SCHLEIFEN WIR DIE INEFFIZIENZEN IM INTERIM-BUSINESS!

Inte-rim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Balkenhol_Mann_auf_der_Mozartkugel_am Kapitelplatz_in_Salzburg_2018Wenn Du regelmäßig Dein Blog am Freitag veröffentlichst, dann fällt Dir auf, wie oft doch solch ein Freitag auf einen 13. fällt – zumindest fühlt sich das so an.

 

Heute ist es mal wieder so weit. Oh! Schockschwerenot! Ein Unglückstag!

 

Ich bin ohnehin nicht abergläubisch und habe zudem genug ablenkende Arbeit auf dem Tisch. Ein Investorengespräch hallt nach und ich muss mich auf Montag vorbereiten: Es steht mal wieder ein Vortrag bei der DDIM an – diesmal in Köln „Digitale Plattformen für Interim Manager“.

 

Ich liebe diese Gelegenheiten, mit den Interim Managern und Managerinnen zu sprechen, denn deren Feedback und deren Denkwelt ist mir wichtig.

 

Eine andere Denkwelt wird zunehmend wichtiger: Die der Kunden. Und eine weitere für mich ganz persönlich: Die der Investoren.

 

Ich habe den Eindruck, als hätten die (noch von Frau Nahles) getriebenen Diskussionen zur Scheinselbständigkeit dem Interim Management auf Seiten der Kunden eine höhere Bedeutung beschert. Die Unternehmen haben sich mit dem Thema Interim Management befasst und wissen jetzt in aller Regel mehr als vorher.

 

Dass ein gehöriger Anteil unter den Kunden jetzt die rechtlichen Auswirkungen kritisch sieht, widerspricht dem keineswegs.

 

Noch krasser ist die Sicht von Investoren auf unser Provider-Geschäft.

Hochgradig fragmentiert, teuer und überragend ineffizient

 

Wie oft haben wir inzwischen die DACH-Region analysiert, um die Fragen der Investoren zu beantworten:

 

Wieviel Provider gibt es in der DACH-Region? „An die 90!“ – Tatsächlich?

Wie hoch sind die Provisionen: „20 bis 50 %!“ – Tatsächlich?

Woher kommen die Kandidaten? „Jeder hat seinen eigenen Pool!“ – Tatsächlich?

Wie groß sind diese Pools? „Im Schnitt rund 2.000 Kandidaten – in der Spitze wohl 5.000!“ – Tatsächlich?

 

Investoren bleiben an den ersten beiden Punkten hängen und kommentieren „hochgradig fragmentiert“ und „teuer“. Der Punkt, der Investoren jedoch am meisten verblüfft, ist Punkt 3: Jeder hat seinen eigenen Pool! Hier lautet der Kommentar stets: „Hochgradig ineffizient!“.

 

Ich teile diese Einschätzung schon lange. Bereits vor eineinhalb Jahren habe ich mich hier an dieser Stelle über einen ganzen Monat diesem Thema gewidmet: Ineffizienzen im Interim Management Teil 1, Teil 2, Teil 3 und Teil 4.

 

Heute, rund eineinhalb Jahre später, verblüfft es mich noch immer, dass die Interim Manager und Managerinnen nicht aufschreien!

 

„Mein Geschäft ist so speziell und da gibt es nur wenige Projekte: Da muss ich mit einem Schleppnetz durch den Markt fahren und jedes Projekt mitnehmen, was auch nur irgendwo hochkommt!“

 

„Was bedeutet das konkret?“

 

„Ich bin bei so ziemlich jedem Provider registriert, den es gibt.“

 

„Das heißt: Sie halten bei praktisch allen Providern Ihr Verfügbarkeitsdatum aktuell und senden etwa zweimal jährlich Ihren aktualisierten CV?“

 

„Ja, genau so!“

 

Somit erhalten rund 90 Provider etwa zweimal im Jahr einen CV und bearbeiten den dann! 90mal dasselbe Dokument. 90 Mitarbeiter fassen das an und bearbeiten das – auf welche Weise auch immer.

 

Und ganz ehrlich: Der Gedanke an den Administrativen Aufwand dieses Interim Managers treibt mir den Schweiß auf die Stirn!

 

Das ist sicher ein extremer Fall. Aber selbst, wenn wir das für den typischen Interim Manager erheblich reduzieren, wird hier eine dramatische Ineffizienz deutlich.

 

Und so ziemlich jeder Interim Manager, der eine vergleichbare Situation bei seinem Kunden aufspürt, wird empfehlen, die Informationen an einer Stelle zu bündeln, statt sie redundant vorzuhalten und obendrein auch noch redundant, dafür aber individuell zu bearbeiten.

 

Ich bin zutiefst davon überzeugt: Auch im Interim-Business führt daran überhaupt kein Weg vorbei – und auch deshalb haben wir UNITEDINTERIM gegründet:

 

Schleifen wir die Ineffizienzen im Interim-Business!

 

PROVIDER FÜR DIE DIGITALISIERUNG IM MITTELSTAND

Inte-rim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Schloss_Seitenpforte_Feste_Salzburg_2018Es war ein mühsamer, es war ein zeitraubender Prozess. Meine treuen Leser wissen das. Die Frage nach dem USP, der sauberen Positionierung von MANATNET – nach UNITEDINTERIM.

 

Ich frage mich immer wieder, weshalb meine Providerkollegen nicht in vergleichbarer Weise reagieren. Vielleicht liegt es daran, dass die Auswirkungen auf meiner Seite dramatischer waren:

 

MANATNET, einst (2003) gegründet als erster auf das professionelle Interim Management spezialisierter Internet-Marktplatz. Was machst Du dann, wenn Du das Herzstück von MANATNET in UNITEDINTERIM einbringst? Und damit der Marktplatz weg ist?

 

Du aber das Providergeschäft nicht aufgeben kannst – und möchtest! Nicht zuletzt, weil Dich die Kunden aus alter Verbundenheit ansprechen.

 

Ein halbes Jahr bin ich unter der Flagge gesegelt „Der Interim-Berater“. Ganz offensichtlich hatte ich schon bessere Ideen…!

