INTERIM MANAGER: WERDET ENDLICH NEUGIERIG (VIDEOS)

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Plastik_Kampen_Sylt_2018Nein, ich werde meinen Blog nicht zu politischer Agitation verwenden! Erstens mache ich so etwas grundsätzlich nicht. Und zweitens ist das nicht der Sinn dieses Blogs – das ich zum Start vor vielen Jahren überschrieben habe mit:

 

Anmerkungen zum Interim Management aus persönlicher Sicht – unterhaltsam und kritisch

 

Auf die beiden Attribute „unterhaltsam“ und „kritisch“ lege ich besonderen Wert: Wenn ich nicht unterhaltsam schreibe, dann mach das meinen Lesern keine Freude.

 

Und wenn ich nicht kritisch schreibe, mir nicht.

 

Diese meine Freude bezahle ich mit regelmäßigen Blessuren, weil eine kritische Einstellung nicht mehr unbedingt populär ist in unserem Lande – was mich in tiefe Konflikte stürzt, denn ich bin von Kindesbeinen auf einen kritischen Geist ausgebildet worden.

 

Niemand, der auch nur offenen Auges durch diese Zeiten geht, wird bestreiten, dass es Deutschland gut geht. Das ist die eine Seite der Medaille in polierter Platte.

 

Die andere Seite trägt erhebliche Verschleiß-Spuren, die die dauerhafte Werthaltigkeit der Medaille doch arg in Frage stellen.

 

Ich möchte an dieser Stelle kein Horrorszenario auftischen. Aber es gibt halt zahlreiche Bereiche, die uns schwer nachdenklich machen sollten – z. B. die Netzabdeckung (4G ist in Deutschland immer noch Neuland; Quelle: Statista), die Deutschland auf dem fünftletzten Platz einordnet. Immerhin haben wir Russland, Armenien, Weißrussland und Irland abgehängt….

 

Oder die Standorte der leistungsstärksten Supercomputer: Hier stehen in China rund zehnmal so viele wie in Deutschland.

 

Ein anderer Bereich, an den ich denke, ist die Bildung (in der Breite).

 

Auf den Punkt gebracht: Auf wichtigen Feldern sind andere inzwischen besser als wir – zum Teil erheblich!

 

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich unser Land auf seinen Lorbeeren ausruht. Fatalerweise haben solche Blätter die unangenehme Eigenschaft, über die Zeit zu verdorren!

 

Was soll das, Becker, in einem Interim-Blog?

 

Nun, ich habe den Eindruck, dass das durchaus in weiten Teilen auch für die Interim-Szene gilt!

Der Interim-Szene fehlt die Neugier

 

Diejenigen meiner Leser, die mich persönlich kennen, wissen, dass ich gern rede – im Sinne von Vortrag oder Präsentation. Sie wissen auch, dass ich noch viel lieber zuhöre.

 

Ich habe in den vergangenen, sagen wir, drei Jahren sehr viel zugehört – zwangsläufig, wird der eine oder andere sagen: Ihr habt UNITEDINTERIM aufgebaut und damit musstet Ihr viel fragen und zuhören.

 

Und bei mir hat sich der Eindruck verfestigt, dass sich viele Interim Manager und Managerinnen – nicht alle, denn sonst wär niemand bei UNITEDINTERIM – durch ein verblüffend traditionelles Denken auszeichnen. Was aus meiner Sicht mit dem Beruf des Interim Managers, von dem die Kunden im Zweifel neue Ideen und neue Ansätze erwarten, kaum zu vereinbaren ist.

 

Der eine oder andere Interim Manager scheint das auszublenden. Und nur wenige Interim Manager scheinen das mitzubringen, was als einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren in der Zukunft angesehen wird: Neugier! Hierzu habe ich einen Video-Clip aus der Diskussionsrunde beim letzten AIMP-Jahresforum für meine Leser hochgeladen.

 

Neugier bedeutet, zu fragen: Was ist das – und wobei kann uns das möglicherweise (!) helfen. Selbstverständlich kann man das mal falsch einschätzen! Aber es ist um ein Vielfaches schlimmer, sich erst gar nicht damit zu beschäftigen.

 

Es scheint jedoch so, als wären wir noch weit entfernt von einer flächendeckenden, vielleicht sogar ansteckenden Neugier. Und so höre ich gar mannigfache Gründe, weshalb zum Beispiel „Interim Management über Plattformen nicht funktionieren werde…“ – zuletzt erst vom Ehrenvorsitzenden des AIMP im Rahmen seiner Rede beim AIMP-Jahresforum…

 

Inzwischen kommt mir das so vor wie das berühmte Pfeifen im Walde: Im „furchteinflößenden“ Umfeld beruhigen wir uns selbst durch vertraute Melodien.

 

Währenddessen wird immer deutlicher, dass erst die Plattformen entscheidende Mehrwert-Dienste möglich machen, auf die die Kunden künftig bestehen könnten.

 

Und – Prügel ist programmiert! – die Plattformen scheinen den Interim Managern derzeit vorauszulaufen – und in der Folge scheinen viele Interim Manager  zurzeit hinterher zu hecheln. Glauben Sie nicht? Dann schauen Sie sich den zweiten Videoclip aus der Diskussionsrunde beim letzten AIMP-Jahresforum an: „Erst das Denken – dann die Tools.“

 

Wer künftig noch etwas lauter pfeifen möchte, der möge sich das hier zum Wochenden anschauen: „Businesses can now hire and manage contractors without agencies“ (InteriMarket, London).

 

Im März habe ich noch geschrieben: Interim Manager – bleibt neugierig!

 

Vielleicht sollte ich besser schreiben:

 

Interim Manager – werdet endlich neugierig!

 

OHNE PROVIDER IST AUCH KEINE LÖSUNG!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Friedrich_Schiller-trifft_Wurm_Salzburg_2018Am 2. Mai, unmittelbar nach dem Kick-off in den Wonnemonat, geisterte eine Pressemittelung durch den virtuellen Äther:

 

„Anforderungen an Projekt-Vermittler“ – veröffentlicht von iFellow. Die Pressemitteilung machte auf mit:

 

„Im Bereich Interim Management und Freelance wird rund ein Drittel aller Projekte durch Vermittler und sogenannte Provider besetzt. Die iFellow GmbH ist der Frage nachgegangen, welche Wünsche und Anforderungen freiberufliche Experten an diese Anbieter stellen.“

 

Fair.

 

Nun erwarte ich nicht, dass sich „ein Online-Netzwerk für selbständige Interim Manager und Business Consultants“ durch einen innigen Kuschelkurs gegenüber den Interim-Providern auszeichnet: Nicht jeder versteht Interim-Provider als Partner – so wie UNITEDINTERIM.

