das gesamte Provider-Dictionary bei UNITEDINTERIM durchgeklickt und mussten feststellen, dass fünf Provider nicht mehr am Markt tätig sind. Ein kurzer Blick auf https://www.northdata.de/ zeigte in drei Fällen den Status „in Liquidation“.

 

An dieser Stelle ganz deutlich: Ich stelle das ohne jede Schadenfreude und ohne jede Häme fest! Menschen in einer Festanstellung können sich das möglicherweise nicht wirklich gut vorstellen, aber für jeden, der sein eigenes Unternehmen führt, ist das sicher kein Vergnügungssteuer-pflichtiges Unterfangen. Meist geht damit ein spürbarer persönlicher Schaden einher – durchaus auch finanzieller Art.

 

Eins muss ich jedoch auch zugeben: Ich habe mich immer gefragt, weshalb so viele Interim Management-Provider sich freiwillig derart hohe Fixkosten ans Bein binden – während das Projektgeschäft nun einmal erratisch verläuft – zumindest aber verlaufen kann. Im derzeitigen Markt wird das überdeutlich.

Erste Interim Manager haben aufgegeben

Im vergangenen Monat bin ich bereits kurz darauf eingegangen [Die K-Frage im Interim Management]: Es ist zweifelsfrei festzustellen, dass der eine Interim Manager oder die andere Interim Managerin sich jetzt ins Rentnerdasein zurückziehen.

 

„Ich tue mir das nicht mehr an, Herr Becker!“ oder „Aber ich muss gestehen, ich habe mich die letzte Zeit auch nicht mehr 100 prozentig gekümmert. Ich bin ohnehin seit einiger Zeit am Überlegen, demnächst in Rente zu gehen. Und so ist es ganz angenehm, Freizeit zu genießen, auch wenn ich gerne nochmal durchgestartet wäre.“

 

Das ist völlig in Ordnung und daran ist überhaupt nichts Ehrenrühriges!

 

Dennoch legen diese beiden Kommentare offen, dass auch die Interim Manager diese tektonischen Verschiebungen sehr genau registrieren. Für sich ganz persönlich haben sie jedoch entschieden, das Gebiet dieser Verschiebungen zu räumen – und sich nicht mehr mit einem individuellen Stabilisierungsprogramm dagegen zu stemmen.

 

Sicher werde ich das in ferner Zukunft auch so machen.

Andere Interim Manager suchen den Anschluss

Niemanden wird es überraschen, wenn ich bekenne: Wir können die „Digital Skills“ der Interim Manager sehr gut einschätzen – einfach aus den Erfahrungen im Tagesgeschäft der offenen Plattform UNITEDINTERIM. Und wir stellen fest: Es gibt eine Gruppe von Interim Managern und Managerinnen, die hat für sich entschieden, den Anschluss zu finden oder zu halten. Wie richtig das ist, darauf sind wir in unserem heutigen Friday Talk eingegangen: „DACH-Region: Personalbeschaffung bleibt auch nach Corona digital | Wie reagieren Interim Manager?

 

Diese Interim Manager und Managerinnen haben meinen vollen Respekt! Sie stellen sich den neuen Herausforderungen. Sie akzeptieren, dass auch sie lernen müssen (ja, tatsächlich!) und sie tun es – auch und obwohl das keineswegs einfach ist. Chapeau!

 

Diese Gruppe ist – Gottlob! – groß. Wenn´s anders wäre, wäre unsere „Digital Toolbox“, die wir gemeinsam mit Dieter Puganigg anbieten, die reine Verschwendung von Zeit und Ressourcen. Ein Akt, mit dem ich mich traditionell recht schwertue.

Einige Interim Manager haben sich an die Spitze der Bewegung gesetzt

Ich möchte sie hier nicht alle nennen – auch, weil ich am Freitagnachmittag sicher einen oder eine vergessen und damit dem oder derjenigen bitter Unrecht tun würde. Jedoch wird der geneigte Leser diese Menschen sofort erkennen, sobald er sich professionell in der Digitalen Welt bewegt – bei YouTube, Twitter, Xing und LinkedIn.

 

Diese Interim Manager und Mangerinnen werden jeden Kunden überzeugen, wenn´s um digitale Skills geht. Dass kein Kunde heute mehr in Beifallsstürme ob eines „Ich bin digital affin!“ ausbricht, dürfte sich spätestens seit Professor Singers erstem Kapitel im Fachbuch „Karriere-Handbuch für Interim Manager“, auf das ich unten verlinke, herumgesprochen haben.