 

Denn der Markt zeigte sich in weiten Teilen verwirrt: „Beraten Sie jetzt Interim Manager, wie sie in den Markt einsteigen sollten? So eine Art Grundausbildung für Frischlinge?“ [Zitat aus dem gesammelten Feedback]

Gründungsberatung für Interim Manager funktioniert nicht

 

So abwegig ist ein solches Modell nicht – dennoch ist es zum Scheitern verurteilt! Denn so gut wie alle Neueinsteiger ins Interim Management sind noch immer der festen Überzeugung, man müsse im Kern nur den Begriff ‚Interim Manager‘ über den bisher verwendeten CV nageln und neben stets „verhandlungssicherem Englisch“ mit Grundkenntnissen in einer weiteren Fremdsprache glänzen: Und dann klappe das schon…

 

Jeder Profi weiß, dass das nicht funktionieren kann!

 

Aber die allermeisten Newbies eben nicht – und damit betrachten sie professionelle Unterstützung für den Einstieg ins Interim-Business als rausgeschmissenes Geld: Eine denkbar ungünstige Basis für ein Business-Modell!

 

Vor der AIMP/DÖIM-Tagung in Salzburg trafen wir uns dann. Mein kongenialer Partner bei UNITEDINTERIM, Dr. Harald Schönfeld von butterflymanager, und ich.

 

Wie wir´s oft machen.

 

Und dann gebären wir viele Ideen. Und viele Ideen wandern dann auch wieder in den Müll. Das Leid zahlreicher Ideen! Aber einige Ideen kommen auch immer durch. So gesehen: Ein ganz typischer Verlauf kreativer Arbeit.

MANATNETS Elevator Pitch

 

„Machen wir das, was wir den Interim Managern auch immer predigen! Beantworten wir zwei Fragen: ‚Was kannst Du wirklich gut und besser als andere?‘ und ‚Warum sollte das dann ein Kunde bei Dir kaufen und nicht bei einem Wettbewerber?‘

 

Und dann wird das doch ganz einfach. Wieder ganz neu zwar, aber dennoch ganz einfach:

 

Niemand in der gesamten Provider-Szene ist im Thema Digitalisierung so unterwegs wie Du. Und vor allem: Niemand hat einen vergleichbaren Track-Record! Zähl mal die Sachen auf, die Du gemacht hast. Dein erweiterter Elevator-Pitch so zu sagen. Einfach nur mal so…“

 

„Ähhh. Ich lebe seit 1996 in der digitalen Welt – als Burda das Internet entdeckte. Ich habe aus der internen Unternehmensberatung heraus die Projekte TraXX, Haus und Garten, Focus Online, x-Base, Navigo, Future Kids, Blockbuster, New World Vision sowie Europe Online begleitet.

 

Europe Online S. A. habe ich als CEO in Luxemburg als Wettbewerber zu AOL aufgebaut und – als die Finanzierung eingestellt wurde – zu Grabe getragen.

 

Für debis Systemhaus (seinerzeit eine Daimler-Tochter) habe ich die Internet Business Solutions GmbH aufgebaut – und vier der fünf e-business Referenzen des debis Systemhauses realisiert (Ring Deutscher Makler, White Lion, Daimler-Chrysler Medienarchiv, WEKA).

 

Für Accenture habe ich UNAMITE zum „Employer Brand“ für IT-Spezialisten und zum IT-Full-Service Dienstleister mit 250 Mitarbeitern aufgebaut und IT- sowie e-Business-Projekte (z.B. Maxblue) realisiert.“

 

„Noch Fragen, Kienzle?“

 

Manchmal brauchst Du einfach einen Sparringspartner!

 

Folgerichtig habe ich MANATNET neu positioniert als:

 

Provider für die Digitalisierung im Mittelstand

 

DABEI SEIN – ODER NICHT: DAS IST HIER DIE FRAGE!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Fassade_Westerland_Sylt_2017Heute Abend werde ich einen Vortrag im Rahmen der Regionalveranstaltung der DDIM Berlin-Brandenburg halten. Das Thema lautet „Plattformen für Interim Manager“.

 

Ich fahre nur für diese Veranstaltung nach Berlin – immerhin: Meine Lieblingsstadt…

 

Mit dem Zug. Sechs Stunden Fahrt hin – sechs Stunden zurück. Eine Übernachtung. Alles auf eigene Kosten.

 

Warum nur in Gottes Namen machst Du das? Während sich die Arbeit im Büro turmhoch stapelt, denn wir schließen bei UNITEDINTERIM in diesem Monat unser erstes Geschäftsjahr ab – was in meiner Welt stets mit dem ersten nachhaltigen Bereinigungsprozess einhergeht…

 

Zunächst mache ich das, weil ich dankbar bin. Dankbar dafür, dass UNITEDINTERIM offenbar grundsätzlich angesprochen wird, wenn es um das Thema „Plattformen im Interim-Business“ geht: Im Oktober in München, heute Abend in der Hauptstadt – und im April werde ich in Köln sein.

 

Ganz offensichtlich führt im Interim-Business kein Weg mehr am Plattform-Modell vorbei: Wie auch?

 

Das mag man gut finden oder auch als Hinrichtung des „People Business“ rigoros und uneingeschränkt ablehnen. Aber negieren kann man´s halt nicht mehr.

Extrapolieren aus der Rückspiegel-Sicht

 

Und doch tun das noch verblüffend viele Interim Manager – gefangen im Extrapolieren aus der Rückspiegel-Sicht. Kaum in der Lage, neu, unvoreingenommen und unverstellt zu denken.

 

Ausgerechnet Interim Manager, die doch typischerweise gerade hierin einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil gegenüber den in Regeln und Prozessen eingeschnürt nach Atem röchelnden festangestellten Konkurrenten kommunizieren.

 

Hoppla!

 

Ich nehme deshalb jede Gelegenheit wahr, mit unseren Zielgruppen ins Gespräch zu kommen – und, ja, ich wünsche mir möglichst viele kritische Menschen heute Abend! Die mit vielen harten Fragen kommen – und mir damit die Gelegenheit geben, darauf zu antworten. Und ich werde die Antworten haben…

 

Ich verstehe meinen Vortrag deshalb auch nicht als Verkaufsveranstaltung. Deshalb wird es nicht einmal einen Screenshot von der Homepage von UNITEDINTERIM geben. Dafür viel Logik und ein paar Zahlen nach dem fast abgeschlossen ersten Geschäftsjahr.