 

Dennoch empfinde ich – wie immer an dieser Stelle: ganz persönlich und der Rest der Welt mag das anders sehen – die Ergebnisse dieser Umfrage höchst bemerkenswert. Und deshalb – ich bin gerade auf Sylt und habe daher Abstand und Zeit zum Nachdenken – möchte ich meine Einschätzung zu den Ergebnissen dieser Umfrage gern festhalten.

 

Ich führe mit MANATNET auch noch einen Interim-Provider – und damit bin ich letztlich betroffen: Bitte diskontieren Sie das!

 

In meinem Hinterkopf bildet sich der Begriff „Provider-Bashing“ [Anmerkung: was für mich seit 2003 nichts Ungewöhnliches ist…!] und ich denke, unterm Strich werden die Interim Management-Provider im Kommentar von iFellow als inkompetent, wenn nicht als Vollpfosten dargestellt.

Voll aufs Maul der Provider – also auch von MANATNET

 

„Bei der Befragung, die im April 2018 stattfand, wurden mehr als 700 Stimmen von freiberuflichen Spezialisten abgegeben. Zu deren Top Anforderung zählt demnach “eine hohe Anzahl passender Projektangebote“. Dies verwundert wenig, stellt es den eigentlichen Zweck eines Providers dar. Aber an dieser Hürde scheitern bereits viele Anbieter, insbesondere die ohne nennenswerte Vertriebsoberfläche und Kundenzugang. So vermitteln insbesondere kleinere Marktteilnehmer oftmals nur Projekte im ein- oder zweistelligen Bereich pro Jahr …“

 

Ich denke: Absolut! Weshalb sollte ein Interim Manager mit einem Vertriebspartner (vulgo: Interim-Provider) zusammenarbeiten, wenn er oder sie nicht von eben diesem Provider einen Vertriebserfolg (vulgo: Projekt) erwarten würde? Wie banal ist das denn? Ich empfinde die Formulierung von iFellow, „nennenswerte Vertriebsoberfläche“ als hochinnovative Worthülse – und die Wertung „scheitern bereits viele (!) Anbieter“ als kaum zu überbietende Arroganz (und ich kenn‘ mich da wirklich aus!): Ich weiß von Interim Managern, die haben das „Mandat ihres Lebens“ über kleine Provider erhalten!

 

„…werben aber mit tausenden von Experten im eigens zusammengestellten Kandidaten-Pool. Eine zeitaufwendige Listung für Freiberufler hat hier also recht wenig Aussicht auf Erfolg.“

 

Ich denke: Jeder Interim Manager, der sich professionell im Interim-Business positioniert und die entsprechenden Vor-Arbeiten und -Investitionen leistet, der weiß: Die in den Marketing-Aussagen kolportierten Pool-Größen sind letztlich nicht belastbar. Kunden-Unternehmen wissen das schon lange. Und ich denke, ich kann das unterschreiben – ohne Wenn und Aber! Jedoch bleibt selbst dann die Frage offen: Weshalb bewirbt sich dann überhaupt noch jemand bei den Providern mit den großen Pools?

 

„Und auch beim Thema Passgenauigkeit hapert es bei einigen Anbietern. So wird bemängelt, dass Projektanfragen teilweise per Massen-Mails versendet werden, ohne dass zuvor die spezifischen Projektanforderungen des Kunden mit den Experten-Profilen abgeglichen werden!“

 

Ich denke: Ein solcher Prozess, diskreditiert den jeweiligen Provider. Auch hier: Ohne Wenn und Aber! Wir würden einen solchen Provider niemals in den AIMP aufnehmen! Never ever! Allerdings frage ich mich durchaus: Weshalb arbeiten Interim Manager mit solchen Providern zusammen? Weshalb beenden Interim Manager die Zusammenarbeit mit solchen Providern nicht unmittelbar, nachdem sie ein solches Vorgehen festgestellt haben? Ganz offen: Das ist mir unbegreiflich! Wie kann ich ein solches Verhalten geißeln – und dennoch weitermachen wie bisher?

 

„Ebenfalls eine hohe Bedeutung kommt dem Merkmal “Vertrauen und zuverlässige Kommunikation“ zu. Hier wird seitens der Freiberufler teils kritisiert, dass Vermittler zwar schnell im Einsammeln von Kandidaten-Profilen sind, eine Rückmeldung zum konkreten Auswahl- und Besetzungsprozess bei Projekten aber nur auf Nachfrage erfolgt. Hier unterscheiden sich professionelle Anbieter ganz entscheidend von ihren Wettbewerbern.“

 

Ich denke: Immerhin wird hier unterschieden zwischen „professionellen Providern“ und anderen. Ich frage mich jedoch: Welcher professionelle Interim Manager arbeitet denn in Gottes Namen mit unprofessionell agierenden Providern zusammen? Und zieht nicht sofort die Reißleine, wenn dies offenbar wird?

 

Zudem: Welcher „Vermittler“ ist heute noch interessiert daran, „schnell [zu sein] im Einsammeln von Kandidaten-Profilen“? Abgesehen davon, dass so ziemlich jeder Provider unverdrossen damit wirbt, alle die Menschen hinter allen Profilen „persönlich zu kennen“ und erst „nach einem persönlichen Interview“ aufzunehmen: Dieser Prozess harmoniert keinesfalls mit dem Adverb „schnell!

 

Allerdings muss ich einräumen, dass ich einer anderen Aussage zustimmen muss:

 

„… eine Rückmeldung zum konkreten Auswahl- und Besetzungsprozess bei Projekten aber nur auf Nachfrage erfolgt.“

 

Das ist wohl so. Das höre ich auch von vielen Interim Managern. Ich kann das nicht nachvollziehen – und obendrein fehlt mir dafür auch jedes Verständnis. Wie kann ich so mit meinen Kunden umspringen? Nun, vielleicht betrachte ich meine Interim Manager nicht als Kunden…

Mein Blick hinter ein paar Kennzahlen

 

Diesen expliziten Aussagen möchte ich – wieder ganz persönlich – drei Anmerkungen zur in der Pressemitteilung mitgelieferten Grafik machen:

 

(1) Nur 9% der Interim Manager wollen Transparenz hinsichtlich der Provisionshöhe. Ich folgere daraus, dass ein Miteinander auf „Augenhöhe“ (Interim Manager – Kunde – Provider)  in Honorarfragen nicht wichtig ist! Ich kann das kaum glauben, würde damit doch eine fundamentale Säule des Interim Managements verraten!

 

(2) Auf faire Wettbewerbsklauseln (also den fairen Umgang miteinander) legen offenbar über 90 Prozent der Interim Manager keinen Wert. Das übersteigt nun wirklich meine Vorstellungskraft! Wenn das wirklich so ist, dann habe ich seit 2003 am Markt vorbei gearbeitet! Und meinen informellen Ehrentitel „Fairster Provider Deutschlands“ kann ich in die Tonne treten.