 

In der Vergangenheit hat die Presse gern das Bild vom „Supermann“ benutzt, um die Interim Manager Leser-wirksam zu beschreiben. Dies war schon immer ein Zerrbild – und alle Insider wussten das. Aber sehr viele gefielen sich auch in diesem Bild – natürlich, ist es doch überragend positiv belegt. Und: Wer würde da schon über Preise reden…

 

Ich muss grinsen, wenn in dieser Bilderwelt mein Hirn assoziiert:

 

Corona: Kryptonit für Supermann?!

 

 

 

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MEHR ZIEHT DIE FRAGE, WAS WAR – ALS WAS WIRD!

Inte-rim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Nachdenklich_in_Murnau_(Bayern)_2018Heftiger kann der Umbruch in der Automobilindustrie kaum sein! Der politisch gewollte Schwenk in Richtung E-Mobilität verlangt zusätzliches Knowhow abseits der Welt des Verbrennungsmotors und Investitionen in neue Produktionsanlagen, während andere nicht ausgelastet sind. Jedoch können die Mittel für diese Investitionen nicht aus dem laufenden Cash-Flow erwirtschaftet werden, weil der Absatz Corona-bedingt stockt.

 

Wen also wundert es, wenn die Automobilhersteller Mitarbeiter entlassen müssen. Und in Ihrem Kielwasser die Zulieferer.

 

Gestern erst hat Schaeffler bekannt gegeben, 4.400 Stellen streichen zu wollen – von derzeit rund 84.000. Hauptsächlich an den deutschen Standorten. Für die Mathematiker unter uns: Dies entspricht einer Reduzierung von 5,2 Prozent – und das nach rund 9 Prozent, die seit 2018 bereits abgebaut wurden.

 

Diejenigen unter meinen Lesern, die seit Jahren mit der Wirtschaft, ihren Spielregeln und Reaktionsmustern vertraut sind, werden jetzt sicher fragen: „So what, Becker?!“

 

Richtig! Diese Nachricht wird niemanden erschüttern – abgesehen, natürlich, von den 4.400 betroffenen Menschen samt Familien. Viele davon leben hier in der Ortenau sowie in Bühl.

„Entsetzt über Sparprogramm“

 

Prompt titelte das Lokalbladl, „Offenburger Tageblatt“: „Entsetzt über Sparprogramm“ und zitierte damit die IG-Metall.

 

Und genau der Schaeffler-Standort Bühl zeigt, wenn auch erst im zweiten Hinsehen, vor welchen erdrutschartigen Verwerfungen wir stehen:

 

Bühl wird zum Kompetenzzentrum für E-Mobilität ausgebaut – und 500 neue Jobs sollen entstehen.

 

Also auf gut deutsch und vereinfacht: „Wir bauen alle aus dem Bestand ab, die wir nicht mehr brauchen – und holen 500 andere, die wir brauchen.“

 

Diese Erkenntnis ließ den dortigen Betriebsratsvorsitzenden, Volker Röbl, prompt dazwischengrätschen: „“Es kann aber nicht sein, dass wir beispielsweise 300 Stellen abbauen und 500 neue entstehen!“ Vielmehr müssten die jetzigen Mitarbeiter fortgebildet und auf die neuen Jobs in der [Elektro-] Motorenfertigung vorbereitet werden.“ (Quelle: Offenburger Tageblatt).

 

Vereinfacht für dieses Blog formuliert: „Wir müssen die Mechaniker zu Elektronikern umschulen!“

 

Für mich persönlich klingt dieser Trend hochgradig vertraut – macht doch mein Sohn derzeit seinen Master in der Additiven Fertigung (3D-Druck) und erklärt beim Dinner: „Wir müssen die alten Ingenieure umschulen, denn die denken alle im „Wegnehmen vom Werkstück“, während wir im „Hinzufügen“ denken. Das ist eine Mammut-Aufgabe.“

Dramatische Auswirkungen auf das Interim-Business

 

Ich denke, so langsam dürfte dem letzten, mit langjährig erprobten Verdrängungsmechanismen gesegneten Interim Manager – der letzten Interim Managerin aus der „Wird alles nicht so heiß gegessen, wie gekocht“-Fraktion klar werden: Das wird, das muss in der Folge dramatische Auswirkungen auf das Interim-Business haben!

 

Mit einem dramatischen Unterschied:

 

Während die Schaefflers dieser Welt eine solche Mammutaufgabe planen, umsetzen und womöglich auch noch bezahlen werden, stehen Interim Manager und Managerin weit und breit allein auf weiter Flur.