 

Und ich werde über Dinge sprechen, die die Provider halt nicht anbieten können, weil ihr auf dem Schutz der eigenen Provisionen aufbauendendes Geschäftsmodell dies nicht erlaubt: Einkaufsvorteile, ein Blog für die Interim Manager und – ganz neu – Videos der Interim Manager neben dem Bild und dem Profil.

 

„Great!“ antwortete auf den gestrigen Tweet zu den Videos Herr Menke entwaffnend.

 

Ein anderer Marktteilnehmer reagierte auf denselben Tweet mit dem Klassiker „Brauche mer net“.

 

Und das wiederum ist ganz typisch für ein neues, modernes Angebot. Das war so, als in den Achtzigern die Geldautomaten aufkamen und Electronic Banking sowie Digitalkameras in den Neuzigern. And, ja, tatsächlich, das war auch noch 1995 so, als dieses neue Internet sich aus dem modrigen Wurzelwerks des Arpanets in schier unvorstellbarer Wucht Bahn brach, um die Welt für immer zu ändern! Und nun kommt der Digitaldruck…

 

Deshalb muss letztlich das jeder Interim Manager und jede Interim Managerin für sich ganz persönlich entscheiden:

 

Dabei sein – oder nicht: Das ist hier die Frage!

 

SOLCHE INTERIM MANAGER PASSEN NICHT ZU UNITEDINTERIM!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Altes_Schaukelpferd_Tinnum_Sylt_2017Sie sind spürbar angestiegen, die Vorstöße der Interim Manager unter der Überschrift „Ich kann das allein nicht stemmen, aber geht das vielleicht über UNITEDINTERIM?“

 

Natürlich können wir nicht alles sofort aufgreifen („Wie viel Prozente bekomme ich über UNITEDINTERIM bei Audi?“). Aber wir sind´s ja auch selbst schuld:

 

Seitdem die UNITEDINTERIM-Sonderkonditionen bei Sixt offen gelegt haben, was möglich ist, kommt man natürlich immer öfter auf solche Fragestellungen. Und wenn ich ganz ehrlich bin, wollten wir genau dort hin!

 

Das ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor des Geschäftsmodells einer jeden Plattform – und somit ein elementarer Baustein in der gesamten strategischen Ausrichtung von UNITEDINTERIM:

 

„Es beruht darauf, dass wertschöpfende Interaktionen zwischen externen Anbietern/Erzeugern und Kunden möglich werden. Die Plattform stellt den Teilnehmern eine offene Infrastruktur für diese Interaktionen bereit und legt die Rahmenbedingungen und Regeln dafür fest. Der übergreifende Zweck einer Plattform ist es, das Zusammenkommen der User und den Austausch von Waren und Dienstleistungen [….] zu gestatten und dabei für alle Beteiligten die Möglichkeit einer Wertschöpfung zu schaffen.“ (Quelle: Die Plattform-Revolution – Parker, van Alstyne, Choudary)

 

Auf den Punkt gebracht: Das direkte Kontrahieren macht Vermittler obsolet – und das Netzwerk ist dramatisch stärker als jeder einzelne! Exakt dafür muss es aber offen sein…

 

Jeder weiß das!

 

„Ich möchte die Software X gern nutzen. Aber ich muss mindestens fünf Lizenzen abnehmen: Das kann ich als Einzelkämpfer aber nicht. Das ist viel zu teuer! Aber wenn wir vielleicht das Netzwerk von UNITEDINTERIM nutzen und vier weitere Kollegen finden, die die Software X gern hätten: Dann zahlt jeder von uns nur ein Fünftel – und dann funktioniert das.“

 

Wir haben gefragt und es hat sich herausgestellt: Über 20 Kollegen würden die Software X auch gern nutzen.

 

Wir haben verhandelt mit dem Hersteller der Software X – und nun kann UNITEDINTERIM als Halter der Masterlizenz Unterlizenzen an die Interim Manager vergeben, die zudem noch von der Kostendegression profitieren.

Einkaufsvorteile: Das hat Geschmäckle!

 

Ich erinnere mich an die allerersten Gespräche im vor fast zwei Jahren mit Providerkollegen im Vorfeld der Gründung von UNITEDINTERIM. Ich hatte darauf bestanden, dass das neue Unternehmen auf jeden Fall eine Einkaufsgesellschaft an seiner Seite hat, um Interim Managern Einkaufsvorteile zu bieten – durch Bündelung der Einkaufsmacht eben dieser Interim Manager. So über alle Maßen brillant ist diese Idee doch gar nicht!

 

„Das hat Geschmäckle!“ lautete tatsächlich eine Aussage am Tisch.

 

Es stellt sich heraus, dass das – ganz im Gegenteil – ein Angebot ist, dass die Interim Manager durchaus goutieren.

 

Es zeigt aber auch, wie krass anders das Geschäftsmodell von UNITEDINTERIM ist – und seine Positionierung als Dienstleister im digitalen Eigenvertrieb der Interim Manager. Und nicht als ein weiterer, traditioneller Interim Management-Provider, dessen Geschäftsmodell dann auf völlig anderen Säulen steht.

 

Es gibt noch einige solcher Dienstleistungen, die wir für dieses Jahr im Köcher haben. Und natürlich werden viele Interim Manager diese Dienstleistungs-Angebote nutzen. Ebenso selbstverständlich wird aber nicht jeder Interim Manager das tun wollen: Das ist doch völlig klar – und wen wollte das wirklich überraschen?

 

Überraschend jedoch ist es, dass es Interim Manager mit einer ganz besonderen Wahrnehmung gibt:

 

Die halten monatlich 5.000 Euro Provision für völlig in Ordnung („Die zahlt ja das Unternehmen!“), während 45 Euro für die Nutzung von UNITEDINTERIM in die Nähe des metzelnden Raubrittertums gerückt werden.

 

Unser Hinweis, dass den horrenden 45 Euro Einkaufsvorteile gegenüberstehen, die diese 45 Euro um ein Vielfaches überschreiten, wird mit einem entwaffnenden „Brauche mer net!“ vom Tisch gewischt – flankiert mit einem endgültigen „Ihr digitales Geschäftsmodell passt  halt nicht zu mir!“

 

Okay, fair. Es gilt jedoch der Umkehrschluss:

 

Solche Interim Manager passen nicht zu UNITEDINTERIM!