 

(3) Und offenbar ist es diesen Interim Managern auch egal, wer ihnen beim Provider als Ansprechpartner zur Seite steht, der sie also kennt, und wie lange der Anbieter im Markt ist. Im Klartext: Es juckt nur 3%, ob sie ihren vertrieblichen Erfolg in die Hände von Anfängern oder jahrlange erfahrenden Profils legen. Ja, geht´s noch?

 

Ich habe – hier von Sylt aus – ein Mandat auf Anfrage des CEO eines Börsen-notierten Unternehmens besetzt. Glaubt tatsächlich irgendjemand in diesem Interim-Business, dass der CEO Jo Doe angesprochen hätte? Oder, dass Jo Doe in seinem Urlaub hätte sofort entscheiden können, weil der CEO (natürlich) wieder über den Tagessatz diskutierte – abgesehen davon, dass Jo Doe im Rahmen seines Work-Life-Balancing-Konzeptes im Urlaub sicher nicht zur Verfügung gestanden hätte?

 

Noch einmal, weil es wichtig ist: Jeder mag das anders sehen! Ich jedoch schließe aus all dem:

 

Provider und Interim Manager bilden eine reine Zweckgemeinschaft, innerhalb derer anscheinend auch noch unprofessionell miteinander umgegangen wird. Das Image der Provider scheint bei den Interim Managern absolut im Keller. Gibt´s da vielleicht eine Korrelation, die negativ auf  das Image der Interim Manager bei den Providern abfärben könnte?

 

Auf dieser Basis scheint mir diese Beziehung auf Dauer nicht tragfähig.

 

Wenn ich das alles aus der Distanz zu Ende denke, dann frage ich mich durchaus, weshalb Interim-Provider und Interim Manager dennoch in dieser Beziehung weiterleben – und sie nicht beenden?

 

Interim Manager könnten konsequenterweise die Geschäftsverbindung zu diesen „Underperformern“ von Providern kappen, statt hin und wieder ihre (mitunter oberflächlich zusammengenagelten) CVs zuzusenden – und dann zu erwarten, dass eine große Anzahl passender Anfragen auf sie herabregnet – zu hohen Tagessätzen selbstverständlich.

 

Und sich im analogen Vertrieb auf ihr eigenes Netzwerk und im digitalen Vertrieb auf Partner wie UNITEDINTERIM konzentrieren.

 

Ich rate davon ab!

 

Ich empfehle stattdessen beiden Seiten: Erhöht Euren Grad der Professionalisierung!

 

Denn ich bin zutiefst davon überzeugt:

 

Ohne Interim-Provider ist auch keine Lösung!

 

PROVIDER FÜR DIE DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND

Inte-rim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Schloss_Seitenpforte_Feste_Salzburg_2018Es war ein mühsamer, es war ein zeitraubender Prozess. Meine treuen Leser wissen das. Die Frage nach dem USP, der sauberen Positionierung von MANATNET – nach UNITEDINTERIM.

 

Ich frage mich immer wieder, weshalb meine Providerkollegen nicht in vergleichbarer Weise reagieren. Vielleicht liegt es daran, dass die Auswirkungen auf meiner Seite dramatischer waren:

 

MANATNET, einst (2003) gegründet als erster auf das professionelle Interim Management spezialisierter Internet-Marktplatz. Was machst Du dann, wenn Du das Herzstück von MANATNET in UNITEDINTERIM einbringst? Und damit der Marktplatz weg ist?

 

Du aber das Providergeschäft nicht aufgeben kannst – und möchtest! Nicht zuletzt, weil Dich die Kunden aus alter Verbundenheit ansprechen.

 

Ein halbes Jahr bin ich unter der Flagge gesegelt „Der Interim-Berater“. Ganz offensichtlich hatte ich schon bessere Ideen…!

 

Denn der Markt zeigte sich in weiten Teilen verwirrt: „Beraten Sie jetzt Interim Manager, wie sie in den Markt einsteigen sollten? So eine Art Grundausbildung für Frischlinge?“ [Zitat aus dem gesammelten Feedback]

Gründungsberatung für Interim Manager funktioniert nicht

 

So abwegig ist ein solches Modell nicht – dennoch ist es zum Scheitern verurteilt! Denn so gut wie alle Neueinsteiger ins Interim Management sind noch immer der festen Überzeugung, man müsse im Kern nur den Begriff ‚Interim Manager‘ über den bisher verwendeten CV nageln und neben stets „verhandlungssicherem Englisch“ mit Grundkenntnissen in einer weiteren Fremdsprache glänzen: Und dann klappe das schon…

 

Jeder Profi weiß, dass das nicht funktionieren kann!

 

Aber die allermeisten Newbies eben nicht – und damit betrachten sie professionelle Unterstützung für den Einstieg ins Interim-Business als rausgeschmissenes Geld: Eine denkbar ungünstige Basis für ein Business-Modell!

 

Vor der AIMP/DÖIM-Tagung in Salzburg trafen wir uns dann. Mein kongenialer Partner bei UNITEDINTERIM, Dr. Harald Schönfeld von butterflymanager, und ich.

 

Wie wir´s oft machen.

 

Und dann gebären wir viele Ideen. Und viele Ideen wandern dann auch wieder in den Müll. Das Leid zahlreicher Ideen! Aber einige Ideen kommen auch immer durch. So gesehen: Ein ganz typischer Verlauf kreativer Arbeit.

MANATNETS Elevator Pitch

 

„Machen wir das, was wir den Interim Managern auch immer predigen! Beantworten wir zwei Fragen: ‚Was kannst Du wirklich gut und besser als andere?‘ und ‚Warum sollte das dann ein Kunde bei Dir kaufen und nicht bei einem Wettbewerber?‘

 

Und dann wird das doch ganz einfach. Wieder ganz neu zwar, aber dennoch ganz einfach:

 

Niemand in der gesamten Provider-Szene ist im Thema Digitalisierung so unterwegs wie Du. Und vor allem: Niemand hat einen vergleichbaren Track-Record! Zähl mal die Sachen auf, die Du gemacht hast. Dein erweiterter Elevator-Pitch so zu sagen. Einfach nur mal so…“

 

„Ähhh. Ich lebe seit 1996 in der digitalen Welt – als Burda das Internet entdeckte. Ich habe aus der internen Unternehmensberatung heraus die Projekte TraXX, Haus und Garten, Focus Online, x-Base, Navigo, Future Kids, Blockbuster, New World Vision sowie Europe Online begleitet.

 

Europe Online S. A. habe ich als CEO in Luxemburg als Wettbewerber zu AOL aufgebaut und – als die Finanzierung eingestellt wurde – zu Grabe getragen.

 

Für debis Systemhaus (seinerzeit eine Daimler-Tochter) habe ich die Internet Business Solutions GmbH aufgebaut – und vier der fünf e-business Referenzen des debis Systemhauses realisiert (Ring Deutscher Makler, White Lion, Daimler-Chrysler Medienarchiv, WEKA).