 

Und haben keine Ahnung, wie sie sich fitmachen sollen für zukünftige Anforderungen. Und selbst wenn sie es wüssten: Wär würde denn dann diese Ausbildungsprogramme anbieten?

 

Ich persönlich habe den Eindruck – wie stets, mag dieser Eindruck völlig falsch sein –, dass die weit überwiegende Zahl der Interim Manager und Managerinnen diese Auswirkungen ganz und gar nicht so sieht.

 

Für diesen meinen Eindruck gibt es ein paar Indizien:

 

Im Februar dieses Jahres hatten wir bei UNITEDINTERIM eine Umfrage gemacht unter der Überschrift: „Welche Themen sollen wir im Videokanal abdecken?“ Hier landete das Thema „Weiterbildung“ auf Rang 8 (von 10) – abgeschlagen und unter ferner liefen. Nur „Verbände“ und „Steuertipps“ interessierten noch weniger.

 

Im Rahmen unserer 1. Virtuellen Fachtagung Interim Management (die 2. Virtuelle Fachtagung findet am 24. Oktober statt) war der Workshop „Weiterbildung: Sinn oder Unsinn?“ kaum besucht.

 

Auch der Mitschnitt dieses Workshops, den wir seit Ende Mai offen bei YouTube zur Verfügung stellen, hat gerade mal 19 Aufrufe erhalten. Das sind gerade mal knapp 19 Prozent der Zugriffe auf die AIMP-Providerstudie, die wir gleichzeitig freigegeben hatten.

 

Mit anderen Worten:

 

Mehr zieht die Frage, was war – als was wird!

 

ZEIT VERBRENNEN SIEHT WIRKLICH ANDERS AUS!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_List_Sylt_2020Ich schreibe meinen ersten Blog im neuen Monats-Rhythmus. Ich gebe gern zu, dass sich die Donnerstage und Freitage anfangs recht ungewöhnlich angefühlt haben.

 

Aber nicht weniger arbeitsreich: Die neuen Flashlights, die wir bei UNITEDINTERIM jetzt jeden Freitag um 15.00 Uhr bei YouTube veröffentlichen, erfordern die gleiche Arbeit, wenn nicht sogar etwas mehr.

 

Wie erwartet, ist die Resonanz sehr viel größer – und damit ist alle bestens.

 

„Wie die Muppet-Show!“, kommentierte prompt eine Interim Managerin. Danke für dieses riesige Lob – hatte doch die Muppets-Show ausgesprochen viele Freunde. Und jeder Star war wild darauf, zumindest in einer Folge mal dabei zu sein.

 

Prompt schlug die Interim Managerin vor: „Nehmt doch mal einen Gast hinzu!“

 

Machen wir: Versprochen!

 

Im Video von heute [Fake News und Fake-Profile? Vorsicht, Falle!] sprechen wir über Kuratierung – und über Kuratierung schreibe ich heute auch hier in meinem Blog. Allerdings mit einem anderen Schwerpunkt – und aus meiner ganz persönlichen Sicht.

Kuratierung ist richtig viel Arbeit

 

Denn während wir im heutigen Video nur davon sprechen, dass „das richtig viel Arbeit“ sei, möchte ich heute den Teil der Arbeit skizzieren, den ich persönlich übernehme: Mein Partner, Dr. Harald Schönfeld, übernimmt weitere Teile – ebenso, wie unser Poolmanagement.

 

Ich widme mich vor allem den Case-Studies, den Blogbeiträgen, den (nach der initialen Qualitätssicherung im Laufe der Zeit hochgeladenen) CVs und den Videos.

 

Eine Ausprägung meiner Arbeit, die ich in lang vergangenen Provider-Tagen mir nicht hätte vorstellen können.

 

In der erste Juli-Woche habe ich zur Kuratierung jeweils 12 Case-Studies und neue CVs auf dem Tisch gehabt. Interne Analysen haben ergeben, dass ich durchschnittlich 30 Minuten für diese Kuratierung verwende – für jede Case-Study und für jeden CV, wohlgemerkt.

12 Stunden in für nur 2 Themen

 

Denn: Eine Kuratierung ist grundsätzlich nur dann möglich, wenn ich den gesamten Text zunächst einmal lese.

 

„Da reden wir ja von 12 Stunden! In nur einer Woche!“, kommentierte jemand.

 

Richtig!

