INNOVATION MACHT GLÜCKLICH!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Holz-Skulptur_Noah_bei_Sonnenaufgang_Keitum_Sylt_2018Das erste Halbjahr geht mit einem Paukenschlag zu Ende! Nein, ich denke hierbei nicht an das blamable Ausscheiden der deutschen Fußball-Nationalmannschaft – auch wenn das ohne jeden Zweifel ein Paukenschlag war: Jedoch einer in fulminanter Dissonanz!

 

Ich denke an den Relaunch von UNITEDINTERIM, an dem wir lange gearbeitet haben – und über den ich am vergangenen Freitag noch nicht reden durfte.

 

Heute darf ich´s!

 

Wir haben monatelang den professionellen Interim Managern zugehört – und ausgewählten Unternehmen, Providern, Unternehmens- und Personalberatern.

 

Und dann haben wir die wesentlichen Punkt umgesetzt, die uns unsere Kunden genannt haben. Einen Punkt, den sich die Interim Manager händeringend wünschen, haben wir auf das kommende Quartal verschieben müssen: Aus Kapazitätsgründen, denn die mit dem Relaunch verbundene Arbeitsbelastung war atemberaubend.

 

Es kann daher nicht verwundern, dass wir mit positivem Feedback überhäuft werden! Und wenn ich das hier schreibe, als „Minister der Finsternis“, dann heißt das schon was!

Endlich ein Marktüberblick

 

„Wir Interim Manager müssen uns mühsam die Informationen darüber zusammenklauben, welche Provider am Markt tätig sind und welche Verbände für uns relevant sind. Ganz besonders gilt das für Einsteiger ins Interim Management. Diese Arbeit ist sehr, sehr aufwendig.“

 

Nun bieten wir diese Informationen kostenlos auf der Homepage von UNITEDINTERIM an – getrennt nach Interim-Providern und Sozietäten sowie Verbänden. Es verwundert mich kein bisschen, dass diese beiden Seiten in den erst 48 Stunden über 1.000mal abgerufen wurden.

 

Wir wurden gefragt, welche Qualitätssicherung wir vorgenommen hätten. „Keine“, lautete unsere ehrliche Antwort.

 

Unser Ziel ist es, den Markt abzubilden, wie er sich darstellt. Damit werden alle Anbieter von Interim Management und Interim Managern aufgeführt. Sowohl Interim Manager, als auch Kunden, können sich dann ein eigenes Bild machen – und sollten das auch.

 

UNITEDINTERIM möchte keine Wertungen abgeben oder womöglich ein Ranking machen. Wir führen lediglich ganz neutral die Anbieter und die Verbände in alphabetischer Reihenfolge auf.

 

Wir finden, das passt sehr gut zu unserem offenen, provisionsfreien Modell.

Ein Meilenstein im Interim-Business: PSA

 

„Interim Management is a people´s business!” Diese Aussage begleitet mich, seitdem ich mich im Jahr 2001 mit dem Interim-Business beschäftigt habe – und sie hatte mich seinerzeit schwer beeindruckt. Ja, sie hatte mich sogar überlegen lassen, ob ich nicht besser die Finger davonlassen sollte.

 

Längst weiß ich jedoch: Diese Aussage „people´s business“ trifft sehr wohl zu – für den einen Teil des Marktes. Für den anderen Teil aber eben nicht.

 

Sicher: Es gibt Kunden, die sich die Hardskills des Interim Managers anschauen, bei den Softkills jedoch der Einschätzung des Providers vertrauen und schließlich den vom Provider empfohlenen Interim Manager auch wählen. Und es gibt Konstellationen, unter denen ich mir das auch gut vorstellen kann.

 

Dies erfolgt dann so gut wie ausschließlich im Rahmen des Holländischen Vertragsmodells, das den Interim Manager aus der Perspektive des nachfragenden Kunden beinahe als „Mitarbeiter des Providers“ erscheinen lässt – und damit den „Level of Comfort“ für das Unternehmen sicher signifikant erhöhen dürfte.

 

Nun wissen alle, die sich im Interim-Business auskennen, dass nur 25 bis 30 Prozent des Marktes auf dieser Grundlage zustande kommen – der Rest erfolgt direkt zwischen Unternehmen und Interim Manager.

 

Zudem gibt es Unternehmen, die die Empfehlung des Providers einholen, danach jedoch allein entscheiden – und ich habe in 15 Jahren Tätigkeit im Markt  nur solche Unternehmen kennengelernt. Exakt hier liegt der Markt von UNITEDINTERIM!

 

Bisher wurden die Softskills des Kandidaten in diesem direkten Fall erst im Vorstellungsgespräch vom Unternehmen abgeklopft – und dann durchaus nicht selten als „für unsere besondere Aufgabe oder unsere Firma nicht der richtige Typ“ eingeordnet.

 

Zu dieser Erkenntnis kam das direkt nachfragende Unternehmen somit erst in einem weitgehend fortgeschrittenen Stadium der Prozesskette, mit dem aus der Perspektive des Unternehmens zudem dann unnötige – dafür Cash-wirksame – Reisekosten des Interim Managers verbunden waren.

 

Bis jetzt.

 

Dadurch, dass UNITEDINTERIM ab sofort den Interim Managern die Möglichkeit bietet, ihre Persönlichkeits-Struktur-Analyse (PSA) über die Plattform den Unternehmen bereits bei der Vorauswahl zur Verfügung zu stellen, verschiebt sich die Entscheidung, wer gut zum Team und zur Kultur des Unternehmens passen könnte, in eine deutlich frühere Prozess-Stufe: Somit wird viel Zeit und Geld für so manches überflüssige Vorstellungsgespräch eingespart.

 

„Ich halte nichts von solchen Analysen“, sagte uns prompt ein Interim Manager.

 

Viele sagen jedoch: „Cool! Das mache ich auf jeden Fall.“

 

Auf Sicht wird es also zwei Gruppen von Interim Managern geben: Diejenigen, die ihren potentiellen Kunden diese Information zur Verfügung stellen – und diejenigen, die das nicht tun werden. Es gehört nicht allzu viel Phantasie dazu, sich vorzustellen, wem ein typisches Unternehmen den Vorzug geben wird.

 

Ich muss zudem anmerken, dass das im Rahmen von Festanstellungen durchaus nicht mehr ungewöhnlich ist. Es ist inzwischen beinahe Standard, dass Führungskräfte – zumindest in Unternehmen ab einem bestimmten Professionalisierungsgrad – regelmäßig an internen Assessments teilnehmen. Es wäre fahrlässig, anzunehmen, auch hier bliebe das Interim Management – das aus Sicht der Personaler letztlich nicht mehr ist als ein alternatives Vertragsmodell – außen vor.

 

Hinweisen muss ich in diesem Zusammenhang auf das bemerkenswerte Interview, das Dr. Marei Strack, Vorstandsvorsitzende der DDIM, mit Prof. Dr. Peter Hartz im Rahmen des letzten AIMP-Jahresforums geführt hat – in einigen Teilen beinahe ein Werbespot für UNITEDINTERIM:

 

„Interim Manager können anhand von Diagnostiktools ihre Talente und zusätzliche Fähigkeiten ausarbeiten lassen und diese in ihren CV einbauen. Das wird im HR-Bereich schon zunehmend gemacht.“

 

Als erster Anbieter im Interim-Business führt UNITEDINTERIM jetzt Diagnostiktools ein.

 

Wir schreiben in unserer gestrigen Pressemitteilung:

 

„Das neue Angebot einer Persönlichkeits-Struktur-Analyse (PSA) hebt die Vorauswahl des Interim Managers auf eine noch professionellere Ebene. ‚Das Ergebnis erlaubt eine gezielte und objektivere Auswahl eines Kandidaten‘, erklärt Prof. Dr. Günther Singer, der die PSA der Interim Manager bei UNITEDINTERIM durchführt. Singer ist Professor und Akademischer Leiter der HSO Executive Business School in der Schweiz und Dozent für Human Resource Management an der Technischen Universität Wien sowie der Donauuniversität Krems.“

 

Interim Manager können die Ergebnisse der PSA nur für sich persönlich zur Orientierung, aber auch im analogen Eigenvertrieb nutzen. Vor allem aber – und darum geht es: Interim Manager können die Zusammenfassung ihrer PSA auf die Plattform laden – und damit ihren potentiellen Kunden zur Verfügung stellen. Und so sieht das dann aus: PSA Jürgen Becker.