 

Für Accenture habe ich UNAMITE zum „Employer Brand“ für IT-Spezialisten und zum IT-Full-Service Dienstleister mit 250 Mitarbeitern aufgebaut und IT- sowie e-Business-Projekte (z.B. Maxblue) realisiert.“

 

„Noch Fragen, Kienzle?“

 

Manchmal brauchst Du einfach einen Sparringspartner!

 

Folgerichtig habe ich MANATNET neu positioniert als:

 

Provider für die Digitalisierung im Mittelstand

 

INTERIM MANAGER: BLEIBT NEUGIERIG!

https://www.manatnet.com/blog/wp-content/uploads/2018/03/MANATNET_Interim_Management_Blog_Interim_Manager_bleibt_neugierig.jpgMein Job hat sich in den vergangenen eineinhalb Dekaden enorm geändert: Die Konzern-typischen, quälenden Meetings bestimmt durch PowerPoint-Orgien (in der Spitze 351 Charts – kein Witz!) sind praktisch verschwunden. Heute, in der gleichen Situation, würde ich PowerPoint-Orgien unterbinden. Das hat mit Erfahrung zu tun…

 

Bedauerlicherweise sind sie im gleichen Atemzug verschwunden – und zwar vollständig: Die adventlichen Anfragen der Personalabteilung, welches Seminar ich denn im kommenden Jahr besuchen möchte, um die an anderer Stelle gesetzte (weil vom Unternehmen vorgeschriebene!) Weiterbildung nach eigenen Präferenzen abzurunden.

 

Marei Strack, die Vorstandsvorsitzende der DDIM, nennt das „Druckbetankung mit Weiterbildung“ auf Initiative und Kosten der Unternehmen. Diese Druckbetankung hat keinen Kompressor mehr, sobald Du Dein eigenes Geschäft betreibst…

 

In der Folge entwickeln sich im eigenen Business zwei Typen von Menschen:

 

(1) Der eine Typ registriert dieses schlagartige Verpuffen der druckbetankten Weiterbildung sehr wohl – und nimmt sich auch regelmäßig vor, dann halt selbst für seine Weiterbildung zu sorgen. Und gestaltet auch seine Preise entsprechend. Denn z. B. in meiner Welt, dem Interim-Business, beinhaltet der Tagessatz selbstverständlich die Weiterbildungs-Kosten an sich und zudem die durch die Weiterbildungszeit entgangenen Honorare.

 

Durchaus nicht jeder jedoch bildet sich dann tatsächlich weiter. Die einen, weil sie sich bisher nicht darum kümmern mussten und letztlich nicht wissen, wie das geht. Die anderen sind im Projekt „und haben jetzt für sowas rein überhaupt keine Zeit“. Und wieder andere stellen mit großen Augen verblüfft fest, dass man dafür jetzt eigenes Geld auf den Tisch legen muss – und lassen´ s dann: aus welchen Gründen auch immer.

 

(2) Der andere Typ ist zutiefst verunsichert, weil er weiß, dass sein Wissen, das er mitbringt, veraltet – und zwar immer schneller. Ihm ist deshalb klar, dass er das, was er mitbringt, nicht auf ewig wird vermarkten, vulgo verkaufen, können. Und er macht sich nichts vor: Niemand, rein gar niemand, wird ihm helfen – außer er sich selbst. Oder sie, natürlich.

 

Und deshalb rennt er wie ein Staubsauger durch die Welt – nicht auf der Pirsch nach Unrat, sondern nach den Dingen, die neu sind! Die ihn oder sie weiterbringen können. Die sein Geschäftsmodell auf Dauer absichern.

 

Dieser Typ Mensch kennt die berühmten Killerphrasen nicht, mit diesen drei auf den Medaillenrängen: „Brauche mer net!“, „Alles nur neumodischer Kram“ oder – Weltklasse! – der Offenbarungseid als „Führungs“-Kraft: „Ich hab so viel auf dem Tisch: Ich kann mich nicht auch noch damit beschäftigen!“.

Was kann sich aus einer Innovation bestenfalls entwickeln?

 

Dieser Typ fragt sich stattdessen ständig: „Was könnte sich daraus bestenfalls entwickeln?“ und „Möchte ich mich, ja, muss ich mich vielleicht sogar da auskennen, um meine Kunden weiterzubringen?“

 

Soweit meine ganz persönliche, bisher eher durch Einsamkeit geprägte Denkwelt.

 

Und dann fällt mir ein Artikel in die Hände, weil Google, Twitter und Facebook mir beim „Staubsaugen“ helfen – veröffentlicht bei LinkedIn:

 

Erfahrung – die sterbende Währung

 

Ein Aufschrei der Entrüstung geht durchs Land: Hallo?! Ja, geht´s noch?!

 

Erfahrung ist doch das Allerwichtigste, was wir haben! Selten einen solchen Blödsinn gehört…! Und ganz besonders gilt das fürs Interim Management, dessen gesamtes Geschäftsmodell im Kern auf eben dieser Erfahrung gründet…

 

Ich empfehle jedem Interim Manager diesen Artikel aus Überzeugung. Und ich denke, so ziemlich jeder wird zumindest an diesem Satz hängenbleiben:

 

„Wichtiger als jahrelange Erfahrung sind Neugier und Offenheit.“

Erfahrung ist wichtig – aber eben nicht allein

 

Nein, nein! Ich behaupte nicht, Erfahrung sei unwichtig. Ganz im Gegenteil!

 

Aber, ich bin zutiefst davon überzeugt: Erfahrung allein wird auf absehbare Zeit wertlos, wenn nichts Neues hinzukommt.

 

Und das gilt beileibe nicht nur für die Digitalisierung! Ein Zug, auf den so mancher jetzt aufzuspringen sucht, obwohl der schon längst abgefahren ist.

 

Das gilt für viele andere Themen auch: Von der Robotik, von selbstfahrenden Autos (ja, trotz des furchtbaren Todesfalls!) bis hin zur Additiven Fertigung, umgangssprachlich 3D-Druck genannt.

 

Nach jedem Gespräch mit meinem Sohn – seines Zeichens Experte im 3D-Druck – hallen in meinem, dann matten Hirn drei dröhnende Glocken nach:

 

(1) Du hattest mal keine Ahnung von Additiver Fertigung: Jetzt hast Du zumindest ein wenig davon. Und das ist gut für Deine Kunden in der Automobil-Zulieferindustrie.

(2) Ein mittelständischer Hersteller von Metall-Teilen, der hier nicht aufpasst, wird schneller vom Markt verschwinden, als er sich das vorstellen kann.

(3) Wie cool ist das denn?

 

Meine ganz persönliche Einschätzung (okay, ich weiß halt ein wenig mehr darüber als andere):

 

Der 3D-Druck wird mit einer solchen brachialen Wucht die Welt verändern, die nur mit dem Buchdruck, der Dampfmaschine und dem Internet vergleichbar ist. Daran gibt´s für mich nicht den geringsten Zweifel!

 

Also:

 

Interim Manager: Bleibt neugierig!

