Am Anfang jedes neuen Jahres häute ich mich. Zumindest fühle ich mich so.
Das alte Geschäft, abgenutzt, matt und gebraucht, wird abgestreift – und sorgsam in eine Ecke gelegt: Wir werden darauf zurückgreifen müssen. Das neue Geschäft kann kommen. Glänzend und unberührt.
Das alte Geschäft – sorgsam in eine Ecke gelegt.
Wir brauchen noch viele Daten aus 2012 für die AIMP-Providerumfrage 2013. Der neue Fragebogen ist entworfen und wird am kommenden Montag mit meinen Partnern, Vera Bloemer und Thorsten Becker, verabschiedet. Danach an die Teilnehmer versendet.
Wir brauchen viele Daten für die MANATNET-Statistiken. Volle Transparenz halt.
Die Analyse aller Tagessätze zum Jahresende. Das Ergebnis ist bereits versendet an alle Interim Manager von MANATNET. Die Verdichtung im INTERIMTREND ist bereits online.
Die Analyse aller Skills der anbietenden Interim Manager zum Jahresende. Das Ergebnis ist bereits online.
Die zum Jahresende aktualisierte Unternehmenspräsentation. Das Ergebnis ist bereits online.
Die Analyse der Akquisitionskanäle für beide Kundengruppen: Interim Manager und Unternehmen. Fertig.
Kein Grund zum Jubeln! Das ist ein ganz normaler Regelprozess. Deshalb sind wir bereits fertig, während andere Schnee suchen.
Und doch ist es diesmal anders: Erstmals haben wir einem Dutzend Interim Managern gekündigt.
Nach bald zehn Jahren war ich es leid!
Es gibt Interim Manager, die aktualisieren ihren Lebenslauf nicht – ihren „Verkaufsprospekt in eigener Sache„. Das zwingt mich dazu, regelmäßig nachzuhaken, wenn mir auffällt, dass ein Lebenslauf veraltet ist. Künftig wird unser System mir diese schwachsinnige Zeitverschwendung abnehmen.
Die tollsten Argumente kommen dann mitunter, weshalb der Lebenslauf veraltet ist. Als kundenorientierter Mensch akzeptiere ich jedes dieser Argumente – unabhängig davon, wie sehr mein Hirn tobt!
Und ich bitte Outlook in jedem einzelnen Fall, mich in acht Wochen daran zu erinnern, dass ich den neuen Lebenslauf überprüfen muss.
In aller Regel muss ich dann feststellen, dass kein neues Dokument vorliegt.
Dann startet der Prozess von vorn: Anschreiben, Antwort abwarten, Outlook einspannen – und dann nach acht Wochen erneut überprüfen.
Ja, ich trau mich kaum, das zu sagen: Ich mache das dann auch noch ein drittes Mal.
Dann aber sperre ich die Daten der jeweiligen Interim Manager am Marktplatz MANATNET!
Das tue ich schon, weil meine Leidensfähigkeit tatsächlich begrenzt ist: Denn jeder Kunde, der während eines solchen Zeitraums einen solchen Lebenslauf von MANATNET herunterlädt, fragt mit süffisantem Lächeln, ob wir noch ganz gescheit seien, einen Lebenslauf von – sagen wir – 2011 anzubieten.
Ich hasse diese Gespräche über alle Maßen!
Ein letztes Mal schreibe dann ich diesen Interim Managern – wieder acht Wochen später: Einen echten Brief, keine Mail – ja, tatsächlich! Die Kündigung der Geschäftsverbindung. Unfassbar!
Zwei Briefe kamen zurück als „unzustellbar“. Zehn weitere wurden nicht beantwortet.
Die Daten von zwölf Interim Managern wurden daraufhin zum 1. Januar 2013 gelöscht.
Da leide ich wie ein Hund. Doch, sorry guys:
MANATNET ist kein Hort für unprofessionelle Interim Manager!