 

Da UNITEDINTERIM die Provider als Kunden, nicht jedoch als Wettbewerber betrachtet, können registrierte Provider im Rahmen ihrer Suchabfragen gleichermaßen auf die Persönlichkeits-Struktur-Analyse zugreifen.

 

Ja, das hat wieder viel Geld gekostet!

Ja, ich habe wieder Raubbau an meinem Kräftevorrat betrieben!

 

Aber ich fühle mich sauwohl!

 

Unser „erster Infrastruktur-Anbieter im Interim-Business“ hat erneut etwas auf den Markt gebracht, was niemand sonst im Interim-Business anbieten kann. Und ich konstatiere:

 

Innovation macht glücklich!

 

PROVIDER FÜR DIE DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND

Inte-rim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Schloss_Seitenpforte_Feste_Salzburg_2018Es war ein mühsamer, es war ein zeitraubender Prozess. Meine treuen Leser wissen das. Die Frage nach dem USP, der sauberen Positionierung von MANATNET – nach UNITEDINTERIM.

 

Ich frage mich immer wieder, weshalb meine Providerkollegen nicht in vergleichbarer Weise reagieren. Vielleicht liegt es daran, dass die Auswirkungen auf meiner Seite dramatischer waren:

 

MANATNET, einst (2003) gegründet als erster auf das professionelle Interim Management spezialisierter Internet-Marktplatz. Was machst Du dann, wenn Du das Herzstück von MANATNET in UNITEDINTERIM einbringst? Und damit der Marktplatz weg ist?

 

Du aber das Providergeschäft nicht aufgeben kannst – und möchtest! Nicht zuletzt, weil Dich die Kunden aus alter Verbundenheit ansprechen.

 

Ein halbes Jahr bin ich unter der Flagge gesegelt „Der Interim-Berater“. Ganz offensichtlich hatte ich schon bessere Ideen…!

 

Denn der Markt zeigte sich in weiten Teilen verwirrt: „Beraten Sie jetzt Interim Manager, wie sie in den Markt einsteigen sollten? So eine Art Grundausbildung für Frischlinge?“ [Zitat aus dem gesammelten Feedback]

Gründungsberatung für Interim Manager funktioniert nicht

 

So abwegig ist ein solches Modell nicht – dennoch ist es zum Scheitern verurteilt! Denn so gut wie alle Neueinsteiger ins Interim Management sind noch immer der festen Überzeugung, man müsse im Kern nur den Begriff ‚Interim Manager‘ über den bisher verwendeten CV nageln und neben stets „verhandlungssicherem Englisch“ mit Grundkenntnissen in einer weiteren Fremdsprache glänzen: Und dann klappe das schon…

 

Jeder Profi weiß, dass das nicht funktionieren kann!

 

Aber die allermeisten Newbies eben nicht – und damit betrachten sie professionelle Unterstützung für den Einstieg ins Interim-Business als rausgeschmissenes Geld: Eine denkbar ungünstige Basis für ein Business-Modell!

 

Vor der AIMP/DÖIM-Tagung in Salzburg trafen wir uns dann. Mein kongenialer Partner bei UNITEDINTERIM, Dr. Harald Schönfeld von butterflymanager, und ich.

 

Wie wir´s oft machen.

 

Und dann gebären wir viele Ideen. Und viele Ideen wandern dann auch wieder in den Müll. Das Leid zahlreicher Ideen! Aber einige Ideen kommen auch immer durch. So gesehen: Ein ganz typischer Verlauf kreativer Arbeit.

MANATNETS Elevator Pitch

 

„Machen wir das, was wir den Interim Managern auch immer predigen! Beantworten wir zwei Fragen: ‚Was kannst Du wirklich gut und besser als andere?‘ und ‚Warum sollte das dann ein Kunde bei Dir kaufen und nicht bei einem Wettbewerber?‘

 

Und dann wird das doch ganz einfach. Wieder ganz neu zwar, aber dennoch ganz einfach:

 

Niemand in der gesamten Provider-Szene ist im Thema Digitalisierung so unterwegs wie Du. Und vor allem: Niemand hat einen vergleichbaren Track-Record! Zähl mal die Sachen auf, die Du gemacht hast. Dein erweiterter Elevator-Pitch so zu sagen. Einfach nur mal so…“

 

„Ähhh. Ich lebe seit 1996 in der digitalen Welt – als Burda das Internet entdeckte. Ich habe aus der internen Unternehmensberatung heraus die Projekte TraXX, Haus und Garten, Focus Online, x-Base, Navigo, Future Kids, Blockbuster, New World Vision sowie Europe Online begleitet.

 

Europe Online S. A. habe ich als CEO in Luxemburg als Wettbewerber zu AOL aufgebaut und – als die Finanzierung eingestellt wurde – zu Grabe getragen.

 

Für debis Systemhaus (seinerzeit eine Daimler-Tochter) habe ich die Internet Business Solutions GmbH aufgebaut – und vier der fünf e-business Referenzen des debis Systemhauses realisiert (Ring Deutscher Makler, White Lion, Daimler-Chrysler Medienarchiv, WEKA).

 

Für Accenture habe ich UNAMITE zum „Employer Brand“ für IT-Spezialisten und zum IT-Full-Service Dienstleister mit 250 Mitarbeitern aufgebaut und IT- sowie e-Business-Projekte (z.B. Maxblue) realisiert.“

 

„Noch Fragen, Kienzle?“

 

Manchmal brauchst Du einfach einen Sparringspartner!

 

Folgerichtig habe ich MANATNET neu positioniert als:

 

Provider für die Digitalisierung im Mittelstand

 

INTERIM MANAGER: BLEIBT NEUGIERIG!

https://www.manatnet.com/blog/wp-content/uploads/2018/03/MANATNET_Interim_Management_Blog_Interim_Manager_bleibt_neugierig.jpgMein Job hat sich in den vergangenen eineinhalb Dekaden enorm geändert: Die Konzern-typischen, quälenden Meetings bestimmt durch PowerPoint-Orgien (in der Spitze 351 Charts – kein Witz!) sind praktisch verschwunden. Heute, in der gleichen Situation, würde ich PowerPoint-Orgien unterbinden. Das hat mit Erfahrung zu tun…

 

Bedauerlicherweise sind sie im gleichen Atemzug verschwunden – und zwar vollständig: Die adventlichen Anfragen der Personalabteilung, welches Seminar ich denn im kommenden Jahr besuchen möchte, um die an anderer Stelle gesetzte (weil vom Unternehmen vorgeschriebene!) Weiterbildung nach eigenen Präferenzen abzurunden.

 

Marei Strack, die Vorstandsvorsitzende der DDIM, nennt das „Druckbetankung mit Weiterbildung“ auf Initiative und Kosten der Unternehmen. Diese Druckbetankung hat keinen Kompressor mehr, sobald Du Dein eigenes Geschäft betreibst…

 

In der Folge entwickeln sich im eigenen Business zwei Typen von Menschen:

 

(1) Der eine Typ registriert dieses schlagartige Verpuffen der druckbetankten Weiterbildung sehr wohl – und nimmt sich auch regelmäßig vor, dann halt selbst für seine Weiterbildung zu sorgen. Und gestaltet auch seine Preise entsprechend. Denn z. B. in meiner Welt, dem Interim-Business, beinhaltet der Tagessatz selbstverständlich die Weiterbildungs-Kosten an sich und zudem die durch die Weiterbildungszeit entgangenen Honorare.

 

Durchaus nicht jeder jedoch bildet sich dann tatsächlich weiter. Die einen, weil sie sich bisher nicht darum kümmern mussten und letztlich nicht wissen, wie das geht. Die anderen sind im Projekt „und haben jetzt für sowas rein überhaupt keine Zeit“. Und wieder andere stellen mit großen Augen verblüfft fest, dass man dafür jetzt eigenes Geld auf den Tisch legen muss – und lassen´ s dann: aus welchen Gründen auch immer.