 

ES IST MEHR DIE QUALITÄT ALS DIE QUANTITÄT, DIE ZÄHLT!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Fassade_Westerland_Sylt_2017Ich weiß nicht, was gerade los ist – aber bei UNITEDINTERIM haben sich in dieser Woche drei namhafte Provider registriert. Neukunden also.

 

Einen Tag später schrieb der Geschäftsführer eines dieser Provider:

 

„Besten Dank!! Ich habe gestern in 30 Minuten Suche absolute „Granaten“ gefunden, in einem sehr spezialisierten Feld. Ein fachliches Schwergewicht ist bereits unserem Mandanten angeboten worden. Bin begeistert von der Funktionsweise. Auf dieser Plattform gibt es absolute Transparenz, das ist Top.“

 

Unsere beispiellose Qualitätssicherung beginnt zu greifen – und die Interim-Szene spricht darüber.

Granaten und Schwergewichte

 

Ganz offen: Was uns in Sachen Qualitätssicherung erwarten würde, haben wir völlig unterschätzt, als wir UNITEDINTERIM vor gut eineinhalb Jahren aufgesetzt hatten.

 

Sicher, wir haben inzwischen viele „Granaten“ und „Schwergewichte“ an Bord. Ebenso sicher haben wir viele „Rohrkrepierer“ und „Leichtgewichte“ ausgefiltert. Dass das so viele waren, hat mein Weltbild „Interim Manager“ zutiefst erschüttert!

 

Selbstverständlich begründen wir unsere Entscheidung dann dem Kandidaten gegenüber:

 

„Hallo Frau Interim Managerin,

 

wir tun uns sehr schwer mit Ihrem Profil.

 

Ohne jeden Zweifel bringen Sie jede Menge Kenntnisse, Erfahrungen und auch Spezialwissen mit – jedoch in Bereichen neben dem klassischen Interim Management.

 

Sie positionieren sich im CV als [ZITAT]: „Kommunikationspsychologie als Mediatorin, Coach und Supervisorin in allen meinen Personalmanagement Funktionen“. Das ist jedoch ein Feld, das bei UNITEDINTERIM nicht nachgefragt wird, weil die Unternehmen hier Personalspezialisten für die Linie, das operative oder strategische Personalgeschäft suchen. Das haben Sie sicher auch gemacht, jedoch werden Sie im Wettbewerb mit den Personal-Spezialisten mit überbordender Linienerfahrung hier bei UNITEDINTERIM kaum bestehen können.

 

Daher fürchten wir, dass wir Ihre Erwartungshaltung an Geschäft über UNITEDINTERIM nicht werden erfüllen können. Deshalb möchten wir zunächst davon Abstand nehmen, Ihre Daten freizuschalten und bitten dafür um Ihr Verständnis.

 

Mit freundlichem Gruß

 

Jürgen Becker“

Du bist böse

 

Wenn wir auf diese Weise einen Kandidaten ablehnen, dann sind wir (beste Transaktionsanalyse) „böse“ – so sicher, wie ich diese Zeilen schreibe! Nie, ich wiederhole: nie, hat ein solcher Kandidat dann selbstkritisch reagiert. Oder gar den Dialog gesucht, um Unterstützung gebeten, damit er oder sie im Wettbewerb besser werden könne: Womöglich gar durch die Profis von forma interim

 

Stattdessen müssen wir, vorzugsweise ich, als Projektionsfläche herhalten – der gern einmal seine Entscheidungen trifft, ohne auch nur den CV gelesen zu haben. Dass der UNITEDINTERIM-interne Prozess das beiderseitige Nein von Dr. Schönfeld und mir für eine Ablehnung erfordert, weiß diese Kandidatin natürlich nicht:

 

„Ich bin froh, dass sich mit Ihrer Rückmeldung mein Eindruck aus unseren E-mailkontakten der letzten Wochen jetzt abschließend bestätigt und nicht erst im ersten Projekt: Wir passen nicht zusammen! Deshalb bitte ich Sie, alle meine im gesamten Anbahnungsprozess erfassten, gespeicherten und verarbeiteten persönlichen Daten rückstandslos zu löschen und mir dieses schriftlich zu bestätigen.

 

Gerne führe ich Ihnen ebenso offen meinen Eindruck der letzten Wochen aus: mein Eindruck ist, dass es an der Sorgfalt in Bezug auf Ansprache und auch im Zusammenhang mit der Art und Weise der Ansprache mangelt. Ihre Rückmeldung gibt mir dazu ein aktuelles Beispiel, denn ich frage mich, ob Sie mein Profil tatsächlich gelesen und verstanden haben, denn Supervisor/in ist ein feststehender Begriff, den ich weder auf meiner Webseite noch in meinem Profil verwende.

 

Gerne nehme ich Ihre Rückmeldung zum Anlass meinen CV zu überarbeiten, um auch dem unaufmerksamen Leser meine operativen Erfahrungen als HR Business Partner und Head of HR der letzten vier Jahre deutlich zu machen.“

 

So trennen sich denn unsere Wege und ich kann meiner umfangreichen Sammlung eine weitere „Du bist nicht okay“-Botschaft hinzufügen. Das ist nicht schön, aber wohl auch nicht zu ändern.

 

Denn sie folgt halt Seneca, die Strategie von UNITEDINTERIM:

 

Es ist mehr die Qualität als die Quantität, die zählt!

 

DANKE FÜRS GESPRÄCH: GAME OVER!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Christlicher_Friedhof_Sulzburg_2017Mein Vater hat mir vieles gesagt, was meinen Lebensweg nachhaltig beeinflusst hat. Rückblickend sind diese Weichenstellungen für mich eindeutig erkennbar. Unterm Strich war dieser Einfluss deutlich positiv, so dass es niemanden verwundern wird, wenn ich meinem Vater zutiefst dankbar bin.

 

Dennoch geht auch einer der für mich schockierenden Sätze aus der Beckerschen Familiensaga auf meinen Vater zurück.

 

Wir sind am Ende des Jahres 1971. Die ersten Computer ziehen im Bankgeschäft ein, das mein Vater in jenen Zeiten und noch in einer anderen Wertewelt als Führungskraft mitgestaltete.

 

Computer! Selbst für den Sohn auf fotografischen Abwegen ein donnerhallendendes, ein faszinierendes Thema. Allen „Brauche mer net“-Unkenrufen (auch damals, natürlich!) zum Trotz.

 

Und dann sagte mein Vater eines abends wörtlich: „Weißt Du, Jürgen: Ich bin jetzt Fünfzig. Das tue ich mir nicht mehr an! Das sollen Jüngere machen!“

 

Dieser Satz hallt noch heute nach – dröhnend. Fast 50 Jahre später.

 

Wie er es dennoch geschafft hat, bis zur Pensionierung mit 65 klarzukommen, ist mir völlig schleierhaft – und verdient auch heute noch meinen aufrichtigen Respekt.