 

ES IST MEHR DIE QUALITÄT ALS DIE QUANTITÄT, DIE ZÄHLT!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Fassade_Westerland_Sylt_2017Ich weiß nicht, was gerade los ist – aber bei UNITEDINTERIM haben sich in dieser Woche drei namhafte Provider registriert. Neukunden also.

 

Einen Tag später schrieb der Geschäftsführer eines dieser Provider:

 

„Besten Dank!! Ich habe gestern in 30 Minuten Suche absolute „Granaten“ gefunden, in einem sehr spezialisierten Feld. Ein fachliches Schwergewicht ist bereits unserem Mandanten angeboten worden. Bin begeistert von der Funktionsweise. Auf dieser Plattform gibt es absolute Transparenz, das ist Top.“

 

Unsere beispiellose Qualitätssicherung beginnt zu greifen – und die Interim-Szene spricht darüber.

Granaten und Schwergewichte

 

Ganz offen: Was uns in Sachen Qualitätssicherung erwarten würde, haben wir völlig unterschätzt, als wir UNITEDINTERIM vor gut eineinhalb Jahren aufgesetzt hatten.

 

Sicher, wir haben inzwischen viele „Granaten“ und „Schwergewichte“ an Bord. Ebenso sicher haben wir viele „Rohrkrepierer“ und „Leichtgewichte“ ausgefiltert. Dass das so viele waren, hat mein Weltbild „Interim Manager“ zutiefst erschüttert!

 

Selbstverständlich begründen wir unsere Entscheidung dann dem Kandidaten gegenüber:

 

„Hallo Frau Interim Managerin,

 

wir tun uns sehr schwer mit Ihrem Profil.

 

Ohne jeden Zweifel bringen Sie jede Menge Kenntnisse, Erfahrungen und auch Spezialwissen mit – jedoch in Bereichen neben dem klassischen Interim Management.

 

Sie positionieren sich im CV als [ZITAT]: „Kommunikationspsychologie als Mediatorin, Coach und Supervisorin in allen meinen Personalmanagement Funktionen“. Das ist jedoch ein Feld, das bei UNITEDINTERIM nicht nachgefragt wird, weil die Unternehmen hier Personalspezialisten für die Linie, das operative oder strategische Personalgeschäft suchen. Das haben Sie sicher auch gemacht, jedoch werden Sie im Wettbewerb mit den Personal-Spezialisten mit überbordender Linienerfahrung hier bei UNITEDINTERIM kaum bestehen können.

 

Daher fürchten wir, dass wir Ihre Erwartungshaltung an Geschäft über UNITEDINTERIM nicht werden erfüllen können. Deshalb möchten wir zunächst davon Abstand nehmen, Ihre Daten freizuschalten und bitten dafür um Ihr Verständnis.

 

Mit freundlichem Gruß

 

Jürgen Becker“

Du bist böse

 

Wenn wir auf diese Weise einen Kandidaten ablehnen, dann sind wir (beste Transaktionsanalyse) „böse“ – so sicher, wie ich diese Zeilen schreibe! Nie, ich wiederhole: nie, hat ein solcher Kandidat dann selbstkritisch reagiert. Oder gar den Dialog gesucht, um Unterstützung gebeten, damit er oder sie im Wettbewerb besser werden könne: Womöglich gar durch die Profis von forma interim

 

Stattdessen müssen wir, vorzugsweise ich, als Projektionsfläche herhalten – der gern einmal seine Entscheidungen trifft, ohne auch nur den CV gelesen zu haben. Dass der UNITEDINTERIM-interne Prozess das beiderseitige Nein von Dr. Schönfeld und mir für eine Ablehnung erfordert, weiß diese Kandidatin natürlich nicht:

 

„Ich bin froh, dass sich mit Ihrer Rückmeldung mein Eindruck aus unseren E-mailkontakten der letzten Wochen jetzt abschließend bestätigt und nicht erst im ersten Projekt: Wir passen nicht zusammen! Deshalb bitte ich Sie, alle meine im gesamten Anbahnungsprozess erfassten, gespeicherten und verarbeiteten persönlichen Daten rückstandslos zu löschen und mir dieses schriftlich zu bestätigen.

 

Gerne führe ich Ihnen ebenso offen meinen Eindruck der letzten Wochen aus: mein Eindruck ist, dass es an der Sorgfalt in Bezug auf Ansprache und auch im Zusammenhang mit der Art und Weise der Ansprache mangelt. Ihre Rückmeldung gibt mir dazu ein aktuelles Beispiel, denn ich frage mich, ob Sie mein Profil tatsächlich gelesen und verstanden haben, denn Supervisor/in ist ein feststehender Begriff, den ich weder auf meiner Webseite noch in meinem Profil verwende.

 

Gerne nehme ich Ihre Rückmeldung zum Anlass meinen CV zu überarbeiten, um auch dem unaufmerksamen Leser meine operativen Erfahrungen als HR Business Partner und Head of HR der letzten vier Jahre deutlich zu machen.“

 

So trennen sich denn unsere Wege und ich kann meiner umfangreichen Sammlung eine weitere „Du bist nicht okay“-Botschaft hinzufügen. Das ist nicht schön, aber wohl auch nicht zu ändern.

 

Denn sie folgt halt Seneca, die Strategie von UNITEDINTERIM:

 

Es ist mehr die Qualität als die Quantität, die zählt!

 

SMART INTERIM-PROVIDERS` DIGITAL PIGGYBACKING

Inte-rim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Sitzgruppe_vor_reetgedecktem_Haus_Westerland_2017Spätestens bei Chase Manhattan Bank, ganz sicher aber bei Burda, habe ich gelernt, mich an den Besten zu orientieren. Von ihnen zu lernen – und dann, idealweise – besser zu werden als meine „Benchmarks“.

 

An dieser Stelle ganz offen, weil der eine oder andere Leser das assoziieren mag: „Die Besten“ meint nicht zwingend die, die am meisten umsetzen, den höchsten Cash-Flow generieren oder die beste Net Profit Margin. Ich gehöre zum kleinen Grüppchen von Unentwegten, die dieses Mantra-gleiche „Wachstum, Wachstum, Wachstum“ und „Profit, Profit, Profit“ für wenig zeitgemäß hält – nicht erst seit der Bankenkrise und Dieselgate.