 

(2) Der andere Typ ist zutiefst verunsichert, weil er weiß, dass sein Wissen, das er mitbringt, veraltet – und zwar immer schneller. Ihm ist deshalb klar, dass er das, was er mitbringt, nicht auf ewig wird vermarkten, vulgo verkaufen, können. Und er macht sich nichts vor: Niemand, rein gar niemand, wird ihm helfen – außer er sich selbst. Oder sie, natürlich.

 

Und deshalb rennt er wie ein Staubsauger durch die Welt – nicht auf der Pirsch nach Unrat, sondern nach den Dingen, die neu sind! Die ihn oder sie weiterbringen können. Die sein Geschäftsmodell auf Dauer absichern.

 

Dieser Typ Mensch kennt die berühmten Killerphrasen nicht, mit diesen drei auf den Medaillenrängen: „Brauche mer net!“, „Alles nur neumodischer Kram“ oder – Weltklasse! – der Offenbarungseid als „Führungs“-Kraft: „Ich hab so viel auf dem Tisch: Ich kann mich nicht auch noch damit beschäftigen!“.

Was kann sich aus einer Innovation bestenfalls entwickeln?

 

Dieser Typ fragt sich stattdessen ständig: „Was könnte sich daraus bestenfalls entwickeln?“ und „Möchte ich mich, ja, muss ich mich vielleicht sogar da auskennen, um meine Kunden weiterzubringen?“

 

Soweit meine ganz persönliche, bisher eher durch Einsamkeit geprägte Denkwelt.

 

Und dann fällt mir ein Artikel in die Hände, weil Google, Twitter und Facebook mir beim „Staubsaugen“ helfen – veröffentlicht bei LinkedIn:

 

Erfahrung – die sterbende Währung

 

Ein Aufschrei der Entrüstung geht durchs Land: Hallo?! Ja, geht´s noch?!

 

Erfahrung ist doch das Allerwichtigste, was wir haben! Selten einen solchen Blödsinn gehört…! Und ganz besonders gilt das fürs Interim Management, dessen gesamtes Geschäftsmodell im Kern auf eben dieser Erfahrung gründet…

 

Ich empfehle jedem Interim Manager diesen Artikel aus Überzeugung. Und ich denke, so ziemlich jeder wird zumindest an diesem Satz hängenbleiben:

 

„Wichtiger als jahrelange Erfahrung sind Neugier und Offenheit.“

Erfahrung ist wichtig – aber eben nicht allein

 

Nein, nein! Ich behaupte nicht, Erfahrung sei unwichtig. Ganz im Gegenteil!

 

Aber, ich bin zutiefst davon überzeugt: Erfahrung allein wird auf absehbare Zeit wertlos, wenn nichts Neues hinzukommt.

 

Und das gilt beileibe nicht nur für die Digitalisierung! Ein Zug, auf den so mancher jetzt aufzuspringen sucht, obwohl der schon längst abgefahren ist.

 

Das gilt für viele andere Themen auch: Von der Robotik, von selbstfahrenden Autos (ja, trotz des furchtbaren Todesfalls!) bis hin zur Additiven Fertigung, umgangssprachlich 3D-Druck genannt.

 

Nach jedem Gespräch mit meinem Sohn – seines Zeichens Experte im 3D-Druck – hallen in meinem, dann matten Hirn drei dröhnende Glocken nach:

 

(1) Du hattest mal keine Ahnung von Additiver Fertigung: Jetzt hast Du zumindest ein wenig davon. Und das ist gut für Deine Kunden in der Automobil-Zulieferindustrie.

(2) Ein mittelständischer Hersteller von Metall-Teilen, der hier nicht aufpasst, wird schneller vom Markt verschwinden, als er sich das vorstellen kann.

(3) Wie cool ist das denn?

 

Meine ganz persönliche Einschätzung (okay, ich weiß halt ein wenig mehr darüber als andere):

 

Der 3D-Druck wird mit einer solchen brachialen Wucht die Welt verändern, die nur mit dem Buchdruck, der Dampfmaschine und dem Internet vergleichbar ist. Daran gibt´s für mich nicht den geringsten Zweifel!

 

Also:

 

Interim Manager: Bleibt neugierig!

 

HIMMEL, VERLIER‘ BLOSS NICHT DEN ANSCHLUSS!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Bueste_Stresa_2017Knapp eine Woche nach der Bundestagswahl. Die AfD sitzt künftig im Bundestag und Andrea Nahles, die als Ministerin für Arbeit und Soziales einiges im Interim-Business durcheinandergewirbelt hat, huldigt ihren bisherigen Regierungspartnern respektvoll: „Ab morgen kriegen sie in die Fresse!“.

 

Sascha Lobo fordert in Spiegel Online: „Deutschland braucht einen digitalen Marshall-Plan“ – bitte unbedingt lesen! – und veranschlagt dafür 100 Mrd. Euro.

 

Ein bemerkenswerter Appell, der, da bin ich mit sicher, wieder auf Heerscharen von Menschen treffen wird – vereint unter dem Banner „Brauche mer net!“. Und ein etwas kleineres Volk vom Stamme „Da hat er eigentlich Recht, aber so schlimm wird es ja wohl nicht sein!“ wird sich in bewährter Manier zurücklehnen und abwarten.

 

In der Interim-Welt scheinen sich auch viele zurückzulehnen – Interim Manager ebenso wie Provider. Ich persönlich kann das nicht nachvollziehen. Dafür passiert im Augenblick im Interim-Business einfach zu viel: Magnalia vor gut einem Jahr, Atreus wickelt, wie ich höre, Interim Mandate jetzt über das Modell der Arbeitnehmer-Überlassung ab, die Taskforce AG wurde von Resources Global Professionals (‘RGP’), übernommen, einem an der NASDAQ gelisteten Unternehmen. Und UNITEDINTERIM sorgte als völlig neuer Dienstleister ohne Provisionsmodell für Furore.

 

Hoppla.

 

Die Umwälzungen werden jedoch nicht nur von Fanfaren begleitet. Vieles geschieht fast nebenbei. So wäre es vor nicht allzu langer Zeit fast undenkbar gewesen (wer auch hätte ein kostenloses Blog den Interim Managern angeboten?), jedoch: Inzwischen verlinkt LinkedIn auf die Blogbeiträge der Interim Manager von UNITEDINTERIM: „Wohin geht die Reise im Interim Management?“. Worüber wir uns freuen. Und die jeweiligen Interim Manager womöglich noch viel mehr.

4.000 bis 6.000 Blog-Leser

 

Klar, wenn ein guter Blogeintrag bei UNITEDINTERIM 4.000 bis 6.000 Leser erreicht, dann ist das schon ein Pfund! Machen Sie mal ein Blog auf – und dann zählen Sie Ihre Leser. Ich wette mit Ihnen, dass Ihnen dabei in den ersten Monaten die Tränen kommen…!

 

Aber hier macht UNITEDINTERIM jedem einzelnen Interim Manager die digitale Kraft der eigenen Domain zugänglich. Eine Art digitales Trittbrett-Fahren – sonst ein eher unschönes Unterfangen, in diesem Fall aber gewollt. Ja, wir laden die Interim Manager sogar dazu ein! Sicher ist das auch gut für UNITEDINTERIM, denn das bringt Traffic. Also, nicht wirklich schlecht für beide!

 

Es fällt auf – man möge mir diese offene Anmerkung nachsehen: Durchaus nicht jeder Interim Manager kann schreiben…! Alles nicht tragisch, jedoch zu hinterfragen, wenn ein solcher Interim Manager sich in den Softskills als „Kommunikator“ charakterisiert.

Das Ende des Interim-Business als „Closed Shop“

 

Hier sind wir an einem kritischen Punkt – und ich fürchte, er wird noch kritischer werden während der kommenden Jahre:

 

Nicht ein Provider wird mehr entscheiden, ob ein Interim Manager gut ist oder nicht! Das wird der Markt tun – durch eine Transparenz, die dramatisch zunehmen wird. Diese Transparenz entspricht so wunderbar dem Kern des Interim Managements: „Ich brauche jetzt Unterstützung: Wer kann mir helfen, was kostet der – und wo finde ich den?“!

 

Und die Transparenz wird das Ende bedeuten für das Interim-Business als „Closed Shop“, den hingerotzten Lebenslauf-Lappen samt anhängendem Schreiberling und, selbstredend, auch für überzogene Preise.