 

„Wie kannst Du nur so viel Zeit verbrennen?!“

 

Falsch! Aber aus der traditionellen Sicht des Interim-Business eine zumindest nachvollziehbare Einschätzung.

 

Und doch sehe ich das inzwischen als einen der elementaren Mehrwerte an, den wir bei UNITEDINTERIM schaffen – und verblüffender Weise profitiere ich ganz persönlich von einem dieser Mehrwerte:

 

Selbstverständlich profitieren die Interim Manager davon, dass ich gegenlese, auf Tipp- und Formatierungsfehler hinweise – aber noch viel mehr davon, dass ich jedes Dokument gegen die besten Dokumente bei UNITEDINTERM abgleichen, und mit konkreten Empfehlungen zurückkommen kann.

 

Die Top drei Empfehlungen lauten beim CV:

 

(1) Ihre Positionierung fehlt. Beantworten Sie die beiden Fragen „Was können Sie richtig gut – und besser als andere?“ Und „Warum sollte ein Kunde mich beauftragen – und nicht einen Wettbewerber.

(2) Nennen Sie durchgängig für jede berufliche Station Branche, Umsatz und Anzahl der Mitarbeiter. Das ist inzwischen Standard am Markt.

(3) Bilden Sie die Dauer Ihrer Projekte im Format MM/JJJJ bis MM/JJJJ ab. Hinter der Formatierung 2018/19 können sich 2 oder 24 Monate verbergen: Für Ihre potentiellen Kunden ist das durchaus eine wesentliche Information.

 

Die Top-Empfehlung für die Case-Studies lautet:

 

Reichern Sie Ihre Bullets mit konkreten Informationen an – über das, wie Sie genau vorgegangen sind und was genau Sie gemacht haben. Im Segment Ergebnisse untermauern Sie Ihre Aussagen durch Zahlen.

 

Da geht dann halt die halbe Stunde drauf. Aber – und hier sind wir beim ganz persönlichen Mehrwert für mich persönlich:

 

Ich lerne die Interim Manager sehr gut kennen – auch außerhalb von gemeinsamen Projekten:

 

(1) Ich lerne ihre Kundenorientierung kennen.

(2) Ich lerne ihre Rektionsgeschwindigkeit kennen.

(3) Ich lerne kennen, wie sie sich schriftlich ausdrücken.

(4) Ich lerne kennen, wo sie sich durchgekämpft haben und welche tolle Arbeit abgeliefert wurde.

(5) Ich lerne ihre Kritikfähigkeit kennen.

(6) Ich lerne kennen, wie sie sich im Online-, im digitalen Umfeld bewegen.

 

Das ist eine ganz überraschend positive Erfahrung für mich, auf die ich für kein Geld der Welt mehr verzichten möchte!

 

Auf den Punkt gebracht:

 

Zeit verbrennen sieht wirklich anders aus!

 

EIN GESCHLOSSENES SYSTEM KANN DAS NIEMALS!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_rostiges_Fahrrad_Westerland (2019), SyltIch denke, es ist an der Zeit zuzugeben, dass mein Blog unter den Videos leidet, die wir bei YouTube im eigenen UNITEDINTERIM-Kanal bereitstellen. Ein wenig betrübt mich das, aber es ist nicht zu ändern.

 

Letztlich habe ich das bereits vor exakt einem Jahr kommen sehen, als ich hier titelte „Video kills the Radio Star!“.

 

Nun ist der Mensch regelmäßig geneigt, zu denken: „Das betrifft alle – nur nicht mich!“ und ganz offensichtlich kann auch ich mich nicht dagegen abschotten.

 

Auch das ist eine Lehre!

 

Festzuhalten bleibt: Videos kommen mit Macht. Auch im Interim Management – auch durch die Corona-Krise. Und ich bin sicher: Es wird keinen Weg zurück geben.

 

Ich habe das Gefühl, dass während der Corona-Krise das Volumen an Videos in und für die Interim-Szene deutlich zugenommen hat. Einige gehen ihre ersten Schritte, was ich bewundere und respektiere: Denn andere tun genau das nicht!

 

Und wieder andere drehen ein Webinar – professionell, mit zwei Kameras und allem Drum und dran.

 

Dazu gehört Jürgen Kaiser, Interim Manager des Jahres 2020 in Österreich, der gemeinsam mit der Fachgruppe Unternehmensberater (UBIT NÖ) der Wirtschaftskammer Österreich mal eben ein Webinar aufsetzt zum Thema:

 

Liquiditätsmanagement in Krisenzeiten

 

Wie Sie Ihren Kunden helfen können, erfolgreich durch diese turbulenten Zeiten zu navigieren

 

Und in diesem Webinar arbeitet Herr Kaiser eine Checkliste mit 100 Maßnahmen durch. Jede einzelne und im Detail. Respekt!