 

Benchmarks begleiten mich somit seit über zwanzig Jahren. Auch bei MANATNET – und damit natürlich auch bei UNITEDINTERIM.

 

Nach gut einem Dreivierteljahr (Merke: UNITEDINTERIM ging erst am 1. April 2017 live!) war es an der Zeit, die relative Stärke von UNITEDINTERIM im Internet mit den gemeinhin als die besten angesehenen Provider von einem unabhängigen Dritten analysieren und bewerten zu lassen.

 

Nun, UNITEDINTERIM gewann im Januar die Silbermedaille – unter 16 Startern. Gold ging an die Management Angels und mein Freund Thorsten Becker weiß, dass ich ihm diese Position gönne. Er weiß aber auch, dass ich alles daran setzen werde, die Angels im Laufe des Jahres vom Thron zu holen.

 

Bronze ging an einen Provider im Süden Deutschlands. Auf den Plätzen wird es dann schnell eng…

 

So weit olympisch, so weit gut.

 

Wenn wir ein wenig tiefer bohren, dann sind allenfalls 5 von 16 Unternehmen (für die Mathematiker unter uns: ein knappes Drittel) gut aufgestellt! Für die anderen besteht ausnahmslos Handlungsbedarf – zum Teil: akut!

 

Wie wollen wir damit umgehen, werden sich diese Kollegen fragen? Denn sicher macht ein jeder von ihnen sein eigenes Benchmark und orientiert sich an den Besten! Also an den Management Angels und UNITEDINTERIM…

 

Also, noch einmal: Wie wollen wir damit umgehen?

 

Ebenfalls seit der Zeit bei Burda bin ich es gewohnt, in Optionenbäumen zu denken. Für jedes Problem im Geschäftsleben gibt es mehr als einen Lösungsansatz (auch, wenn es Manager geben soll, die das aus Bequemlichkeitsgründen gern verdrängen!) – und deshalb bildet ein Optionenbaum jede denkbare Alternative ab. Die Alternativen beginnen links mit dem starken Ast mit der Aufschrift „Weitermachen wie bisher“ und enden mit dem starken Ast rechts außen mit der Markierung „Alles stoppen“. Dazwischen werden die anderen Äste (vulgo Optionen) abgebildet.

 

Und jetzt kommt´s: Jede einzelne Option wird dann nachvollziehbar mit den gleichen Maßstäben (!) bewertet – qualitativ und quantitativ. Und ich habe es mehrfach erlebt, dass der quantitativ schlechteren, aber qualitativ besseren Option der Vorzug gegeben wurde.

 

Der Optionenbaum der Provider ab Position 6 muss aus meiner Sicht zwingend zumindest drei Optionen beinhalten:

 

Option 1: „Weitermachen wie bisher“.

 

Option 2: „Wir wollen aus eigener Kraft dorthin, wo die Angels und UNITEDINTERIM bereits heute sind.“

 

Option 3: „Wir nutzen die Stärke der hier tatsächlich – und nicht nur vermeintlich – führenden Unternehmen.“ Nicht ohne Grund empfiehlt sogar McKinsey die Zusammenarbeit mit einem digitalen Vorreiter („Huckepack-Strategie“).

 

Option 1 ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der quantitativ günstigste Weg. Qualitativ bedeutet sie gleichzeitig den siechenden Tod des Unternehmens, das nicht mehr zukunftsfähig ist. In Zeiten der Digitalisierung (und wir stehen hier noch ganz am Anfang!) wird diese Option wohl auch dazu führen, dass Unternehmen solche Provider nicht mehr als ernsthaft professionell tätigen Dienstleister wahrnehmen werden.

 

Ich kann Ihnen versichern: Wenn Sie Option 2 in einem Jahr erreichen wollen, dann müssen Sie ein unfassbares Geld in die Hand nehmen, sich mit Leuten umgeben, die wissen, was Sie tun – und nicht nur darüber schlau reden können. Und über ein geschlagenes Jahr sollten Sie den Begriff „Privatleben“ oder „Freizeit“ aus Ihrem Hirn verbannen. Wenn Sie also nicht unbedingt zur Selbst-Kasteiung neigen: Lassen Sie die Finger davon…!

 

Option 3, also die „Huckepackstrategie“, werden die Management Angels im Rahmen des Magnalia-Verbundes für sich entscheiden müssen: Dazu kann ich somit nichts sagen.

 

Für UNITEDINTERIM kann ich an jedoch an dieser Stelle sagen: In der UNITEDINTERIM-Welt ist vieles denkbar, denn UNITEDINTERIM ist ein zu so gut wie allen Seiten offener Dienstleister im Interim-Business! Das ist neu – mit einem völlig neuen Ansatz und einem völlig neuen Geschäftsmodell. UNITEDINTERIM kann somit vieles neu und ohne Vorbehalte denken ….

 

Interim Manager nutzen die starke Plattform UNITEDINTERIM für ihren Vertrieb – und wir halten es für sehr gut denkbar, dass auch Provider die starke Plattform UNITEDINTERIM nutzen. Sich hinzugesellen zu dem, was bereits da ist, statt alles selbst und teuer und aufwendig und nochmals aufzubauen.

 

Dies erscheint vor allem dann als eine besonders attraktive Option, wenn ein Provider auf der quantitativen Seite der günstigsten Option „Weitermachen wie bisher“ möglichst nahe kommen – gleichzeitig jedoch auf keinen Fall die digitale Nabelschnur durchtrennen möchte.

 

Ich verwende dafür seit einiger Zeit den Begriff:

 

Smart Interim-Providers` Digital Piggybacking

 

EIN DIENSTLEISTER MIT FRAGEZEICHEN UND GESCHMÄCKLE

Inte-rim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Hüttenwand_mit_Farbstreifen_Ortenberg_2018Erstmals seit über zehn Jahren habe ich für zwei Freitage hintereinander keinen Blogbeitrag geschrieben – und „gepostet“, wie´s heißt.

 

Die Freizeit wurde absorbiert durch meine Arbeit für die Redoute der Althistorischen Narrenzunft Offenburg e. V. – und über den „Workload“ bei UNITEDINTERIM zu reden, hieße jede Eule einzeln nach Athen zu tragen…

 

Diese Arbeitsbelastung, die bisher alles in den Schatten stellt, was ich seit 1997 erleben durfte, findet ihren Ursprung in der permanenten, an den Nutzern orientierte Weiterentwicklung von UNITEDINTERIM. Muss man nicht machen – kann man aber. Und wir fühlen uns dem verpflichtet.

 

So hat es z. B. verblüffender Weise zu Irritationen geführt, dass UNITEDINTERIM nicht verfügbare Interim Manager ausblendet, deren Anzahl über das vergangene Jahr „kontinuierlich gestiegen ist“ (Quelle: Ludwig Heuse; Interim Management – Marktlage in Deutschland – bewertet durch die Provider; Q4“).

 

Wozu sollen wir Unternehmen und Providern Interim Manager vorschlagen, die ohnehin kein Mandat annehmen können, und sie (Unternehmen und Provider) diese Erkenntnis aufwendig durch eigene Arbeit herausfinden lassen? Was als Arbeitserleichterung gedacht war, wurde von den Marktteilnehmern allerdings ganz anders aufgefasst:

 

Die Unternehmen und Provider folgerten aus der um die nicht verfügbaren Interim Manager bereinigten Trefferliste messerscharf: „UNITEDINTERIM hat ja nur ein paar Interim Manager!“ – und der eine oder andere ordnete daraufhin UNITEDINTERIM flugs als „Friedhof“ ein.

 

Konsequenterweise schlugen sich diese Abfragen auf ausgeblendete Profile nicht in den individuellen Statistiken der jeweiligen Interim Manager nieder: „Da passiert ja nichts, bei UNITEDINTERIM!“ folgerten daraus für sich die Interim Manager. Noch immer bin ich verblüfft, dass viele Interim Manager ganz offensichtlich sehr gern Anfragen für Projekte erhalten, während sie im Mandat gebunden sind. Die Freude, eine solche Anfrage ablehnen zu können, wiegt offenbar weit mehr als der administrative Aufwand, der mit einer solchen Absage verbunden ist.

Gefangen in traditionellen Denkmustern

 

Das ist dann die wirklich hohe Schule: Du versuchst beiden Seiten unnötige Arbeit vom Tisch zu halten – aufgrund der traditionellen Denkmuster wird dies jedoch keineswegs goutiert. Dafür wirst Du verprügelt…

 

Eine unschöne Gemengelage, die es folglich zu ändern galt!

 

Ab Mittwoch dieser Woche zeigen wir jetzt – zur Info! – den Unternehmen und Providern auf der Trefferliste zusätzlich die Anzahl und die Profile der nicht verfügbaren Interim Manager. Und den Interim Managern, wie oft ihr Profil auf eine Abfrage gepasst hat, jedoch mangels Verfügbarkeit ausgeblendet wurde.

 

Des Weiteren zeigen wir jetzt die Struktur des Angebots aller Interim Manager bei UNITEDINTERIM – in Echtzeit!

 

Noch mehr Transparenz, noch mehr Offenheit, noch mehr Nachvollziehbarkeit.

 

Und: Wir haben noch das eine oder andere Schmankerl, das in der kommenden Woche hinzukommen wird.

 

An dieser Stelle ist es wichtig, daran zu erinnern, dass sich UNITEDINTERIM durch eine Flat-Fee der Interim Manager finanziert – und nicht durch Provisionen, wie dies Provider tun. Und, wir erinnern uns, solche Provisionen belaufen sich durchaus schon gern einmal auf 45 Prozent….

E-Mails von einem anderen Stern

 

Wenn solche weitreichenden Weiterentwicklungen bei UNITEDINTERIM live geschaltet werden, dann neige ich leichtsinnigerweise dazu, solche Momente als Positiv-Chips für mich zu verbuchen.

 

Ich bin dankbar, dass mich in solchen Situationen regelmäßig Mails von Interim Managern feinfühlig vor den Gefahren drohender Selbstgefälligkeit bewahren. In diesem Fall tatsächlich von einer Interim Managerin:

 

„Leider ist das Thema Unitedinterim schon Gesprächsthema in Interims-Kreisen.

 

Keiner Ihrer seriösen Mitbewerber verlangt überhaupt eine Gebühr, um in den Pool aufgenommen zu werden. Ihre Mitstreiter lassen sich ihre Plattform auch nicht im Voraus von den Interims-Managern finanzieren.

 

Eine völlig unübliche Praxis im seriösen Premium-Bereich.

 

Da wir Interims-Manager auch nicht unser Gehalt ein Jahr im Voraus in Rechnung stellen können und ihre angewandte Zahlungspraxis im Bereich der Dienstleistungen völlig unüblich und vielleicht sogar nach deutschem Recht vertragswidrig ist, sollten Sie vielleicht künftig Ihre AGB’s und vor allem die hierin angebotenen Zahlungsmodalitäten überdenken. Auch die Art und Weise des Umgangs und der Emails, die Ihre Adminstration verschickt, macht eine vertrauensvolle, seriöse und professionelle Zusammenarbeit unmöglich.

 

Da Ihre Plattform von Anfang an nur ein großes Fragezeichen aufgeworfen hat und mit Geschmäckle verbunden ist, weil völlig unüblich und unseriös, werden Sie hoffentlich meine Entscheidung nachvollziehen können.

 

Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg und drücke Ihnen die Daumen, dass Sie den bereits vorhandenen Reputationsschaden noch rechtzeitig in den Griff kriegen.“

 

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass wir diese Interim Managerin keineswegs mit vorgehaltener Kalaschnikow gezwungen haben, sich bei UNITEDINTERIM zu registrieren! Stattdessen ging ihre Registrierung zurück auf die Empfehlung eines Interim Manager-Kollegen.

 

Aber so ist es halt. Für die einen ist UNITEDINTERIM eine satte Empfehlung wert – für andere ist es jedoch:

 

Ein Dienstleister mit Fragezeichen und Geschmäckle!

 

NIEMAND HIER RUFT WENIGER ALS 540 EURO AUF

Inte-rim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Spendenkasse_Althistorische_Narrenzunft_Offenburg_2018Über das Jahresende hat mich so einiges beschäftigt. Das eine oder andere private Thema. Ja, tatsächlich: kaum zu glauben!

 

Urlaubspläne: Sylt, natürlich. Major cash outflow forecasted. Merke: Wenn Dich Grenz-Kosten beschäftigen, solltest Du nicht nach Sylt fahren! Merke darüber hinaus: Jede Sucht ist teuer!