 

Und am Ende, davon bin ich überzeugt, wird der Kunde jeden Interim Manager am Ende des Projektes bewerten. Moderiert vielleicht, um Rufmord auszuschließen, aber eben doch bewerten.

Interim Manager – überragend offen für Neues?

 

Und Interim Manager, die da nicht mitmachen? Sie werden kaum noch Aufträge erhalten. Denn es ist ein urmenschlicher Reflex, dieser Gedanke: „Er wird wohl etwas zu verbergen haben…!“

 

Noch ist es nicht soweit! Aber, mal ehrlich: Worin liegt eigentlich der  Unterschied zur heutigen Usance der Referenzen? Wer keine hat, tut sich schon heute schwerer, als derjenige, der sie vorweisen kann!

 

Ich bin mir sicher: Wer sich heute nicht dieser Transparenz stellt, wird spätestens in fünf Jahren Probleme bekommen.

 

Aber ich stelle fest, dass sich doch recht viele Interim Manager, die am Markt mit Recht ihre Erfahrung in die Waagschale werfen, mit neuem Denken in der Breite erstaunlich schwerzutun scheinen. Gerade Interim Manager, die letztlich offen sein sollten für Neues – ja, Neues wie ein Seismograph auffangen sollten!

 

Wenn nicht die Interim Manager: wer denn dann? Die Massen der Menschen in Festanstellung etwa, vom System zu Ja-Sagern geschliffen und schon jetzt unter der Last des Tagesgeschäfts zusammenbrechend (2016: 941 Mio. unbezahlte Überstunden)?

 

Aber es ist nicht damit getan, dass man neue Visitenkarten druckt und sein Profil auf das gerade aktuellen Buzz-Word ausrichtet – und das so langsam verblassende „Change Management“ durch „Whatever 4.0“ ersetzt (siehe hierzu auch „Bullshit-Bingo 4.0“ von Thorsten Soll). Sehr populär auch, das gleich in eine Pressemitteilung zu gießen: „Industrie 4.0 – Neue Geschäftsmodelle durch Interim Manager“. Leider wird das dann schon gern einmal zu einer Ansammlung von Allgemeinplätzen, wenn nicht gar zu einer Werbebotschaft.

 

Da muss schon einiges mehr kommen. Viel mehr. Sehr viel mehr… Wer sich heute nicht dieser Transparenz stellt, wird spätestens in fünf Jahren Probleme bekommen.

 

Meine Leser wissen: So ganz arg jung bin ich nicht mehr! Aber ich werde „als jung im Kopf“ beschrieben. Das ist anstrengend, aber dafür bin ich dankbar – und das ehrt mich.

 

Obendrein kann ich die eine oder andere Dekade überblicken. Und ich habe den Eindruck, dass sich unsere Welt schneller ändert als ich das je erlebt habe!

 

Überall.

 

Auch im Interim Management: Wer könnte daran ernsthaft zweifeln?

 

Und so manches Mal denke ich:

 

Himmel, verlier‘ bloß nicht den Anschluss!

 

VIEL KÖNNEN UNTERNEHMEN VON KREATIVEN LERNEN!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Blumen_in_digitalem_Oel_Sylt_2016„Sag mal, Becker, arbeitest Du nur noch? Bist Du tatsächlich einer dieser durchgeknallten Workaholics? Oder gibt´s da noch mehr in Deinem Leben?“ Diese Frage stellte mir tatsächlich jemand in dieser Woche.

 

Dafür gab es einen Anlass, der hier und heute nichts zur Sache tut. In ein paar Wochen möglicherweise schon…

 

Meine Frau tendiert sicher dazu, mir liebevoll den zweifelhaften Titel des „Workaholics“ zu verleihen – jedoch, es überrascht sie nicht mehr, nach einer Ehe, deren Dauer das heute übliche Verfallsdatum längst bei weitem überschritten hat.

 

Was also gibt es da noch in Deinem Leben, Becker?

 

Nun, alle die mich gut kennen, wissen, dass ich eine nachhaltige Schwäche habe für gutes Essen, guten Wein, guten Whisky und hin und wieder eine gute Zigarre. Diese Dinge möchte ich ungern missen, aber im Zweifel kann ich darauf weitgehend verzichten. Und ich habe in der Vergangenheit darauf verzichtet. Verzichten müssen. Solche Phasen gibt es typischerweise im Unternehmerleben. Jüngst sagte mir ein badischer Mittelständler: „Wer solche Phasen nicht aus eigenem Erleben kennt, ist kein echter Unternehmer!“

Meine Leidenschaften: Kunst und Fotografie

 

Dessen ungeachtet gibt es zwei Dinge, auf die ich nicht verzichten kann: Die Kunst und die Fotografie.

 

Die Kunst begleitet mich seit 1989 als eine kleine Gruppe ein Unternehmen gründete, um Künstler zu fördern. Wie so oft sind inzwischen nur noch ganz wenige übrig geblieben, weil mit Liebe zur Kunst kein Vermögen zu machen ist. Das ist ein knallhartes Geschäft, aus dem wir uns irgendwann komplett ausgeklinkt haben.

 

Aber die Liebe zur Kunst ist geblieben und seit nunmehr knapp dreißig Jahren gehören Künstler zu meinem Leben. „Richtige“ Künstler. Keine Künstler, die „aus dem Lauf tiefer, innerer Gefühle“ ihre Werke erschaffen und deren Label „ohne Titel“ dem Betrachter alle, aber auch wirklich alle Optionen offen lassen.

 

Mein ganz persönlicher Maßstab an dieser Stelle ist Michelangelo Buonarroti und keinesfalls – ich bitte um Nachsicht! – Joseph Beuys und alle seine Eleven aus der Liga „Ist das Kunst oder kann das weg?“. Der guten Ordnung halber: Ich respektiere alle anderen Sichtweisen – aber gefallen müssen sie mir deswegen noch lange nicht.

 

Meine Liebe zur Fotografie – genau genommen: meine Leidenschaft! – geht zurück auf die frühen Jahre als Teenager. Und sie war in der Tat etwas, das „Leiden schafft“, weil sie mich um Haaresbreite mein Abitur gekostet hätte. Ebenso um Haaresbreite ist sie nicht zu meinem beruflichen Leben geworden: Wie das Leben halt so spielt!

 

Beides, der Umgang mit Künstlern und meine eigene Fotografie, steht für den kreativen Teil meines Lebens. Und rückblickend muss ich konstatieren: In diesem Teil meines Lebens werden in einem gegebenen Zeitraum hundert Ideen geboren – und neunundneunzig davon werden verworfen.

Selbst der größte Kritiker an der eigenen Arbeit

 

Das Bemerkenswerte daran:

 

Niemand ist beleidigt, weil seine oder ihre Idee nicht realisiert wurde! Vergleichen Sie das mal mit dem Geschehen in deutschen Unternehmen…

 

Stattdessen beobachte ich, dass kreative Menschen oftmals selbst ihre größten Kritiker sind. Da werden dann in schöner Regelmäßigkeit Skizzen zerrissen und ganze Blätter zerstört. Und es ist keinesfalls ungewöhnlich, wenn nach der „Fertigstellung“ eines Ölgemäldes große Flächen übermalt und völlig neu gestaltet werden.

 

Niemand fühlt sich schlecht, niemand hat versagt. Aber, ohne es vielleicht so zu nennen, ist jeder auf seine ganz persönliche Weise „In Search of Excellence“.

 

Unter Fotografen sind die Muster ähnlich: Es heißt, dass von 100 Fotos am Ende mindestens 80 weggeworfen werden. Da würde jedem Amateur das Herz brechen: „Da ist doch Tante Erna drauf!“

 

Und schließlich habe ich es so gut wie nie erlebt, dass in diesen beiden Welten eine Idee sofort verworfen wurde. Stattdessen wird die Idee aufgegriffen und man geht damit einige Zeit schwanger, beschäftigt sich damit. Und kommt dann zurück mit den ersten Ansätzen, den ersten meist skizzierten Lösungen. Jedoch niemals mit etwas, das als „fertig“ bezeichnet würde.