 

Als wir UNITEDINTERIM konzipierten und vielen Providern eine Beteiligung angeboten hatten, von denen die allermeisten aufgrund der Wucht des neuen Ansatzes aus der Kurve flogen, auch da saß ein hochgeschätzter Kollege am Tisch und sagte wörtlich:

 

„Ich bin jetzt 60. Das tue ich mir nicht mehr an: Das ist viel zu viel Arbeit!“

Mentale Blocker mit 50, 60, 70?

 

Dies ist eine ganz persönliche Entscheidung und es steht mir nicht an, das zu kritisieren – weder die Entscheidung meines Vaters noch die des Kollegen. Nein, rückblickend auf die ersten rund eineinhalb Jahre von UNITEDINTERIM bewundere ich sogar meinen Kollegen ob seiner beinahe prophetischen Weitsicht.

 

Ich leite aus alldem jedoch für mich zwei Dinge ab:

 

(1) Das nächste Mal, wenn ich diesen Satz höre, wird er lauten: „Ich bin jetzt 70: Ich tue mir das nicht mehr an!“ Mit einer greifbaren Wahrscheinlichkeit werde ich es sein, der das aussprechen wird. Daraus ergibt sich zwingend: Weitere knapp 10 Jahre Volldampf!

 

(2) Die aktuelle „Ich tue mir das nicht mehr an“-Fraktion wird in den kommenden paar Jahren dramatisch an Boden verlieren – und zwar noch deutlich bevor ich den Satz unter (1) aussprechen werde.

 

Oh, ein Hellseher! Welch‘ kühne Prognose, Becker!

 

Das denke ich nicht. Stattdessen spüre ich, dass es immer mehr Aufwand auch auf meiner Seite erfordert, den Anschluss an die aktuellen Entwicklungen zu halten – und ich bin mitten drin im Geschehen. Und „tue mir das noch an“! Und dennoch: Mein Sohn (fast 28) und seine Generation sind auch für mich enteilt.

 

Uneinholbar, fürchte ich…

 

Wie groß, frage ich, wird also dann die Lücke sein zur „Ich tue mir das nicht mehr an“-Fraktion?

 

Ich behaupte: Zu groß, um auf dem Feld der Digitalisierung auch nur mitspielen zu dürfen – auch wenn Kunden diesem Modethema noch so sehr auf den schillernden Leim gehen sollen!

 

Eine einzige Frage vom potentiellen Kunden – und sie wird kommen! – wird das Ganze zum Einsturz bringen! Sie wird in etwa so lauten:

 

„Nun haben wir viel über Digitalisierung geredet: Nun zeigen Sie mir doch mal, was Sie da schon gemacht haben…!“

 

Und da passte dann schon in den Siebzigern mein Vater und rettete sich mit einem eleganten: „Moment, ich hole mal eben Herrn Meyer!“ (Für unsere Gender-Fans: Frauen, die obendrein Computer bedienen konnten, gab es damals in der Bankenwelt nicht!)

 

Heute bin ich überzeugt – für die „Ich tue mir das nicht mehr an!“-Fraktion wird diese eine Frage nur zu einer einzigen Antwort führen:

 

Danke fürs Gespräch: Game over!

 

PROSIT AUF DIE PROFESSIONELLEN INTERIM MANAGER!

Inter-im_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Festival_of_Lights_Hotel_de_Rome_Berlin_2017Mein letzter Blogeintrag in diesem Jahr!

 

Ich wünsche allen meinen Lesern einen guten Rutsch und alles erdenklich Gute für´s neue Jahr 2018.

 

Vermutlich werden Sie sich das eine oder andere vornehmen – für das neue, unschuldige Jahr. „Gute Vorsätze“ nennt man das landläufig. Jedoch habe ich neulich irgendwo aufgeschnappt, dass gut 70 Prozent der guten Vorsätze im Laufe des neuen Jahres dann doch wieder verraten werden.

 

Ich habe für mich bereits in den letzten Wochen dieses nun zu Ende gehenden Jahres eine Entscheidung getroffen – also keinen „guten Vorsatz“ mit einer 70 prozentigen Wahrscheinlichkeit des Scheiterns:

 

Ein Jahr wie 2017 möchte ich nicht mehr erleben!

 

Ich erspare Ihnen die Einzelheiten meiner Beweggründe und decke den Mantel des Schweigens über das, was ich hier bei UNITEDINTERIM erlebt habe. Und verweise auf meinen Blogeintrag aus dem September [SCHÜTZEN SIE UNS VOR SOLCHEN FIGUREN!], der aktueller ist  denn je – und der inzwischen für durchaus nicht untypische Verhaltensmuster von so genannten Interim Managern steht.

 

Es gab Zeiten, da haben sich AIMP und DDIM gar trefflich gestritten, ob es denn deutlich über 20.000 Interim Manager in der DACH-Region gäbe (AIMP) oder doch nur rund 3.000 bis 5.000 (DDIM).

 

Während ich in vergangen Jahren die Schätzungen des AIMP aus tiefer Überzeugung verteidigt habe – tue ich das heute nicht mehr.

 

Was sich derzeit im Markt an Menschen tummelt, die sich selbst für tolle Interim Manager halten, konnte ich mir bis zum Jahr 2017 nicht vorstellen:

 

Selbstgefällig, nassforsch und frechdreist sowie fernab jeglicher Nähe zur „Digitalisierung“ lösen sie meine Erwartungshaltung an ein partnerschaftlich, professionelles Verhalten im Säurebad der Realität auf.

 

Und wir filtern sie aus. Alle. Ausnahmslos alle!

 

Meine ganz persönliche „Blacklist“ bei MANATNET existiert seit 2003. Bis zum März dieses Jahres umfasste sie keine 20 Namen. Über einen Zeitraum von 13 Jahren, wohlgemerkt.

 

Seit März dieses Jahres ist diese Liste auf fast 100 Namen explodiert.

 

Sicher, es ist unser Job, die Qualität zu sichern – und auch zu dokumentieren. Aber das hier, das ist die Arbeit eines Herkules beim Ausmisten des Stalls des Augias!

 

Traditionell werden in meiner Familie zum Jahreswechsel keine Unmengen verballert. Stattdessen setzen wir auf einzeln abgezählte, ausgewählte und handverlesene Raketen: Für jede am Fest teilnehmende Familie eine.

 

In diesem Jahr werde ich eine weitere abfeuern – und dabei unter einem Stoßseufzer anstoßen:

 

Prosit auf die professionellen Interim Manager!

 

WEIHNACHTSTAGE IN SPITZEN-QUALITÄT!

Inte-rim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Sternenglanz_Weihnachtsmarkt_Baden_Baden_2017Wenn Sie Innovationen bringen, dann treffen Sie stets nicht nur auf Zustimmung: Das war schon bei der Erfindung der Eisenbahn so, die seinerzeit – bei Geschwindigkeiten um die 30 km/h – als zu schnell und damit für die Psyche des Menschen gefährlich angesehen wurde [Eisenbahnkrankheit].