 

Irgendwie kommen mir der Rotwein und der Whisky in den Sinn. Und in der Folge schliddern meine Gedanken dann in die nicht privaten Bereiche.

 

Zur Investition in ein neues Objektiv der Spitzenklasse. 90mm „Prime Lens“ (für die nicht-Insider: Eine Festbrennweite). „Nicht mal´n Zoom!“, sagte erschüttert der Amateur kürzlich, „und das für sage und schreibe 1.299 Euro. Dafür bekomme ich zwei komplette Digitale…!“ Stimmt. Oder eben 14 Linsen in 10 Gruppen. Nie, wirklich nie, nannte ich besser Glas mein Eigen!

 

Meine Gedanken driften ab zur avisierten Rechnung an meine Zunft – für die neue „Spenden-Kasse“ (denn ohne Spenden geht´s heute nicht mehr!). Echte Handarbeit aus dem Schwarzwald und ich hatte entschieden, diese Kosten zu übernehmen. Und der Schnitzer ruft fast den Gegenwert eines halben Tagessatzes auf, den ein Interim Manager im Schnitt am Tag verdient (Quelle: AIMP-Providerumfrage 2017). Aber sensationell ist´s geworden!

 

Ich frage mich, ob die vielen Hunderter, die monatlich ans Rechenzentrum gehen, wirklich sein müssen. Oder das Doppelte davon in Suchmaschinen-Optimierung. Oder die monatlichen Investitionen in die technische Seite von UNITEDINTERIM, die alles, was ich je bei MANATNET gemacht habe, als Beitrag für den klerikalen Klingelbeutel erscheinen lassen.

 

Die Antwort gebe ich mir selbst. Sie ist denkbar einfach: Wie zum Teufel willst Du sonst in diesem – sichtbar auf die digitale Welt einschwenkenden Interim-Business – jemals erfolgreich sein? Wie, bitte, soll das auch nur ansatzweise funktionieren?

 

Die Alternative heißt natürlich: Nichts tun! Ja, ja, ich weiß: Darin sind wir Deutschen halt groß – und dennoch halte ich das für grundlegend falsch! Denn noch immer heißt mein Job „Geschäfts-Führer“ – und nicht „Geschäfts-Verweser“! So dissonant das für einen oder anderen klingen mag.

Teuer? Verglichen mit was?

Unmittelbar nach diese Phase inniger Reflexion beginnen die Diskussionen mit einigen Interim Managern. Weil UNITEDINTERIM die Rechnungen für das neue Jahr gestellt hat. Ein Standard-Prozess für uns – ein markerschütternder Vorgang für den einen oder anderen Interim Manager!

 

Im Rahmen dieser quälenden Diskussionen – die wir leider führen müssen und die deshalb tiefe Löcher in unsere Zeitbudgets reißen – fällt irgendwann so sicher, wie ich das hier schreibe, der Begriff „teuer“.

 

Ich frage neuerdings immer: „Teuer, verglichen mit was?“

 

Dann wird es in aller Regel sehr still auf der anderen Seite.

 

In diese Stille hinein frage ich ausnahmslos: „Sagen Sie, Frau Interim Managerin/Herr Interim Manager, ich habe mal eben nachgesehen: Wenn Sie 540 Euro für ein ganzes Jahr als teuer empfinden, was sagen denn Ihre Kunden zu Ihrem ganz persönlichen Tagessatz von [EURO] – den Preis, den Sie somit für nur einen einzigen Tag aufrufen?“

 

[EURO] ist an dieser Stelle der Platzhalter für den tatsächlichen Preis des jeweiligen Interim Managers. Er hat bei UNITEDINTERIM eine Bandbreite von 655 bis 2.100 Euro.

 

Und eins ist so sicher, wie mich diese Diskussionen quälen:

 

Niemand ruft hier weniger als 540 Euro auf!

 

DANKE FÜRS GESPRÄCH: GAME OVER!

Interim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Christlicher_Friedhof_Sulzburg_2017Mein Vater hat mir vieles gesagt, was meinen Lebensweg nachhaltig beeinflusst hat. Rückblickend sind diese Weichenstellungen für mich eindeutig erkennbar. Unterm Strich war dieser Einfluss deutlich positiv, so dass es niemanden verwundern wird, wenn ich meinem Vater zutiefst dankbar bin.

 

Dennoch geht auch einer der für mich schockierenden Sätze aus der Beckerschen Familiensaga auf meinen Vater zurück.

 

Wir sind am Ende des Jahres 1971. Die ersten Computer ziehen im Bankgeschäft ein, das mein Vater in jenen Zeiten und noch in einer anderen Wertewelt als Führungskraft mitgestaltete.

 

Computer! Selbst für den Sohn auf fotografischen Abwegen ein donnerhallendendes, ein faszinierendes Thema. Allen „Brauche mer net“-Unkenrufen (auch damals, natürlich!) zum Trotz.

 

Und dann sagte mein Vater eines abends wörtlich: „Weißt Du, Jürgen: Ich bin jetzt Fünfzig. Das tue ich mir nicht mehr an! Das sollen Jüngere machen!“

 

Dieser Satz hallt noch heute nach – dröhnend. Fast 50 Jahre später.

 

Wie er es dennoch geschafft hat, bis zur Pensionierung mit 65 klarzukommen, ist mir völlig schleierhaft – und verdient auch heute noch meinen aufrichtigen Respekt.

 

Als wir UNITEDINTERIM konzipierten und vielen Providern eine Beteiligung angeboten hatten, von denen die allermeisten aufgrund der Wucht des neuen Ansatzes aus der Kurve flogen, auch da saß ein hochgeschätzter Kollege am Tisch und sagte wörtlich:

 

„Ich bin jetzt 60. Das tue ich mir nicht mehr an: Das ist viel zu viel Arbeit!“

Mentale Blocker mit 50, 60, 70?

 

Dies ist eine ganz persönliche Entscheidung und es steht mir nicht an, das zu kritisieren – weder die Entscheidung meines Vaters noch die des Kollegen. Nein, rückblickend auf die ersten rund eineinhalb Jahre von UNITEDINTERIM bewundere ich sogar meinen Kollegen ob seiner beinahe prophetischen Weitsicht.