 

Wie erwähnt, wird das dann auch sehr oft verworfen – aus unterschiedlichen Gründen. Dann wird die Idee überarbeitet und von vorn begonnen. Oder aber, man erkennt, dass sich die Idee nicht wie vorgedacht realisieren lässt und – natürlich – ist das oft genug auch auf fehlende Mittel zurückzuführen. Das wird dann – nochmal: natürlich – bedauert. Aber dann schüttelt man das ab und wendet sich einer neuen Idee zu.

 

An kein einziges Mal erinnere ich mich hingegen, bei dem es von Beginn an hieß: „Das geht nicht, weil ….!“ mit den in den Unternehmen reflexartig und bündelweise vorgetragenen Hinderungsgründen. Eine denkbar schlechte Konditionierung auf dem Weg in die (digitale) Zukunft. Deshalb bin ich inzwischen sicher:

 

Viel können Unternehmen von Kreativen lernen!

 

SCHNELL UND VERNETZT: MIT EXTERNEN PROJEKTMANAGERN!

MANATNET_Interim_Management_Blog_Foto_J_Becker_schneller_und_vernetzt_mit_ProjektmanagernSicher ist dieses Bild jedem meiner Leser geläufig: Es geistert seit Jahren durch das Internet und zeigt drei Fische, hintereinander im Wasser schwimmend, das Maul aufgerissen und bereit, sich gegenseitig fressen.

 

Allerdings: Die Reihenfolge der Fische entspricht so gar nicht der Darwinistischen Lehre! Vielmehr jagt der kleine Fisch verwegen den mittleren, sein Mäulchen aufgerissen soweit es eben geht, während der mittelgroße Fisch sein Maul aufreissend sich anschickt, den riesigen Fisch zu fressen – dabei leichtfertig die Lebensgefahr missachtend, in der er selbst schwebt.

 

Ein Internet-Klassiker, der bereits vielfach als Illustration eingesetzt wurde – meist unter Überschriften wie „Der Schnelle frisst den Langsamen“, „Change Management“ oder neuerdings „Disruption“.

 

Diese Illustration soll heute – in Zeiten von Digitalisierung, Web 4.0 und Fabrik 4.0 – zeigen, dass tatsächlich der Träge, der sich nicht den neuen Gegebenheiten Anpassende, durch den Agilen vom Markt verschwinden könnte. Die starke Position des kleineren über den großen Marktteilnehmer liegt hierbei in seiner Wendigkeit und seiner Schnelligkeit begründet.

Schnell sein war schon immer „in“

 

Schnell zu sein. Dies und ein eng aufeinander abgestimmtes, vernetztes Arbeiten haben mich so gut wie mein gesamtes Berufsleben hindurch geprägt:

 

Chase Manhattan Bank: Nie hatte ich das Glück, einen Kunden betreuen zu dürfen, der mir gesagt hätte: „Herr Becker, keine Eile: In drei Monaten werden wir das Projekt A starten und wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn es Ihnen möglich wäre, uns bis dahin eine Linie zur Verfügung zu stellen…“

 

Stattdessen wurde ich konditioniert von Kunden wie diesem: „Herr Becker, wir brauchen übermorgen 25 Mio. US-Dollar als Linie bei Ihrer Muttergesellschaft in New York, denn wir haben für ein Grundstück geboten und müssen diese Summe übermorgen hinterlegen. Können Sie uns eine Linie vor Ort bereitstellen? Ach ja, blanko natürlich!“

 

Seufzend nahm ich zur Kenntnis, dass dieser Anruf um 16.50 Uhr einging. Der dann ablaufende Routineprozess: Ehefrau informieren, den Survival-Shop gegenüber heimsuchen (warum bloß hatte der diesen Standort?) und eine Flasche Bier und ein Käsebrötchen holen, die Nacht im Büro durcharbeiten, gegen 7.00 Uhr den Kreditantrag dem Vorstand als morgendlichen Gruß auf den Tisch legen, zum Duschen heimfahren – und rechtzeitig zur Sitzung des Credit Approval Commitees zurücksein. Nachmittags ging die Bestätigung an den Kunden heraus. „Danke, Herr Becker!“

 

Burda: Das Verlagsgeschäft ist in dieser Hinsicht vergleichsweise einfach, denn die Zeitungen und Zeitschriften haben einen festen Erscheinungstermin. Nicht zuletzt die Druckereien mit ihren 3,28m Cerrutti-Tiefdruckrotationen waren eine starke treibende Kraft hinter einer absoluten Termintreue. Darüber hinaus gab es eine weitere Kraft: In all meinen Jahren ist es niemals vorgekommen, dass einer beim Verleger anklopfte mit einer Nachricht wie dieser: „Übrigens, Herr Dr. Burda, die Zeitschrift Elle kommt nicht rechtzeitig auf den Markt, weil….!“

 

„In time, in Budget and above customer expectation“

 

Nach dem Alptraum-Intermezzo Europe Online, das die Shareholder als Wettbewerb zu AOL mit fliegenden Fahnen vor die Wand setzten, erfolgte sicherlich meine tiefste Prägung:

 

Debis Systemhaus Ein “Power-House”! 24 Stunden-Taktung vom Vorstand abwärts. Keine Rückmeldung innerhalb dieser 24 Stunden führte zwangsläufig zu einem Anruf: Das hast Du genau einmal gemacht….!

 

Darüber hinaus Arbeitsteilung über Unternehmen und Länder hinweg. Plan-Build-Run: So ziemlich alles an unterschiedlichen Standorten. Projektmanagement wurde folglich überragend wichtig – vernetztes Arbeiten der Standard. Noch heute kann ich im Schlaf das Debis-interne Ziel für alle Projekte runterbeten: „In time, in Budget and above customer expectation“!

 

Ein Unternehmen, das dies nicht beherrschte, hatte existenzielle Probleme. Und doch wurden bereits damals von einigen Unternehmen die eigenen Hochglanz-Marketingbroschüren in schier unglaublichem Umfang verraten.

 

Wie zum Hohn hatten zur gleichen Zeit, also kurz vor der Jahrtausendwende, Forscher wie z. B. Forrester erhoben, dass kaum 25 Prozent aller IT-Projekte aus Kundensicht die Projektziele erreicht hätten und somit als erfolgreich eingeordnet worden wären. Umkehrschluss: 75 Prozent verfehlten die Projekt-Ziele krachend.

Pokemons mit Interim Mandaten im Gepäck

 

Nun war seinerzeit ich der festen Überzeugung, dies sei der Überbeanspruchung der Mitarbeiter durch drei „Mega“-Themen geschuldet: (1) Internet mit dem neu aufkeimenden E-Commerce, (2) Euro-Einführung und (3) Jahrtausendwende.

 

Mir scheint, ich habe das völlig falsch eingeschätzt, denn aus meiner ganz persönlichen Sicht klappt das vernetze, schnelle Arbeiten heute, fast 17 Jahre nach jenen „Mega“-Themen, schlechter denn je! Und im Ergebnis werden wir langsamer. Inzwischen fällt auf, dass das doch recht viele Gesprächspartner bestätigen.

 

Wenn mein Gegenüber mir sagt, er ruft mich an, tut er es in aller Regel nicht: Ich rufe dann an.

 

Wenn mein Gegenüber selbst (!) eine Deadline vorgibt, hält er sie so gut wie immer nicht ein: Ich rufe dann an.

 

Wenn mein Gegenüber Informationen oder Unterlagen zusagt, liefert er sie im Regelfall nicht: Ich rufe dann an.

 

Auf meine entsprechende Frage wird dann in aller Regel geantwortet: „Ich hatte so viel zu tun!“, was auf liebevolles Verständnis auf meiner Seite trifft, renne ich doch täglich gut 10 Stunden durch die Ortenau auf der Jagd nach virtuellen Pokemons mit fetten Interim Mandaten im Gepäck…

 

Maximal verdichtet lautet die Kernaussage also: „Zu viel Arbeit verhindert schnelles, vernetztes Arbeiten!“

 

Der guten Ordnung halber: Es gibt Ausnahmen hiervon – und ich bin diesen „Ausnahme-Gegenübern“ aufrichtig dankbar! [FREITAG ANGEFRAGT – DIENSTAG ANGEFANGEN!]