 

Ich behaupte ohne großes Risiko: Das hätte es vor dem Ausbruch der Corona-Krise nicht gegeben!

 

Gut, es gibt einen Spaßvogel bei XING, der hinter „Checklist mit 100 Maßnahmen“ Spam – vulgo Clickbaiting – erkennen möchte. Nun, er hätte sich das Video halt mal anschauen sollen – was er nachweislich nicht getan hat.

 

Herr Kaiser ist Interim Manager bei UNITEDINTERIM und hat uns gebeten, sein Webinar auch über den YouTube-Kanal von UNITEDINTERIM zu publizieren. Dieser Bitte sind wir sehr gern nachgekommen!

Die Wucht einer offenen Plattform

 

Weshalb?

 

Nun, es zeigt die Wucht einer offenen Plattform!

 

Wir stellen die Plattform für hochgradig relevanten Content zur Verfügung: Samt Kontaktdaten des „Content“-Lieferanten. Jeder, der mehr wissen möchte oder gar über ein gemeinsames Projekt sprechen möchte, kann das jederzeit, direkt und ohne jede Hürde wie z. B. einen zwischengeschalteten Vermittler tun.

 

Selbstverständlich hat auch UNITEDINTERIM als Plattform etwas davon: Auch unser Altruismus hat Grenzen!

 

Google erkennt immer mehr für das Thema Interim Management relevanten Content unter der UNITEDINTERIM-Domain.

 

Und so bekommt die Domain noch mehr Gewicht im Internet – was sie wiederum für andere „Content“-Lieferanten ” attraktiv macht.

 

Ein sich selbst nährendes System.

 

Voraussetzung hierfür ist jedoch: Das System muss nach allen Seiten offen sein!

 

Ein geschlossenes System kann das niemals!

 

Schöne Weihnachten und alles Gute für 2020!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Christkindelsmarkt_Baden-Baden_2019So, ich beende jetzt meine geschäftlichen Aktivitäten für die kommenden Wochen.

 

Heute wurden noch die Verträge unterzeichnet für ein Mandat. Der Interim Manager beginnt mit seiner Arbeit am 2. Januar – ich erst vier Tage später.

 

Muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass der Interim Manager über UNITEDINTERIM kommt und dass ich ihn bis zu diesem Kontakt auch nach 17 Jahren im Interim-Business nicht kannte? Sicher nicht…

 

Was wir in diesem Jahr mit UNITEDINTERIM geschaffen haben, das ist ohne jedes Beispiel im Markt! Wir sind über die Grenzen unserer Kräfte hinausgegangen – und wir werden das sicher nicht noch einmal machen! Aber, wie eine Interim Managerin vorgestern schrieb: „Sie und Dr. Schönfeld haben mit der UNITEDINTERIM-Plattform etwas ganz Großartiges geschaffen!“ Herzlichen Dank für die Anerkennung.

 

Sicher, ich bin ein wenig befangen. Und, ebenso sicher: Viele Interim Manager haben bis heute nicht verstanden, was wir machen!

 

Erst kürzlich erhielt ich die Nachricht eines Interim Managers: „Wie, Sie verlangen keine Provision?“

 

Nach nunmehr drei Jahren habe ich weggeatmet, was spontan meine Lippen zu verlassen suchte.

 

Und konzentrierte mich darauf, das Weihnachtsmotiv zu schaffen – für UNITEDINTERIM und für mich selbst.

 

Auf dem Christkindelsmarkt in Baden-Baden bin ich schließlich erfolgreich gewesen: Mit dem Blick durch ein Motiv-Glasfenster auf den zentralen Baum vor dem Casino.

 

Impressionistisch – und ein wunderbares Gegengewicht zum digitalen Geschäft.

 

In diesem Sinne wünsche ich allen, die mich schätzen und mögen – aber auch all denen, die mir die Pest an den Hals wünschen:

 

Schöne Weihnachten und alles Gute für 2020!

 

INTERIM MANAGEMENT WIRD IMMER NORMALER: ECHT JETZT?!

Inte-rim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Rote_Tuer_Saint_Marie_aux_Mines_Elsass_2019Ich denke, zu professioneller Arbeit gehört es, den eigenen Markt zu beobachten – also auch im Interim-Business.