 

Ich leite aus alldem jedoch für mich zwei Dinge ab:

 

(1) Das nächste Mal, wenn ich diesen Satz höre, wird er lauten: „Ich bin jetzt 70: Ich tue mir das nicht mehr an!“ Mit einer greifbaren Wahrscheinlichkeit werde ich es sein, der das aussprechen wird. Daraus ergibt sich zwingend: Weitere knapp 10 Jahre Volldampf!

 

(2) Die aktuelle „Ich tue mir das nicht mehr an“-Fraktion wird in den kommenden paar Jahren dramatisch an Boden verlieren – und zwar noch deutlich bevor ich den Satz unter (1) aussprechen werde.

 

Oh, ein Hellseher! Welch‘ kühne Prognose, Becker!

 

Das denke ich nicht. Stattdessen spüre ich, dass es immer mehr Aufwand auch auf meiner Seite erfordert, den Anschluss an die aktuellen Entwicklungen zu halten – und ich bin mitten drin im Geschehen. Und „tue mir das noch an“! Und dennoch: Mein Sohn (fast 28) und seine Generation sind auch für mich enteilt.

 

Uneinholbar, fürchte ich…

 

Wie groß, frage ich, wird also dann die Lücke sein zur „Ich tue mir das nicht mehr an“-Fraktion?

 

Ich behaupte: Zu groß, um auf dem Feld der Digitalisierung auch nur mitspielen zu dürfen – auch wenn Kunden diesem Modethema noch so sehr auf den schillernden Leim gehen sollen!

 

Eine einzige Frage vom potentiellen Kunden – und sie wird kommen! – wird das Ganze zum Einsturz bringen! Sie wird in etwa so lauten:

 

„Nun haben wir viel über Digitalisierung geredet: Nun zeigen Sie mir doch mal, was Sie da schon gemacht haben…!“

 

Und da passte dann schon in den Siebzigern mein Vater und rettete sich mit einem eleganten: „Moment, ich hole mal eben Herrn Meyer!“ (Für unsere Gender-Fans: Frauen, die obendrein Computer bedienen konnten, gab es damals in der Bankenwelt nicht!)

 

Heute bin ich überzeugt – für die „Ich tue mir das nicht mehr an!“-Fraktion wird diese eine Frage nur zu einer einzigen Antwort führen:

 

Danke fürs Gespräch: Game over!

 

KLAR, DASS DU SELTSAM DRAUF BIST, BECKER!

Inte-rim_Management_Blog_Foto_Juergen_Becker_Generalprobe_Fasenteroeffnung_2018_AHNZDer eine oder andere mag es kaum glauben – und dennoch: Es gibt auch für mich ein klitzekleines Leben neben dem Interim-Business! Ja, tatsächlich!

 

Zwar war die mit weitem Abstand bestimmende Tätigkeit in den vergangenen Monaten das Qualitätssichern der neuen Interim Manager bei UNITEDINTERIM. Und, wenn ich mir den „Backlog“ so anschaue, wird das auch bis in den Sommer so bleiben.

 

Dennoch kratzte spürbar und nachhaltig ein anderes Thema an meinen knappen Zeitbudgets: Meine Tätigkeit als Vorstand der Althistorischen Narrenzunft Offenburg e. V.! Ein Schwergewicht innerhalb der Vereinigung der Schwäbisch-Alemannischen Narrenzünfte e. V. (VSAN) und immaterielles Kulturerbe der Deutschen UNESCO-Kommission.

 

Die Finanzen für diese Zunft mit ihren 500 Mitgliedern zu verantworten, ist sicher kein Kinderspiel und bedeutet ohne jeden Zweifel spürbar zusätzliche Arbeit für mich. Auch hierin wird ein Beweggrund für meine Entscheidung offensichtlich, das AIMP-Jahresforum ab 2018 in andere gute Hände zu übergeben.

 

Hast Du nicht genug zu tun, Becker?

 

Doch. Schon. Sicherlich.

 

Warum machst Du das dann?

Gegengewicht zum Interim-Business

 

Die Antwort ist ganz einfach: Als intellektuelles und emotionales Gegengewicht zum Interim-Business – mit drei Blockgewichten!

 

  1. Durchlüften von Herz und Hirn: Die Interim-Welt ist krass anders als die der Narren. Meistens, jedenfalls. Die Welt der Narren erdet zudem, weil die Narren zum Beispiel so etwas wie Selbstgefälligkeit nicht kennen. Aber, da gibt es kein Vertun, auch die Welt der Narren ist nicht immer konfliktfrei! Dennoch muss ich glashart festhalten: Menschen dieser Welt sind so gut wie ausnahmslos geprägt durch Geben – nicht durch Nehmen.

 

  1. Schreibtraining: Ich schreibe für die Zunft. Nicht alles, aber doch viel – zum Beispiel für die Große Redoute. Ich trainiere dadurch meine Schreiberei durch eine völlig andere Art von Texten – als die, die ich im Interim-Business verfasse. Die Texte für die Zunft verfolgen so gut wie immer nur einen Zweck: Sie sollen Spaß und Freude bringen – von der Korrespondenz mit der GEMA einmal abgesehen.

 

  1. Foto-Eldorado: Ich fotografiere viel für die Zunft, die mir somit Gelegenheit gibt, meine zweite große Leidenschaft (ja, natürlich: neben dem Interim-Business!) auszuleben. Dass das auf diesem Level möglich ist, dazu gehört sehr viel Vertrauen meiner „Modelle“ – die sich darauf verlassen können, dass ich sie nicht in unvorteilhafter Situation oder Pose für die Ewigkeit festhalten werde. Ich glaube, nur so lässt es sich erklären, dass ich mich uneingeschränkt hinter der Bühne sowie im Ankleide- und Schminkraum bewegen kann. Dafür bin ich zutiefst dankbar.

 

Dass dann, über die Seite der Zunft bei Facebook, so unfassbar viel mehr Menschen meine Fotos anschauen als das in analogen Zeiten je denkbar war, ist ein wunderbarer Nebeneffekt. Er demonstriert nebenbei die Wucht der Digitalisierung…

 

Ein recht persönlicher Blogbeitrag heute – aber ich denke, auch das gehört mal hier hin.

 

Möglicherweise denkt jetzt aber auch der eine oder andere meiner Leser:

 

Klar, dass Du seltsam drauf bist, Becker!