 

Der Maßstab war hier natürlich die Kutsche, deren Antriebskräfte zwischen zwei und acht sehenswerten, doch im Vergleich mickrigen, Pferdestärken die schicke Equipage in der Tat deutlich langsamer beschleunigten.

 

Nicht jedem ist ein unverstellter Blick und mutiges Denken gegeben (das ja durchaus nicht zwingend zum Erfolg führen muss…). Stattdessen ist dieses – auf die bisherige Erfahrung aufbauende – Extrapolieren aus der Rückspiegel-Sicht zutiefst menschlich und damit auch typisch. Im Internet werden Sie folglich eine bemerkenswerte Anzahl von so begründeten und dennoch epochalen Fehleinschätzungen finden: Vom Klassiker der weltweit möglichen Automobile über Telefone bis hin zum Computer.

 

Und sicher gilt das auch für die aktuellen Umbrüche im Interim-Business, die aufmerksame Zeitgenossen ohne jeden Zweifel wahrnehmen.

 

Uns war vollkommen klar, dass das Qualitätssiegel, das UNITEDINTERIM Anfang des Monats eingeführt hat, zu Diskussionen in der Branche führen würde.

 

Wir wurden nicht enttäuscht: Die Diskussionen kamen prompt.

 

Eine dieser Diskussionen – durchaus in sehr kritischem Ton – hat der geschätzte Kollege Ludwig Heuse in seinem Newsletter Mitte des Monats angefacht.

 

Damit hier keine Missverständnisse auftreten, sage ich an dieser Stelle eines ganz deutlich: Ludwig Heuse steht für ein renommiertes und seit Jahren erfolgreich im Interim-Business tätiges Unternehmen und seine Arbeit wird allseits respektiert. Auch von mir.

Verblüffende Diskussion über Qualitätsnachweis

Deshalb verblüfft mich die Kritik am Qualitätssiegel, das UNITEDINTERIM neuderdings vergibt, schon ein wenig.

 

Beide Unternehmen, Ludwig Heuse und UNITEDINTERIM, sind der Qualität verpflichtet. Der einzige Unterschied: Beide Unternehmen agieren in unterschiedlichen Segmenten:

 

Ludwig Heuse (und andere) sind als qualitativ hochwertige, beratende Intermediäre (Provider) tätig, während UNITEDINTERIM als qualitativ hochwertiger Direktanbieter arbeitet, der eben keine Beratung anbietet: Letztlich ist UNITEDINTERIM eine Gesellschaft für das professionelle Poolmanagement – und ganz sicher kein Provider. Stattdessen ein Unternehmen, das mit einer Transaktions-Site die Interim Manager und Interim Managerinnen im digitalen Eigenvertrieb unterstützt – und kein weiterer Provider, der das, was er tut, auf seiner Website beschreibt.

 

Dass wir unsere Qualitätssicherung nun mit einem Siegel dokumentieren, unterscheidet uns viel eher von z.B. XING oder LinkedIn, wo – man sehe mir meine Offenheit nach – jeder alles einstellen kann, was er oder sie möchte – (solange er oder sie nicht die Regeln verletzen!).

 

„Aber, was ist dieses Siegel wert? Sie machen die Qualitätssicherung ja selbst!“

 

Richtig! Und durchaus nicht jeder „Bewerber“ besteht unsere Qualitätssicherung, die manche als die härteste in der DACH-Region bezeichnen!

Im Kern der Qualität verpflichtet

Nun, wenn wir alle ehrlich zueinander sind, dann machen sogar die Provider die Qualitätssicherung selbst – und niemand sonst. Mitunter treffen die Interim Manager im Rahmen einer solchen Qualitätssicherung auf Mitarbeiter des jeweiligen Providers – nicht auf die Eigentümer, wie bei UNITEDINTERIM.

 

Im Kern bleibt jedoch festzuhalten, dass wir uns alle der Qualität unseres Angebotes den Kunden gegenüber verpflichtet fühlen.

 

Und das ist gut so – und ob wir das mit einem Siegel oder auf anderem Weg dokumentieren, ist dabei doch völlig unerheblich: Solange wir´s denn nur tun! UNITEDINTERIM hat nun ein solches Emblem – und andere dokumentieren ihre Qualitätsprüfung eben auf anderem Weg.

 

Schwierig wird´s halt nur für die, die nichts an Dokumentation in Sachen Qualität zu bieten haben. Oder gar glauben, auf die Qualitätssicherung ganz verzichten zu können [INTERIM_BUSINESS CHANCENLOS OHNE QUALITÄTSSICHERUNG].

 

So gesehen, verstehe ich die Aufregung nicht so ganz: Aber die Vorweihnachtszeit ist ja ohnehin gern immer ein wenig aufregend…

 

Deshalb wünsche ich meinen Lesern, denen ich ehrlich für ihre Verbundenheit danke:

 

Weihnachtstage in Spitzen-Qualität!

 

SIE SUCHEN EUCH, INTERIM MANAGER, FINDEN ABER NICHTS!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Juedischer_Friedhof_Sulzburg_2017„In zwei von drei deutschen Unternehmen, die bereits auf Interim Management setzen, verfügt die eigene Personalabteilung nach Ansicht der Fachabteilungen über kein ausreichend belastbares Netzwerk an Interim Managern.“

 

So beginnt die Pressemitteilung von Aurum von Anfang dieser Woche. Aurum Interim Management hatte insgesamt 384 Führungskräfte deutscher Unternehmen zum Thema Interim Management befragt.

 

Demnach halten 67 Prozent der Führungskräfte das Interim Manager-Netzwerk der eigenen HR-Abteilungen nicht für ausreichend. Das ist durchaus alarmierend, weil die Personalbereiche den Fachabteilungen bei zwei Drittel aller befragten Unternehmen, die Interim Manager einsetzen, zuarbeiten.

 

Stimmt. Und auch ist es völlig legitim, wenn Aurum aus all dem den Wert der Provider für die Unternehmen ableitet. „Mehr als 80 Prozent der Führungskräfte schätzen es, dass sie über einen Provider eine größere Auswahl an Kandidaten zur Verfügung haben und weniger lange nach einem passenden Interim Manager suchen müssen.“

 

Allerdings schwingt hier für mich durch, dass die Arbeit mit Providern noch längst keine Selbstverständlichkeit ist, denn sonst müsste man über das als „nicht ausreichend“ kritisierte Unternehmens-eigene Netzwerk kein Wort verlieren – sondern stattdessen festhalten: „Ist ohnehin nicht unser Kerngeschäft…!“

 

Ebenso bleibe ich hängen an dem „größere Auswahl“ und „weniger lange suchen“.

 

Ich formuliere das einmal anders: Wenn wir im Unternehmen Festanstellungen besetzen wollen, dann haben wir eine ausreichende Auswahl und müssen auch nicht lang suchen – im kleinen Markt des Interim Managements hingegen schon!