 

Verglichen mit vor vielen Jahren, als ich in der Beratung Marktanalysen und -Beobachtungen für meinen jeweiligen Arbeitgeber machen musste, ist eine solche Aufgabe heute recht einfach zu erledigen:

 

Hierzu gehört es, das Geschehen bei LinkedIn und – für mich – vor allem die Ausschreibungen in den einschlägigen Gruppen bei Xing zu analysieren. Spätestens dann weißt Du, dass 2019 kein Jahr für Schalmeienklänge war…

 

Hierzu gehört es auch, entsprechende „Alerts“ bei Google einzustellen – und dann macht Google einen gehörigen Teil der Arbeit für mich. Als Ergebnis dieser Arbeit erhalte ich jeden Morgen die Links auf alles, was zu meinen Themen neu in den Untiefen des Internets von Google aufgespürt wurde. Um 9.00h. Pünktlich.

 

Aufgespürt werden in schöner Regelmäßigkeit Pressemitteilungen, die – mich dünkt – vorwiegend zur Selbstbeweihräucherung (sonst tut´s wohl keiner…) ins Netz gedrückt werden.

Die beiden Kernbotschaften im Interim Business

 

In den vergangenen beiden Jahren haben sich hier zwei Kernbotschaften herauskristallisiert:

 

(1) „Wir wachsen wie Bolle!“

(2) „Interim Management wird immer normaler“

 

Mir steht es nicht an, (1) zu kritisieren, auch wenn ich mich stets frage, weshalb dann die Zahlen für das Marktvolumen nicht durch die Decke gehen: Beim AIMP nicht – und bei der DDIM auch nicht…

 

Viel mehr jedoch bleibe ich bei (2) hängen: „Die Interim-Branche wächst unaufhaltsam (!) weiter“ „Interim Manager sind gefragter denn je!“ und Der Mittelstand entdeckt Interim“.

 

Das kann man so sehen, je nachdem, aus welchem Blickwinkel wir aufs Geschehen schauen.

 

Denn gleichzeitig ist das Wissen über das Interim-Business ganz offenbar dann doch nicht so sehr ausgeprägt – vor allem nicht im Mittelstand! Anders ist ein solcher Artikel vom Agitano Wirtschaftsforum Mittelstand nicht zu erklären: „4 Fragen – 4 Antworten zum Interim Management“. Die vier Fragen lauten:

 

(1) Was ist Interim Management?

(2) Wann kommen Interim Manager zum Einsatz?

(3) Welche Qualifikationen müssen Interim Manager aufweisen?

(4) Welche Vorteile haben Unternehmen?

 

Wir sind hier somit noch nicht einmal beim Kleinen Einmaleins. Wir sind hier in der Grundschule – beim Rechnen mit einstelligen, ganzen Zahlen.

 

Dort also meint Agitano aufsetzen zu müssen! Nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass Interim Management im Mittelstand „normal“ ist.

 

Gleiches gilt für die Manager, die derzeit aus den Festanstellungen gespült werden – was keineswegs despektierlich gemeint ist! – vor allem in der Automotive-Industrie und im Maschinenbau. Seit ein paar Monaten nennenswert mehr als sonst.

Einsteiger wissen heute nicht mehr als vor 10 Jahren

 

Und folglich führe ich mehr Erstgespräche mit Interessenten an einer Karriere im Interim Management. Allein heute waren es zwei solcher Gespräche – via Skype. Telefon mache ich nicht mehr!

 

Und ich kann sagen – und auch das ist nicht despektierlich gemeint: Der Kenntnisstand zum Interim-Business ist in der Breite keinen Deut besser als vor 10 Jahren – mit dem Thema „Vertrieb in eigener Sache“ als herausragendem, vollkommen unterbelichtetem Segment!

 

Wir haben im YouTube-Kanal von UNITEDINTERIM zahlreiche Videos zum Interim Management bereitgestellt – und explizit eins für Menschen, die vor der Entscheidung stehen, ins Interim-Business einzusteigen – oder eben nicht: „Outplacement oder Interim Management? Oder beides?

 

Muss man sich nur mal anschauen. Abends. Beim Wein. Oder sonst in einer ruhigen Minute. Macht man aber nicht. Erstaunlicherweise.

 

Mein heutiger Blog ist so gar nicht vorweihnachtlich, fällt mir auf. Der nächste vielleicht…

 

Heute ist ja auch Freitag der 13! Wenn Du stets am Freitag schreibst, dann fällt Dir auf, wie oft ein Freitag auf den 13. eines Monats fällt.