 

Das ändert jedoch nichts daran, dass wir in der Breite eine strukturelle Schwäche in Deutschland zu haben scheinen: Schnelles, vernetztes Arbeiten! Und ich bin davon überzeugt, dass sich diese Schwäche als fatal erweisen wird angesichts einer (wohl noch weiter zunehmenden) internationalen Arbeitsteilung. Unter dieser Überschrift wundert es mich nicht, dass die meisten Anfragen, die in den vergangenen sechs Monaten hier aufgeschlagen sind, Projektmanager jeder Couleur betrafen. Und ich glaube ganz persönlich, erste Anzeichen von Engpässen im Markt zu erkennen…

 

Natürlich klingt das nicht so sexy wie Sanierer und Restrukturierer. Und natürlich sind die Tagessätze niedriger – aber offenbar braucht der Markt derzeit dieses Knowhow.

 

Langfristig ist sicher mehr zu tun für die Unternehmen – und vielleicht ersetzen sie sogar irgendwann dieses unsägliche „teamfähig“ in den Stellenanzeigen durch „fähig, schnell und vernetzt zu arbeiten“.

 

Zurzeit jedoch ist das wohl eine gute Strategie der Unternehmen:

 

Schneller und vernetzt: Mit Projektmanagern!

 

DANN MACHT INTERIM-MANAGEMENT WIEDER SPASS!

MANATNET_Interim_Blog_Foto_J_Becker_Dann_macht_Interim_Management_wieder_SpassIn der Interim Management-Szene kennen sich die meisten Player. Und ein gehöriger Teil kennt sich sogar recht gut und, ja!, vertraut einander. Auf dieser Grundlage wird dann bisweilen recht offen miteinander geredet, ohne dass Kunden- oder Projektgeheimnisse ausgeplaudert würden. Darum geht es ja auch gar nicht!

 

Vielmehr geht es um unser Geschäft als solches, um Entwicklungen, Erlebnisse und Eindrücke jeder Art. Nun werden es mir meine Leser sicher nachsehen, dass ich an dieser Stelle kein Vertrauen verletzen werde (an anderer Stelle im Übrigen auch nicht: Niemals!). Dennoch kann ich folgendes festhalten:

 

Nicht zum ersten Mal sagte in dieser Woche ein geschätzter Provider-Kollege: „Das Geschäft macht keinen Spaß mehr!“ Und ein anderer: „Ich hab´ einfach keinen Bock mehr!“

 

Nun erwarten Interim-Provider keineswegs einen Rücksturz ins Paradies vor dem Sündenfall! Aus meiner Sicht erwarten sie schlicht das, was letztlich alle Unternehmen und die dafür arbeitenden Menschen erwarten: Anerkennung für ihre Arbeit und Fairness, was durchaus bis zum Entgelt reicht.

 

Eine nicht völlig aus der Luft gegriffene Erwartung also.

Fairness als Eckpfeiler im Interim Management

 

Auf die Fairness bin ich in meinem Blog hin und wieder eingegangen: Sie ist ein elementarer Eckpfeiler meines Denken und Handelns und für mein Unternehmen MANATNET. Sie wird mitunter (ausdrücklich: nicht im Regelfall!) gefressen von Egoismus und Egozentrik: Die Ergebnisse dieser Fresserei reichen vom Vorwurf der „Sittenwidrigkeit“ oder „Abzocke“ bis hin zum Betrug, wenn ein Interim Manager unseren Erlösanteil nicht weiterleitet. Und das, selbstverständlich, von Professionals nach eigenem Gusto.

 

Hier haben wir ein Kernproblem, das dem „macht keinen Spaß mehr“ zugrunde liegt. Interim Manager greifen den Interim-Provider an (verbal natürlich), weil er für das Projekt XY dem Kunden nicht vorgeschlagen wurde. Der Hinweis des Providers, dass er, der Interim Manager, die Anforderungen des Kunden nicht abdecke, ja, dass alle KO-Kriterien im CV nicht einmal erwähnt würden, wird dann gern mit einem dieser beiden „Argumente“ vom Tisch gewischt:

 

(1) „Ich habe diese Skills nicht, kann sie mir aber sehr schnell aneignen.“

(2) „Ja, das steht nicht im CV: Ich kann ja nicht alles abbilden…!“

 

Dies zeigt zunächst völlige Unkenntnis der Entscheidungsparameter auf der Kundenseite – und es legt zudem, nicht ungewöhnlich, Unterschiede im Eigen- und im Fremdbild offen.

Spaßbremsen im Interim Management

 

Als weitere „Spaßbremsen“ haben sich „Umgehungsversuche“ und das „Nachverhandeln des Tagessatzes“ während des laufenden Projektes herausgebildet.

 

Während „Umgehungsversuche“ aus meiner Sicht einem Diebstahl entsprechen (Der Interim Manager stiehlt dem Interim-Provider den ROI auf seine Vertriebsinvestitionen in eben diese Kundenverbindung), sind die Versuche, den Tagessatz nachzuverhandeln ein Armutszeugnis, mit einem Drall ins Erbärmliche:

 

Der Interim Manager möchte ein höheres Honorar. Typischerweise, weil „das Projekt sich viel umfangreicher darstellt als abgesprochen!“

 

Bemerkenswerter Weise ist das so etwas wie der Standard-Weg eines Interim Management-Projektes. Zumindest aus meiner Erfahrung…

 

Gute Verträge beschreiben daher die Aufgaben des Interim Managers (und natürlich, wie immer: der Interim Managerin!) sehr genau. Und sie enthalten die Klausel: „Zusätzliche Aufgaben können übernommen werden, sofern beide Seiten dem zustimmen.“ Und ein fairer Kunde (und das sind die meisten!) wird das mit einem etwas höheren Tagessatz entgelten.

 

Hier aber sind wir im Netz der von mir so gar nicht geliebten Dreiecksverträge, denn daraus folgt: Der Interim Manager geht mit seinem Ansinnen an den Interim-Provider, seinen Vertragspartner. Sein Ansinnen „höherer Tagessatz“ muss somit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus der Marge des Providers finanziert werden: Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Interim-Provider an seinen Kunden geht mit dem Satz: „Was halten Sie davon, wenn wir ab morgen dem Interim Manager mehr zahlen…?“

 

Im direkten Vertragsverhältnis wie wir es bei MANATNET anwenden, wird so etwas viel seltener vorkommen, weil der Interim Manager seinen Wusch direkt mit dem Kunden besprechen müsste: Entweder, der Kunde hat diesem erweiterten Projektumfang samt Prämie im Tagessatz zugestimmt – und dann gibt es nichts mehr zu besprechen. Oder aber, auch dieser erweiterte Umfang findet sich nur im Eigenbild des Interim Managers wieder – und nicht im Fremdbild des Kunden: Auch dann gibt es nichts zu besprechen.

 

Und dann: Dass die „Leads“ und „Deals“ sich bei vielen Interim-Providern inzwischen in grotesken Quoten gegenüberstehen, erwähne ich nur der Vollständigkeit halber. Dass das nicht gutgehen kann auch!

 

Was also sagt uns das alles?

 

Ich denke, statt ständig dieses mich scheinbar als modern charakterisierende „Win-Win“-Geblubber widerzukäuen, ist es an der Zeit, dass sich der eine oder andere Marktteilnehmer – durchaus nicht nur im Interim-Geschäft – mal wieder mit den scheinbar altbackenen Begriffen „Partnerschaft“ und „Fairness“ auseinandersetzt. Dies schließt ausdrücklich den einen oder anderen Interim-Provider ein!

 

Ich bin zutiefst davon überzeugt:

 

Dann macht Interim-Management wieder Spaß!

 

EIN INTERIM MANAGER IST EIN INTERIM MANAGER

MANATNET INTERIM MANAGEMENT BLOG - EIN INTERIM MANAGER IST EIN INTERIM MANAGERUnser Interim-Geschäft ist ja nicht weit weg vom Geschäft der Unternehmensberater.

 

Auch für mich ist das eine Tatsache.

 

Und folglich ziehen Interim Manager alternativ oder zusätzlich das Werbe-Banner hoch mit der Aufschrift „Berater“ – und die Berater bieten, selbstverständlich, ihren Kunden alternativ oder zusätzlich Dienstleistungen als Interim Manager an. Je nach Großwetterlage und auch daran orientiert, vorbildliche Kundenorientierung, was aktuell, was „en vogue“ ist.

 

Derzeit, so mein Eindruck, ist dies im direkten Vergleich das Interim Management.