 

Ich neige dazu, dem zuzustimmen!

Es fehlt an Awareness im Interim Management

 

Also, Interim Manager: Es fehlt an „Awareness“! Die Unternehmen suchen Euch – aber sie finden Euch nicht…

 

Folglich besteht akuter Handlungsbedarf!

 

Wo werden heute Menschen – gleichgültig in welchem Umfeld! – suchen? Die ersten, möglicherweise vorsichtigen Schritte gehen? Sich vielleicht auch erst einmal „schlau machen“?

 

Sicher: Im Internet! Sie suchen dort – und sie erwarten Antworten dort. Sofort. Nicht erst in 48 Stunden….

 

Und dort im Internet finden sie dann die Interim Manager, die sie suchen….

 

Tatsächlich?

 

Ich kenne Interim Manager, die tun tatsächlich sehr viel für ihre eigene Präsenz im Internet – und die fassen dann auch schon einmal ein paar Tausender an.

 

Und ich kenne viele, die tun aber auch rein gar nichts. Eine eigene Website? Blödsinn! GMX-Adresse reicht… Michael Zachrau hat das wunderbar glossiert: [WARUM UNS DIE DIGITALE TRANSFORMATION NICHT BETRIFFT]

 

Wir müssen das mal unmissverständlich sagen: Solche Interim Manager kann schlichtweg kein Unternehmen finden!

Ich hab‘ ja nichts zu sagen!

 

Ich kenne kaum einen Interim Manager, der ein eigenes Blog unterhält! „Ich habe die Zeit nicht!“ (na gut) oder „Ich hab ja nichts zu sagen!“ (hoppla!) lauten dann die Top-Platzierungen in den Charts der beliebtesten Ausreden.

 

Aber es werden immer mehr, die Kräfte mit Kollegen bündeln. Ohne sich zu verausgaben oder sich gar um die Vermarktung des eigenen Beitrags kümmern zu müssen! Sie nutzen das UNITEDINTERIM-Blog – und freuen sich über mehr als 10.000 Zugriffe auf die besten Posts (so der Fachbegriff). Eine smarte, noch immer einzigartige Lösung im Interim Management der gesamten DACH-Region! Denn jeder Autor schreibt in der Regel ein-, zweimal im Halbjahr, stützt damit seine eigene Reputation im Interim Business und tummelt sich zudem in einer Content-Maschine, die Google inzwischen sehr wohl bemerkt und goutiert hat.

 

Und weil UNITEDINTERIM keine Provisionsansprüche schützen muss, fehlt auf keinem Blogbeitrag die E-Mailadresse des Interim Managers oder der Interim Managerin. Potentielle Kunden können somit den Anbieter direkt erreichen und über ihre Anfrage sprechen.

 

Und selbstverständlich reagiert der Markt darauf!

 

Es ist ja eine besondere, die vorweihnachtliche Zeit: Ich wünsche mir deshalb vom Christkind, dass das immer mehr Interim Manager erkennen. Und entsprechend handeln. Sich dadurch selbst nachhaltig stärken, die „Awareness“ für sich selbst verbessern und damit auch für die gesamte Interim-Branche.

 

Dass sie erkennen, dass ein professionelles Interim Management ohne Kommunikation, ohne Vertrieb und ohne Investitionen in das eigene Geschäft – ja, tatsächlich! – nicht funktionieren kann!

 

Warum? Es funktioniert auch sonst nirgends.

 

Aber wenn wir dann neben dem analogen auf den digitalen Kanal setzen, dann wird das zunächst einmal viel, viel schneller: Das wird sicher die Unternehmen freuen (siehe oben).

 

Und es wird viel, viel billiger! Ich kann das aus vielerlei Erfahrungen belegen – zum Beispiel durch die AIMP-Foren: Früher haben wir jährlich für 1.500 Euro Programme gedruckt. Heute stellen wir diese Informationen über eine App zur Verfügung – und die Druckkosten entfallen.

 

Einher geht dieses Sparen auf der quantitativen mit einem Quantensprung auf der qualitativen Seite: Zum Beispiel können Teilnehmer vor Ort die anderen Teilnehmer kontaktieren oder aber Fragen über die App an die Workshop-Leiter senden.

 

Natürlich haben wir diese App einmal bauen und Geld in die Hand nehmen müssen – ja, sicher! Dann aber eben nicht mehr…

 

Die Kernaussage lautet daher: Kosten runter und Qualität rauf!

 

Diese Kernaussage leitet uns in unserem gesamten Tun bei UNITEDINTERIM. Denn eins geht gar nicht:

 

Man sucht Euch, Interim Manager, findet euch aber nicht!

 

DAFÜR STEHEN WIR MIT UNSEREM GUTEN NAMEN!

Qualitätssiegel Interim Manager bei MANATNETLange haben wir diese Idee mit uns herumgetragen. Das Für und Wider abgewogen.

 

Natürlich können wir nicht darum herum reden: Wir schaffen auf diese Weise zwei Gruppen von Interim Managern: Die mit – und die ohne.

 

Und sicher wird postwendend die Frage des Wettbewerbs nach der Überprüfbarkeit kommen! Und dass es doch unglücklich sei, wenn nicht gar durch „Geschmäckle“ verunreinigt, dass ein Dienstleister einen solchen Ritterschlag vergäbe – und nicht eine unabhängige Institution, wie z.B. der TÜV.

 

Alles valide Argumente. Wir machen es dennoch!

 

Wir führen in den ersten Dezember-Tagen das UNITEDINTERIM-Qualitätssiegel ein.

 

Dieses Siegel bringen wir auf jedem Profil, das wir zur Verfügung stellen – noch wichtiger aber: Wir stellen das Qualitätssiegel allen Interim Managern bei UNITEDINTERIM zur (unter Beachtung der Lizenzrechte) freien und kostenlosen Verfügung: Für die Signatur, für die Visitenkarte und für die eigene Web-Site.

 

Wer die Qualitätssicherung nicht bestanden hat (ich bin an dieser Stelle mehrfach darauf eingegangen [DER POOL VON UNITEDINTERIM IST DERZEIT SCHWER ZU TOPPEN]), der wird halt nicht freigeschaltet. Wer nicht freigeschaltet worden ist, kann das Qualitätssiegel nicht nutzen.

 

In Zeiten, in denen den Unternehmen angesichts sprießender, stets „führender“, Interim Provider gern einmal die Orientierung abhandenkommt, wird unser Siegel diese Orientierung bieten. Davon sind wir überzeugt.

 

„Ach Schmarrn!“, wird der eine oder andere einwenden.

 

Wir sind da völlig anderer Meinung.

 

Zwar ist dieser Satz nicht von uns – aber er trifft den Kern eben auch für Dr. Harald Schönfeld und mich:

 

Dafür stehen wir mit unserem guten Namen!