 

Du schweifst ab!

 

Wie war das noch mal?

 

Interim Management wird immer normaler: Echt jetzt?

 

SANIEREN – ODER GLEICH ABRISS?

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Verfallenes_Haus_Kampen_Sylt_2017Interim ManagerInnen können im Rahmen des Premium-Paketes bei UNITEDINTERIM die Performance ihrer eigenen Website checken lassen.

 

In dieser Woche habe ich einen solchen Check zweimal gemacht. Selbstverständlich nutzen wir dafür ein „Tool“, das die jeweilige Site auf mehrere Kriterien prüft und für jedes dieser Kriterien Punkte vergibt und addiert: Das gesamte Ergebnis erhält dann zwischen im Minimum „0“ (schlecht) und im Maximum 100 Punkte (Spitze).

 

Als Maßstab für meine Leser: Die FAZ, ein Dickschiff, erzielt rund 77 Punkte. Das zeigt, wie schwer es ist, die maximale Punktzahl zu erhalten.

 

UNITEDINTERIM erreicht im dritten Jahr immerhin deutlich über 37 Punkte.

 

Die Websites der beiden Interim Manager, die ich getestet habe, erreichten hingegen 8 und 10 Punkte. Beide sind knapp viermal so lange am Markt wie UNITEDINTERIM.

 

Was ist da passiert?

 

Die Antwort ist ganz einfach: Beide Interim Manager haben irgendwann eine Website gebaut – und das war´s dann!

 

Zeit ging ins Land – und mit dieser Zeit änderten sich die Zeiten. Mit ihnen änderte sich die Erwartungshaltung der Nutzer. Und von Google – dem Monopol-nahen Maßstab aller Internet-Dinge.

 

Über die Zeit wurden von Google zudem die „Dos and Donts“ geändert: So wird eine Website ohne SSL-Zertifikat, ohne „Responsive Design“ oder gar mit „Frame-Technology“ heute von Google nicht mehr nur als „nicht gut genug“ eingestuft – sie wird sogar von Google abgestraft: „Nicht die Zeit der Nutzer wert!“

 

Von „Relevantem Content“, „Speed“ und “Social Media-Relevanz” reden wir hier noch nicht einmal.

 

Wenn wir uns dann den Lebenslauf dieser Kollegen anschauen, dann bleibt festzuhalten: Der jeweilige CV kann nun nicht gerade als Benchmark dienen – aber selbst dann liefert er mehr relevante Informationen als die eigene Website. Kaum vorstellbar – dennoch ist es so!

 

Daraus resultiert zwingend die Frage: „Welchen Zweck verfolgen Sie mit Ihrer Website?“

Der Marketing-Kubus für professionelle Interim Manager

 

Im Rahmen des DDIM-Kongresses vor zwei Wochen hat Malte Borchardt von forma interim diesen viel beachteten Workshop gehalten: „10.000 Interim Manager: Und warum soll man nun grad mich beauftragen?

 

In diesem Workshop ging es um den eigenen Marketing-Kubus professionell tätiger Interim Manager. [Info für alle anderen: Brauche mer net!]

 

Zu den Themen gehören, der Klassiker, USP – und dann Bild, CV, Video bis Marktauftritt und damit letztlich eben auch die eigene Website.

 

In den Unterlagen zu diesem Workshop, die ich hier mit meinen Lesern teilen darf, heißt es:

 

„Die eigene Website ist Ihre Homebase der digitalen Positionierung!“

 

Es gilt der Umkehrschluss: Wenn die Homebase nix ist, dann wird das auch nix mit der digitalen Positionierung!

 

Ganz kritisch ist das im heutigen Umfeld, wo gefühlt die Hälfte aller Interim ManagerInnen die Digitalisierung als neues Geschäftsfeld für sich entdeckt hat. Ich bin an dieser Stelle bereits darauf eingegangen: IN DER DIGITALEN WELT ZÄHLT NUR DEIN TRACK-RECORD!

 

Wer soll mir auch nur ein Minimum an digitaler Kompetenz abnehmen, wenn meine Homebase vulgo Homepage schrottig ist?

 

Ich habe beiden Interim Managern geraten, ihre Website an die aktuellen Standards anzupassen – so schnell wie nur eben möglich. Und bis dahin im CV den Hinweis zu streichen: „Weiter Informationen finden Sie auf [URL]“.

 

Verlassen wir mal die digitale Welt für einen Moment und tauchen ein in eine „Brick-and-Mortar“-Welt: z. B. die Immobilienwelt. Dort würde man sich in einer solchen Situation intensiv mit der Frage beschäftigen:

 

Sanieren – oder gleich Abriss?

 

KINDER, DIE UNTERHALTEN WERDEN MÜSSEN!

In der vergangenen Woche gab´s wieder herbe Kritik an meinem Blog. Nicht nur, aber eben auch:

 

Zitat

 

„- viele postings mit teilweise banalem dialog, .. wir sind keine kinder die unterhalten werden müssen

– zuletzt ein posting mit einem foto eines gewehres und mit einer frauenhand mit blauen fingernägel: what’s the message“

 

Zitat Ende

 

Ach, ja…. Mit meinem „Rekord-Blog“ bin ich offenbar ganz besonders angeeckt: „IRGENDWANN HAUT MIR MAL EINER AUFS MAUL!

 

Dieser Interim Manager hat deshalb die Zusammenarbeit mit UNITEDINTERIM aufgekündigt. Nicht nur deshalb, aber dies sind die beiden Punkte, die er zuerst genannt hat.

 

Nun nehme ich jede Kritik ernst. Ich durchdenke sie und frage mich, ob ich irgendetwas an dieser Kritik gebrauchen kann, um besser zu werden. Und das ist durchaus mal der Fall. Um für mich die individuelle Wertigkeit solcher Kritik einzuordnen, suche ich das Blog meines Kritikers auf, um zu sehen, wie er oder sie schreiben. In aller Regel finde ich dann nichts: So auch in diesem Fall.

 

Dann lasse ich ein kleines Programm laufen – einen Quick-Check der Website meines Kritikers. Die gibt´s dann durchaus öfter: So auch in diesem Fall. Der Quick-Check spendiert der Website 27 von 100 möglichen Punkten – und merkt an: Die Seite ist in sozialen Medien und größeren Bookmarkdiensten nicht erfasst.

 

Typischerweise lass‘ ich’s dann auf sich beruhen – und investiere keine weitere Zeit. Mitunter zögere ich jedoch – so wie in diesem Fall, denn der Interim Manager beendete seine Kündigungs-Mail mit dieser Grußformel:

 

„ich freue mich trotzdem über weitere gute kontakte.“

 

Da überlege ich dann durchaus, ob ich darauf eingehen oder die Zeit für Sinnvolleres verwenden sollte. Kleinlaut muss ich zugeben, dass ich mich in Zeiten, in denen ich mich zunehmend Absurditäten ausgesetzt fühle, doch öfter dafür entscheide als mir letzlich lieb ist.

Kein Zeichen eines C-Level-Managers?

 

So auch hier:

 

„Danke für Ihr Feedback, Herr Interim Manager,

 

das ich respektiere.

 

Ihre Hoffnung auf weiterhin gute Kontakte wird sich schwerlich erfüllen, weil Sie die Geschäftsverbindung gekündigt haben.“

 

Neun Minuten später meldete Outlook eine Antwort:

 

„sehr geehrter herr becker, 

 

ich habe keine „hoffnung“, aber wenn sie keine verbindung mehr wollen, ist das auch ok, 

aber kein zeichen eines c-level managers ? – consultant ?- dienstleisters ?“

 

Es wird meine Leser nicht weiter verwundern, dass ich mich dann doch anderen Dingen zuwenden musste. Wollte.

 

Immerhin stand gestern der Dreh für unser neues Video „Wir über uns“ an. Ein elementar wichtiges Video – die eine oder andere Stimme sagt, es sei dieses Video, das die Besucher einer Website als allererstes erwarten.

 

Heute ist Allerheiligen. In zwei Monaten beginnt das Jahr 2020. Und anders als vielleicht die „Sissi“-Trilogie oder „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ haben Unternehmens-Videos die fatale Eigenschaft, zu veralten.

 

Also musst Du Dein „Wir über uns“ regelmäßig aktualisieren.

 

Das haben wir gestern gemacht. Anstrengend zwar – aber cool!

 

Mit unserem Partner Visiris. Selbst ein Start-up – so wie UNITEDINTERIM. Und gleichermaßen voller Ideen und Power. Dabei unkompliziert.

 

Ende nächster Woche sollte das Video fertig sein.

 

Und eins hatten wir alle dabei ganz sicher nicht im Sinn – trotzt Greenscreen und Drohnenflug :

 

Kinder, die unterhalten werden müssen!