 

Auf Seiten der Kunden wird aus meiner Sicht sprachlich und auch betriebswirtschaftlich weit weniger differenziert – was wir nicht zuletzt daran erkennen, dass Interim Manager in der Regel aus dem Budget für Beratungsleistungen honoriert werden. Völlig anders sieht das aus, wenn wir uns die Aufgabe im Kunden-Unternehmen und daraus folgend die Erwartungshaltung des Kunden an den externen Spezialisten ansehen…

Ein Interim Manager kann doch auch beraten!

 

Es gibt Provider-Kollegen, die deutliche Überschneidungen zwischen Aufgabe und Tätigkeit eines Interim Managers und denen eines Beraters sehen („Ein Interim Manager kann doch auch ein Konzept machen!“). Und es gibt andere, die für eine weitaus schärfere Trennung eintreten. Ich gehöre zur zweiten Gruppe.

 

Gute Argumente gibt es, wie so oft, für beide Positionen.

 

Bemerkenswerter Weise bin ich in 14 Jahren, die ich jetzt als Interim-Provider tätig bin, ausnahmslos mit Kunden in Kontakt gekommen, die einen Interim Manager suchten – und dann auch tatsächlich einen Interim Manager bekommen wollten. Und eben keinen Berater.

 

In den Anfängen von MANATNET habe ich nachweisbar Geschäft verloren, weil der Kunde die Interim Manager als „zu beraterlastig“ eingeordnet – und deshalb erst gar nicht zum Gespräch eingeladen hatte.

 

Um diese Situationen zu vermeiden, empfehle ich Kandidaten, die neu bei MANATNET ihre Dienstleistung als professioneller Interim Manager anbieten möchten (oder als professionelle Interim ManagerIN, natürlich!): Nehmt den Begriff „Berater“ konsequent aus Eurem Lebenslauf heraus!

 

Andere Interim-Provider sehen das weit weniger kritisch. Und auch das ist völlig okay, so: In unserem Kulturkreis darf man eine eigene Meinung haben – na ja: Grundsätzlich darf man das („JEDER HAT DAS RECHT, MEINE MEINUNG FREI ZU ÄUSSERN!“).

Der Berater „macht“ einfach nicht!

 

Und doch habe ich es erst in dieser Woche leider wieder erleben müssen, dass meine Einschätzung so falsch nicht sein kann:

 

Ein klasse Interim Manager, Spezialist in seinem Thema. Die Laufzeit des Vertrages geht zu Ende und das Projekt soll für weitere sechs Monate verlängert werden. Überraschend erfolgt der Rückzieher des Kunden kurz vor Vertragsunterzeichnung.

 

Selbstverständlich hake ich dann beim Kunden nach: Ich bin ein ausgeprägt lernwilliger Mensch….

 

„Es hat sich herausgestellt, also hier im Projekt, dass der Interim Manager eher ein Berater ist! Er hat enormes Fachwissen, das uns bisher auch weitergebracht hat. Jedoch hat er sicher keine ausreichenden Führungsfähigkeiten – und er „macht“ einfach nicht. Wir aber brauchen in der jetzigen Phase einen solchen Macher – einen, der kraftvoll handelt, der die Dinge vorantreibt und erledigt!“

 

Tilt! Game over!

 

Machen – führen – die Dinge vorantreiben. Und eben nicht mit Rat an der Seite stehen.

 

Ein schönes Mandat führt nun ein anderer weiter. Die finanziellen Auswirkungen schlagen sich beim Interim Manager und bei MANATNET nieder – nicht beim Kunden, der seinen Cashflow für diese Projekt-Arbeit in andere Kanäle lenkt.

 

Deshalb, meine Kollegen mögen es mir nachsehen!, bleibe ich bei meiner Ausrichtung:

 

Ein Interim Manager ist ein Interim Manager!

 

 

 

 

PS: Ich gebe zu, ich habe darüber nachgedacht, diesen Blogeintrag zu verschieben und mich dem Thema „BREXIT“ zu widmen: Ich habe mich dagegen entschieden.

 

Inzwischen habe ich den Eindruck, jeder – ob wissend oder unwissend – meint, sich äußern zu müssen – was sein gutes Recht ist (siehe oben), aber mein gutes Recht ist es eben auch, zu sagen: „Mir reicht´s jetzt!“

 

Ich möchte dennoch an dieser Stelle vier Aussagen treffen:

 

Emotionale Ebene: Die Entscheidung der Briten macht mich traurig.

 

Humanistische Ebene: Ich respektiere die Entscheidung der Briten – und das ohne jede Einschränkung.

 

Wirtschaftliche Ebene: Ich glaube nicht, dass man sich in der heutigen Welt durch Spaltung stärken kann.

 

Politische Ebene: Ich hoffe, die Entscheidung der Briten ist ein Weckruf für die Politiker in Europa und der Startschuss für etwas, das heute jemand als „Europa reloaded“ bezeichnet hatte! Offenbar gilt auch hier: Weitermachen wie bisher geht nicht mehr….!

 

INTERIM MANAGER, EUER LEBENSLAUF IST EINE QUAL!

Lebenslauf im Interim ManagementMein Blog hat als ältestes Interim Management-Blog in Deutschland ja schon einige Jahre auf dem Buckel. Mittunter gehe ich mal alte Blogeinträge durch – meist nur, um zu schauen, was und worüber ich inzwischen schon geschrieben habe. Auch, um Wiederholungen weitgehend zu vermeiden.

 

Nicht weiter verwunderlich habe ich mich an dieser Stelle mehrfach mit König Fußball und seinen Europa- und Welt-Festspielen beschäftigt (INTERIM MANAGEMENT: ZWISCHEN FUSSBALL UND BRÜCKENTAG). Fast hätte ich geschrieben „beschäftigen müssen“, denn aus meiner unmaßgeblichen Sicht wird durchaus ein Stück Dynamik aus den Büros und Hallen deutscher Unternehmen in individuelle oder kollektive Fan-Aktivitäten umgeleitet. Und erstaunlich: Es gibt mehr Menschen als ich dachte, die sich für die Europameisterschaft Urlaub genommen haben…!

 

Selbst in unserer überschaubaren Interim-Szene ist der Einfluss der Fußball-Europameisterschaft unübersehbar: So weist der AIMP im Programm für das kommende AIMP-Regionalforum am 6. Juli in Stuttgart darauf hin: „Ab 21.00 Uhr bei Teilnahme der Deutschen Fußballnationalmannschaft am Halbfinale Übertragung des Spiels“.

 

Na, dann wünschen wir unseren Jungs mal das Beste – und dem AIMP-Regionalforum, an dem ich sicher teilnehmen werde, viele Gäste! Dann kann ich am Freitag darauf vielleicht vom ersten Private-Public-Viewing des AIMP berichten: Hatten wir meines Wissens auch noch nie!

 

Ich_war_gerade_im_GartenNeben dem Fußball beschäftigt das grottenmäßige Wetter die Menschen – die zum kollektiven Frustabbau sehr lustige Tweets in die Welt senden wie z. B. diesen hier: „Ich bin froh, habe ich diesen Sommer bereits meine Bikinifigur, die Leute schauen schon ganz neidisch, wenn ich zum Supermarkt schwimme.“ (Robot Redford @lucky_mushroom) Oder aber Bilder in die Welt senden – vorwiegend bei Facebook, wie zum Beispiel dieses hier (in der stillen Hoffnung, dass ich keine wie auch immer gearteten Rechte verletze).

 

Im Schutz der vom Himmel stürzenden Wassermassen hat tatsächlich ein Gentleman namens Akindele M. Elias versucht, mein Unternehmen zu betrügen und 38.450,20 Euro (in staunenden Worten: achtundreißigtausendvierhundertundfünfzig) aus meinem Vermögensbereich auf sein Konto in UK umzuleiten. Der Versuch ist in den engmaschigen Sicherheitsnetzen meiner Bank hängengeblieben, der ich deshalb ehrlich zu tiefem Dank verpflichtet bin. Zwar hat das auf beiden Seiten unnötige Arbeit verursacht, aber dafür konnten wir einen Betrugsversuch abwehren – der, wäre er erfolgreich gewesen, sicher weitaus größere Anstrengungen nach sich gezogen hätte.

 

Dass Anzeige erstattet wurde, versteht sich von selbst. Dass das nichts bringen wird, auch. Das stört mich jedoch nicht wirklich: Mir ist es sehr viel lieber, wenn die Jungs sich mit wichtigerem beschäftigen und z. B. Terroristen jagen…

 

Und im Kerngeschäft – im Interim Management?

Interim Management? Da stellemer uns ma janz dumm…!

 

Nun, derzeit melden sich wieder viele Interim Manager, die bei MANATNET mitmachen möchten: Neueinsteiger und alte Hasen. Den Grund hierfür kenne ich nicht.

 

Aber, was ich in dieser Woche an Lebensläufen erhalten habe, das geht auf keine Kuhhaut – und das durchaus nicht nur von Neulingen im Interim Management!

 

Manchmal muss ich dann an Bömmel aus der Feuerzangenbowle denken: „Wat issen Interim Management? Da stellemer uns ma janz dumm…!“ Und dann intoniere ich mit Engel-reinem Klang immer wieder die gleichen Strophen aus der „Ode an den Lebenslauf“:

 

Nein, niemanden interessiert Deine Grundschule!

Nein, niemanden interessiert Dein Geburtsort!

Nein, niemanden interessiert der Geburtsname Deiner Ehefrau!

Nein, niemanden interessieren Deine Grundkenntnisse in Französisch, während andere genau darin fließend sind!

Nein, niemanden interessieren Deine Hobbies, denn Dein Mandat wird Dir genau dafür jede Zeit rauben!

 

Aber, dass ein Interim Manager, der seit fast 20 Jahren im Geschäft ist, seinen Kunden nur genau diese Information mit auf den Weg geben will – untermauert mit ein paar Zeilen „Bullet Points“ unter der Logik „Ich biete…“: Das ist schon krass! Und ganz besonders, wenn die Zeiten, die mehr als 20 Jahre zurückliegen, im Detail beschrieben werden.

 

Das ist so weit weg vom wirklichen Interim-Leben wie nur eben möglich!

Für Interim Manager ist der Lebenslauf ein Verkaufsprospekt

 

Ich möchte wirklich niemandem zu nahe treten. Ganz und gar nicht! Nein, keinesfalls – denn letztlich sind wir Provider ja auch dafür da: Als Sparrings-Partner, als Coach für die Interim Manager.

 

Dennoch: Ich finde schon, jeder Interim Manager, ob neu oder erfahren, sollte sich schon fragen: „Was genau kann ich gut, ja besser als andere?“ Sich dann gedanklich einmal auf die Seite des Kunden versetzen und versuchen, die Frage zu beantworten: „Warum sollte ein Kunde das kaufen wollen, und dann noch bei mir?“

 

Eine ganz offensichtlich nur scheinbar offensichtliche Übung!

 

Vielleich ist es eine gute Idee, wenn ich bei Gelegenheit mal einen eigenen Blogeintrag dem Thema Lebenslauf/Profil eines Interim Managers widme unter der Logik:

 

Der Lebenslauf ist der Verkaufsprospekt in eigener Sache.

 

Und dann verlinke ich in den ersten Mails mit den jeweiligen Interim Managern darauf, statt mir den Mund fusselig zu reden.

 

Bis dahin jedoch gilt, nicht für alle, doch noch immer für erstaunlich viele:

 

Interim Manager, Euer Lebenslauf ist eine Qual!

 

INNOVATIONEN GEBEN DER ZUKUNFT EINE ZUKUNFT

Fotograf_J_Becker_fuer_MANATNET_Interim_Blog_Titel_MANATNET_Innovationen_geben_der_Zukunft_eine_ZukunftSchade, dass heute nicht wieder der 1. April ist! Ich hätte noch die eine oder andere gute Idee gehabt – zur Freude meiner Leser. Toll, wenn dann meine Leser sich revanchieren – nun auf meiner Seite Freude-bringend – und kommentieren wie z. B. Frau Dr. Strack: „Da sehen Sie, welche Dimension disruptiven Denkens man Ihnen zutraut, Herr Becker. Immer für eine Überraschung gut.“

 

Das Thema „Disruptives Denken“ ist derzeit schwer aktuell. Dabei ist disruptives Denken überhaupt nichts Neues:

 

So kann ich mir gut vorstellen, dass seinerzeit die Droschken-Kutscher mitleidig und im Wortsinne von oben herab auf die knallenden und stinkenden Automobile herabblickten…

 

Und auch die Diskussionen der Erfinder des Rades in Europa sind womöglich wenig erbaulich gewesen:

 

„Wir haben das Rad erfunden!“

 

„Wer zum Teufel braucht ein Rad? Was bringt das?“

 

„Sei wesentlicher Vorteil ist das Abrollen seines Umfangs auf dem Untergrund!“

 

„Häh?“

 

„Und: Wir müssen aufpassen, dass wir nicht gegen die Asiaten verlieren: Die haben so etwas auch in der Pipeline!“

 

„Was scheren uns die Asiaten!“

Disruptives Denken ist letztlich nicht neu

 

Mich selbst begleitet dieses „disruptive“ Denken letztlich mein gesamtes Leben lang. Nur einmal – muss ich kleinlaut zugeben – habe ich eine „Disruption“ völlig falsch eingeschätzt: Die Digitalfotografie! Ich habe mir nicht vorstellen können, mit welcher Wucht die Bits und Bytes das Silberhalogenid hinwegfegen und Ikonen wie Kodak mit in den Abgrund reißen würden.

 

Ich habe die Macht des Internet hingegen nicht unterschätzt: Bereits 1996 gab es Stimmen die verkündeten, künftig würde so ziemlich alles übers Internet verkauft – vom Auto bis hin zu Schuhen. Vor allem die Männer hatten mannigfache Gründe, weshalb das nie im Leben funktionieren könne…

 

Heute macht allein Zalando dicht an drei Milliarden Euro Umsatz im Jahr.

 

Es hat mich nicht überrascht, dass CDs die Vinylscheiben verdrängten – und es überrascht mich nicht, dass sie nun selbst von Streaming-Diensten verdrängt werden.

 

Und ich bin vorbereitet darauf, dass wir an den Anfängen einer neuen umwälzenden und umbrechenden Kraft stehen: Die additive Fertigung – auch 3D-Druck genannt.

 

Hör auf uns zu sagen, wie toll Du bist, Becker!

Die mentale Polung macht´s

 

Stimmt, denn darum geht es auch gar nicht. Vielmehr geht es darum: Sein wir mutiger in unserer Vorstellungskraft! Und lassen wir uns von drei Fragen leiten:

 

  1. Macht das Neue irgendetwas schneller oder einfacher?
  2. Macht das Neue irgendetwas billiger?
  3. Macht das Neue irgendetwas möglich, was so bisher nicht möglich war?

 

Wenn wir alle drei Fragen mit „ja“ beantworten können, dann Obacht! Möglicherweise stehen wir vor einer bahnbrechenden Änderung…

 

Das hilft uns auch, auf dem Boden zu bleiben, denn machen wir uns nichts vor: Der Begriff Disruption ist aktuell schwer in Mode! Und wie wir alle wissen, ändert sich die Mode recht schnell.

 

Bleiben wir einfach wachsam – und streichen wir aus unserem Sprachgebrauch jeden Satz, der mit einem „Es geht nicht, weil …!“ beginnt – und ersetzen wir ihn konsequent durch ein „Ich kann mir vorstellen, dass….!“

 

Natürlich wird nicht alles so kommen, wie wir uns das vorstellen! Und natürlich ist das Umstellen auf das Neue nicht leicht! Ich bin der erste, der das zugibt: Allein die Umstellung auf eine neue Software-Version ist (anders als in den Marketing-Abteilungen formuliert), nicht nur vorteilhaft, denn sie wird auf jeden Fall bisherige Arbeitsroutinen brechen und den Anwender dadurch langsamer machen.

 

Und natürlich wird es vieles geben, das wir uns vorstellen können –was aber dann doch nicht so kommt. Dies ist dann stets Hochzeit für die „Hab ich doch gleich gesagt!“-Fraktion.

 

Gönnen wir ihnen ihren kleinen Triumph – und denken wir stets daran:

 

„Innovationen geben der Zukunft eine Zukunft1)!

 

 

1)© Prof. Dr. Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger